Als einer der bekanntesten griechischen Philosophen wird Sokrates in dieser Ausarbeitung näher beleuchtet. Genauer wird dem Leser in dieser Arbeit die Geschichte, das Handeln und Wirken sowie die eigentliche Lehre des Sokrates erklärt. Hierbei wird besonders auf seine spezielle Gesprächsführung, die Mäeutik, beziehungsweise Hebammenkunst, eingegangen.
Gliederung
1. Biografie
1.1 Geschichtliche Einordnung
1.2 Sokrates
1.2.1 Sokrates als Person
1.2.2 Quellen der sokratischen Philosophie
1.2.3 Die Lehre des Sokrates
1.3 Der Gerichtsprozess
1.3.1 Das Rechtswesen Athens
1.3.2 Die Hauptanklagepunkte gegen Sokrates
1.3.3 Der Ablauf und das Resultat
1.4 Der Tod des Sokrates
2. Mäeutik
2.1 Begriffsklärung
2.2 Bezug auf Sokrates
2.3 Wertung, persönliche Erkenntnis
3. Aussprüche Sokrates
3.1 Beispiele
3.2.1 Beispiele, speziell ,,Unrecht tun ist schlimmer als Unrecht leiden."
3.2.2 Erläuterung des Zitates
3.2.3 Bewertung des Zitates
4. Literaturverzeichnis
5. Quellenverzeichnis
1. Biografie
1.1 Geschichtliche Einordnung
Sokrates wurde 469 v.Chr. in Athen geboren. Er erlebte den Aufschwung Athens (politisch, militärisch, kulturell) und die Niederlage der wahrscheinlich mächtigsten griechischen Stadt im Peloponnesischen Krieg. Die vielen Konflikte dieser Zeit trugen zu der Situation, der niedergeschlagenen und besiegten Stadt bei. In der Mitte des 5. Jahrhunderts erfuhr Griechenland den Höhepunkt der Baukunst durch den Wiederaufbau der zerstörten Stadt Athen. Neue Theater sorgten für den kulturellen Austausch und die Verbreitung der griechischen Kultur. Alle freien Bürger Athens waren in ihren politischen Rechten gleichgestellt, aber nur die Vermögenden konnten diese ausüben. Die Sklaven hingegen, welche die Hälfte der Bevölkerung ausmachten, waren keine freien Bürger, besaßen keinen Grund und Boden und waren deshalb ohne politische Rechte. Athen wurde Zentrum des Mittelmeerhandels und der Hafen Piräus zum wichtigsten Umschlagplatz.
1.2 Sokrates
1.2.1 Sokrates als Person
Der Philosoph Sokrates lebte von 469-399 v.Chr.. Er war Athener und stammte aus Demos Alopeke. Sein Vater Sophrokes arbeitete als Bildhauer, seine Mutter Phainarete war als Hebamme tätig, sie gehörten der gehobenen Mittelschicht an. Besonders von dem Beruf seiner Mutter war Sokrates sehr angetan und hat später in seiner Philosophie den Beruf der Hebamme genutzt. Er erhielt eine für die damalige Zeit übliche Schulausbildung und absolvierte anschließend den Militärdienst. Sokrates erbte den Beruf seines Vaters, aber übte ihn nicht aus. Er war verheiratet mit Xanthippe, deren Name für eine übellaunige, zänkische Frau7 steht. Sie hatten einen Sohn: Lamprokles. Mit seiner zweiten Frau Myrtha bekam er zwei weitere Kinder: Menexenos, Sophroniskos. Am Peloponnesischen Krieg nahm er als Hoplit (Schwerbewaffneter) an drei Feldzügen teil. Sokrates soll selbst als Lehrer aufgetreten sein, für seine Tätigkeit allerdings kein Geld genommen haben. Weil er dafür bekannt war, ständig Gespräche mit den Athenern zu führen, nannten sie ihn einen Philosophen, einen Freund der Weisheit.
