In dieser Arbeit wird vorgestellt, was gewaltfreie Kommunikation bei Jugendlichen ist und wie sie ablaufen sollte.
Marshall B. Rosenberg entwickelte in den 1960er Jahren die gewaltfreie Kommunikation. Hierzu zog er Ansätze von Rogers, der als Erschaffer für die Konzepte der Kongruenz, Wertschätzung und Empathie gilt, E. Gendlin, der Erfinder des Focusing, was im übertragenen Sinn „wie sich der Mensch dem inneren Leben zuwendet“ heißt, und Wilhelm Reich, der sich mit dem körperlichen Zugang zu Personen beschäftigte. Alle diese drei Ansätze führten zu dieser Kommunikationstechnik, die genau genommen eine Kommunikationshaltung ist. Nach Roger und Rosenbergs Auffassung trifft die Aussage „der Ton macht die Musik“ zu. Dadurch soll eine offene, anmerkende und emphatische Kommunikation erfolgen. Das Modell der gewaltfreien Kommunikation eignet sich sowohl für zwei Personen als auch für kleinere Gruppen, sowie auch für eine große Gruppe, die in kleinere aufgeteilt wird.
Es wird in der Arbeit auch auf Mediation eingegangen. Hierbei wird ein neutraler Mediator zur Konfliktlösung zwischen zwei oder mehreren Konfliktparteien eingesetzt, welche die Probleme der anderen besser verstehen und sich in deren Lage hineinversetzen sollen. Dabei werden vor allem die Hintergründe des Konflikts erarbeitet. Die Aufgabe des Mediators besteht nur in der Regelung des Ablaufs.
Er darf nicht in Lösungen eingreifen und muss zu jedem Zeitpunkt objektiv vorgehen.
In der Methode vermittelt ein neutraler Mediator zwischen zwei oder mehreren Konfliktparteien, die besonders die Hintergründe ihres Konfliktes gegenseitig besser verstehen sollen und schließlich gemeinsame Lösungen/Umgangsweisen entwickeln. Die Rolle des oder der Mediators/In besteht ausschließlich darin, den formalen Ablauf zu ermöglichen und nicht in die Lösung einzugreifen.
Fallbeispiel
Schülerin N ist 9 Jahre alt und besucht die vierte Klasse einer Grundschule. Gegen Ende der dritten Klasse wurde bei ihr die Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) diagnostiziert. Durch diese Schwäche erhält die Schülerin bei Arbeiten in allen Fächern eine Zeitverlängerung und einen Korrekturerlass. Sie ist in allen Fächern gut bis auf Englisch und Deutsch. N hat zwei feste Freundinnen in der Klasse, mit denen sie jede Pause verbringt. Gegenüber den anderen Klassenkameraden ist sie offen, freundlich und hilfsbereit.
Die Feststellung LRS ermutigte einen Mitschüler zum Mobbing. Schüler A macht sich einen Spaß mit einem Satz. A ist athletisch, beliebt und mittelmäßig bis gut in der Schule. Er ist ebenfalls 9 Jahre alt und besucht die gleich Klasse und Schule, wie N. Sein bester Freund S (8 Jahre alt) schloss sich mit dem Satz an. Immer wenn die Kinder aufeinander treffen muss sich N diesen Satz anhören. Zu Beginn konnte sie über die Worte von A lachen. Doch als A und S gemeinsam anfingen zu mobben, veränderte sich die Gemütslage. Die Reaktion waren immer unterschiedlich von lachend über schimpfend bis hin zu weinend. Als N mal wieder die Tränen kamen schlug sie A an das Schienbein. A meldete das keinem Lehrer. Denn er hatte Angst, dass er sich erklären müsste und beide Seiten angehört werden würden. Als M – die Freundin von N - den Anblick nicht mehr ertragen konnte, wandte sie sich an die Klassenleitung Frau B. Daraufhin suchte Frau B das Gespräch mit N und ermutigte sie zu einem Gespräch mit der Sozialarbeiterin Frau K. N wandte sich mit ihrem Problem nach langem zögern an Frau K. Im Gespräch mit Frau K erzählt N ihre Lebens- und Schulgeschichte. Gemeinsam filterten sie die Hauptprobleme und die Bedürfnisse von N. Sozialarbeiterin Frau K strebte daraufhin eine Streitschlichtung mit gewaltfreier Kommunikation an alternativ bietet Frau K eine Mediation zwischen den Schülern mit eventueller Anwesenheit der Eltern. Des Weiteren soll es eine Aufklärungsveranstaltung zu LRS für Schüler mit ihren Eltern geben. Das ganze soll im Sinn der Bildung als Methode erfolgen.
