Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Es ist ein zusammengesetztes Gelenk, in dem Femur, Tibia und Patella sowie zwei Faserknorpelringe, auch Menisken genannt, miteinander in gelenkiger Verbindung stehen. Durch die beiden Menisken werden die Gelenkflächen von Femur und Tibia einander angepasst und die Kraft aufnehmende Fläche wird vergrößert. Bei Beugung des Kniegelenks führt der Femur eine kombinierte Gleit- und Rollbewegung auf der tibialen Gelenkfläche durch, wodurch die Menisken mit zunehmender Beugung nach hinten verlagert werden. Die Bewegungen im Kniegelenk werden durch die Seiten- und Kreuzbänder geführt (vgl. FALLER 1999, 179). Während die Seitenbänder vor allem das gestreckte Bein sichern, übernehmen die Kreuzbänder die Sicherung hauptsächlich im gebeugten Zustand der Kniege lenke. Wegen der ungleichen Krümmung der Oberschenkelkondylen sind die Seitenbänder nur im gestreckten Kniegelenk straff gespannt, während sie in Beugestellung erschlafft sind. Innen- und Außendrehung des Unterschenkels im gebeugten Kniegelenk werden durch die Kreuzbänder eingeschränkt.
Muskeln, die an der Innenseite der Tibia ansetzen, rotieren nach innen. Der zweiköpfige Oberschenkelmuskel hat seinen Ansatz am Wadenbeinknöpfchen und rotiert als einziger Muskel den Unterschenkel nach außen. Alle drei Muskeln beugen im Kniegelenk, so auch der Schneidermuskel. Als wichtigster Strecker im Kniegelenk wirkt der vierköpfige Oberschenkelmuskel, der mit seiner Ansatzsehne (Lig. Patellae) an der Rauhigkeit des Unterschenkels ansetzt. Als größtes Sesambein des menschlichen Körpers ist die Kniescheibe in das Lig. Patellae eingelagert. Bei zunehmender Beugung des Kniegelenks bewegt sich die Kniescheibe nach unten. Auf Grund der großen Kraftübertragungen im Femoropatellagelenk, insbesondere in Beugestellung, ist es das am höchsten belastete Gelenk und zeigt am frühesten und häufigsten degenerative Knorpelveränderungen (vgl. FALLER 1999, 179-182)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Anatomie des Kniegelenks
- 1.1. Anatomie der Kniescheibe (Patella)
- 1.2. Anatomie der Menisken
- 1.3. Anatomie der Bänder im Kniegelenk
- 2. Knieoperation mit dem Arthroskop
- 3. Verletzungen im Kniegelenk
- 3.1. Meniskusverletzungen
- 3.2. Kreuzbandverletzungen
- 4. Rehabilitation
- 4.1. Medizinische Trainingstherapie (MTT)
- 4.2. Krankengymnastische Übungen zur Erweiterung und Festigung der aktiven Therapiemaßnahmen
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet die Anatomie des Kniegelenks, typische Verletzungen sowie die gängigen Rehabilitationsmaßnahmen. Dabei werden die wichtigsten anatomischen Strukturen und Funktionen des Knies, wie Kniescheibe, Menisken und Bänder, sowie die Auswirkungen von Verletzungen auf diese Strukturen im Detail dargestellt. Die Arbeit konzentriert sich auf die praktische Anwendung und die Bedeutung von Wissen über das Kniegelenk für die Rehabilitation.
- Anatomie des Kniegelenks
- Knieverletzungen
- Arthroskopische Operationen am Knie
- Rehabilitation nach Knieverletzungen
- Medizinische Trainingstherapie (MTT)
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich ausführlich mit der Anatomie des Kniegelenks. Es werden die verschiedenen Knochen, Bänder, Muskeln und Gelenkstrukturen im Detail beschrieben und ihre Funktionen erklärt. Das Kapitel beleuchtet die komplexe Bewegungskinematik des Knies und erläutert die Aufgaben der Menisken sowie die Bedeutung der verschiedenen Bänder für die Stabilität des Gelenks. Besondere Aufmerksamkeit wird der Anatomie der Kniescheibe und ihrer Funktion als Gleitlager bei Beugung und Streckung des Knies gewidmet.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Arthroskopie, einem minimal-invasiven chirurgischen Verfahren, das zur Behandlung von Knieverletzungen eingesetzt wird. Es werden die Vorteile und Risiken der Arthroskopie sowie die gängigen Anwendungsgebiete dieser Methode erläutert.
Das dritte Kapitel befasst sich mit typischen Verletzungen im Kniegelenk, wie Meniskusverletzungen und Kreuzbandverletzungen. Es werden die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Verletzungen erläutert.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Rehabilitation von Knieverletzungen. Es werden verschiedene Therapieansätze, wie die Medizinische Trainingstherapie (MTT) und krankengymnastische Übungen, vorgestellt und ihre Bedeutung für die Wiederherstellung der Gelenkfunktion und die Vermeidung von Folgeschäden erläutert.
Schlüsselwörter
Kniegelenk, Anatomie, Kniescheibe, Patella, Menisken, Bänder, Knieoperation, Arthroskopie, Verletzungen, Meniskusverletzungen, Kreuzbandverletzungen, Rehabilitation, Medizinische Trainingstherapie (MTT), Krankengymnastik.
- Quote paper
- Neele Onnen (Author), Lena Christensen (Author), 2004, Das Knie. Anatomie, Verletzungen und Rehabilitationsmaßnahmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45769