Die Worte Menschenhandel und Sklaverei lassen die Menschen an die Vergangenheit denken, doch selten sind sie sich darüber bewusst, wie aktuell und gegenwärtig sie sind. Menschenhandel ist die schlimmste Verletzung von Menschenrechten und obwohl dagegen vorgegangen wird und Menschenhändlerringe zerschlagen werden, so kann der Menschenhandel zu jeder Zeit, an jedem Ort uns selbst betreffen. Nur ein Gang in die Diskothek oder ein einfacher Stadtspaziergang könnte eine junge Frau oder ein Mädchen zu einem Opfer des Menschenhandels werden lassen.
Menschenhandel und die damit oft verbundene Prostitution sind in Deutschland immer noch ein Tabuthema, über das in der Öffentlichkeit kaum gesprochen wird.
Es werden jährlich über 500.000 Frauen und Mädchen zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung in EU - Länder geschleust. Davon, so schätzt die OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa), allein 200.000 Menschen von Ost - nach Westeuropa. Die Schlepperbanden machen jährlich alleine in Europa etwa 7 - 13 Milliarden Dollar Gewinn mit der Ausbeutung oder Versklavung von Frauen. Im Jahr 2000, so schätzte die deutsche Polizei, nahmen alleine die jungen Frauen aus Russland im Monat durchschnittlich 13500 DM ein, wovon sie ihren Zuhältern etwa 12600 DM zurückgeben mussten.
Jetzt, nachdem die Grenzen bei der EU - Osterweiterung weiter geöffnet wurden, wird es den Schleusern zunehmend leichter gemacht, weitere Frauen und Mädchen illegal nach Deutschland zu verschleppen.
Die Bekämpfung des Menschenhandels wird den Behörden nicht einfach gemacht, die Schleuserbanden entwickeln immer neue Pläne und Routen, um die Frauen und Mädchen in die Zielländer zu bringen. Diese Art der organisierten Kriminalität findet im Hintergrund statt, dass heißt, einen Menschenhändlerring zu zerschlagen, wird allein durch die unzureichende Detailinformation der Regierungen fast unmöglich gemacht. Dazu kommt ebenfalls die derzeit schwierige Situation aufgrund des Terrorismus`, da auch die Medien die Aufmerksamkeit hauptsächlich auf diese Art der Kriminalität legen und den Menschen zu wenig Informationen über den Menschenhandel zukommen lassen.
Die Bevölkerung erlangt nur die Information, die ihr durch Massenmedien, wie zum Beispiel durch das Fernsehen, vermittelt wird.
Die Menschen fühlen sich durch den aktuellen Terrorismus stärker bedroht als durch den Menschenhandel, weil dieser nicht unbedingt in ihrer unmittelbaren Umgebung stattfindet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition des Begriffs „Menschenhandel“
- Definition laut der Brockhaus Enzyklopädie
- Definition im Sinne des Strafgesetzbuches § 181
- Anderweitige Definitionen
- Definition des Europäischen Parlaments
- Definition der UN Crime Commission
- Zielorte der Schlepperbanden
- Opfer
- Herkunftsländer der Frauen und Mädchen
- Altersstruktur der Frauen und Mädchen
- Die Schlepperrouten
- Die Ostroute
- Die Südostroute
- Die Südroute
- Die Maghreb - Route
- Problematik
- Auf nationaler Ebene
- Auf internationaler Ebene
- Herausforderung für die Vereinten Nationen
- Die Vereinten Nationen und ihre Sonderorganisationen
- UNICRI (UN Interregional Crime and Justice Research Institute)
- UNODC (UN Office on Drugs and Crime Prevention)
- Das globale Programm zur Bekämpfung des Menschenhandels
- Das Protokoll zur Prävention, Verhinderung und Bestrafung des Menschenhandels, insbesondere des Frauen- und Kinderhandels
- Die Vereinten Nationen und ihre Sonderorganisationen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Problem des Frauen- und Mädchenhandels im deutschsprachigen Raum. Sie untersucht die Problematik auf nationaler und internationaler Ebene, mit besonderem Fokus auf die Arbeit der Vereinten Nationen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Menschenhandel“
- Die Opfer des Menschenhandels: Herkunft, Altersstruktur und Motive
- Schlepperbanden: Vorgehen, Routen und Zielorte
- Problematik des Menschenhandels auf nationaler und internationaler Ebene
- Die Rolle der Vereinten Nationen in der Bekämpfung des Menschenhandels
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Aktualität und Bedeutung des Themas Menschenhandel dar und hebt die besondere Problematik im deutschsprachigen Raum hervor.
- Definition des Begriffs „Menschenhandel“: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Definitionen des Menschenhandels, unter anderem durch die Brockhaus Enzyklopädie, das Strafgesetzbuch und internationale Organisationen.
- Zielorte der Schlepperbanden: Dieses Kapitel beschreibt die typischen Zielländer und Städte, in die Frauen und Mädchen durch die Schlepperbanden verschleppt werden.
- Opfer: Dieses Kapitel analysiert die Herkunft und Altersstruktur der Opfer des Menschenhandels und beleuchtet die Gründe, die Frauen und Mädchen dazu bewegen, sich freiwillig in die Obhut der Schlepperbanden zu begeben.
- Die Schlepperrouten: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Routen, die von Schlepperbanden für den Transport von Frauen und Mädchen genutzt werden.
- Problematik: Dieses Kapitel beleuchtet die Problematik des Menschenhandels auf nationaler und internationaler Ebene.
- Herausforderung für die Vereinten Nationen: Dieses Kapitel zeigt die Bemühungen der Vereinten Nationen und ihrer Sonderorganisationen zur Bekämpfung des Menschenhandels auf.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Menschenhandel, Frauenhandel, Mädchenhandel, Prostitution, Schlepperbanden, Herkunftsländer, Zielorte, Opfer, Schlepperrouten, Problematik, nationale und internationale Ebene, Vereinte Nationen, UNICRI, UNODC, globales Programm zur Bekämpfung des Menschenhandels, Protokoll zur Prävention, Verhinderung und Bestrafung des Menschenhandels.
- Quote paper
- Stefanie Leicht (Author), 2005, Betroffenheit des deutschsprachigen Raumes von Frauen- und Mädchenhandel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46283