2. Gewaltfreie Kommunikation
Gewaltfreie Kommunikation wird als Mittel zur emphatischen Kommunikation genutzt, indem man auf Beleidigungen, Schuldzuweisungen, Zwang, Demütigungen, oder ähnliches verzichtet. Damit baut man eine sachlich-konstruktive Kommunikation und eine Verbindung zu anderen Menschen mit dem Ziel, mitfühlendes Geben zu ermöglichen, auf. Hierbei wird sich darauf konzentriert, eine Eskalation bzw. ein „Sich-angegriffen-Fühlen“ zu vermeiden. Jedoch sollen persönlich wichtige Themen mitgeteilt und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten gesucht werden, damit die zwischenmenschlichen Probleme eliminiert werden. Der Vorteil an der gewaltfreien Kommunikation ist, dass dadurch keine verletzten Gefühle entstehen, welche Konflikte aufkommen lassen, die wiederum zu einer „falschen“ Kommunikation oder Taten führen.
Marshall B. Rosenberg entwickelte in den 1960er Jahren die gewaltfreie Kommunikation. Hierzu zog er Ansätze von Rogers, der als Erschaffer für die Konzepte der Kongruenz, Wertschätzung und Empathie gilt, E. Gendlin, der Erfinder des Focusing, was im übertragenen Sinn „wie sich der Mensch dem inneren Leben zuwendet“ heißt, und Wilhelm Reich, der sich mit dem körperlichen Zugang zu Personen beschäftigte. Alle diese drei Ansätze führten zu dieser Kommunikationstechnik, die genau genommen eine Kommunikationshaltung ist. Nach Roger und Rosenbergs Auffassung trifft die Aussage „der Ton macht die Musik“ zu. Dadurch soll eine offene, anmerkende und emphatische Kommunikation erfolgen. Das Modell der gewaltfreien Kommunikation eignet sich sowohl für zwei Personen als auch für kleinere Gruppen, sowie auch für eine große Gruppe, die in kleinere aufgeteilt wird. Damit die Ziele der gewaltfreien Kommunikation gelingen, wird sich an folgende Schritte gehalten:
Beobachtung: Unter Beobachtung versteht man eine objektive Betrachtung des Sachverhalts. Das heißt, dass ohne jegliche Bewertung oder Interpretation beschrieben wird, was andere sagen oder wie sie handeln. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es für das Leben der TeilnehmerInnen nützlich oder schädlich ist.Jede Beobachtung löst ein Gefühl aus.
Ich-Gefühl: In diesem Punkt geht es um das Darlegen der Gefühle, die man bei der Beobachtung empfindet. Die TeilnehmerInnen reden über ihre Gefühle, während sie die Handlungen in Schritt 1 beobachten. Diese Emotionen wie Verwirrung, Heiterkeit, Angst, Verletztheit, etc. ohne moralische Bewertung zu benennen, gibt die Möglichkeit, mit gegenseitigem Respekt und Kooperation zu kommunizieren.
