Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Erlebnissen des französischen Diplomaten und Architekten des modernen Essays Michel de Montaigne, indem sie im berühmt gewordenen Reisetagebuch des von Nierenleiden Geplagten zeitsynchron verschiedene Aspekte der Darstellung von weltlicher und geistiger Macht und Herrschaft analysiert. Dabei zeigt sich auf erstaunliche Art und Weise, wie progressiv viele der Ansichten eines Mannes des 16. Jahrhunderts waren.
Inhalt
I.) Einleitung
II.) Das Reisetagebuch – Manifest eines Globetrotters
III.) Herrschaft im 16. Jahrhundert
IV.) Aspekte der Machtbeschreibung
IV.a) Religiöser Pluralismus und lokale Selbstverwaltung – Ein Konzept für Frankreich?
IV.b) ,,Sie verliert mehr, als sie gewonnen hat‘‘ - Montaigne und die Herrschaft der Signoria
IV.c) Pontifex Maximus – Die Ewige Stadt
IV.d) Fleur de lys – Vaterlandstreue
V.) Fazit
VI.) Literatur- und Quellenverzeichnis
,,Die Neugier steht sich zuweilen selbst im Weg,
wie auch die Größe, die Macht.‘‘
(Michel de Montaigne, Reisetagebuch, S. 171)
I.) Einleitung
Die Reisebeschreibung ist zweifelsohne ein vielgenutztes Sujet der epischen Literatur der beginnenden Neuzeit. Ist großräumliche Mobilität heutzutage eines der Hauptphänomene einer globalisierten und sich nach wie vor globalisierenden Gesellschaft, traf dies im 16. Jahrhundert allenfalls auf eine kleine Schicht von Adeligen und finanzstarken Bürgerlichen zu. Reisen diente diesem exklusiven Personenkreis überwiegend zu diplomatischen und/oder religiösen Zwecken, zunehmend aber auch der Enkulturation in einem sich bereits allmählich auf intellektueller Ebene annähernden Europa oder schlichtweg dem ästhetischen Genuss im Sinne einer Befriedigung eigener Bedürfnisse. Auf letzteren Punkt trifft auch das von Michel Eyquem de Montaigne in den Jahren 1580/81 verfasste Reisetagebuch zu. Von Nierenleiden und einem schier unstillbaren Wissenshunger geplagt, verschlug es den aus der Nähe von Bordeaux stammenden Philosophen und Politiker auf seiner beinahe zwei Jahre dauernden Reise über die Schweiz, Süddeutschland und Norditalien nach Rom und schließlich über mehrere Kuraufenthalte wieder zurück in die südwestfranzösische Heimat, wo man ihn auf Beschluss des Stadtrates zum Bürgermeister gewählt hatte.
Doch liest sich das dabei wechselseitig von ihm und einem seiner Schreiber verfasste Werk nicht wie die bekannten Essays, in denen sich Montaigne auf mannigfache Art und Weise bissig argumentierend den Problemen und großen Fragen des Lebens stellte, sondern bietet zusätzlich noch Einblicke in die persönlichen Denkmuster des bekannten Philosophen. Die Vielzahl seiner Interessen, angefangen bei der Architektur über die Gastfreundschaftlichkeit einzelner Völker bis hin zu technischen Fragen einzelner Apparaturen füllen das nie für die Öffentlichkeit bestimmte Tagebuch. Neben den bereits angesprochenen körperlichen Leiden und Gebrechen des zum Zeitpunkt der Reise 47-jährigen kann ein weiterer Aspekt ausgemacht werden, der vielleicht bei der ersten Betrachtung der Aufzeichnungen nicht direkt ins Auge fällt: Das Interesse Montaignes für kulturelle und politische Bräuche und Riten; für die Verwaltungsstrukturen der von ihm besuchten Gebiete, für Herrschaftsformen und ihre Darstellung in der Öffentlichkeit; kurzurm: für die Macht. Daher hat es sich die vorliegende Hausarbeit zum Ziel gesetzt, einzelne Aspekte der Darstellung politischer (und auch geistlicher) Herrschaft aus dem Reisetagebuch herauszuarbeiten, sie kurz historisch einzuordnen und daran anknüpfend Kontinuitäten, Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede in der Darlegung der politisch-ökonomischen und geistlich-kulturellen Herrschaftsstrukturen zu finden. Dabei interessiert vor allem die Frage, ob die Sozialisation de Montaignes und sein Hang zu humanistischen sowie frühaufklärerischen Ansichten auch Einflüsse auf seine Betrachtung von lokalen Machtverhältnissen hat. Zunächst sollen jedoch ganz kurz das Reisetagebuch und seine Besonderheiten vorgestellt werden, die den Interpretationsspielraum bei der folgenden Analyse aus verschiedenen Gründen jeweils erweitern oder einengen können. Zusätzlich darf eine knappe Abhandlung im Sinne der überblicksartigen Darstellung über Herrschaft und Macht in Europa und insbesondere in den von Michel de Montaigne besuchten Gebieten im 16. Jahrhundert nicht fehlen, um die Darstellungen im Reisetagebuch überhaupt vor verbrieft-historischem Hintergrund einordnen zu können.
