In den letzten Jahren ist es keine Seltenheit, dass Investoren, vor allem aus dem arabischen und asiatischen Raum, europäische Fußballklubs aufzukaufen oder große Investitionen in diese Vereine zu tätigen. Derzeit sind 47 europäische Vereine im (Privat-) Besitz von Fremdinvestoren. Zu diesen Vereinen gehören auch Paris Saint-Germain, Manchester City und auch RB Leipzig aus der Bundesliga.
Das von der Union of European Football Associations (UEFA) konzipierte Financial Fairplay wurde in 2011 eingeführt um dem Trend der steigenden Vereinsverschuldung in Europa entgegenzuwirken und diesen systematisch zu bekämpfen. Sie soll laut der UEFA die „finanzielle Gesundheit des europäischen Klubfußballs verbessern”. Dies soll zum Beispiel mit der Deckelung von Finanzdefiziten umgesetzt werden: Ab dem Bewertungszeitraum 2015 bis 2018 liegen die Obergrenzen für finanzielle Defizite bei 30 Mio. AC. Ein Lizenzklub darf laut dem Financial Fairplay Reglement in einem Bewertungszeitraum (drei Jahre) maximal 5 Mio. AC pro Anno mehr ausgeben als eingenommen wird. Mit der Bekämpfung von extremer Verschuldung unter den europäischen Profivereinen soll auch den kleineren Klubs geholfen werden. Diese besitzen nicht die Ressourcen für Riesentransfers und haben meist keine großen Kapitalanleger. Das Financial Fairplay soll auch die kompetitive Balance in Europa wahren und ein Gleichgewicht unter den kleinen und großen Vereinen wiederherstellen.
Diese Arbeit untersucht die Effektivität des Financial Fairplay in Bezug auf die kompetitive Balance. Die Fragestellung dieser Arbeit beleuchtet, inwiefern die eingeführten Reglements der UEFA die Wettbewerbsgleichheit aller Klubs in Europa wiederherstellt. Es wird vorab geklärt was die UEFA ist und wie diese Organisation aufgebaut ist. Desweiteren wird das Financial Fairplay im Genaueren beschrieben. Dem folgend wird die finanzielle Situation des Profifußballs in Europa vor und nach der Einführung des FFP erörtert und umschrieben. Im Hauptteil der Arbeit wird mit zwei Behauptungen bzw. Sub-Thesen die Wirksamkeit der Reglements des FFP und insbesondere des sogenannten Break-Even-Ergebnisses erforscht. Infolgedessen wird es ein Fazit zur Leitfrage dieser Arbeit geben, gefolgt von einem Ausblick. Im Ausblick wird ein Bezug zum American Football bzw. zur National Football League (NFL) in den USA hergestellt und inwiefern dessen implementierte Strukturen bereits erfolgreich zur Bewahrung der kompetitiven Balance beitragen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Financial Fairplay - Eine Übersicht
- 2.1 Beschreibung der UEFA
- 2.1.1 Organe und Akteure
- 2.1.2 Finanzstruktur
- 2.2 Entstehung und Zielsetzungen des Financial Fairplay
- 2.3 Gründe für die Einführung des FFP
- 2.4 Beschreibung des FFP
- 2.4.1 Klub-Monitoring
- 2.4.2 Break-Even-Vorschrift
- 3 Finanzielle Situation im europäischen Fußball
- 3.1 Finanzielles Bild vor der Einführung des FFP
- 3.2 Wirkung des FFP auf die Verschuldung im europäischen Fußball
- 4 UEFA Financial Fairplay - Eine Chance für die kompetitive Balance in Europa?
- 4.1 Ist das Break-Even-Ergebnis ein Katalysator für die Zementierung eines Klub-Oligopols?
- 4.1.1 Schadet das UEFA-Financial Fairplay dem Wettbewerb?
- Einfluss von Investoren auf den Wettbewerb
- Zementierung der Klub-Hierarchie
- 4.2 Wettbewerbsnachteil für „kleinere” Klubs durch steigende Spielergehälter
- Gründe für die Gehaltsexplosion
- Bringen mehr Top-Spieler wirklich mehr Erfolg?
- Zidane-Clustering-Theorem
- 5 Fazit - Ist das Financial Fairplay dysfunktional?
- 6 Ausblick - Paradebeispiel National Football League: Ausgeglichener Wettbewerb ohne finanziellen Vorteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Effektivität des UEFA Financial Fairplay (FFP) im Hinblick auf die kompetitive Balance im europäischen Fußball. Die zentrale Frage lautet, inwieweit die FFP-Regeln die Wettbewerbsgleichheit unter den europäischen Klubs wiederherstellen. Die Arbeit analysiert die Struktur der UEFA, beschreibt das FFP im Detail und erörtert die finanzielle Situation des europäischen Fußballs vor und nach der Einführung des FFP.
- Die Struktur und Funktionsweise der UEFA
- Die Ziele und Mechanismen des Financial Fairplay
- Die finanzielle Situation des europäischen Fußballs vor und nach der Einführung des FFP
- Der Einfluss des FFP auf die kompetitive Balance
- Ein Vergleich mit der kompetitiven Balance in der NFL
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Wandel des Fußballs von einem eher schlichten Sport zu einem stark kommerzialisierten Geschäft mit stark wachsenden Einnahmen, aber auch steigender Verschuldung bei vielen Vereinen. Sie führt in die Problematik der Wettbewerbsfähigkeit ein und stellt die zentrale Forschungsfrage der Arbeit vor: Verbessert das Financial Fair Play die kompetitive Balance im europäischen Fußball?
