Der Gedanke zu dieser Ausarbeitung kam mir, als ich mich einer anderen Hausarbeit: „Förderung legasthenischer Kinder im Anfangsunterricht“ widmete. In dieser beschäftigte ich mich auch mit den Methoden des Anfangsunterrichts. Ich stieß unter anderem auf den Lehrgang „Lesen durch Schreiben“ von Jürgen Reichen. Ich war selbst damals in der Grundschule nach Jürgen Reichen unterrichtet worden, habe jedoch eher negative Erfahrungen mit seinem Prinzip gemacht. Der offene Unterricht wurde von der Mehrheit der Schüler so ausgelegt, sich wenig am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen, da es schließlich alles freiwillig sei. Diese fragten sich dann auch, warum sie überhaupt in die Schule gingen, d.h. die Motivation und der Arbeitseifer fehlte. Allerdings kann ich heute nicht mehr analysieren, woran das gelegen haben könnte. Vielleicht an der Lehrkraft, vielleicht aber auch am Einfluss der Eltern, die größtenteils vehemente Gegner dieses Prinzips waren. Jedoch glaube ich, dass mir persönlich der Werkstattunterricht in meiner Weiterentwicklung sehr geholfen hat. Sowohl um selbstständiges Arbeiten zu erlernen, als auch um mich an fachlichem Wissen zu bereichern. Da es zwar viele Kritiker des Lehrgangs gibt, jedoch nur wenige, die auf die legasthenischen Kinder eingehen, nahm ich dies zum Anlass, mich mit diesem Sachverhalt zu beschäftigen. Zudem verfügte ich durch die vorhergehende Hausarbeit über „Förderung legasthenischer Schüler im Anfangsunterricht“ über ein Vorwissen von legasthenischen Fehlformen und Schwierigkeiten. Zusätzlich arbeite ich in einer Lernpraxis, in der mit Legasthenie und Dyskalkulie (die beide nach dem heutigen wissenschaftlichen Stand auf ähnlichen Ursachen beruhen) täglich gearbeitet wird. Somit war mir das Problem der Legastheniker bereits bewusst und ich hatte auch Erfahrungen mit ihnen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. „Lesen durch Schreiben“ für alle?
- 2. Vorstellung der Methode „Lesen durch Schreiben“ nach J. Reichen
- 2.1 Das Grundprinzip
- 2.2 Rechtschreibung
- 2.3 Lerntheoretische Grundlagen für schwache Schüler
- 3. Definition von Legasthenie
- 4. Kritik am Lehrgang in Hinsicht auf legasthenische Kinder
- 4.1 Vorteile
- 4.2 Nachteile
- a) Kompetenz des Lehrers
- b) Rechtschreibung
- c) Wahrnehmung
- d) Motorik
- e) Sprachliche Probleme
- f) Das Elternhaus
- 5. Perspektiven
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anwendbarkeit der Methode „Lesen durch Schreiben“ nach Jürgen Reichen für legasthenische Kinder im regulären Grundschulunterricht. Sie analysiert die Methode, ihre theoretischen Grundlagen und prüft deren Eignung unter Berücksichtigung der spezifischen Herausforderungen legasthenischer Schüler. Die Arbeit basiert auf persönlichen Erfahrungen der Autorin und der Beobachtung von Legasthenie in einer Lernpraxis.
- Eignung der Methode „Lesen durch Schreiben“ für legasthenische Schüler
- Analyse der Methode „Lesen durch Schreiben“ nach J. Reichen
- Lerntheoretische Grundlagen und deren Relevanz für legasthenische Kinder
- Vorteile und Nachteile der Methode im Kontext von Legasthenie
- Perspektiven für den Unterricht legasthenischer Kinder
Zusammenfassung der Kapitel
1. „Lesen durch Schreiben“ für alle?: Die Autorin erläutert die Entstehung ihrer Arbeit, ausgehend von früheren Erfahrungen mit der Methode „Lesen durch Schreiben“ und der Beschäftigung mit der Förderung legasthenischer Kinder. Sie beschreibt sowohl positive als auch negative persönliche Erfahrungen mit der Methode und hebt die Relevanz der Thematik aufgrund der Häufigkeit von Teilleistungsschwächen in Grundschulklassen hervor. Der Fokus liegt auf der Frage, ob die Methode auch für Kinder mit Legasthenie geeignet ist, speziell im Kontext einer regulären Grundschulklasse, nicht in einer Förderklasse.
