Diese Arbeit behandelt die Sokrates-Diotima-Rede aus Platons Symposion. Eine studentische Hausarbeit über diesen literarisch und philosophisch herausragenden Text ist zur Unvollständigkeit, ja zu immensen inhaltlichen Lücken verurteilt. Diese Abhandlung versteht sich vielmehr als eine erste Annäherung an dieses vielschichtige, komplexe Thema und verweist wenn möglich auf weiterführende Literatur. Besondere Schwierigkeiten bei einer sinnvollen Einschränkung der zu behandelnden Gesichtspunkte ergeben sich aus der Tatsache, dass die Diotima-Rede als der Höhepunkt des Symposions verstanden werden kann, in dem alle vorangegangenen Reden kulminieren. Wie später noch einmal angemerkt werden wird, kann an dieser Stelle nur rudimentär auf die Zusammenhänge zwischen den Reden eingegangen werden.
Das Besondere an Platons Texten ist ihr literarisch-erzählender Charakter. Statt trockener theoretischer Traktate ist die philosophische Aussage verpackt in Dialog und Rahmenhandlung. Der Übergang zwischen unterhaltender Erzählung und philosophischem Gehalt ist dabei fließend. Diese Arbeit wird zeigen, dass die Philosophie sowohl direkt als auch verborgen im Gewand des Eros eine bedeutende Rolle spielt und dabei vom literarischen Rahmen profitiert: Denn die Dichtung besitzt die göttliche Fähigkeit der Schöpfung, ein Aspekt, der auch für das erotische Streben eine besondere Bedeutung hat.
Diese Arbeit gliedert sich in drei Abschnitte: Zunächst wird der Inhalt wiedergegeben, darauf basierend erfolgt eine grundlegende Interpretation und abschließend werden einige allgemeine, auf den gesamten Text bezogene Aspekte genannt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick über den Inhalt
- Analyse und Interpretation
- Der Stufenweg als vieldeutiges Prinzip
- Das Schöne und das Gute
- Zur Figur der Diotima
- Einordnung in den Gesamtkontext des Textes
- Synthetische Funktion der Sokrates-Diotima-Rede
- Sokrates und Eros
- Warum ist Diotima eine Frau?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Sokrates-Diotima-Rede aus Platons Symposion. Sie verfolgt das Ziel, die Bedeutung dieser Rede in ihrer literarischen und philosophischen Dimension zu beleuchten und auf ihre Zusammenhänge mit dem Gesamtkontext des Textes einzugehen. Dabei wird insbesondere der vielschichtige Charakter des Eros untersucht und die Rolle der Philosophie im Kontext des Symposions beleuchtet.
- Die Bedeutung des Eros in Platons Symposion
- Die Rolle der Philosophie im literarischen Rahmen des Symposions
- Der Stufenweg des Eros und seine philosophische Bedeutung
- Die Figur der Diotima und ihre Rolle als Vermittlerin des Wissens
- Das Verhältnis von Liebe, Schönheit und Gutheit in Platons Philosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den Kontext der Sokrates-Diotima-Rede. Der zweite Abschnitt bietet einen Überblick über den Inhalt der Rede, wobei der Fokus auf der Argumentation von Sokrates gegenüber Agathon liegt. Die dritte Kapitel-Zusammenfassung befasst sich mit der Argumentation von Diotima, die den Stufenweg des Eros beschreibt und die Rolle der Metaxy, des Mittleren, hervorhebt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind Platon, Symposion, Sokrates, Diotima, Eros, Liebe, Schönheit, Gutheit, Philosophie, Literatur, Metaxy, Stufenweg, Dichtung, Wahrheit.
- Quote paper
- Sara Mann (Author), 2016, Die dämonische Macht der Liebe. Zur Rede von Sokrates und Diotima in Platons "Symposion", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/459585