2 Financial Fairplay - Eine Übersicht: Dieses Kapitel beschreibt die UEFA, ihre Struktur und Finanzlage. Es beleuchtet die Entstehung und die Ziele des Financial Fairplay sowie die Gründe für seine Einführung, mit besonderem Fokus auf die wachsende Verschuldung und die Ungleichgewichte im Wettbewerb. Die zentralen Elemente des FFP, insbesondere die Break-Even-Vorschrift und das Klub-Monitoring, werden detailliert erklärt.
3 Finanzielle Situation im europäischen Fußball: Dieses Kapitel analysiert die finanzielle Situation des europäischen Fußballs vor und nach Einführung des FFP. Es werden Daten und Statistiken präsentiert, die die Verschuldung der Vereine vor 2011 und die positive Entwicklung der Profitabilität nach der Einführung des FFP zeigen. Die Rolle der „Big Five“-Ligen wird ebenfalls beleuchtet.
4 UEFA Financial Fairplay - Eine Chance für die kompetitive Balance in Europa?: Dieses Kapitel untersucht kritisch, ob das FFP tatsächlich zu einer ausgeglichenen Wettbewerbslandschaft führt. Es werden Studien vorgestellt, die den Einfluss des FFP auf die kompetitive Balance anhand verschiedener Indizes bewerten. Der Einfluss von Investoren und die steigenden Spielergehälter werden analysiert, sowie die Frage, ob mehr Top-Spieler automatisch zu mehr Erfolg führen.
Schlüsselwörter
UEFA, Financial Fairplay, kompetitive Balance, Klublizenzierung, Break-Even-Regel, Investoren, Spielergehälter, Oligopol, NFL, Salary Cap, Wettbewerbsgleichheit, finanzielle Stabilität, europäischer Fußball.
UEFA Financial Fairplay: Eine Analyse der Wettbewerbsbalance im europäischen Fußball - FAQ
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Bachelorarbeit untersucht die Effektivität des UEFA Financial Fairplay (FFP) hinsichtlich der Wettbewerbsbalance im europäischen Fußball. Die zentrale Frage ist, inwieweit das FFP die Wettbewerbsgleichheit unter den europäischen Klubs wiederherstellt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit analysiert die Struktur der UEFA, beschreibt das FFP detailliert und erörtert die finanzielle Situation des europäischen Fußballs vor und nach der Einführung des FFP. Weitere Themen sind der Einfluss des FFP auf die Wettbewerbsbalance, der Einfluss von Investoren und steigenden Spielergehältern, sowie ein Vergleich mit der kompetitiven Balance in der NFL.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zur Übersicht des Financial Fairplay, ein Kapitel zur finanziellen Situation im europäischen Fußball, ein Kapitel zur kritischen Untersuchung des Einflusses des FFP auf die Wettbewerbsbalance und abschließende Kapitel mit Fazit und Ausblick.
Was wird im Kapitel "Financial Fairplay - Eine Übersicht" behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt die UEFA, ihre Struktur und Finanzlage. Es beleuchtet die Entstehung und Ziele des FFP, die Gründe für seine Einführung (wachsende Verschuldung und Wettbewerbsungleichgewichte), und erklärt detailliert die zentralen Elemente des FFP, insbesondere die Break-Even-Vorschrift und das Klub-Monitoring.
Was wird im Kapitel "Finanzielle Situation im europäischen Fußball" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert die finanzielle Situation des europäischen Fußballs vor und nach Einführung des FFP. Es präsentiert Daten und Statistiken zur Verschuldung der Vereine und der Entwicklung der Profitabilität nach der Einführung des FFP. Die Rolle der „Big Five“-Ligen wird ebenfalls beleuchtet.
Was wird im Kapitel "UEFA Financial Fairplay - Eine Chance für die kompetitive Balance in Europa?" behandelt?
Dieses Kapitel untersucht kritisch, ob das FFP tatsächlich zu einer ausgeglichenen Wettbewerbslandschaft führt. Es werden Studien vorgestellt, die den Einfluss des FFP auf die kompetitive Balance bewerten. Der Einfluss von Investoren und steigende Spielergehälter werden analysiert, ebenso die Frage, ob mehr Top-Spieler automatisch zu mehr Erfolg führen. Das "Zidane-Clustering-Theorem" wird ebenfalls erwähnt.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit der Arbeit bewertet, ob das Financial Fairplay funktional oder dysfunktional ist. Der Ausblick vergleicht das FFP mit dem Modell der NFL, um alternative Ansätze zur Schaffung einer ausgeglichenen Wettbewerbslandschaft zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
UEFA, Financial Fairplay, kompetitive Balance, Klublizenzierung, Break-Even-Regel, Investoren, Spielergehälter, Oligopol, NFL, Salary Cap, Wettbewerbsgleichheit, finanzielle Stabilität, europäischer Fußball.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich für die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Fußball interessieren, insbesondere für Wissenschaftler, Studenten, Fußballmanager und -fans.
Wo finde ich den vollständigen Text?
Der vollständige Text der Arbeit ist nicht hier verfügbar. Diese FAQ bieten lediglich eine Zusammenfassung des Inhalts.
- Quote paper
- Christian Freiberger (Author), 2018, UEFA Financial Fairplay. Eine Chance für die kompetitive Balance in Europa?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457417