Der Einsatz des Mediums Film im DaZ-/DaF-Unterricht kann neue Perspektiven für das Lernen eröffnen. Schon im Deutschunterricht ist die Arbeit mit dem Medium Film nicht häufig anzutreffen, weshalb die Wahrscheinlichkeit für einen Einsatz des Films im Unterricht Deutsch als Zweit-oder Fremdsprache häufig gering ist. Warum der Film kein gutes Image hat, soll im ersten inhaltlichen Kapitel analysiert werden. Um den Film für den Unterricht nutzbar zu machen, muss die Arbeit am Film systematisch vorbereitet und durchgeführt werden. Dafür können die Techniken, die zum Lesen von Texten angewendet werden, auch auf die Filmarbeit angewendet werden.
Der Einsatz des Films kann nicht nur eine Chance für das sprachliche Lernen der Schülerinnen und Schüler darstellen, sondern auch Aspekte des ästhetischen, medialen und interkulturellen Lernens fördern. Diese Verknüpfung verschiedener Lernbereiche ist das relevanteste Merkmal der Filmarbeit im Unterricht, das vor allem für SuS, die neu Deutsch lernen, eine Chance bietet, die neue Sprache in einem medialen Kontext kennenzulernen. Als Grundlage der Untersuchung wird dieser Arbeit ein Unterrichtsprojekt von Nils Bernstein, das dieser in einem Aufsatz niedergeschreiben hat, zugrunde gelegt.
Die Filme, an denen die Chance der Lernbereichsverknüpfung aufgezeigt werden sollen und die Nils Bernstein in seinem Unterrichtsmodell ebenfalls verwendet, sind „Der Baader Meinhof Komplex“ (2008) von Bernd Eichinger und „Wer wenn nicht wir” (2011) von Andres Veiel. Beide Filme beschäftigen sich mit den Mitgliedern der ersten Generation der RAF und deren zunehmender Radikalisierung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Film im Deutsch-und DaZ/DaF-Unterricht
- Kurzvorstellung der Filme „Der Baader-Meinhof Komplex“ und „Wer wenn nicht wir“
- Phasen der Filmarbeit im Unterricht
- Mehrschichtiges Lernen in der Filmarbeit
- Reflexion des Unterrichtskonzepts
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einsatz von Filmen im DaZ-/DaF-Unterricht. Sie untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich durch die Verwendung des Mediums Film für das sprachliche, ästhetische, mediale und interkulturelle Lernen eröffnen. Dabei wird insbesondere auf die Verknüpfung verschiedener Lernbereiche im Kontext der Filmarbeit fokussiert.
- Analyse der Bedeutung und des Potenzials von Filmen im DaZ-/DaF-Unterricht
- Vorstellung und Einordnung der Filme "Der Baader-Meinhof Komplex" und "Wer wenn nicht wir" in den historischen Kontext
- Entwicklung und Vorstellung einer Methode zur systematischen Filmarbeit im Unterricht
- Bewertung des Unterrichtskonzepts im Hinblick auf seine Praxistauglichkeit und Einsatzfähigkeit
- Reflexion der zukünftigen Relevanz des Filmeinsatzes im Unterricht.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den Einsatz des Films im DaZ-/DaF-Unterricht als ein vielversprechendes Mittel zur Erweiterung der Lernperspektiven vor und analysiert die Gründe für die zurückhaltende Nutzung des Mediums. Sie beleuchtet die Vorteile der Filmarbeit in Bezug auf verschiedene Lernbereiche.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit den Herausforderungen und Chancen, die der Film im DaZ-/DaF-Unterricht bietet. Es analysiert die bisherige geringe Nutzung des Mediums in der traditionellen Germanistik und im DaF-Unterricht und untersucht die Ursachen für diese Zurückhaltung. Dabei werden historische und aktuelle Perspektiven auf den Film als Bildungsinstrument diskutiert.
- Kapitel 3 präsentiert die beiden Filme "Der Baader-Meinhof Komplex" und "Wer wenn nicht wir" und ordnet sie in den historischen Kontext der RAF ein. Es erläutert die Besonderheiten der beiden Werke und ihre Relevanz für die Filmarbeit im Unterricht.
Schlüsselwörter
DaZ/DaF, Film, Filmarbeit, ästhetische Bildung, interkulturelle Kompetenz, Medienkompetenz, Unterrichtskonzept, "Der Baader-Meinhof Komplex", "Wer wenn nicht wir", RAF, Terrorismus, Historisierung, Sozialisation, Lernbereichsverknüpfung.
- Quote paper
- Laura Stöber (Author), 2017, Der Einsatz des Films im DaZ/DaF-Unterricht. Neue Perspektiven für das Lernen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/460941