2. Vorstellung der Methode „Lesen durch Schreiben“ nach J. Reichen: Dieses Kapitel beschreibt die Methode „Lesen durch Schreiben“ von Jürgen Reichen, die sich auf den Spracherfahrungsansatz und das entdeckende Lernen stützt. Es wird hervorgehoben, dass die Methode auf der Aktivität und Freude der Kinder an Sprache aufbaut, auf dem Prinzip des selbstgesteuerten Lernens basiert und den Einsatz von Fibeln ablehnt. Das Kapitel erläutert das Grundprinzip der Methode, die Betonung des Schreibens vor dem Lesen, die Zerlegung von Wörtern in Laute und die Bedeutung der sprachlichen Eigeninitiative der Kinder. Die Rolle der Anlauttabelle und der Fokus auf Sprachkompetenz und Lesefreude werden ebenfalls diskutiert. Das Kapitel verortet die Methode im Kontext des Methodenstreits im Anfangsunterricht und betont die Bedeutung des Fehler-Lernprozesses.
Schlüsselwörter
Lesen durch Schreiben, Jürgen Reichen, Legasthenie, Anfangsunterricht, Schriftspracherwerb, Lerntheorien, Teilleistungsschwäche, selbstgesteuertes Lernen, Spracherfahrungsansatz, Werkstattunterricht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Lesen durch Schreiben" für legasthenische Kinder
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Anwendbarkeit der Methode „Lesen durch Schreiben“ nach Jürgen Reichen für legasthenische Kinder im regulären Grundschulunterricht. Sie analysiert die Methode, ihre theoretischen Grundlagen und prüft deren Eignung unter Berücksichtigung der spezifischen Herausforderungen legasthenischer Schüler. Die Autorin stützt sich auf persönliche Erfahrungen und Beobachtungen in der Lernpraxis.
Welche Methode wird untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Methode „Lesen durch Schreiben“ von Jürgen Reichen. Diese Methode basiert auf dem Spracherfahrungsansatz und dem entdeckenden Lernen, betont das Schreiben vor dem Lesen und lehnt den Einsatz von Fibeln ab. Sie fokussiert auf die Aktivität und Freude der Kinder an Sprache und das Prinzip des selbstgesteuerten Lernens.
Welche Aspekte der Methode werden analysiert?
Die Analyse umfasst das Grundprinzip der Methode, die Bedeutung des Schreibens vor dem Lesen, die Zerlegung von Wörtern in Laute, die Rolle der Anlauttabelle, die sprachliche Eigeninitiative der Kinder, sowie die Bedeutung des Fehler-Lernprozesses. Die Arbeit betrachtet die Methode im Kontext des Methodenstreits im Anfangsunterricht.
Wie wird Legasthenie in der Arbeit berücksichtigt?
Die Arbeit untersucht explizit die Eignung der Methode „Lesen durch Schreiben“ für Kinder mit Legasthenie. Sie analysiert die Vorteile und Nachteile der Methode im Kontext von Legasthenie und berücksichtigt dabei verschiedene Faktoren wie die Kompetenz des Lehrers, die Rechtschreibung, Wahrnehmung, Motorik, sprachliche Probleme und die Rolle des Elternhauses.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. „Lesen durch Schreiben“ für alle?, 2. Vorstellung der Methode „Lesen durch Schreiben“ nach J. Reichen (inkl. Grundprinzip, Rechtschreibung und lerntheoretische Grundlagen), 3. Definition von Legasthenie, 4. Kritik am Lehrgang in Hinsicht auf legasthenische Kinder (inkl. Vorteile und Nachteile), und 5. Perspektiven.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Eignung der Methode „Lesen durch Schreiben“ für legasthenische Schüler im regulären Grundschulunterricht zu evaluieren. Sie will die Methode analysieren, ihre lerntheoretischen Grundlagen beleuchten und deren Relevanz für legasthenische Kinder untersuchen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Lesen durch Schreiben, Jürgen Reichen, Legasthenie, Anfangsunterricht, Schriftspracherwerb, Lerntheorien, Teilleistungsschwäche, selbstgesteuertes Lernen, Spracherfahrungsansatz, Werkstattunterricht.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf den persönlichen Erfahrungen der Autorin und Beobachtungen von Legasthenie in einer Lernpraxis. Weitere Quellen werden im Haupttext nicht explizit genannt.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrkräfte, Lehramtsstudierende, Logopäden, Eltern und alle, die sich mit dem Schriftspracherwerb und der Förderung von Kindern mit Legasthenie beschäftigen.
Wo kann ich die vollständige Arbeit finden?
Die vollständige Arbeit ist nicht in diesem FAQ enthalten. Diese FAQ bieten nur eine Zusammenfassung des Inhalts.
- Quote paper
- Lea Schulz (Author), 2004, Ist "Lesen durch Schreiben" (Jürgen Reichen) auch eine Alternative für legasthene Kinder?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46073