In der vorliegenden Hausarbeit wird zuerst ein Einblick in soziologische Gesellschafts- sowie Gemeinschaftstheorien gegeben, um ein Verständnis für die übliche soziologische Verwendung der Begriffe Gesellschaft und Gemeinschaft herzustellen. Daran anschließend werden anhand der Soziologen Armin Nassehi und Niklas Luhmann, Beschreibungen funktionaler Gesellschaft skizziert, welche ein Zusammenleben vieler Individuen auf engem Raum ermöglichen und darüber hinaus auf gesellschaftlicher Ebene vorstrukturieren.
Doch trotz einer beeindruckenden Dynamik und Funktionalität ausdifferenzierter Gesellschaften können auch negative Konsequenzen aus einer funktionalen Differenzierung folgen. Diesbezüglich wird der Fokus im Rahmen dieser Arbeit auf eine immer öfter auftretende Einsamkeit der Menschen, Veränderungen des familiären Zusammenlebens sowie den Rückgang traditioneller Gemeinschaften innerhalb funktional differenzierter Gesellschaften gerichtet sein. Diese Aspekte können als Konsequenzen funktional differenzierter Gesellschaften verstanden werden und weitreichende Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Soziologische Beschreibungen von Gesellschaft und Gemeinschaft
- 2.1. Ferdinand Tönnies: Theorie der Gemeinschaft und Gesellschaft
- 2.2. Helmuth Plessner: Die Logik der Diplomatie. Die Hygiene des Taktes
- 3. Soziologische Beschreibungen einer funktionalen Gesellschaft
- 3.1. Armin Nassehi: Gesellschaft In: Zehn einführende Vorlesungen
- 3.2. Niklas Luhmann: Funktional differenzierte Gesellschaft
- 4. Konsequenzen funktional differenzierter Gesellschaften
- 4.1. Einsamkeit als Konsequenz funktionaler Differenzierung
- 4.2. Der Rückgang traditioneller Gemeinschaften
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Konsequenzen funktionaler Differenzierung auf das gemeinschaftliche Zusammenleben. Sie beleuchtet zunächst soziologische Theorien von Gesellschaft und Gemeinschaft, um ein Verständnis der verwendeten Begriffe zu schaffen. Anschließend werden Beschreibungen funktionaler Gesellschaften anhand der Arbeiten von Armin Nassehi und Niklas Luhmann skizziert. Der Fokus liegt auf den negativen Konsequenzen, insbesondere Einsamkeit, Veränderungen im familiären Zusammenleben und dem Rückgang traditioneller Gemeinschaften.
- Soziologische Definitionen von Gesellschaft und Gemeinschaft
- Beschreibung funktional differenzierter Gesellschaften
- Einsamkeit als Folge funktionaler Differenzierung
- Veränderungen im familiären Zusammenleben
- Rückgang traditioneller Gemeinschaften
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung vergleicht moderne Gesellschaften mit einem Uhrwerk, das zwar effizient funktioniert, aber dessen innere Mechanismen im Alltag oft unsichtbar bleiben. Sie illustriert dies anhand eines Beispiels eines typischen Tagesablaufs, der die scheinbar reibungslose Funktion moderner Systeme zeigt, bis zu einem unerwarteten technischen Defekt. Dieser Defekt verdeutlicht die Abhängigkeit von funktionierenden Systemen und den Kontrast zwischen der alltäglichen Erfahrung und den komplexen Strukturen dahinter. Die Einleitung führt die zentrale Fragestellung der Arbeit ein: Welche Konsequenzen ergeben sich aus funktionaler Differenzierung für das gemeinschaftliche Zusammenleben?
