Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik alternativer Wohnformen für homosexuelle Männer und Frauen im pflegerischen Kontext. Die Frage, die untersucht werden soll, lautet: „Was sind die Besonderheiten der ausgewählten Wohnformen im pflegerischen Kontext für ältere Homosexuelle?“.
Um diese Frage beantworten zu können, ist zunächst zu klären, ob bereits Einrichtungen beziehungsweise Wohnformen für diese Zielgruppe bestehen.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, warum es erforderlich ist, Wohnformen für ältere homosexuelle Frauen und Männer zu schaffen. Drittens soll erörtert werden, worin die Schwierigkeiten bestehen, Wohnformen für diese Zielgruppe zu gründen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Theoretischer Teil
- Einleitung
- 1. Sexuelle Orientierung
- 1.1 Heterosexualität
- 1.2 Homosexualität
- 1.2.1 Lesbische Frauen
- 1.2.2 Schwule Männer
- 1.3 Transsexualität
- 1.4 Bisexualität
- 2. Historischer Hintergrund – Homosexualität in Deutschland
- 2.1 Homosexuellenbewegung in Deutschland
- 2.2 Paragraph 175
- 3. Pflege und Wohnen im Alter
- 3.1 Pflege
- 3.2 Pflegebedürftigkeit
- 3.3 Pflegeformen
- 3.4 Institutionalisierte Wohnformen
- 3.4.1 Pflegeheime
- 3.4.2 Altenheime
- 3.4.3 Altenwohnheime
- 3.5 Alternative Wohnformen
- 3.5.1 Betreutes Wohnen
- 3.5.2 Integriertes Wohnen
- 3.5.3 Mehrgenerationen Wohnen
- 3.5.4 Pflegewohngruppen
- 3.5.5 Gemeinschaftliche Wohnformen
- 4. Ältere und pflegebedürftige Homosexuelle in der Bevölkerung
- 5. Vorhandene Wohnformen für Homosexuelle
- 5.1 „Villa Anders“ - Mehrgenerationen-Wohnen in Köln
- 5.2 „Arnold-Overzier-Haus“ - Integratives Wohnen in Köln
- 5.3 „RuT-Rad und Tat“ - Frauenwohnprojekt in Berlin
- 5.4 „Lebensort Vielfalt“ - Männerwohnprojekt in Berlin
- 5.5 „CuraDomo“ - Ambulanter Pflegedienst in Berlin
- 5.6 „Netzwerk für ambulante Pflege“ - Pflegestation in Berlin
- 5.7 „Rosa ALTERnative“ - Männerwohngruppe in München
- II. Empirischer Teil
- 6. Forschungsdesign
- 6.1 Qualitative Interviews
- 6.2 Experteninterviews
- 6.3 Transkription
- 6.4 Zusammenfassende Inhaltsanalyse
- 7. Forschungsergebnisse
- 7.1 Bisherige Grenzen von gängigen Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten
- 7.2 Wohnprojekte und ihre Angebote
- 7.3 Ziele der Wohnprojekte und Einrichtungen
- 7.4 Erweiterung des Konzepts von gängigen Pflegeeinrichtungen
- 7.5 Personelle Rahmenbedingungen
- 7.6 Abbau von Verfolgungserfahrung
- 7.7 Gesellschaftliche Entwicklung
- 7.8 Sozialpolitische Strukturen
- 7.9 Der Bedarf an alternativen Wohnformen und Einrichtungen
- 8. Perspektiven der sozialen Arbeit in der Pflege von homosexuellen Menschen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht alternative Wohnformen für ältere homosexuelle Menschen im Pflegekontext in Deutschland. Ziel ist es, die Besonderheiten dieser Wohnformen zu beleuchten und den Bedarf an solchen Angeboten im Hinblick auf den demografischen Wandel und die spezifischen Herausforderungen älterer Homosexueller zu analysieren.
