Diese Hausarbeit untersucht dramaturgisch den Film "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" von 1957 und bezieht sich dabei auf Christopher Voglers Darstellung der Heldenreise in seinem Fachbuch "Die Odyssee des Drehbuchschreibers". Dabei wird das laut Vogler universelle Erzählkonzept, das sich auf nahezu jeden Film, jeden Roman und jede Kurzgeschichte übertragen lässt, auf die Verfilmung des Romans von Thomas Mann angewendet. Im Fokus stehen Dramaturgie, Orchestrierung und Figurenzeichnung.
Was hat es auf sich mit diesen "Helden"? Was sind sie, was macht den Helden aus? Und muss er moralisch handeln? Diese Fragen sind elementar für das Verständnis von Felix Krull, den Protagonisten des in dieser Ausarbeitung zu untersuchenden Films. Passt das Konzept der Heldenreise auf die Verfilmung "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" von 1957 (fortan: BdHFK)? Dies ist die Leitfrage der vorliegenden Untersuchung.
Um herauszufinden, ob, und falls ja, inwieweit sich das Konzept der Heldenreise, genauer das Konzept nach Christopher Vogler und seinem Fachbuch "Die Odyssee des Drehbuchschreibers" auf BdHFK anwenden lässt, wird zuerst eine Definition vorgenommen: Ist Felix per definitionem ein Held? Handelt er moralisch? Nach der Erörterung, was ein Held zu einem solchen macht, werden die zwölf Stadien der Heldenreise dann direkt auf Felix Krull als Figur und die Handlung des Films angewendet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Felix Krull – Im Spannungsfeld von Heldentum, Moral und Kriminalität
- Die Heldenreise in Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (1957)
- Stadium 1 Gewohnte Welt
- Stadium 2 - Ruf des Abenteuers
- Stadium 3 - Weigerung des Helden
- Stadium 4 - Begegnung mit dem Mentor
- Stadium 5 – Übertreten der ersten Schwelle
- Stadium 6 Feinde, Freunde, Tests
- Stadium 7 - Vordringen zum Kern
- Stadium 8 – Feuerprobe/Entscheidende Prüfung
- Stadium 9 - Belohnung
- Stadium 10 - Rückweg aus der Feuerprobe
- Stadium 11 - Auferstehung
- Stadium 12 - Rückkehr mit dem Elixier
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht die Figur Felix Krull in der Verfilmung von "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (1957) und analysiert, inwieweit seine Geschichte dem Konzept der Heldenreise nach Joseph Campbell entspricht. Die zentrale Frage ist, ob und wie das Konzept der Heldenreise auf die Filmhandlung angewendet werden kann.
- Die Ambivalenz von Felix Krulls Charakter zwischen Heldentum und Kriminalität
- Die Anwendung des Heldenreise-Konzepts auf die Filmhandlung
- Die Definition von Heldentum und Moral im Kontext des Films
- Die Analyse von Felix Krulls moralischem Handeln
- Der Vergleich von Felix Krull mit klassischen Heldenfiguren
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Anwendbarkeit des Heldenreise-Konzepts auf die Filmfigur Felix Krull. Sie problematisiert den modernen Heldenbegriff im Kontext von Blockbustern und setzt die Ausarbeitung in einen wissenschaftlichen Kontext, indem sie die Bedeutung der Fragestellung für das Verständnis der Figur herausstellt. Die Einleitung führt zudem in die Methodik der Arbeit ein und kündigt die einzelnen Schritte der Analyse an.
Felix Krull – Im Spannungsfeld von Heldentum, Moral und Kriminalität: Dieses Kapitel analysiert die ambivalente Natur von Felix Krull. Er wird als Krimineller dargestellt, der jedoch nicht völlig frei von moralischen Bedenken ist. Die Analyse bezieht sich auf unterschiedliche Definitionen von "Held" und "Moral", unter anderem aus dem Duden und den Theorien von Vogler. Es wird diskutiert, ob Felix Krulls Handlungen als heldenhaft oder moralisch einzustufen sind, wobei seine widersprüchlichen Taten und Motive im Mittelpunkt stehen. Der Text vergleicht Felix Krull mit anderen fiktiven Figuren, die trotz ihrer Taten nicht als Helden gelten, um die Komplexität seines Charakters zu beleuchten. Die Diskussion um die Definition von Helden und Moral im Kontext der Gesellschaft und deren Normen wird eingehend behandelt.
