Der Begriff der Schulfähigkeit unterliegt einem langen Diskussionsprozess und historischem Wandel, beginnend bei dem von Artur Kern definierten Begriff der Schulreife. Letztlich stellt sich die Frage, ob sich eine allgemeine Definition der Schulfähigkeit finden lässt, welcher in dieser Arbeit nachgegangen werden soll.
Zum Schulkind wird das Kind erst durch konkrete Erfahrungen in der Schule. Dennoch lassen sich einige grundlegende Basiskompetenzen formulieren, welche zu einem erfolgreichen Übergang beitragen sollen. Deren jeweilige Ausprägungen bei den einzelnen Kindern, lassen sich in der Schuleingangsdiagnostik mit Hilfe von traditionellen und neueren Testverfahren sowie informellen Strategien erkennen, welche im weiteren Verlauf der Arbeit vorgestellt werden.
Der Schulfähigkeit des Kindes steht die ‚Kinderfähigkeit‘ der Institutionen gegenüber. In Bezug darauf soll im letzten Abschnitt aufgezeigt werden, dass die Aufgabe der Ausbildung dieser Kompetenzen nicht nur einer Institution zugetragen werden kann und diese auch nicht mit dem Übergang aus dem Kindergarten in die Grundschule abgeschlossen ist. Vielmehr ist die Ausbildung ein stetig voranschreitender Prozess, der als Aufgabe aller daran beteiligten Institutionen verstanden werden muss.
Somit stellt sich weiterführend die Frage nach den an der Entwicklung und Weiterbildung der Schulfähigkeit beteiligten Institutionen. Im Zuge dessen soll auf die Aufgaben dieser und auf die Fördermöglichkeiten, welche die Institutionen den Kindern für einen positiven Übergang bieten können, näher eingegangen werden. Diese Arbeit soll mit einer kritischen Diskussion über den Begriff der Schulfähigkeit und der daran beteiligten Institutionen abgeschlossen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schulreife - Schulfähigkeit
- Der Schulfähigkeitsbegriff und dessen theoretischen Vorstellungen im historischen Wandel
- Schulfähigkeitsmerkmale - Vorläuferfertigkeiten
- Schuleingangsdiagnostik
- Traditionelle Schulreifetests
- Neuere Diagnoseverfahren
- Mannheimer Schuleingangsdiagnostik
- Kieler Einschulungsdiagnostik
- Informelle Strategien
- Verzicht auf die Schuleingangsdiagnostik?
- Beteiligte Institutionen
- Schulfähigkeit der Kinder vs. 'Kinderfähigkeit' der Institutionen
- Schulfähigkeit als gemeinschaftliche Aufgabe aller Institutionen
- Wie die beteiligten Institutionen zu einer gelingenden Ausbildung und Weiterbildung der Schulfähigkeit beitragen können
- Kindergarten
- Elternhaus
- Grundschule
- Fazit mit kritischem Blickwinkel auf die Thematik der Schulfähigkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Begriff der Schulfähigkeit und dessen Bedeutung für den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule. Sie untersucht den historischen Wandel des Begriffs, die verschiedenen theoretischen Ansätze und die Rolle der beteiligten Institutionen bei der Ausbildung und Weiterentwicklung von Schulfähigkeit.
- Der Wandel des Schulfähigkeitsbegriffs von der Schulreife zur Schulfähigkeit
- Die verschiedenen theoretischen Ansätze zur Schulfähigkeit (z.B. Reifungstheorie, Eigenschaftstheorie, Lerntheorie, Ökosystemische Perspektive, soziokulturelles Konstrukt)
- Die Rolle der Schuleingangsdiagnostik in der Beurteilung der Schulfähigkeit
- Die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Kindergarten, Elternhaus und Grundschule für die Entwicklung der Schulfähigkeit
- Kritische Betrachtung der Schulfähigkeit als Konzept und dessen Auswirkungen auf die Bildungspraxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule als einen bedeutenden Lebensabschnitt für Kinder und Eltern. Sie verdeutlicht die Herausforderungen, die mit diesem Übergang verbunden sind, und führt den Begriff der Schulfähigkeit ein, welcher im Zentrum der Arbeit steht.
Kapitel 2 widmet sich dem Begriff der Schulreife und dessen historischer Entwicklung, beginnend mit dem von Artur Kern entwickelten Konzept der Schulreife. Der Übergang vom Begriff der Schulreife zur Schulfähigkeit wird anhand verschiedener theoretischer Ansätze, wie z.B. der Reifungstheorie, der Eigenschaftstheorie, der Lerntheorie, der Ökosystemischen Perspektive und des soziokulturellen Konstrukts, aufgezeigt.
Kapitel 3 befasst sich mit der Schuleingangsdiagnostik, welche in der Vergangenheit als Mittel zur Selektion von "schulfähigen" Kindern diente, heute aber eher als Instrument zur Identifizierung individueller Bedürfnisse und zur Förderung der Entwicklung betrachtet wird. Verschiedene Diagnoseverfahren, wie z.B. traditionelle Schulreifetests und neuere Diagnoseverfahren (Mannheimer Schuleingangsdiagnostik, Kieler Einschulungsdiagnostik), werden vorgestellt und ihre Bedeutung im Kontext der Schulfähigkeit diskutiert.
Kapitel 4 untersucht die beteiligten Institutionen, wie z.B. Kindergarten, Elternhaus und Grundschule, und ihre Rolle bei der Entwicklung der Schulfähigkeit. Es wird argumentiert, dass die Ausbildung und Weiterentwicklung von Schulfähigkeit eine gemeinschaftliche Aufgabe aller beteiligten Institutionen ist, und die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen diesen für einen positiven Übergangsprozess hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Schulfähigkeit, Schulreife, Schuleingangsdiagnostik, Kindergarten, Elternhaus, Grundschule, Übergang, Bildung, Entwicklung, Förderung, Interaktion, Ökosystemische Perspektive, soziokulturelles Konstrukt.
- Quote paper
- Pauline He (Author), 2018, Was ist Schulfähigkeit und wie kann sie gefördert werden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/459471