Mit dieser Diplomarbeit soll dargestellt werden, ob der Einsatz von Märchen resilienzfördernd sein kann. Dies soll mit der Forschungsfrage "Inwiefern ist der narrative Ansatz von Märchen eine unterstützende Maßnahme in der Resilienzförderung von fremduntergebrachten Kindern im Alter von 4 bis 8 Jahren?" herausgearbeitet werden.
Märchenstunden können in sozialpädagogischen Einrichtungen weitgehend flexibel in den Alltag integriert werden. Darüber hinaus ist auch der monetäre Aufwand, wie z.B. die Literaturbeschaffung, überschaubar. Ziel dieser Arbeit ist es, die Empfehlung auszusprechen, bei fremduntergebrachten Kindern vermehrt Märchen anzubieten.
Vor allem Kindern, die in sozialpädagogischen Einrichtungen längerfristig wohnen müssen, fehlt es aufgrund von dramatischen Erfahrungen und Verlusten oft an Resilienz. Sie müssen sich in einer neuen und für sie aversiven Umgebung mit zunächst fremden Menschen zurechtfinden. Um das Vertrauen des Kindes zu gewinnen, bedarf es sehr viel Erfahrung, Geduld und Einfühlungsvermögen seiner Bezugsperson. Jedoch auch das Erzählen von Märchen und das gemeinsame Eintauchen in fantastische Welten kann für die sozialpädagogische Fachkraft eine Unterstützung darstellen, dem Kind näher zu kommen.
Zunächst wird in der vorliegenden Diplomarbeit, basierend auf fachwissenschaftlicher Literatur, die Begrifflichkeit von Märchen herausgearbeitet und untersucht welche Signifikanz sie in der kindlichen Entwicklung haben können. Danach wird die Terminologie von Resilienz erklärt, Längsschnittstudien in der Resilienzforschung werden dargestellt, sowie mögliche Synergien von Märchen und Resilienz erörtert. Der empirische Teil besteht aus der Aufschlüsselung und Zusammenfassung von drei geführten Leitfadeninterviews mit Fachpersonal aus der Psychotherapie, Märchenpädagogik sowie Elementarpädagogik. Im Anschluss daran wird jenes Resümee gezogen, welches sich aus dem Theorie- und dem Praxisteil ergibt.
Inhaltsverzeichnis
- Eidesstattliche Erklärung
- Einleitung
- Wissenswertes über das Märchen
- Zur Terminologie des Märchens
- Sinn und Wert des Märchens
- Symbolik des Märchens
- Polarisierung von Gut und Böse im Märchen
- Erzählen oder Vorlesen
- Märchen im Wandel der Zeit
- Befürworter und Kritiker
- Der Stellenwert des Märchens aus psychologischer Sicht
- Die kognitiven Entwicklungsphasen des Kindes nach Jean Piaget
- Magisches animistisches Denken bei Kindern
- Probleme und Ängste in der Kindheit
- Der Stellenwert des Märchens aus psychoanalytischer Sicht
- Das Strukturmodell der Persönlichkeit von Sigmund Freud
- Die Archetypen von Carl Gustav Jung
- Sinn des Lebens
- Psychoanalytischer Standpunkt zum Wesen des Märchens
- Märchen in der Therapie
- Bedeutung von Märchen im Primar- und Elementarbereich
- Lernen am Modell nach Bandura
- Das Märchen und sein Stellenwert aus pädagogischer Sicht
- Märchen als Ressource zur Resilienzförderung in der Kindheit
- Was bedeutet Resilienz?
- Entstehung von Resilienz
- Risikofaktoren
- Schutzfaktoren
- Resilienzmodelle
- Wesentliche Längsschnittstudien in der Resilienzforschung
- Das Konzept der Salutogenese
- Coping und Coping-Strategien
- Bedeutung von Märchen in der Resilienzförderung
- Empirischer Forschungsteil
- Leitfadeninterviews
- Auswertung der Interviews
- Resümee der Interviews
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Bedeutung von Märchen in der Resilienzförderung von fremduntergebrachten Kindern im Alter von 4 bis 8 Jahren. Dabei wird der narrative Ansatz von Märchen als unterstützende Maßnahme in der Resilienzförderung betrachtet. Die Arbeit zielt darauf ab, die Empfehlung auszusprechen, bei fremduntergebrachten Kindern vermehrt Märchen anzubieten.
- Bedeutung von Märchen in der kindlichen Entwicklung
- Resilienzförderung bei fremduntergebrachten Kindern
- Narrative Ansätze in der Sozialpädagogik
- Synergien von Märchen und Resilienz
- Empirische Untersuchung der Wirkung von Märchen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und beleuchtet die Relevanz von Märchen in der Sozialpädagogik. Anschließend wird die Begrifflichkeit des Märchens aus verschiedenen Perspektiven herausgearbeitet und seine Bedeutung für die kindliche Entwicklung beleuchtet. Dabei werden sowohl psychologische als auch psychoanalytische Ansätze betrachtet. Kapitel 4 widmet sich dem Stellenwert von Märchen im Primar- und Elementarbereich, wobei auch das Lernen am Modell nach Bandura betrachtet wird. Im darauffolgenden Kapitel werden verschiedene Aspekte der Resilienzförderung beleuchtet, darunter Risikofaktoren, Schutzfaktoren und Coping-Strategien. Schließlich wird der Fokus auf die Bedeutung von Märchen in der Resilienzförderung gelegt, wobei die Ergebnisse von Längsschnittstudien in der Resilienzforschung einbezogen werden. Der empirische Teil der Arbeit besteht aus der Aufschlüsselung und Zusammenfassung von Leitfadeninterviews mit Fachpersonal aus der Psychotherapie, Märchenpädagogik und Elementarpädagogik.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Märchen, Resilienz, Sozialpädagogik, Kinderentwicklung, narrative Ansätze, fremduntergebracht, Leitfadeninterviews, Längsschnittstudien, Psychotherapie, Märchenpädagogik, Elementarpädagogik.
- Quote paper
- Ursula Stefanie Beck (Author), 2019, Märchen in der Resilienzförderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/458112