1.2.2 Quellen der sokratischen Philosophie
Sokrates selbst hat keine Schriften verfasst, somit sorgt die mangelnde Überlieferung für Spekulationen. Der Grund liegt nicht darin, dass seine Schriften verloren gegangen sind, sondern darin, dass er sich weigerte, Schriften anzufertigen. Der Philosoph Sokrates hatte im Sinn, auf die sich stellenden Fragen keine Antwort zu geben und die Menschen damit zum Denken anzuregen. Die Basis des heutigen Wissens über Sokrates beruht im Wesentlichen auf den Schriften vierer Personen: der Historiker, des Schriftstellers Xenophon (ca. 430-355 v.Chr.); des Komödiendichters Aristophanes (ca. 445-385 v.Chr.); des Philosoph und Schülers von Sokrates, Platon (ca. 427-349). Welche ihn alle persönlich gekannt haben. Aristoteles (384-322 v.Chr.) beschäftigte sich während der Studienjahre an der Akademie mit dem Philosophen Sokrates, da er erst nach dessen Tod geboren wurde. Die Verlässlichkeit der Quellen ist durch unterschiedliche Haltungen Sokrates gegenüber jedoch umstritten, deshalb bietet es sich an, sich nicht für eine Quelle zu entscheiden, sondern verschiedene gegeneinander abzuwägen, Differenzen und Gemeinsamkeiten herauszufinden.
1.2.3 Die Lehre des Sokrates
Sokrates wollte mit seiner Lehre das richtige Handeln der Menschen fördern, indem er ihnen immer wieder Fragen stellte, welche sich vom Besonderen zum Allgemeinen wandelten. Dadurch regte er, die Menschen zum Denken an. Er stellte moralische Fragen nach dem Guten und der Tugend, um das richtige Handeln zu begünstigen, jedoch läuft diese Lehre über die Selbsterkennung des einzelnen Menschen. Aus diesem Grund forderte Sokrates die Menschen auf, sich selbst zu erkennen. Die Unkenntnis und Unwissenheit von Gut und Böse der Menschen führt zu dem Irrtum über das Leben. Die Mäeutik von Sokrates half nun den Menschen die Selbsterkenntnis zu erlangen und den Irrtum zu beseitigen. Für Sokrates letztendlich war die Philosophie Anwendung von Verstand und Vernunft.
1.3 Der Gerichtsprozess
1.3.1 Das Rechtswesen Athens
Es gab im 5. Jahrhundert v. Chr. ein Volksgericht, welches sich aus 6.000 Richtern zusammensetzte. Durch ein jährliches Losverfahren wurden dessen Mitglieder gewählt. Die Zusammensetzung der Gerichte variierte bei jeder Verhandlung, die Mitglieder abermals durch ein Losverfahren, welches täglich durchgeführt wurde. So entstand schnell ein souveränes Gericht, welches sich auf direkte Weise mit den Angelegenheiten der Bevölkerung, das heißt mit privaten aber auch öffentlichen Rechtsfällen, auseinandersetzen musste. Nicht alle Einwohner Athens, welche frei waren, besaßen die politischen Rechte. Etwa 30.000 Menschen der Bevölkerung waren Vollbürger, denn Frauen, Metöken (in der Antike ein fremder, welcher dauerhaft in einer jeweiligen Stadt lebt)6, Sklaven besaßen weder Bürgerrechte, noch durften sie an der Polis Demokratie teilhaben. In der Antike sind keine Menschenrechte wie zum Beispiel die Meinungsfreiheit vorhanden. Es herrschte nur in der Polis eine Gleichheit, denn dort wurden Volksversammlungen veranstaltet und gleichzeitig besaß jeder das Rederecht. In den wirtschaftlichen, sozialen und privaten Haushalten dagegen herrschten Hierarchien (der Mann besaß die uneingeschränkte Macht). In Athen wurde kein sozialer Ausgleich der Bevölkerung angestrebt. In dieser Zeit wurde besonders die Demokratie gefördert, dies wird als Finanzierung durch das Imperium bezeichnet. Die Bürger bekamen ein politisches Gemeinwesen, durch die hohe Bürgerbeteiligung auf kleinem Raum, dies verhalf die Politik zu überschauen. Durch die Demokratie durfte die Bevölkerung abstimmen und ihre Meinung vertreten, daher stimmten sie mit einer Mehrheit für die Abschaffung der Demokratie, jedoch wurde sie kurze Zeit später wieder eingeführt. Dies bestätigt die Aussage Platons, dass Demokratie eine sehr instabile Herrschaftsform ist. In der folgenden Grafik wird das eben beschriebene Rechtssystem dargestellt. Diese Grafik wurde aus Cornelsen Volk und Wissen Verlag: Geschichte plus Klasse 5/6 Berlin 1998 entnommen.
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- Anonymous,, 2014, Der Philosoph Sokrates und seine Lehre der Mäeutik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458881
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