Handelsunternehmen in Deutschland finden sich heute einem immer schärferen Wettbewerb ausgesetzt. Das Zusammenwachsen der Welt mit Hilfe von modernen Kommunikationstechnologien lässt neue Wettbewerber auf den traditionellen Markt treten und neue Vertriebskanäle, wie zum Beispiel den E-Commerce, entstehen. Mit hartem Preiskampf wird um die Gunst der Kunden geworben. Das Ergebnis sind sinkende Gewinnspannen. Langfristig überleben kann in diesem Marktumfeld nur, wer seine Prozesse an die Marktgegebenheiten anpasst und kontinuierlich optimiert.
Unternehmen haben daher erkannt, dass dieser Weg zum Erfolg in einer durchgängigen Planung und Optimierung der Logistikkette liegt. Einer Logistikkette, die die Teilnehmer durch Zusatznutzen und niedrigere Gesamtkosten wettbewerbsfähiger macht. Der Wettbewerb spielt sich nicht mehr nur zwischen Unternehmen ab, sondern zwischen gesamten Logistikketten. Der Schlüssel hierzu ist der Aufbau eines anpassungsfähigen Lieferketten Netzwerkes. Eine Supply Chain, die die Flexibilität besitzt, in fast Echt-Zeit auf Marktgegebenheiten und -entwicklungen reagieren zu können, ein Netzwerk, das die Quadratur des Kreises schafft, Lagerbestände zu reduzieren und trotzdem volle Regale zu garantieren. Grundvoraussetzung hierfür ist eine fast vollständige Transparenz des Warenflusses entlang der Supply Chain und ein einfacher Zugriff auf diese Daten. Der optimale Einsatz dieser Daten und Informationen ist heute entscheidend für den Erfolg in einem immer intensiveren Wettbewerb. Die Technologie, die dies ermöglichen kann, ist Radio Frequency Identification – kurz RFID. Sie soll die Prozesse in der Konsumgüter Branche in den nächsten Jahren grundlegend verändern, indem Paletten, Versandeinheiten und sogar einzelne Artikel mit Mikrochips ausgestattet und so kontaktlos über eine Seriennummer eindeutig identifizierbar werden.
Für viele Unternehmen aus Industrie und Handel steht daher bei der RFIDImplementierung auf Grund des hohen Konkurrenzdrucks nicht mehr das „ob“, sondern vielmehr das „wann“ und „wie“ im Vordergrund. Eine europaweite Studie im Jahr 2005 des Marktforschungsinstituts Vanson Bourne ermittelte, „… dass 41 Prozent aller europäischen Händler noch in diesem Jahr die Einführung von RFID planen.“ Es gilt zu entscheiden, ob man bei den ’First Mover’ dabei sein möchte. oder wartet man ab, beobachtet die Entwicklung und führt die Technologie ein, wenn sich Standards etabliert haben und die Preise überschaubar sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen RFID-Systeme
- 2.1 Unterscheidungsmerkmale
- 2.2 Bestandteile eines RFID-Systems
- 2.2.1 RFID-Chip
- 2.2.2 Elektronischer Produktcode (EPC)
- 2.3 Ziele des Einsatzes
- 3 Betriebsformen des Handels
- 3.1 Funktioneller und institutioneller Handel
- 3.2 Charakterisierung und Klassifizierung der Handelsunternehmen
- 4 Einsatzmöglichkeiten von RFID in einem Handelsbetrieb
- 4.1 Aktionsorientierte Funktionen des Handels
- 4.2 Einsatz von RFID-Systemen in der Logistik des Handelsbetriebes
- 4.2.1 Einsatz auf Paletten Ebene
- 4.2.1.1 Wareneingang im Distributionszentrum
- 4.2.1.2 Interner Warenfluss im Distributionszentrum
- 4.2.1.3 Warenausgang im Distributionszentrum
- 4.2.2 Einsatz auf Umkartons
- 4.2.2.1 Wareneingang im Distributionszentrum
- 4.2.2.2 Kommissionierung im Distributionszentrum
- 4.3 Einsatz von RFID in der Filiale
- 4.3.1 Lagermanagement
- 4.3.2 Bestandsmanagement
- 4.3.3 Einsatz auf Artikel Ebene
- 4.4 Probleme des RFID-Einsatzes
- 5 Implementierung von RFID in einem Handelsbetrieb
- 5.1 Voraussetzungen
- 5.2 Projektablauf
- 5.3 Grundlagen schaffen
- 5.3.1 Vision und Projektziel
- 5.3.2 Prozess Analyse
- 5.3.3 Auswahl eines Pilot Projektes
- 5.3.4 Kosten-Nutzen Analyse
- 5.4 Einbindung der Lieferanten
- 5.5 Auswahl der Hardware
- 5.6 Auswahl der Software
- 5.7 Evaluierung und Implementierung
- 6 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Einsatz und der Implementierung von RFID-Technologie in einem Handelsunternehmen. Ziel ist es, die Vorteile und Herausforderungen des Einsatzes von RFID-Systemen in verschiedenen Bereichen des Handels, wie Logistik, Lagermanagement und Filialbetrieb, zu analysieren.
- Grundlagen und Funktionsweise von RFID-Systemen
- Einsatzmöglichkeiten von RFID in verschiedenen Bereichen des Handels
- Vorteile und Herausforderungen der Implementierung von RFID-Systemen
- Voraussetzungen und Projektablauf für die Implementierung von RFID in einem Handelsunternehmen
- Bewertung des Potenzials und der Auswirkungen von RFID auf die Prozesse und die Effizienz des Handels
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einleitung zur Thematik und stellt die Relevanz von RFID im Handel dar. Kapitel 2 erläutert die Grundlagen von RFID-Systemen, einschließlich der Funktionsweise und der wichtigsten Bestandteile. Kapitel 3 beleuchtet verschiedene Betriebsformen des Handels und charakterisiert die Handelsunternehmen, die für den Einsatz von RFID relevant sind. Kapitel 4 analysiert die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von RFID in einem Handelsunternehmen, von der Logistik über das Lagermanagement bis hin zum Filialbetrieb. Kapitel 5 befasst sich mit der Implementierung von RFID in einem Handelsunternehmen, einschließlich der Voraussetzungen, des Projektablaufs und der notwendigen Schritte.
Schlüsselwörter
RFID-Technologie, Handel, Logistik, Lagermanagement, Filialbetrieb, Implementierung, Projektablauf, Kosten-Nutzen Analyse, Vorteile, Herausforderungen, Effizienz, Prozessoptimierung, Supply Chain Management.
- Quote paper
- Michael Kutz (Author), 2004, RFID-Technologie. Einsatz und Implementierung in einem Handelsunternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46171