In Zeiten des Fachkräftemangels in Deutschland ist die Rekrutierung von Frauen in vielen Unternehmen zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden. Immer mehr Betriebe versuchen, weibliche Fach- und Führungskräfte durch gezieltes Personalmarketing für sich zu gewinnen und sich so von der Konkurrenz abzuheben. Dies gelingt auch durch ein frauenoffenes Unternehmensimage, Betriebskindergärten und eine solide Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zudem sollten Unternehmen nicht in der Kritik stehen, unfaire Gehälter zwischen den Geschlechtern zu bezahlen.
Dennoch steht die Bundesrepublik Deutschland im europaweiten Vergleich als eines der Schlusslichter bei dem Thema der Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen dar. Die unbereinigte Entgeltlücke, auch „Gender Pay Gap“ genannt, betrug hierzulande im Jahre 2017 ca. 21 %. Nachdem die Berechnung um verschiedene Faktoren bereinigt wurde, verblieben im Jahr 2014 dennoch etwa 6 % Gender Pay Gap. Durch verschiedene Gesetze, wie beispielsweise die Regelungen zum Elterngeld Plus aus dem Jahr 2014, hat die Bundesregierung bereits versucht, die gerechte Aufteilung der Kinderbetreuung zwischen Eltern zu fördern. Das Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG) versucht, an diesem Problem anzuknüpfen und soll zur Förderung der Entgelttransparenz sowie insbesondere zur Beseitigung von Entgeltdiskriminierung in Betrieben beitragen.
Diese Bachelorarbeit soll das Entgelttransparenzgesetz analysieren, diskutieren und mithilfe von Fachartikeln von namhaften Juristen kritisieren. Im Zuge dessen sollen Antworten zu den aktuellen Anwendungsfragen aus der Praxis gefunden werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehungsgeschichte des EntgTranspG
- Gesetzesziel, Motivation und Gender Pay Gap
- Ursprünglicher Gesetzesentwurf und wesentliche Veränderungen
- Aufbau des EntgTranspG
- Allgemeine Bestimmungen
- Verbot der Entgeltbenachteiligung aufgrund des Geschlechts
- Beschäftigtenbegriff
- Arbeitgeberbegriff
- Evaluation und Berichterstattung, Gleichstellungsbeauftragter
- Individueller Auskunftsanspruch
- Reichweite
- Betriebsbezogenheit
- In der Regel mehr als 200 Beschäftigte
- Geltendmachung
- Form und Inhalt des Auskunftsverlangens
- Gleiche oder gleichwertige Arbeit
- Angabe der Vergleichstätigkeit
- Zuständigkeit der Auskunftserteilung
- Aufgaben, Rechte und Pflichten des Betriebsrates
- Tarifgebundene oder tarifanwendende Arbeitgeber
- Tariflose Arbeitgeber
- Auskunftsverpflichtung
- Entgeltbegriff
- Statistischer Median
- Tarifgebundene und tarifanwendende Betriebe
- Tariflose Betriebe
- Rechtsfolgen und Rechtfertigung
- Kritik und Diskussion
- Reichweite
- Betriebliches Prüfverfahren und Berichtspflichten für Arbeitgeber
- Betriebliches Prüfverfahren
- Durchführung betrieblicher Prüfverfahren
- Instrumente
- Kritik und Diskussion
- Berichtspflicht
- Umfang
- Berichtszeitraum und Übergangsbestimmungen
- Betriebliches Prüfverfahren
- Praxisinterviews und aktuelle Studien
- Aktuelle Studien
- Interview aus der Praxis
- Fazit / Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit dem Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG) und analysiert seine anwendungsorientierten Aspekte. Ziel ist es, ein tiefergehendes Verständnis für die Funktionsweise des Gesetzes und seine Auswirkungen auf die Praxis zu erlangen.
- Entwicklung und Hintergründe des EntgTranspG
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Pflichten von Arbeitgebern
- Auskunftsanspruch von Beschäftigten
- Betriebliche Prüfverfahren und Berichtspflichten
- Aktuelle Praxisbeispiele und Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Thematik des Entgelttransparenzgesetzes und skizziert die Ziele der Arbeit.
Kapitel 2 widmet sich der Entstehungsgeschichte des EntgTranspG. Es beleuchtet die Gesetzeszielsetzung, die Motivation zur Gesetzgebung und den Zusammenhang mit dem Gender Pay Gap. Weiterhin werden die wesentlichen Veränderungen des Gesetzesentwurfs im Vergleich zur endgültigen Fassung des EntgTranspG dargestellt.
Kapitel 3 erläutert die allgemeinen Bestimmungen des EntgTranspG. Dazu gehören das Verbot der Entgeltbenachteiligung aufgrund des Geschlechts, der Beschäftigtenbegriff, der Arbeitgeberbegriff sowie die Evaluation und Berichterstattung, einschließlich der Rolle des Gleichstellungsbeauftragten.
Kapitel 4 widmet sich dem individuellen Auskunftsanspruch von Beschäftigten. Die Reichweite des Anspruchs, seine Geltendmachung und die Zuständigkeit der Auskunftserteilung werden im Detail behandelt.
Kapitel 5 beleuchtet das betriebliche Prüfverfahren und die Berichtspflichten von Arbeitgebern. Es analysiert die Durchführung, die Instrumente und die Kritikpunkte des Prüfverfahrens sowie den Umfang und die Zeiträume der Berichtspflicht.
Kapitel 6 befasst sich mit Praxisinterviews und aktuellen Studien zum EntgTranspG. Es werden relevante Studien und Interviews aus der Praxis vorgestellt, die einen Einblick in die praktische Umsetzung des Gesetzes geben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG), Gender Pay Gap, Gleichstellung, Diskriminierung, Entgeltbenachteiligung, Auskunftsanspruch, betriebliches Prüfverfahren, Berichtspflichten, Arbeitgeber, Beschäftigte, Recht, Praxisbeispiele.
- Quote paper
- Melissa Pichlik (Author), 2018, Eine anwendungsorientierte Analyse des Entgelttransparenzgesetzes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458959