Da vor allem WHATSAPP noch ein relativ unerforschtes Terrain der Linguistik darstellt, widmet sich diese Arbeit der Fragestellung, wie Menschen Kommunikation über die verschiedenen modernen Medien SMS und WHATSAPP organisieren und welche Rolle die Nutzeroberfläche bzw. der Angebotscharakter des jeweiligen Massenmediums hierbei spielt. Die durchaus bekanntere Form der SMS soll mit der neuen Plattform WHATSAPP unter dem Stichwort der Affordanz verglichen und die einhergehenden Interaktionsphänomene aufgezeigt werden, um zu analysieren, wie sich kommunikative Interaktionsphänomene durch die verschiedenen Angebotscharaktere verändern.
Die zugrundeliegenden Hypothesen sind zum einen, dass die Nutzungsoberfläche eines Kommunikationsmediums zu einer Veränderung der Kommunikation beiträgt: Etwa von verstärkten Tendenzen zur Mündlichkeit oder zur Bildhaftigkeit, wobei das Prinzip medialbedingter Ökonomisierung zum Tragen kommt. Zum anderen, dass die medialen "[…] Unterschiede unserer Einschätzung nach v.a. im Bereich der Kommunikationspraxis, weniger im Sprachgebrauch selbst liegen, dass es aber auch zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen SMS und WhatsApp gibt."
Wie verschiedene alltägliche Phänomene findet auch Kommunikation vermehrt digitalisiert und medialisiert via interpersonale Medien wie FACEBOOK, TWITTER, SMS oder WHATSAPP statt. Diese "Mediatisierung des Alltags" verändert durch fortwährende Entwicklung der Funktionsweisen und Oberflächen sowohl die Nutzungsmöglichkeiten des Mediums als auch "die Kommunikationsweisen". Jener Zusammenhang kann mit der Wortneuschöpfung der Affordanz (Angebotscharakter) beschrieben werden, wobei die technischen Rahmenbedingungen verantwortlich für verschiedene Interaktionsphänomene erscheinen.
Jener zunehmende Wandel hin zu einer digitalen Kommunikation mittels des Internets und technischer Innovationen zeichnet sich etwa bei den Keyboard-to-Screen-Kommunikationsformen der SMS und des Messengerdienstes WHATSAPP deutlich ab. Der Kommunikationsraum Internet ist jedoch hierbei kein homogenes Netzwerk und formt so zum einen „[…] eine Kommunikationsform […], die an die Nutzung der neuen Medien gebunden ist […]“ und zum anderen eine Konvergenz von Medien und Kommunikationsformen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Fragestellung
2. Forschungsgegenstand
I. SMS – Eine alte Kommunikationsform
II. WhatsApp – Eine neue Kommunikationsplattform
3. Affordanz – Der Angebotscharakter
4. Korpora – MoCoDa 1 und 2
I. MoCoDa1 – Mobile Communication Database
II. MoCoDa2 – Mobile Communication Database (Open-Beta-Phase)
5. SMS und WhatsApp – Ein korpusanalytischer Vergleich
I. Datenanalyse SMS-Kommunikation
II. Datenanalyse Whatsapp-Kommunikation
6. Fazit – WhatsApp - die bessere Alternative zur SMS?
7. Bibliographie
8. Quellenverzeichnis
- Quote paper
- Gordon Jung (Author), 2019, SMS und WhatsApp. Affordanzen moderner Kommunikationsmedien und Interaktionsphänome, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463342
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