Diese Arbeit betrachtet zwei Prosatexte von Wolfgang Borchert. Gewählt werden für die Betrachtung und Analyse die Kurzgeschichten „Nachts schlafen die Ratten doch“ und „Die drei dunklen Könige“. Beide Texte stammen aus der Erzählsammlung „An diesem Dienstag“ aus dem Jahre 1947 und sind somit in kurzem Zeitabstand voneinander entstanden. Die Wahl fällt auf diese Geschichten, da als Grundgemeinsamkeit die Begegnung von traumatisierten Fremden in der Stadt der Nachkriegszeit thematisiert wird und nach erster Betrachtung die gewählten Aspekte in diesen besonders gut verdeutlicht werden können.
Die Kurzprosa Borcherts wird kanonisch entsprechend der Zeit, in der sie verfasst wurde, der Textsorte der Trümmerliteratur zugeordnet. Die Trümmerliteratur ist als die erste Literatur anzusehen, welche nach den literarisch stillstehenden Jahren des Krieges wieder verfasst und veröffentlicht wird. Oft setzen sich in dieser die Autoren mit Erfahrungen des Krieges und eigenen grausamen Erlebnissen auseinander. Bei der Betrachtung der Kurzgeschichten Borcherts fällt auf, dass diese typische, sich in seinen Werken oft wiederholende, Merkmale aufweisen. Untersucht werden die Merkmale Hoffnung sowie Licht und Farben. Außerdem wird die These aufgestellt, dass zwischen den Merkmalen eine Verknüpfung hergestellt werden kann und sich Hoffnung auch durch Licht und Farben ausdrückt.
Zunächst wird das Gesellschaftsbild der Zeit in Augenschein genommen und ein erster Anknüpfungspunkt mit der ausgewählten Kurzprosa herausgestellt. Im Folgenden wird ein kurzer Blick auf die Literatur der Stunde Null geworfen, welche Autoren aus den Geburtsjahren Borcherts in den Nachkriegsjahren ins Leben riefen. Es geht darum die Grundintentionen der Autoren am Beispiel Borcherts zu erfassen, um im weiteren Verlauf ein besseres Verständnis für die analysierte Prosa entwickeln zu können.
Anschließend werden die Kurgeschichten „Nachts schlafen die Ratten doch“ und „Die drei dunklen Könige“ unter der beschriebenen Schwerpunktsetzung analysiert. Hier stehen das Motiv Hoffnung anhand der Merkmale Licht und Farben im Fokus und sind als Abgrenzung der Arbeit zu betrachten. Keineswegs erhebt die Arbeit den Anspruch einer vollständigen Analyse der gewählten Texte oder eine Untersuchung weiterer Werke Borcherts. Eine erste Betrachtung der formellen Darstellung der gewählten Merkmale, soll mit dem Inhalt verknüpft, weitere Analyseerkenntnisse liefern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Gesellschaftsbild und die Situation der Literatur in der Stunde Null
- Das Gesellschaftsbild der Zeit
- Literatur der Stunde Null
- Analyse von Borcherts Kurzgeschichten „Nachts schlafen die Ratten doch“ und „Die drei dunklen Könige“ unter Berücksichtigung der Schwerpunktsetzung
- Das Motiv Hoffnung anhand der Merkmale Licht & Farbe
- Wie zeigen sich Licht und Farbe formell in den ausgewählten Kurzgeschichten?
- Zusammenfassung der Analyseergebnisse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Kurzgeschichten „Nachts schlafen die Ratten doch“ und „Die drei dunklen Könige“ von Wolfgang Borchert im Kontext der Trümmerliteratur. Ziel ist es, die Darstellung von Hoffnung durch die Merkmale Licht und Farbe in diesen Texten aufzuzeigen. Die Arbeit untersucht, wie diese Elemente in der Nachkriegszeit zur Vermittlung von Hoffnung und Perspektive beitragen.
- Die Darstellung der Trümmerliteratur als Reaktion auf die Schrecken des Zweiten Weltkriegs
- Die Bedeutung von Hoffnung und Perspektive in der Nachkriegszeit
- Die Rolle von Licht und Farbe als Symbole für Hoffnung in Borcherts Werk
- Die Analyse von „Nachts schlafen die Ratten doch“ und „Die drei dunklen Könige“ hinsichtlich der Verwendung von Licht und Farbe
- Die Verbindung zwischen den Merkmalen Licht, Farbe und Hoffnung in der Kurzprosa Borcherts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die zentralen Fragestellungen sowie die zu analysierenden Texte vor. Das zweite Kapitel beleuchtet das Gesellschaftsbild der Zeit unmittelbar nach dem Krieg, zeichnet die Lebensbedingungen in der „Stunde Null“ nach und setzt Borcherts Werk in diesen Kontext.
Im dritten Kapitel werden die Kurzgeschichten „Nachts schlafen die Ratten doch“ und „Die drei dunklen Könige“ analysiert. Der Fokus liegt dabei auf dem Motiv Hoffnung und der Rolle von Licht und Farbe in der Gestaltung dieser Thematik. Die Analyse untersucht die formale Gestaltung und die symbolische Bedeutung von Licht und Farbe in den Texten.
Schlüsselwörter
Trümmerliteratur, Stunde Null, Wolfgang Borchert, Hoffnung, Perspektive, Licht, Farbe, Kurzprosa, „Nachts schlafen die Ratten doch“, „Die drei dunklen Könige“, Analyse, Symbol
- Quote paper
- Janis Hackbarth (Author), 2018, Wolfgang Borcherts "Die drei dunklen Könige“ und "Nachts schlafen die Ratten doch", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/461012