Die Automobilindustrie wird seit bald 50 Jahren als Paradeindustrie bezeichnet (vgl. Womack/Jones/Roos 1994, 17). Mit aktuell rund 60 Millionen produzierten Fahrzeugen (vgl. VDA 2004, 29) und circa 8,8 Millionen Beschäftigten bei Herstellern und Zulieferern (vgl. Kurek 2004, 9) ist diese eine der bedeutendsten und am stärksten globalisierten Branchen weltweit (vgl. Ernst&Young 2004, 11).
Jedoch sind die Automobilhersteller auf Grund eines sich verlangsamenden Wachstums in den traditionellen, reifen Märkten gezwungen, einerseits neue Kunden durch die Erschließung ausländischer Absatzmärkte zu gewinnen und andererseits produktseitig durch die Besetzung oder Schaffung von Nischensegmenten die bisherigen Marktanteile zu halten bzw. auszuweiten (vgl. Mercer 2004b, 1). Dies hat zur Folge, dass der Kostendruck in allen Bereichen der automobilen Wertschöpfungskette zunimmt und somit auch die Automobilzulieferer von den Veränderungen in der Branche betroffen sind. Folglich befindet sich die Automobilzulieferindustrie in einer Phase der Neuorientierung (vgl. Dudenhöffer/Havermann/Maukisch et al. 2001, 1).
Es ist aufschlussreich zu beobachten, wie die Zulieferunternehmen ihre Fähigkeiten und Unternehmensstrategien den neuen Herausforderungen anpassen, um unter dem Druck der sich verändernden Wettbewerbssituation in einer global agierenden Industrie weiterhin erfolgreich zu sein.
Ziel der Arbeit ist die Analyse und der Vergleich von Internationalisierungsstrategien US-amerikanischer und europäischer Automobilzulieferer. Dabei wird kritisch untersucht, welche Rolle die Internationalisierung im Kontext der unterschiedlichen Unternehmensstrategien in der Automobilzulieferindustrie einnimmt. Dies geschieht auf Basis einer ausführlichen Branchenstrukturanalyse der Automobil(zuliefer)industrie nach Porters Five Forces.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Begriff der Internationalisierung
- Abbildungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise
- 2 Theoretische Grundlagen der Internationalisierung
- 2.1 Motive der internationalen Geschäftstätigkeit
- 2.1.2 Volkswirtschaftlich orientierte Erklärungsansätze
- 2.1.3 Betriebswirtschaftlich orientierte Erklärungsansätze
- 2.1.4 Internationalisierung im Kontext der allgemeinen Unternehmensstrategie
- 2.1.4.1 Wachstumsstrategien nach Ansoff
- 2.1.4.2 Wettbewerbsstrategien nach Porter
- 2.2 Internationalisierungsstrategien
- 2.2.1 Begriff der Internationalisierungsstrategie
- 2.2.2 Strategieaufbau und Planung
- 2.2.2.1 Voraussetzungen für Internationalisierung
- 2.2.2.2 Entscheidung über Markt- und Standortwahl
- 2.2.2.3 Wahl einer geeigneten Markteintrittsform
- 2.2.2.3.1 Ausgestaltungsmöglichkeiten der Markteintrittsform
- 2.2.2.3.2 Vertretung durch Dritte
- 2.2.2.3.3 Kooperationen
- 2.2.2.3.4 Tochtergesellschaften
- 2.2.2.4 Bestimmung des Markteintrittzeitpunktes
- 3 Ausgangssituation in der Automobilzulieferindustrie
- 3.1 Zulieferindustrie als Teil der Automobilindustrie
- 3.1.1 Grundlagen zum Begriff der Zulieferindustrie
- 3.1.2 Zulieferer im Wertschöpfungsprozess der Automobilindustrie
- 3.2 Branchenstrukturanalyse
- 3.2.1 Five Forces Ansatz von Porter
- 3.2.1.1 Marktmacht der Abnehmer
- 3.2.1.1.1 Ausgangssituation der Automobilhersteller
- 3.2.1.1.2 Strategien der Automobilhersteller
- 3.2.1.1.3 Maßnahmen zur Finanzierung der Strategien
- 3.2.1.2 Wettbewerb innerhalb der Zulieferindustrie
- 3.2.1.2.1 Reorganisation der automobilen Wertschöpfungskette
- 3.2.1.2.2 Auswirkungen auf die Automobilzulieferindustrie
- 3.2.1.3 Marktmacht der Lieferanten
- 3.2.1.4 Neue Wettbewerber
- 3.2.1.5 Bedrohung durch Substitutprodukte
