Seit einigen Jahren gehört es schon fast zur Normalität, dass Sportler ihre Homosexualität offen bekannt geben. Nicht so jedoch im deutschen Männer-Fußball. Ein öffentliches Outing eines männlichen Profifußballers in Deutschland hat es bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gegeben. Der ehemalige Torwart Oliver Kahn rät aktiven Fußballern sogar von einem Outing ab und erklärt dies damit, dass der soziale Druck auf den jeweiligen Spieler enorm werden würde. Dieser Druck entfaltet sich meist im Fußballstadion in Gestalt von Bannern, Gesängen und anderen Verhaltensweisen mit homophober Färbung. Diese Arbeit soll beleuchten, warum es zu diesen homophoben Aktionen und Äußerungen von Seiten der Fans kommt.
Männerfußball steht wie keine andere Sportart in Deutschland sehr stark im Fokus der Öffentlichkeit. Es handelt sich dabei um einen Sport, der von der Zurschaustellung von Männlichkeit geprägt ist. Welche Ursachen beziehungsweise Hintergründe kann Homophobie in diesem Bereich haben? Es wird versucht, einen Zusammenhang zwischen der Schwulenfeindlichkeit der Fans und dem Fußballsport herzustellen. Schließlich folgt ein Ausblick darauf, wie das Outing eines latent schwulen Fußballers vonstatten gehen könnte.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begriffsbestimmungen
- 2.1 Homophobie
- 2.2 Verhaltensweisen
- 2.3 Fan
- 3 Homophobe Verhaltensweisen im Fanblock
- 3.1 Homoerotik im Fußballstadion
- 3.2 Fanprojekte gegen Homophobie
- 4 Hintergründe homophober Verhaltensweisen im Kontext Fußballsport
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit homophoben Verhaltensweisen von Fans im deutschen Fußballsport. Der Fokus liegt dabei auf dem Männerfußball, um das Thema einzugrenzen und die spezifische Herangehensweise an die Thematik der Homosexualität im Männerfußball gegenüber dem Frauenfußball hervorzuheben. Die Arbeit untersucht, welche Ursachen und Hintergründe Homophobie im Fußball haben kann und versucht, einen Zusammenhang zwischen Homophobie, Männern und Fußball herzustellen.
- Homophobe Verhaltensweisen von Fans im deutschen Männerfußball
- Die Bedeutung des Fußballs als Männerbund und Ort der Männlichkeitsinszenierung
- Die Rolle von Stereotypen und Geschlechterrollen im Fußball
- Die Ursachen und Hintergründe homophober Verhaltensweisen
- Die Paradoxie von Homophobie und homoerotischen Elementen im Fußball
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt den Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die Problematik des Outings von homosexuellen Fußballern. Kapitel zwei definiert wichtige Schlüsselbegriffe wie Homophobie, Verhaltensweisen und Fan. In Kapitel drei werden homophobe Verhaltensweisen im Fanblock beleuchtet, unter anderem die Nutzung von homophoben Schimpfworten und Sprechgesängen sowie die Inszenierung von Männlichkeit im Stadion. Kapitel vier geht auf die Hintergründe homophober Verhaltensweisen im Kontext des Fußballs ein, wobei die Rolle von Stereotypen, Geschlechterrollen und dem Männerbund betont wird. Kapitel fünf enthält ein Fazit und einen Ausblick.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit den Themen Homophobie, Männerfußball, Fanverhalten, Geschlechterrollen, Stereotypen, Männerbund, Homoerotik und Outing. Sie befasst sich mit der komplexen Interaktion zwischen Fußball, Männlichkeit und Homosexualität und untersucht die Ursachen und Auswirkungen homophober Verhaltensweisen im Fanblock.
- Quote paper
- Johanna Günther (Author), 2017, Warum zeigen deutsche Fußballfans homophobe Verhaltensweisen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/461766