II.) Das Reisetagebuch – Manifest eines Globetrotters
Ein vertieftes Verständnis der Abhandlungen, welche sich im Reisetagebuch finden, kann nur vor dem Hintergrund der Biographie Michel de Montaignes sowie einiger Fakten entstehen, die vor dem eigentlichen Analyseteil kurz angerissen werden sollen.
Der am 28. Februar 1533 als Michel Eyquem auf Schloss Montaigne bei Bordeaux geborene und älteste von vier die Kindheit überlebenden Sprösslingen eines reichen Kaufmannes interessierte sich bereits früh für die Ideale des Humanismus und auch politische Fragen spielten zeitlebens in seinen Abhandlungen eine größere Rolle1. Durch seine Sozialisation in einer der bedeutendsten und einflussreichsten Amtsadelsfamilien2 Südwestfrankreichs kam er auch früh in Berührung mit politisch-administrativen Handlungen, die er indirekt durch seine Tätigkeit als Gerichtsrat und später direkt als Vermittler des französischen Königshauses bei den Hugenottenkriegen ausspielen konnte. Als streng dem Katholizismus verpflichtet, sah es Montaigne als seine Aufgabe an, die Interessen der ebenfalls katholischen Krone im hugenottisch geprägten Südwesten des Landes zu vertreten. Seinen Handlungen immanent ist dabei jedoch auch immer eine gewisse Zurückhaltung und der Hang zur Verständigung und zum Ausgleich. Erklärt werden kann dieses Phänomen beispielsweise durch das Aufwachsen Montaignes bei einer armen Familie unweit des Stammsitzes der Familie, da seine Eltern es im Sinne des humanistischen und frühaufklärerischen Diskurses für angebracht hielten, die eigenen Kinder zu Bescheidenheit und Demut zu erziehen. Diese Charaktereigenschaften können zweifelsohne auch im Reisetagebuch von 1580/81 ausgemacht werden und tragen wohl auch zum hohen Interesse Michel de Montaignes bei kulturellen, politischen und herrschaftlichen Sachverhalten bei. Auffallend ist, dass er keineswegs den direkten Kontakt mit Amtsträgern auf der einen Seite, aber auch mit dem einfachen Volk auf der anderen Seite scheut, sondern aktiv am dörflichen respektive städtischen Leben partizipiert, um seine Neugier befriedigen zu können.