Bedürfnis: Im dritten Schritt wird über die Wünsche geredet, welche die verschiedenen Empfindungen hervorrufen. Die TeilnehmerInnen erläutern, welche Bedürfnisse mit welchen Gefühlen in Verbindung stehen. Dies bietet ihnen die Gelegenheit, sich selbst und ihre Vorstellungen zu repräsentieren. In den eigenen Bedürfnisse und Wertungen spiegelt sich die Wiedergabe in Gefühlen, Aussagen, Urteilen und Kritik, sowie in Wahrnehmung und Interpretation. Das Ziel ist, das gegenseitige Verständnis zu erleichtern, was nur ohne moralische Bewertung der Wünsche erfolgt, da dies Klarheit gibt, womit sich die TeilnehmerInnen beschäftigen.
Bitten: Hierbei geht es darum, um eine konkrete Handlung zur Bedürfnisbefriedigung zu bitten. Die TeilnehmerInnen sollen klar aufzeigen, was ihnen für ein besseres Leben fehlt, aber ohne zu nennen, was sie nicht wollen.
Jedoch gibt es an diesem vier-Schritte-Plan eine Herausforderung. Es ist nämlich oft schwer, zwischen den einzelnen Schritten zu differenzieren, vor allem zwischen Gefühlen und Bedürfnissen. Das Ziel ist, Beziehungen aufzubauen, die auf Offenheit und Empathie bestehen, wodurch Bedürfnisse aller Parteien früher oder später erfüllt werden. (vgl. Wendt 2017, 91) (vgl. Axodo GmbH 2018) (vgl. Rosenberg, Marshall B. 2016)
3. Mediation
Konstruktiv partnerschaftliche Konfliktbearbeitung – auch in der Offenen Jugendarbeit Hierbei wird ein neutraler Mediator zur Konfliktlösung zwischen zwei oder mehreren Konfliktparteien eingesetzt, welche die Probleme der anderen besser verstehen und sich in deren Lage hineinversetzen sollen. Dabei werden vor allem die Hintergründe des Konflikts erarbeitet. Die Aufgabe des Mediators besteht nur in der Regelung des Ablaufs. Er darf nicht in Lösungen eingreifen und muss zu jedem Zeitpunkt objektiv vorgehen. In der Methode vermittelt ein neutraler Mediator zwischen zwei oder mehreren Konfliktparteien, die besonders die Hintergründe ihres Konfliktes gegenseitig besser verstehen sollen und schließlich gemeinsame Lösungen/Umgangsweisen entwickeln. Die Rolle des oder der Mediators/In besteht ausschließlich darin, den formalen Ablauf zu ermöglichen und nicht in die Lösung einzugreifen. Diese bestimmen die Konfliktpartner selber.
Die Mediation nimmt in der Regel 1 bis 2 Stunden in Anspruch, die in mehrere Sitzungen aufgeteilt sind. Diese Sitzungen dauern 20 bis 45 Minuten und damit kann eine Mediation auch mehrtägig sein. Bezüglich der Örtlichkeit wird empfohlen, dies immer innerhalb von Räumlichkeiten zu machen. Die begleitende Person sollte eine pädagogisch geschulte Fachkraft sein.
Ziele einer Mediation sind die Förderung und Anregung der Kommunikation. Dabei bleibt der Inhalt stets offen und wird nur in sehr abschweifenden Ausmaßen gelenkt.
Ein Vorteil dieser Methode ist die Befähigung, dass die einzelnen Teilnehmer gemeinschaftlich und selbstbestimmt zu einer Konfliktlösung kommen. Dadurch wird diese Aufgabe nicht an die geschulte Fachkraft übertragen. Somit entsteht nicht das Gefühl, dass eine „besserwissende“ Person anwesend ist. Der Mediator ist unparteiisch. So befähigt er die Konfliktpartner zu einem offenen Gespräch, ohne Partei zu ergreifen. Häufig entstehen erstaunliche Verständigungen und spezifische Lösungen.
Ein großer Nachteil in dieser Methode könnte in einer potentiellen Schwäche der Teilnehmer liegen. Dies betrifft vor allem weniger sprachmächtige jüngere oder nicht deutschmuttersprachliche Teilnehmer, die keine deutliche Sprachbezogenheit haben.