- 3.2.1.1 Marktmacht der Abnehmer
- 3.2.2 Zusammenfassung des strukturellen Wandels
- 3.3 Erfolgsfaktoren und Strategien von Automobilzulieferer
- 3.2.1 Five Forces Ansatz von Porter
- 4 Ausgewählte Internationalisierungsstrategien in der Automobilzulieferindustrie
- 4.1 Vorgehensweise der Untersuchung
- 4.2 Teile- und Komponentenhersteller
- 4.2.1 Schefenacker AG (Europa)
- 4.2.1.1 Strategische Positionierung
- 4.2.1.2 Internationalisierungsverhalten
- 4.2.1.3 Analyse der Internationalisierungsstrategie
- 4.2.2 Intermet Group (USA)
- 4.2.2.1 Strategische Positionierung
- 4.2.2.2 Internationalisierungsverhalten
- 4.2.2.3 Analyse der Internationalisierungsstrategie
- 4.2.3 Vergleich der beiden Internationalisierungsstrategien
- 4.2.1 Schefenacker AG (Europa)
- 4.3 Modul- und Systemhersteller
- 4.3.1 Autoliv Inc. (Europa)
- 4.3.1.1 Strategische Positionierung
- 4.3.1.2 Internationalisierungsverhalten
- 4.3.1.3 Analyse der Internationalisierungsstrategie
- 4.3.2 Lear Corporation (USA)
- 4.3.2.1 Strategische Positionierung
- 4.3.2.2 Internationalisierungsverhalten
- 4.3.2.3 Analyse der Internationalisierungsstrategie
- 4.3.3 Vergleich beider Internationalisierungsstrategien
- 4.3.1 Autoliv Inc. (Europa)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Internationalisierungsstrategien von Unternehmen in der Automobilzulieferindustrie. Dabei liegt der Fokus auf einem Vergleich zwischen europäischen und US-amerikanischen Unternehmen. Ziel ist es, die Motive und Herausforderungen der Internationalisierung in dieser Branche zu beleuchten und die wichtigsten Strategien aufzuzeigen.
- Motive für die Internationalisierung in der Automobilzulieferindustrie
- Herausforderungen der Internationalisierung in der Automobilzulieferindustrie
- Vergleich der Internationalisierungsstrategien europäischer und US-amerikanischer Unternehmen
- Analyse von Erfolgsfaktoren und Strategien von Automobilzulieferern
- Bedeutung der Branchenstrukturanalyse nach Porter für die Internationalisierungsstrategie von Automobilzulieferern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit darlegt. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen der Internationalisierung diskutiert, wobei die Motive der internationalen Geschäftstätigkeit, volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Erklärungsansätze sowie die Internationalisierung im Kontext der allgemeinen Unternehmensstrategie beleuchtet werden.
Kapitel 3 analysiert die Ausgangssituation in der Automobilzulieferindustrie. Es werden die Grundlagen zum Begriff der Zulieferindustrie, die Rolle der Zulieferer im Wertschöpfungsprozess der Automobilindustrie und die Branchenstrukturanalyse nach Porter mit den fünf Wettbewerbskräften diskutiert.
Kapitel 4 präsentiert ausgewählte Internationalisierungsstrategien von Automobilzulieferern. Es werden zwei europäische und zwei US-amerikanische Unternehmen aus den Bereichen Teile- und Komponentenhersteller sowie Modul- und Systemhersteller vorgestellt und ihre Internationalisierungsstrategien analysiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind Internationalisierung, Automobilzulieferindustrie, Branchenstrukturanalyse, Five Forces, Wettbewerbsstrategie, Markteintritt, Markteintrittsform, Internationalisierungsstrategie, Europa, USA, Vergleich, Erfolgsfaktoren, Strategien.
- 3.1 Zulieferindustrie als Teil der Automobilindustrie
- Arbeit zitieren
- Sebastian Hager (Autor:in), 2005, Internationalisierungsstrategien in der Automobilzulieferindustrie. Ein Vergleich zwischen europäischen und US-amerikanischen Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46392