Auch auf formaler Ebene soll auf zweierlei hingewiesen werden. Zunächst einmal stammt der erste Teil des Tagebuches nicht aus Montaignes Feder selbst, stattdessen diktiert er einem Schreiber die wichtigsten Tageserlebnisse, zusätzlich verfügt der Schreibende aber auch über die Möglichkeiten, selbst durch die Notiz einzelner für ihn bedeutender Ereignisse Einfluss auf die Ausgestaltung des Werkes zu nehmen, von welcher er auch in regelmäßigen Abständen Gebrauch nimmt 3. Somit kommen an dieser Stelle Aussagen und Gedanken Michel de Montaignes nur als sekundäre Quelle vor. Erst in Rom angelangt, entlässt der Franzose seinen Gehilfen aus dem Dienst und übernimmt selbst die Arbeit. Der Umbruch zeigt sich beispielsweise durch eine sehr viel stärkere Fokussierung auf Privates und seine Leidensgeschichte aufgrund der Nierenerkrankung. Dennoch betonen manche Forschungen hier auch eine gewisse strukturell-konzeptionelle Kontinuität, die de Montaigne an der Gestaltung der Niederschrift im ersten Teil beteiligt sehen4. Zum Zweiten war das Reisetagebuch wohl Anlass für Montaigne, seine Erlebnisse rekursiv einordnen und archivieren zu können, jedoch niemals für die Veröffentlichung vorgesehen. Die Privatheit des Dokumentes ermöglicht es den Forschenden der Gegenwart, äußerst rare Einblicke in die Alltäglichkeit und Ungefiltertheit der Wahrnehmung eines Intellektuellen des 16. Jahrhunderts zu nehmen. Montaigne konnte sich so auch sicher sein, dass er neben privaten Details, die man nicht gerne veröffentlicht sieht auch seine wahren und ungefärbten Eindrücke über die Machtausübung vor Ort aufzeichnen konnte, ohne nach der Veröffentlichung Konsequenzen fürchten zu müssen5. Diese Privatheit konnte annähernden 200 Jahre gewährt werden, bis die Dokumente im Jahre 1770 vom Priester Joseph Prunis in einer Kiste in Montaignes Privatbibliothek entdeckt und anschließend veröffentlicht wurden. Das Original ist dabei leider bis heute verschollen und die Aufzeichnungen stützen sich daher zumeist auf Abschriften der Version von Prunis, die ebenfalls verloren gegangen ist. Daher sind alle heutigen Analysen dazu gezwungen, sich auf Abschriften zu stützen, die dem Original hauptsächlich entsprechen, jedoch nie Anspruch auf Originalität aufweisen dürfen. Dies muss bei allen Handhabungen und Arbeiten mit den Aufzeichnungen Beachtung finden.
Bei der Analyse der einzelnen Kapitel kam die erste vollständige ins Deutsche übersetzte Ausgabe des Reisetagebuches von Hans Stilett zum Zuge, die es sich neben einer detailgetreuen Schilderung der Ereignisse auch zum Ziel gesetzt hat, die Transkriptionsgeschichte des Werkes herauszuarbeiten6.
III.) Herrschaft im 16. Jahrhundert
Die Herrschaft in Mitteleuropa des 16. Jahrhunderts ist geprägt durch die Auseinandersetzung mit der Dichotomie zwischen geistigem Führungsanspruch eines geeinten Papsttums und der damit verbundenen katholischen Orthodoxie auf der einen, und einer ,,Zersetzung des überkommendes Bewußtseins von der Einheit zwischen Papst und Kaiser, Imperium und seinen Teilen...‘‘ 7 auf der anderen Seite. Nicht von ungefähr kommt der frühneuzeitlichen Epoche somit der Nimbus eines Umbruchs zu, wie er sonst nur selten in der Geschichtsschreibung definiert wurde8.
In dem so entstehenden Machtgefüge suchte der Nationalstaat die schon länger anhaltende politisch-exekutive Schwäche des Sacrum Imperium Romanum zu nutzen, um selbst mehr administrativem Einfluss zu gewinnen. Diese nationalen Entwicklungen führten zu einem gesteigerten Selbstbewusstsein der adeligen Führungsschichten der Kleinfürstentümer, deren Prunk und Protz als Ausdruck einer neuen Machtstellung noch die Barockschriftsteller bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts beeindrucken sollten. Auf der anderen Seite führte der Rekurs auf den starken Nationalstaat beispielsweise in Frankreich zu einer stark ablehnenden Haltung eines unter einer Krone geeinten Europas9.
Auf der anderen Seite nahm eine weitere sozial-religiöse Entwicklung das spätmittelalterliche Machtgefüge in die Zange: die Reformation ist in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts in vollem Gange. Durch Martin Luther und sein Wirken mit initiiert, brach sich die Veränderung der religiösen Landschaft in mehreren konfliktreichen Bahnen ihren Weg. Zur Zeit der Reise de Montaignes, also um 1580, kann bereits eine Dreiteilung Mitteleuropas ausgemacht werden. Während das heutige Süddeutschland, Norditalien, und der östliche Alpenraum der katholischen Orthodoxie treu blieben, setzten sich insbesondere in Schlesien, dem Norddeutschen Raum und Sachsen reformatorische Ideen durch, die Schweiz und auch große Gebiete Südfrankreichs10 stand unter starkem Einfluss der calvinistischen Lehre. So wird dem weltlichen Flickenteppich administrativer Macht ein ebenso zerstückelte geistlich-religiöse Landschaft entgegengestellt.
