Multiple Sklerose Erkrankte zeigen nachweislich hohe Partizipationspräferenzen in medizinischen Entscheidungsprozessen auf. Methodisch-wissenschaftlich gut ausgearbeitet erscheint die Implementierung des Konzeptes „Shared Decision Making“ voller Hürden und Hemmnisse. Konfrontiert mit einem Mangel an qualitativ erhobenen Patient_innenperspektiven und deren Erkenntnisse in gesundheitsbezogenen Entscheidungsprozessen soll das vorliegende Forschungsprojekt darin auftretende unerfüllte Bedürfnisse identifizieren.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Abstract
- Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Individualität der Multiplen Sklerose
- 2.1 Multiple Sklerose – die Krankheit mit den 1000 Gesichtern
- 2.2 Multiple Hoffnung mit multiplen Therapieansätzen
- 3. Wandel in gesundheitsbezogenen Entscheidungsprozessen
- 3.1 Vom Paternalismus bis zum Shared Decision Making
- 3.2 Risikokommunikation als Entscheidungsgrundlage des „Shared Decision Making"
- 3.3 Informierte Patient_innen und Ärzt_innen – ambivalentes Verhältnis
- 3.4 Multiple Sklerose - Prototyp des „Shared Decision Making"
- 3.5 Zwischenstand der Implementierung des „Shared Decision Making"
- 4. Methodisches Vorgehen
- 4.1 Erhebungs- und Auswertungsmethode
- 4.2 Von der Samplebildung bis zur Auswertung
- 4.3 Ethik und Datenschutz
- 5. Empirische Ergebnisse
- 5.1 Entscheidungserleben
- 5.1.1 Paternalistisches Entscheidungserleben
- 5.1.2 Zur Entwicklung autonomer Rollenauffassungen
- 5.1.3 Management der eigenen Gesundheitsversorgung
- 5.1.4 Partizipation im Sinne eines Arbeitsbündnisses
- 5.1.5 Resümee: Entscheidungserleben
- 5.2 Risikokommunikation und Informationsmanagement
- 5.2.1 Paradigmenwechsel innerhalb der ärztlichen Profession
- 5.2.2 Risikokommunikation als unerfülltes Bedürfnis
- 5.2.3 Patient_innenseitige Risikokalkulation
- 5.2.4 Komplexe Informationsbeschaffung
- 5.2.5 Resümee: Risikokommunikation und Informationsmanagement
- 6. Diskussion
- 6.1 Zusammenfassende Erörterung der empirischen Ergebnisse im Kontrast aktueller Forschung
- 6.2 Veränderte Interaktions- und Wissensordnungen als Chance zur Verwirklichung partizipativer Entscheidungsprozesse
- 6.3 Schlussbetrachtungen
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- 1. Informations- und Aufklärungsschreiben
- 2. Einwilligungserklärung
- 3. Interviewleitfaden
- 4. Notationssystem
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Veränderung der Patient_innen-Arzt_innen-Beziehung im Kontext von Multipler Sklerose (MS). Sie analysiert die Partizipationspräferenzen von MS-Patient_innen in medizinischen Entscheidungsprozessen und identifiziert die Herausforderungen und Chancen der Implementierung des „Shared Decision Making“-Konzeptes in diesem Kontext. Die Arbeit untersucht, inwiefern bestehende Interaktions- und Wissensordnungen zwischen Ärzteschaft und Patient_innen den Wunsch nach Partizipation beeinflussen und welche Bedürfnisse in Bezug auf Risikokommunikation und Informationsmanagement bestehen.
- Partizipationspräferenzen von MS-Patient_innen
- Implementierung des „Shared Decision Making“-Konzeptes
- Interaktions- und Wissensordnungen in der Patient_innen-Arzt_innen-Beziehung
- Risikokommunikation und Informationsmanagement im Kontext von MS
- Unerfüllte Bedürfnisse von MS-Patient_innen in gesundheitsbezogenen Entscheidungsprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Forschungsgegenstand und die Relevanz der Thematik einführt. Das zweite Kapitel beleuchtet die Krankheit Multiple Sklerose und die damit verbundenen Herausforderungen für die Patient_innen. Im dritten Kapitel wird die Entwicklung von paternalistischen zu patientenorientierten Entscheidungsprozessen in der Medizin dargestellt, wobei das Konzept des „Shared Decision Making“ im Fokus steht. Die methodische Vorgehensweise der Arbeit wird im vierten Kapitel erläutert, einschließlich der Erhebungs- und Auswertungsmethode sowie der ethischen Aspekte. Das fünfte Kapitel präsentiert die empirischen Ergebnisse, welche anhand von Expert_inneninterviews mit MS-Patient_innen gewonnen wurden. Diese Ergebnisse geben Einblicke in das Entscheidungserleben der Patient_innen, die Risikokommunikation und die Informationsbedürfnisse im Kontext von MS. Die Diskussion der Ergebnisse im sechsten Kapitel beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der Implementierung von „Shared Decision Making“ und die Bedeutung einer veränderten Interaktions- und Wissensordnung zwischen Ärzteschaft und Patient_innen.
Schlüsselwörter
Multiple Sklerose, Shared Decision Making, Patient_innenpartizipation, Risikokommunikation, Informationsmanagement, Interaktionsordnung, Wissensordnung, Expert_inneninterviews, Qualitative Inhaltsanalyse, Entscheidungserleben.
- Quote paper
- Nikolas Kraus (Author), 2019, The Patient is a Key Player. Wandel in der Patient/Patientin-Arzt/Ärztin-Beziehung aufgezeigt an Multiple Sklerose Erkrankten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/459710