2. Soziologische Beschreibungen von Gesellschaft und Gemeinschaft: Dieses Kapitel dient der Klärung der soziologischen Verwendung der Begriffe "Gesellschaft" und "Gemeinschaft", die im Alltagsgebrauch oft unscharf verwendet werden. Es analysiert zunächst Ferdinand Tönnies' Theorie, die zwischen Gemeinschaft (vertrautes, langfristiges Zusammenleben) und Gesellschaft (öffentliche, flüchtige Beziehungen) unterscheidet. Drei Formen gemeinschaftlichen Zusammenlebens (Verwandtschaft, Nachbarschaft, Freundschaft) werden dabei erläutert. Im Anschluss wird Helmuth Plessners Unterscheidung zwischen Privatheit und Öffentlichkeit diskutiert, wobei die Grenzen der Gemeinschaft und die Rolle von Rollenzuweisungen in der Öffentlichkeit hervorgehoben werden.
Schlüsselwörter
Funktionale Differenzierung, Gesellschaft, Gemeinschaft, Ferdinand Tönnies, Helmuth Plessner, Armin Nassehi, Niklas Luhmann, Einsamkeit, Familie, Tradition, Inklusion, Exklusion, Systemtheorie.
Häufig gestellte Fragen zu: Konsequenzen funktionaler Differenzierung auf das gemeinschaftliche Zusammenleben
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit untersucht die Auswirkungen der funktionalen Differenzierung auf das menschliche Zusammenleben in Gemeinschaften. Sie beleuchtet dabei sowohl soziologische Theorien zu Gesellschaft und Gemeinschaft als auch die konkreten Folgen der funktionalen Differenzierung, insbesondere Einsamkeit und den Wandel traditioneller Gemeinschaftsstrukturen.
Welche soziologischen Theorien werden behandelt?
Die Arbeit stützt sich auf die Theorien von Ferdinand Tönnies (Gemeinschaft und Gesellschaft), Helmuth Plessner (Privatheit und Öffentlichkeit), Armin Nassehi (funktional differenzierte Gesellschaft) und Niklas Luhmann (Systemtheorie und funktionale Differenzierung). Die verschiedenen Ansätze werden verglichen und im Kontext der Fragestellung analysiert.
Wie wird der Begriff der „funktionalen Differenzierung“ definiert und angewendet?
Die Arbeit beschreibt die funktionale Differenzierung als ein Kennzeichen moderner Gesellschaften, in denen verschiedene Bereiche (Wirtschaft, Politik, Wissenschaft etc.) eigenständig und voneinander getrennt funktionieren. Die Folgen dieser Trennung für das menschliche Zusammenleben stehen im Mittelpunkt der Analyse. Die moderne Gesellschaft wird dabei mit einem Uhrwerk verglichen: effizient, aber mit unsichtbaren und komplexen inneren Mechanismen.
Welche negativen Folgen der funktionalen Differenzierung werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die negativen Konsequenzen der funktionalen Differenzierung, insbesondere auf den Anstieg von Einsamkeit, Veränderungen im familiären Zusammenleben und den Rückgang traditioneller Gemeinschaften (z.B. Nachbarschaft, Verwandtschaft). Diese Folgen werden im Lichte der dargestellten soziologischen Theorien interpretiert.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit und was ist ihr jeweiliger Inhalt?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (Vergleich moderner Gesellschaft mit einem Uhrwerk und Problemstellung), soziologische Beschreibungen von Gesellschaft und Gemeinschaft (Tönnies und Plessner), soziologische Beschreibungen einer funktionalen Gesellschaft (Nassehi und Luhmann), Konsequenzen funktional differenzierter Gesellschaften (Einsamkeit, Rückgang traditioneller Gemeinschaften) und Schluss.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für das Verständnis der Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Funktionale Differenzierung, Gesellschaft, Gemeinschaft, Ferdinand Tönnies, Helmuth Plessner, Armin Nassehi, Niklas Luhmann, Einsamkeit, Familie, Tradition, Inklusion, Exklusion und Systemtheorie.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für Leser gedacht, die sich für soziologische Theorien und die Auswirkungen sozialer Strukturen auf das individuelle und gemeinschaftliche Leben interessieren. Sie eignet sich insbesondere für akademische Zwecke, z.B. im Rahmen von Studienarbeiten.
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- Verena Riemer (Author), 2018, Gesellschaft und Gemeinschaft aus soziologischer Perspektive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458157