Dennoch bleibt festzuhalten, dass eine ,,grundsätzliche Ablösung des Politischen vom Religiösen‘‘11 [noch] nicht stattfand und die religiöse Frage weiterhin als bestimmendes Konstrukt einer jeden politischen Auseinandersetzung wahrgenommen werden muss. Robert von Friedeburg und Luise Schorn-Schütte stellen jedoch fest, dass ,,in akuten Konflikten theologisch-konfessionelle Dominanzansprüche zugunsten weltlicher (auch militärisch geübter) Macht zurückgenommen wurden12 ‘‘. Dass konfessionelle Fragen und die durch sie evozierten Machtansprüche zu Zeiten de Montaignes eine Alltagsrelevanz aufwiesen, wird deutlich, wenn man sich die Geschichte Frankreichs um 1580 genauer betrachtet. König Heinrich III., seines Zeichens letzter Herrscher der Valois, zeigte sich zeitlebens außerstande, die gärenden Konflikte zwischen Katholiken und hugenottischer Minderheit zu entschärfen13. Mike Greengrass zeichnet für das Frankreich des ausgehenden 16. Jahrhunderts so das paradoxe Bild ,,einer Gesellschaft […], die sich ohne die Krone nicht mehr zu organisieren im Stande war, in der die Krone von den Kräften der religiösen Mobilisierung jedoch überrannt wurde14 ‘‘.
Ähnliche Glaubenskonflikte, wenngleich auch nicht in der selben Intensität geführt, können für die Schweiz ausgemacht werden, also das Land, durch welches Michel de Montaigne zuerst reist. Hier ist, wie bereits oben beschrieben, der Einfluss von Reformatoren wie Johannes Calvin oder Ulrich Zwingli besonders stark. Der Einfluss des schwachen Zentralstaates auf den Schweizer Bund war jedoch gering; so hatten sich die Kantone bereits Anfang des Jahrhunderts vom Heiligen Römischen Reich losgesagt, was allerdings erst im Westfälischen Frieden von 1648 offiziell anerkannt wurde15. Deutlich geringer waren all diese Machtkonflikte religiös-kultureller Art auf dem Gebiet des heutigen Italiens ausgebildet. Ein gesamtitalienischer Zentralstaat konnte sich zwar erst 300 Jahre nach Montaigne konstituieren, dennoch gilt es für weite Bereiche der italienisch-sprachigen Regionen eine katholische Kontinuität unter dem noch starken Einfluss des Papstes festzustellen. Michel de Montaigne bereist also in den Jahren 1580 und 1581 einen Bereich Europas, der nur schwerlich auf einen Nenner zu bringen ist. Während in Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich Machtkonflikte noch nicht gänzlich als entkoppelt von religiösen Fragen zu betrachten sind, stellt sich diese Frage bei den italienischen Regionen erst gar nicht.
IV.) Aspekte der Machtbeschreibung
Im Folgenden soll das Reisetagebuch des Michel de Montaigne in verschiedene Kapitel gegliedert werden, deren Inhalte zusammengehörige Fragen der Macht behandeln. Zu Beginn jedes Kapitels sollen wichtige Stationen der Reise in Form einer Tabelle eine kurze Übersicht über die besuchten Lokalitäten bieten und ebenfalls einen Blick auf wichtige, von Montaigne notierte Ereignisse, die sich direkt oder indirekt mit Fragen nach politischer Stärke, Exekutive, Macht und religiösen Aspekten der Herrschaft beschäftigen. Anschließend erfolgt eine synchrone Aufarbeitung der geschilderten Sachverhalte, sowie der Versuch, die Aufzeichnungen in einen übergeordneten Zusammenhang einzubetten.
IV.a) Religiöser Pluralismus und lokale Selbstverwaltung – Ein Konzept für Frankreich?
