Diese Arbeit befasst sich mit der Erläuterung von Ansätzen zur Lösung des sogenannten Demarkationsproblems.
Aus ökonomischem Interesse eines Herstellers wird in der Werbung häufig mit der Wahrheit gespielt. Wird zum Beispiel ein pharmazeutisches Produkt beworben, so fällt häufig auf, dass bestimmte Wirkungen eines Mittels als wissenschaftlich bewiesen dargestellt werden. Daraus stellt sich unweigerlich die Frage, ob tatsächlich ein wissenschaftlicher Hintergrund besteht oder, ob der Hersteller sein Produkt mit allen Mitteln gut vermarkten möchte.
Ziel dieser Arbeit ist es deshalb, dieses Demarkationsproblem und die zugehörigen wissenschaftlichen Grundlagen zu erfassen, um auf dieser Grundlage einige Möglichkeiten zur Lösung des Problems darzustellen. Abschließend wird eine Betrachtung der Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft zum Abgrenzungsproblem durchgeführt.
I. Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung.
1.1 Aufgabenstellung.
1.2 Hintergrund.
1.3 Ziele.
2 Grundlagen des Demarkationsproblems.
2.1 Wissenschaftstheorie.
2.2 Demarkationsproblem.
3 Lösungsansätze.
3.1 Karl R. Popper
3.2 Gerhard Schurz.
3.3 Paul R. Thagard.
3.4 Thomas S. Kuhn..
4 Auswirkungen auf die Betriebswirtschaftslehre.
4.1 Wissenschaftliche Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre.
4.2 Das Demarkationsproblem in der Betriebswirtschaftslehre.
5 Zusammenfassung und Fazit
6 Literaturverzeichnis.
II. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Aufgabenstellung
Dieses Assignment befasst sich mit der Erläuterung der Ansätze zur Lösung des Demarkationsproblems. Weiterhin sollen die Auswirkungen des Demarkationsproblems auf die Betriebswirtschaftslehre untersucht werden.
1.2 Hintergrund
Aus ökonomischem Interesse eines Herstellers wird in der Werbung häufig mit der Wahrheit gespielt. Wird zum Beispiel ein pharmazeutisches Produkt beworben, so fällt häufig auf, dass bestimmte Wirkungen eines Mittels als wissenschaftlich bewiesen dargestellt werden. Daraus stellt sich unweigerlich die Frage, ob tatsächlich ein wissenschaftlicher Hintergrund besteht oder, ob der Hersteller sein Produkt mit allen Mitteln gut vermarkten möchte.
Aus wissenschaftstheoretischer Sicht werden die gleichen Fragen gestellt. So sagt Bertrand Russell: „Typisch für den Wissenschaftler ist nicht, was er glaubt, sondern wie und warum er das glaubt.“1. Es wird hier nach der gleichen Grundsatzfrage gefragt. Wodurch ist eine Arbeit, bzw. eine Theorie, wissenschaftlich?
Diese Frage der Demarkation hat sich bereits Platon (428 – 348 v. Chr.) gestellt2. Doch wie aus dem Beispiel aus der Werbung hervorgeht ist diese Frage auch heute noch aktuell. In der Wissenschaftstheorie werden Kriterien gesucht, nach denen diese Abgrenzung erfolgen kann.
1.3 Ziele
Ziel dieser Arbeit ist es, das Demarkationsproblem und die zugehörigen wissenschaftlichen Grundlagen zu erfassen, um auf dieser Grundlage einige Möglichkeiten zur Lösung des Problems darzustellen. Abschließend wird eine Betrachtung der Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft zum Abgrenzungsproblem durchgeführt.
2 Grundlagen des Demarkationsproblems
Um die beschriebene Aufgabenstellung und die damit verbundenen Ziele im Folgenden ausarbeiten zu können, ist es notwendig die theoretischen Grundlagen näher zu betrachten.
2.1 Wissenschaftstheorie
„Seit jeher versucht der Mensch, Erkenntnisse über sich und die ihn umgebende Welt zu gewinnen. Zu diesen Erkenntnissen führen unterschiedliche Wege: Beobachtungen im Alltag und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen, religiöse Offenbarungen, mythische Erzählungen und abstrakte philosophische Überlegungen sind einige Beispiele“3. Die Wissenschaftstheorie, als Teilgebiet der Philosophie, untersucht unter anderem die unterschiedlichen Methoden zur Erkenntnisgewinnung im Hinblick auf die Wissenschaft. Außerdem beschäftigt sie sich mit den Voraussetzungen, Strukturen, Zielen und Auswirkung der Wissenschaft.4
Schurz schreibt bezüglich der Wissenschaftstheorie: „Sie ist jene Wissenschaftsdisziplin, welche die Funktionsweise wissenschaftlicher Erkenntnis untersucht, ihre Zielsetzungen und ihre Methoden, ihre Leistungen und ihre Grenzen“5.
