Die vorliegende Arbeit analysiert die Aussage "On ne naît pas femme, on le devient." von Simone de Beauvoir. Zu Deutsch "Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es." Mit diesem kurzen, aber tiefgreifenden Satz löste Simone de Beauvoir (1908-1986) Ende der 1940er Jahre eine Diskussion von grundlegender Bedeutung für Frauen aus. Eben jener Satz ist einer der Kerngedanken ihres Werkes "Das andere Geschlecht", mit dem sie versuchte, das "Drama der Frau" zu untersuchen und zu begreifen. Doch was genau bedeutet dieses so berühmte Zitat?
Recherchiert man den Feminismus des 20. Jahrhunderts, so kommt man um Beauvoir und ihr angesehenes Buch "Le Deuxième Sexe"(1949) nicht herum. Ihre Beobachtungen und Ansichten zum Thema der Frau beschreibt sie zwar neutral, jedoch empfindet man als Frau schon bei der Lektüre eine tiefe Verbundenheit mit der Autorin, obgleich das Buch bereits über 50 Jahre alt ist. Sie stellt elementare Fragen und versucht mit der Vergangenheit, sowie auch dem Stand der Gegenwart zu erklären, was es bedeutet, eine Frau zu sein. Dabei kritisiert sie das heutige Bild der Frau und appelliert an ihre Vorstellung der Emanzipation.
Da ihre Aussage sehr große Wellen in der Geschichte der Frauenbewegung in Gang setzte, sollten die Hintergründe Beauvoirs verstanden und hinterfragt werden. Deswegen stelle ich im Folgenden die Frage nach der Auffassung Simone de Beauvoirs über ihre Aussage: "Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es".
Damit dies möglich ist, sollten man erst einmal Simone de Beauvoir und ihr Werk "Das andere Geschlecht"verstanden werden. Außerdem sollte die Frau zur Zeit der Verfassung eben jenes Werkes betrachtet werden, denn diese hat sich mit den Jahrzehnten weiter entwickelt und spielt heute eine völlig andere Rolle in der Gesellschaft, als sie es 1949 getan hat. Eine Verortung hierbei ist ebenfalls von großer Bedeutung, da Frankreich sowie auch jedes weitere emanzipierte Land seine eigene Frauenbewegung zu verzeichnen hat, welche sich untereinander wieder unterscheiden. Erst nach diesen Analysepunkten ist eine Erklärung des Zitates möglich, sowie auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Aussage Beauvoirs.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Simone de Beauvoir und „Das andere Geschlecht“
- 3. Das Frauenbild der französischen Gesellschaft um 1949
- 4. Die Ablehnung der Vorstellung von einer weiblichen Natur
- 5. Fazit
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert Simone de Beauvoirs berühmtes Zitat „Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es“ und untersucht dessen Bedeutung im Kontext ihres Werkes „Das andere Geschlecht“.
- Die Rolle der Frau in der französischen Gesellschaft um 1949
- Die Kritik an der Vorstellung einer biologisch determinierten weiblichen Natur
- Die Bedeutung von sozialer Konstruktion und gesellschaftlichen Normen für die Geschlechterrolle der Frau
- Die Bedeutung der Emanzipation für die Selbstbestimmung der Frau
- Simone de Beauvoirs Einfluss auf die Frauenbewegung des 20. Jahrhunderts
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Diese Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor und erläutert den Hintergrund des berühmten Zitates von Simone de Beauvoir. Sie zeigt außerdem die Relevanz des Themas im Kontext der Frauenbewegung des 20. Jahrhunderts auf.
- Kapitel 2: Simone de Beauvoir und „Das andere Geschlecht“ Dieses Kapitel widmet sich der Biographie von Simone de Beauvoir und ihrem einflussreichen Werk „Das andere Geschlecht“. Es stellt ihre zentralen Thesen und Argumentationslinien dar, die für das Verständnis ihres Zitates von entscheidender Bedeutung sind.
- Kapitel 3: Das Frauenbild der französischen Gesellschaft um 1949 In diesem Kapitel wird die gesellschaftliche Situation der Frau in Frankreich im Jahr 1949 beleuchtet. Es untersucht die vorherrschenden Rollenbilder und Normen, die die Lebenswelt der Frau prägten und Beauvoirs Kritik an der Unterdrückung der Frau durch die Gesellschaft begründeten.
- Kapitel 4: Die Ablehnung der Vorstellung von einer weiblichen Natur Dieses Kapitel beleuchtet Beauvoirs Kritik an der Vorstellung einer biologisch determinierten weiblichen Natur. Es untersucht ihre Argumentation, die sich gegen die Annahme einer natürlichen Unterlegenheit der Frau richtet und die Bedeutung sozialer Konstruktion und gesellschaftlicher Normen für die Geschlechterrolle betont.
Schlüsselwörter
Simone de Beauvoir, „Das andere Geschlecht“, Frauenbild, französische Gesellschaft, 1949, Weiblichkeit, Geschlechterrolle, Emanzipation, Existentialismus, Feminismus, soziale Konstruktion, biologische Determinierung, Unterdrückung, Selbstbestimmung.
- Citar trabajo
- Jean Paulus (Autor), 2017, Simone de Beauvoir und die Rolle der Frau, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463193