- Sexuelle Orientierung und ihre Bedeutung im Alter
- Historische Diskriminierung Homosexueller und ihre Auswirkungen auf den Pflegebedarf
- Analyse verschiedener Wohnformen für ältere Menschen und ihre Eignung für homosexuelle Senioren
- Bedarfsanalyse an spezifischen Wohn- und Pflegeangeboten für homosexuelle Senioren
- Perspektiven der Sozialen Arbeit in der Pflege von homosexuellen Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und begründet die Relevanz der Arbeit vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der steigenden Zahl älterer, pflegebedürftiger Homosexueller. Die Autorin, eine homosexuelle Sozialpädagogin, beschreibt ihre persönliche Motivation und den Forschungsansatz der Arbeit, der sich auf die Besonderheiten ausgewählter Wohnformen konzentriert. Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Besonderheiten von Wohnformen für ältere Homosexuelle im pflegerischen Kontext und skizziert den Aufbau der Arbeit.
1. Sexuelle Orientierung: Dieses Kapitel klärt die Begrifflichkeiten der sexuellen Orientierung (Hetero-, Homo-, Bisexualität, Transsexualität) und schafft damit eine Grundlage für das Verständnis der Zielgruppe. Die klare Definition dieser Begriffe ist essentiell für die weitere Analyse und die Vermeidung von Missverständnissen. Die Abgrenzung verschiedener sexueller Identitäten liefert ein Verständnis für die Komplexität der Zielgruppe.
2. Historischer Hintergrund – Homosexualität in Deutschland: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Diskriminierung und Verfolgung Homosexueller in Deutschland, insbesondere im Kontext des Paragraphen 175 und des Nationalsozialismus. Es wird gezeigt, wie diese historische Erfahrung die heutige Situation älterer Homosexueller prägt und ihre Scheu vor dem "Outing" in Pflegeeinrichtungen erklärt. Die dargestellten Erfahrungen von Ausgrenzung und Verfolgung belegen die Notwendigkeit spezifischer Wohnangebote für diese Zielgruppe.
3. Pflege und Wohnen im Alter: Dieses Kapitel behandelt die Aspekte der Pflege und des Wohnens im Alter. Es definiert die Begriffe Pflege und Pflegebedürftigkeit und gibt einen Überblick über verschiedene Pflegeformen (häusliche Pflege, ambulante Pflege, teilstationäre und stationäre Altenhilfe). Das Kapitel beschreibt institutionalisierte Wohnformen (Pflegeheime, Altenheime, Altenwohnheime) und alternative Wohnformen (Betreutes Wohnen, integratives Wohnen, Mehrgenerationenwohnen, Pflegewohngruppen, gemeinschaftliche Wohnformen), die den Bedürfnissen älterer Menschen angepasst sind. Es legt den Fokus auf die Diversität der Versorgungsmöglichkeiten und ihren Bezug zur Pflegebedürftigkeit.
4. Ältere und pflegebedürftige Homosexuelle in der Bevölkerung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage nach der Anzahl älterer und pflegebedürftiger Homosexueller in Deutschland. Es analysiert den Anteil dieser Gruppe an der Gesamtbevölkerung und unterstreicht den daraus resultierenden Bedarf an spezifischen Wohn- und Pflegeangeboten. Die Daten liefern wichtige Erkenntnisse zur Größenordnung der Zielgruppe und belegen den dringenden Handlungsbedarf.
5. Vorhandene Wohnformen für Homosexuelle: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene bereits existierende Wohnformen für homosexuelle Senioren in Deutschland, wie z.B. "Villa Anders", "Arnold-Overzier-Haus", "RuT-Rad und Tat", "Lebensort Vielfalt", "CuraDomo", "Netzwerk für ambulante Pflege" und "Rosa ALTERnative". Für jede Einrichtung werden das Konzept, die Zielgruppe und die angebotenen Leistungen kurz beschrieben. Die Vorstellung dieser Beispiele illustriert die Vielfalt bestehender Modelle und ihre unterschiedlichen Ansätze.