Zunächst einmal gibt Tabelle 1 einen Überblick über einige wichtige der in Michel de Montaignes Reisetagebuch beschriebenen Lokalitäten, an denen er sich mit der Ausübung weltlicher und/oder religiöser Macht auseinandersetzt. Hierbei berücksichtigt die Tabelle den ersten Teil der Reise von Paris über die Schweiz, Süddeutschland und Österreich bis zum Passieren der Grenze zum damals freilich noch nicht als Einheitsstaat existierenden Italien.
Tabelle 1: Überblick über die Orte im ersten Teil des Reisetagebuches
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: eigene Darstellung // Legende: w= weltlich, g= geistig
[...]
1 Vgl. Hugo Friedrich: Montaigne, S. 36ff.
2 Als Amtsadel bezeichnet man in Frankreich die sogenannte noblesse de robe, zu der auch Montaigne und seine Familie gehörten.
3 Vgl. Hermann Wiedemann: Montaigne und andere Reisende der Renaissance, S. 14.
4 Zu dieser Theorie siehe insbesondere Dedeyan, Charles: Essai sur le Journal du Voyage de Montaigne. Paris 1946. Hier vor allem S. 15ff..
5 Eine Ausnahme stellt hierbei die Stadt Rom und ihre strengen Zensurregelungen auch für Reisende dar. Montaigne wird hier gezwungen, auch seine bisherigen Aufzeichnungen den Stadtbeamten zwecks Begutachtung auszuhändigen, um sie auf etwaige Fehler oder ketzerische Inhalte überprüfen zu können. Da Montaigne dies weiss, erspart er sich Kritik im Vorhinein und äußert sie erst zu einem Zeitpunkt, an dem er seine Aufzeichnungen wieder zurückerhalten hat. Möglicherweise erklärt sich so auch der Wechsel der Autorperspektive vom Schreiber zu Montaigne selbst.
6 Siehe vor allem das umfangreiche Vorwort zu weiteren interessanten Fakten zur Transkription.
7 Manfred Kölsch: Recht und Macht bei Montaigne, S. 15.
8 Manfred Kölsch führt als weitere Beispiele das Zeitalter des Hellenismus im antiken Griechenland und die tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Umbrüche des 19. Jahrhunderts auf, die zu einer Säkularisierung und langfristigen Demokratisierung der Politik geführt hätten (siehe v.a. Manfred Kölsch: Recht und Macht bei Montaigne S. 15-23).
9 Robert vco Friedeburg & Luise Schorn-Schütte: Einleitung. Politik und Religion: Eigenlogik oder Verzahnung? In: Lothar Gall (Hrsg.): Historische Zeitschrift Band 45: Politik und Religion: Eigenlogik oder Verzahnung?, S. 10.
10 Die französischen Protestanten werden im Allgemeinen als ,,Hugenotten‘‘ bezeichnet und orientierten sich stark an den Lehren Johannes Calvins. Nichtsdestotrotz gehörten die hugenottischen Gebiete natürlich nicht zum Heiligen Römischen Reich, sondern zu Frankreich.
11 Robert Blänkner: Historizität, Institutionalität, Symbolizität: Grundbegriffliche Aspekte einer Kulturgeschichte des Politischen. In: Barbara Stollberg-Rilinger (Hrsg.): Was heißt Kulturgeschichte des Politischen? Berlin 2005. S. 71- 96, hier S. 83-
12 Robert vco Friedeburg & Luise Schorn-Schütte: Einleitung. Politik und Religion: Eigenlogik oder Verzahnung? In: Lothar Gall (Hrsg.): Historische Zeitschrift Band 45: Politik und Religion: Eigenlogik oder Verzahnung?, S. 3.
13 Heinrich III gilt der Geschichtsforschung heute als eher schwacher Herrscher. Getrieben von differenten Ansichten seiner Berater und anderen Machtpersonen, sah er sich dem Einfluss von katholischen Hardlinern wie Herzog Henri I von Guise auf der einen Seite ausgesetzt, die ihn zu einem rabiateren Umgang mit den Hugenotten zwingen wollten. Auf der anderen Seite brachten Intellektuelle wie de Montaigne ihn mehrmals zu einem Friedensschluss, welcher jedoch immer wieder von ihm gebrochen wurde.
14 Ebd., S. 10.
15 Thomas Maissen: Geschichte der Schweiz, S. 107ff.
- Quote paper
- Josh Fischer (Author), 2018, Montaigne und die Macht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458990
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