Die Heldenreise in Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (1957): Dieses Kapitel wendet das Konzept der Heldenreise auf die einzelnen Stadien in der Filmhandlung an. Es beginnt mit der Beschreibung der "Gewohnten Welt" und analysiert die einzelnen Phasen der Heldenreise im Kontext der Filmhandlung, unter Verwendung von Voglers Modell. Die Analyse bezieht sich auf spezifische Szenen im Film um die jeweilige Phase der Heldenreise zu belegen.
Schlüsselwörter
Felix Krull, Heldenreise, Joseph Campbell, Christopher Vogler, Heldentum, Moral, Kriminalität, Ambivalenz, Film, Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, Antiheld, Moralische Ambivalenz, Selbstaufopferung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" - Heldenreiseanalyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Filmfigur Felix Krull aus der Verfilmung von "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (1957) und untersucht, inwieweit seine Geschichte dem Konzept der Heldenreise nach Joseph Campbell entspricht. Der Fokus liegt auf der Ambivalenz von Krulls Charakter zwischen Heldentum und Kriminalität und der Anwendbarkeit des Heldenreise-Modells auf die Filmhandlung.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Ob und wie das Konzept der Heldenreise auf die Filmhandlung von "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (1957) angewendet werden kann.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Die Ambivalenz von Felix Krulls Charakter, die Anwendung des Heldenreise-Konzepts auf die Filmhandlung, die Definition von Heldentum und Moral im Kontext des Films, die Analyse von Felix Krulls moralischem Handeln und der Vergleich von Felix Krull mit klassischen Heldenfiguren.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit analysiert die Filmhandlung Schritt für Schritt und ordnet die einzelnen Szenen den Stadien der Heldenreise nach Joseph Campbell und Christopher Vogler zu. Dabei werden verschiedene Definitionen von "Held" und "Moral" herangezogen und diskutiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu Einleitung, einer Analyse von Felix Krull im Spannungsfeld von Heldentum, Moral und Kriminalität, einer detaillierten Betrachtung der Heldenreise im Film und einem Fazit.
Wie wird die Heldenreise im Film dargestellt?
Das Kapitel zur Heldenreise beschreibt die einzelnen Stadien (Gewohnte Welt, Ruf des Abenteuers, Weigerung des Helden usw.) anhand spezifischer Szenen aus dem Film und beleuchtet, wie Felix Krulls Entwicklung diese Stadien widerspiegelt oder verändert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Felix Krull, Heldenreise, Joseph Campbell, Christopher Vogler, Heldentum, Moral, Kriminalität, Ambivalenz, Film, Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, Antiheld, Moralische Ambivalenz, Selbstaufopferung.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf den Film "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (1957), sowie auf Theorien von Joseph Campbell und Christopher Vogler zum Heldenreise-Konzept und Definitionen von "Held" und "Moral" (z.B. aus dem Duden).
Wie wird Felix Krulls Moral bewertet?
Die Arbeit analysiert Felix Krulls moralische Ambivalenz. Seine Taten werden im Kontext verschiedener Definitionen von Moral betrachtet und diskutiert, ob seine Handlungen als heldenhaft oder unmoralisch einzustufen sind.
Wie wird Felix Krull mit anderen Heldenfiguren verglichen?
Die Arbeit vergleicht Felix Krull mit anderen fiktiven Figuren, um die Komplexität seines Charakters und seiner Handlungen im Kontext der gängigen Heldendefinitionen zu beleuchten.
- Quote paper
- Steffen Kutzner (Author), 2018, Die Verfilmung "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" von 1957, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463038