Schlüsselwörter
Homosexualität, Alter, Pflege, Wohnformen, Diskriminierung, Demografischer Wandel, Alternative Wohnangebote, Soziale Arbeit, Pflegebedürftigkeit, Integratives Wohnen, Mehrgenerationenwohnen, Akzeptanz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Alternative Wohnformen für ältere homosexuelle Menschen im Pflegekontext in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht alternative Wohnformen für ältere homosexuelle Menschen in Deutschland, die im Pflegekontext stehen. Sie beleuchtet die Besonderheiten dieser Wohnformen und analysiert den Bedarf an solchen Angeboten im Hinblick auf den demografischen Wandel und die spezifischen Herausforderungen älterer Homosexueller.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die sexuelle Orientierung im Alter, die historische Diskriminierung Homosexueller und deren Auswirkungen auf den Pflegebedarf, verschiedene Wohnformen für ältere Menschen und deren Eignung für homosexuelle Senioren, die Bedarfsanalyse an spezifischen Wohn- und Pflegeangeboten für homosexuelle Senioren und die Perspektiven der Sozialen Arbeit in der Pflege von homosexuellen Menschen.
Welche sexuellen Orientierungen werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet Heterosexualität, Homosexualität (inkl. lesbische Frauen und schwule Männer), Transsexualität und Bisexualität.
Wie wird der historische Kontext berücksichtigt?
Die Arbeit beleuchtet die historische Diskriminierung und Verfolgung Homosexueller in Deutschland, insbesondere im Kontext des Paragraphen 175 und des Nationalsozialismus. Es wird gezeigt, wie diese historische Erfahrung die heutige Situation älterer Homosexueller prägt und ihre Scheu vor dem "Outing" in Pflegeeinrichtungen erklärt.
Welche Arten von Wohnformen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht sowohl institutionalisierte Wohnformen (Pflegeheime, Altenheime, Altenwohnheime) als auch alternative Wohnformen (Betreutes Wohnen, integratives Wohnen, Mehrgenerationenwohnen, Pflegewohngruppen, gemeinschaftliche Wohnformen). Besonderer Fokus liegt auf bereits existierenden Wohnformen für homosexuelle Senioren.
Welche konkreten Beispiele für Wohnformen werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert verschiedene Beispiele wie "Villa Anders", "Arnold-Overzier-Haus", "RuT-Rad und Tat", "Lebensort Vielfalt", "CuraDomo", "Netzwerk für ambulante Pflege" und "Rosa ALTERnative", beschreibt deren Konzepte und Zielgruppen.
Welche Forschungsmethoden wurden angewendet?
Die Arbeit verwendet qualitative Interviews, Experteninterviews, Transkription und eine zusammenfassende Inhaltsanalyse.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse befassen sich mit den Grenzen gängiger Pflegeeinrichtungen, den Angeboten von Wohnprojekten, den Zielen dieser Projekte, der Erweiterung des Konzepts gängiger Pflegeeinrichtungen, personellen Rahmenbedingungen, dem Abbau von Verfolgungserfahrungen, gesellschaftlicher Entwicklung, sozialpolitischen Strukturen und dem Bedarf an alternativen Wohnformen.
Welche Perspektiven für die soziale Arbeit werden aufgezeigt?
Die Arbeit gibt Perspektiven der sozialen Arbeit in der Pflege von homosexuellen Menschen auf.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Homosexualität, Alter, Pflege, Wohnformen, Diskriminierung, Demografischer Wandel, Alternative Wohnangebote, Soziale Arbeit, Pflegebedürftigkeit, Integratives Wohnen, Mehrgenerationenwohnen, Akzeptanz.
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- Janett Lücker (Author), 2014, Homosexualität im Alter. Mit Blick auf ausgewählte Wohnformen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/459751