Diese Arbeit untersucht die Behandlung von Demenzkranken in der Klinischen Psychologie. Die zunehmend alternde Bevölkerung führt auch zu einer Zunahme Demenzkranker, welche unter Hilflosigkeit und erheblichen Mängeln in der Versorgung leiden. Weniger als die Hälfte der Betroffenen wird angemessen diagnostiziert und behandelt. Demenz ist als ein Prozess mit Beginn, Verlauf und Erkrankungsende zu sehen. Ziel ist es, durch Memory Clinic (MC) eine Frühdiagnose und einen frühzeitigen Behandlungsbeginn zu erreichen. Die Hausärztinnen und Hausärzte sind oftmals für die Erkennung und Behandlung von Demenz nicht geschult. Um dieses Problem zu umgehen, setzen sich die MC immer aus einem interdisziplinären Team zusammen. Frühe Interventionen verbessern den Verlauf für Betroffene und deren Angehörige und verringern wahrscheinlich sogar die Kosten der Behandlung.
MC wurden von der WHO erstmals vor etwa 35 Jahren gefordert. 1983 wurde in London die erste europäische MC durch Exton-Smith und Kollegen eröffnet. 1985 folgte die Eröffnung der ersten deutschsprachigen MC an der Geriatrischen Universitätsklinik in Basel und in der Alzheimer-Ambulanz an der Psychiatrischen Klinik der Technischen Universität in München. Seitdem kam es zu einer steten Zunahme der MC. Mit steigender Zahl dieser verbesserte sich auf der einen Seite die Versorgung Betroffener, gleichzeitig wurde aber die enge Verbindung zur Forschung gelockert. Dies ist insofern problematisch, da sie voneinander abhängig sind: die Datenerhebung innerhalb der Forschung beruht größtenteils auf den Patienten der MC und die Finanzierung der MC findet wiederum meist über eingeworbene Forschungsfelder statt. Dies ist nur eine der Herausforderungen, denen die MC gegenüberstehen.
MC haben einen praktischen, einen erzieherischen und einen wissenschaftlichen Nutzen. Der praktische Nutzen liegt darin begründet, dass die Behandlung umso besser ist, je früher und gründlicher die Diagnose erfolgt. Je früher die Patientinnen und Patienten untersucht werden, umso besser kann der Verlauf einer Demenz nachvollzogen werden, was wiederum die Behandlungsmöglichkeiten und damit die Wissenschaft beeinflusst. Regelmäßige Testungen älterer Patientinnen und Patienten sind wichtig, vor allem der Abruf kürzlich erlernter Informationen, ebenso wie das Wissen darum, dass Gedächtnisschwierigkeiten kein normaler Alterungsprozess sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1Memory-Clinic (MC) / Gedächtnissprechstunde
- Geschichte der MC
- Diagnose nach ICD 10, DSM IV, NINCDS und ADRDA
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Abschlussarbeit untersucht die Memory-Clinic (MC) als wichtigen Bestandteil der Versorgung von Demenzkranken. Sie beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der MC, ihre Bedeutung für die Frühdiagnose und Behandlung von Demenz sowie die Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen.
- Die Rolle der MC in der Demenzversorgung
- Die Bedeutung der Frühdiagnose und frühzeitigen Behandlung von Demenz
- Die Herausforderungen der MC, wie z.B. kulturelle und sprachliche Anpassung, Qualitätssicherung und Finanzierung
- Die verschiedenen Testmethoden und Diagnosekriterien, die in der MC Anwendung finden
- Die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit in der MC
Zusammenfassung der Kapitel
1Memory-Clinic (MC) / Gedächtnissprechstunde
Dieses Kapitel stellt die Memory-Clinic (MC) als ein interdisziplinäres Team vor, das sich der Frühdiagnose und Behandlung von Demenz widmet. Es wird die Notwendigkeit von MC angesichts der alternden Bevölkerung und der Unterversorgung von Demenzkranken hervorgehoben. Die Bedeutung der frühen Intervention und die Entstehung der MC in den 1980er Jahren werden beleuchtet.
Geschichte der MC
Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung der ersten Memory-Clinic und die ersten Erfahrungen mit der Untersuchung von Demenzpatienten. Es werden die eingesetzten Testverfahren und die Einteilung der Patienten in verschiedene Kategorien anhand ihrer Gedächtnisleistung erläutert. Zudem wird die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit und die Herausforderungen der Diagnose und Behandlung von Demenz im frühen Stadium beleuchtet.
Diagnose nach ICD 10, DSM IV, NINCDS und ADRDA
Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Diagnosekriterien für Demenz nach ICD 10, DSM IV, NINCDS und ADRDA. Es wird die Bedeutung der verschiedenen Kriterien für die Diagnosestellung und die Abgrenzung von Demenz von anderen psychischen Erkrankungen erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Memory-Clinic, Demenz, Frühdiagnose, Behandlung, interdisziplinäre Zusammenarbeit, ICD 10, DSM IV, NINCDS, ADRDA, Gedächtnisstörungen, Alzheimer-Demenz, Prävalenz, Versorgung von Demenzkranken.
- Quote paper
- Johanna Kottek (Author), 2018, Memory-Clinic und Gedächtnissprechstunde, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/461788