2.2 Demarkationsproblem
Das Demarkationsproblem, auch Abgrenzungsproblem genannt, beschäftigt sich im engeren Sinne laut Schurz damit die „Abgrenzung der Wissenschaften von nichtwissenschaftlichen Disziplinen bzw. geistigen Betätigungsfeldern“6 zu finden.
Es stellt sich die Frage, was die Wissenschaft von den anderen, nichtwissenschaftlichen Disziplinen abgrenzt. Um diese Frage beantworten zu können, setzt Popper es als Aufgabe „ein Kriterium zu finden, durch das wir die empirischen Wissenschaften gegenüber Mathematik und Logik, aber auch gegenüber ‚metaphysischen‘ Systemen abgrenzen können“7.
3 Lösungsansätze
In diesem Kapitel werden einige der Lösungsansätze für das Demarkationsproblem näher betrachtet.
3.1 Karl R. Popper
Karl Raimund Popper (1902 - 1994) gilt durch sein Buch „Die Logik der Forschung“ als Begründer und als einer der bedeutendsten Vertreter des kritischen Rationalismus. Mit dem kritischen Rationalismus entwickelt Popper eine Theorie, die versucht sowohl das Demarkationsproblem, als auch die Probleme der Induktion, also die Frage, ob und wann ein Schluss durch Induktion von Einzelfällen auf ein allgemeingültiges Gesetz zulässig ist, zu lösen. Er nimmt dabei die Falsifizierbarkeit als Kriterium, um Wissenschaft von Pseudowissenschaft zu trennen.8
Er zeigt eine Asymmetrie der Logik zwischen Verifikation und Falsifikation, bei Allsätzen auf. Ein Allsatz, wie zum Beispiel „alle Metalle leiten Strom“, kann niemals verifiziert werden.9 Jedoch reicht ein einziges Beispiel aus, um das Gegenteil zu beweisen. Das bedeutet, dass Theorien, welche nach mehrfachen Falsifikationsversuchen noch nicht widerlegt sind, als bewährt jedoch nicht als bewiesen gelten.10
„Poppers Falsifikationismus war in der Folgediskussion mannigfacher Kritik ausgesetzt“11
3.2 Gerhard Schurz
Gerhard Schurz (1956 -) liefert ebenfalls Ansätze, um das Demarkationsproblem zu lösen. Er definiert den Begriff Wissenschaft folgendermaßen: „Wissenschaften im hier verwendeten Sinn sind alle im weiten Sinne empirischen Disziplinen (…) inklusive ihrer formalen Hilfswissenschaften und Zweck-Mittel-basierten Anwendungsdisziplinien.“12 An empirischen Disziplinen lassen sich, laut Schurz, fünf erkenntnistheoretische Annahmen (E1-E5) anlegen.13 Hierzu zählen der minimale Realismus (E1), der Fallibilismus und die kritische Einstellung (E2), Objektivität und Intersubjektivität (E3), minimaler Empirismus (E4) und die Logik (E5).14 Neben diesen erkenntnistheoretischen Annahmen, hat Schurz auch methodologische Annahmen formuliert. Es wird gefordert, dass die Wissenschaft auf der Suche nach „möglichst allgemeinen und gehaltvollen hypothetischen Sätzen, die in einer wissenschaftlichen Sprache abgefasst sind“15 (M1). Es sollen sowohl möglichst viele aktuale Beobachtungssätze, als Ergebnisse von Experimenten, (M2), als auch Erklärungsversuche für aktuelle und potentielle Beobachtungssätze (M3) gesucht werden.16 Außerdem fordert er, dass nach empirischer Überprüfbarkeit (M4) gestrebt werden soll.17
[...]
1 (Russell, 1961 S. 514)
2 Vgl. (Schurz, 2014 S. 12)
3 (Helfrich, 2016 S. 1)
4 Vgl. (o.V., Onlinequelle)
5 (Schurz, 2014 S. 11)
6 (Schurz, 2014 S. 44)
7 (Popper, 1984 S. 9)
8 (Massimo Pigliucci, 2013 S. 9)
9 Vgl. (Schurz, 2014 S. 15)
10 Vgl. (Schurz, 2014 S. 15)
11 (Schurz, 2014 S. 15)
12 (Schurz, 2014 S. 44)
13 Vgl. (Schurz, 2014 S. 26)
14 Vgl. (Schurz, 2014 S. 26)
15 (Schurz, 2014 S. 29)
16 Vgl. (Schurz, 2014 S. 29)
17 Vgl. (Schurz, 2014 S. 32)
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