Die Methode verlangt auch eine Ausbildung der Mediatoren.
Ablauf:
An dieser Stelle gibt es nur wenig formale Regeln.
Phase 1: Die Einleitung: Dabei werden die Prinzipien der Moderation erklärt, sowie die Motive und Erwartungen der Konfliktpartner. Dies beinhaltet Freiwilligkeit, Selbstbestimmung, Selbstbindung an aufgestellte Regeln, Vertraulichkeit, Neutralität und Allparteilichkeit des Mediators. Die Regeln oder auch Prinzipien, wie Zuhören und Ausredenlassen, nicht Verletzen, die Aufgabe des Mediators hierbei ist bei Regelbruch zu intervenieren.
Phase 2: Darlegung der Sichtweisen: Die Sicht beider Parteien wird ausführlich erzählt. Die jeweils andere Partei sollte aufmerksam zuhören. Anschließend wird das vom Mediator Verstandene zusammengefasst und wiederholt.
Phase 3: Klärung/Vertiefung: Nun reagieren die Konfliktpartner auf das Gehörte. Der Mediator prüft, was verstanden wurde und hält neues, wie Gemeinsamkeiten und Differenzen, fest. In Folge dessen werden mit Hilfe des Mediators einzelne Punkte vertieft. Dabei ist es wichtig auf die emotionalen Hintergründe für das Konflikthandeln, die Bedürfnisse und Wünsche der Konfliktpartner einzugehen und verständlich zu machen.
Phase 4: Lösungssuche: Hierbei wird versucht, die Interessen oder Bedürfnisse der Parteien möglichst gleichmäßig durch Handeln zu erfüllen. Vielfältige Lösungsmöglichkeiten werden gesammelt und anschließend durch die Konfliktpartner bewertet. Ist keine Gesamtlösung möglich, so werden meist Teillösungen gefunden.
Phase 5: Übereinkunft: Die Teilnehmer einigen sich auf eine Lösungsweg, der häufig schriftlich formuliert wird und meist von allen Teilnehmern unterschieben wird.
Personelle und Materielle Erfordernisse:
Die Methode sollte von ausgebildeten Mediatoren/Mediatorinnen geleitet werden. Sie verlangt Konfliktfreundlichkeit und Kenntnis von Methoden, die den Selbstausdruck von Einzelnen ermutigen und fördern. Vorhandensein einer Streitkultur in einer Einrichtung. Um die Methode anzuwenden, ist eine Wandzeitung und Sitte von Vorteil.
Zusammenfassung:
Die Grundmethode eignet sich für unterschiedliche Konfliktsituationen und Eskalationsstufen. Insgesamt zeigen mediative Verfahren wie dieses deutliche Erfolge, selbst bei Konfliktpartnern, die in Gewaltkonflikten sind. Durch die gemeinsame Erarbeitung der Lösung ist das für alle Parteien die angenehmste Version. (vgl. Wendt 2017, 117) (vgl. Mediation GmbH (o.J.)) (Oboth, Monika 2014)
4. Bildungsarbeit in Großgruppen
Ein Großgruppe bezeichnet eine Gruppe von mehr als 20 Teilnehmern. Die Teilnahme sollte freiwillig und mit einer klaren Zeitstruktur stattfinden. Es sollte dynamisch ( zum Beispiel Zirkel) erfolgen und Raum für Anregungen und Vorschläge gegeben sein. Das Generalthema sollte dringend, breit angelegt und komplex, sowie wichtig sein. Der Vortrag sollte nicht trocken sein. Vielmehr sollte er ein Erlebnis und eine Bereicherung darstellen. Vor allem ist diese Form auf prägendes Wissen durch reale Beispiele aus. (vgl. Wendt 2017, 279)
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- Arbeit zitieren
- Nina Steiner (Autor:in), 2019, Gewaltfreie Kommunikation bei Kindern und Jugendlichen. Was muss beachtet werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/459042
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