In den letzten Jahren wurden Themen wie Individualität und Persönlichkeit in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Es liegt im Interesse der Gesellschaft, über diese Themen zu forschen und neue Erkenntnisse zu erlangen.
Eine der vielen Problemstellungen ist die Frage nach einem Modell, das die Struktur der Persönlichkeit beschreibt. Verschiedene Forscher untersuchten diesen Bereich der Persönlichkeit und fanden „five strong and recurrent factors and nothing else of any consequence“. Diese fünf Faktoren werden als Big Five bezeichnet und sind heutzutage ein weitverbreitetes Modell der Persönlichkeit. Obwohl das Modell die verschiedenen Dimensionen und Facetten der Persönlichkeit ausreichend erfasst, gibt es bisher keine Aussage darüber, inwieweit die Kultur die Persönlichkeit beeinflusst. Verschiedene Forscher mutmaßen über die Existenz eines sechsten Persönlichkeitsfaktors mit kulturspezifischem Inhalt.
Ob eine solche sechste, kulturspezifische Persönlichkeitsdimension besteht werde ich in der folgenden Arbeit klären. Desweiteren wird näher auf das Persönlichkeitsmodell der Big Five, auch bekannt als Fünf-Faktoren-Modell nach Costa und McCrae, eingegangen und dessen Dimensionen sowie Facetten erläutert. Im Anschluss werde ich die Argumente für beziehungsweise gegen einen sechsten, kulturspezifischen Persönlichkeitsfaktor abwägen und abschließend zu einem Ergebnis kommen.
Inhalt
1. Einleitungsgedanke
2. Big Five
2.1 Dimensionen und Facetten
2.2 Kulturspezifischer Persönlichkeitsfaktor
2.2.1 Gründe die für einen kulturspezifischen Persönlichkeitsfaktor sprechen
2.2.2 Gründe die gegen einen kulturspezifischen Persönlichkeitsfaktor sprechen
2.2.3 Ergebnis
3. Schlussgedanke
4. Literaturverzeichnis
5. Abbildungsverzeichnis
1. Einleitungsgedanke
In den letzten Jahren wurden Themen wie Individualität und Persönlichkeit in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Es liegt im Interesse der Gesellschaft über diese Themen zu forschen und neue Erkenntnisse zu erlangen.
Eine der vielen Problemstellungen ist die Frage nach einem Modell, dass die Struktur der Persönlichkeit beschreibt. Verschiedene Forscher untersuchten diesen Bereich der Persönlichkeit und fanden „five strong and recurrent factors and nothing else of any consequence“ (Beierlein, Kemper, Klein, Kovaleva, Rammstedt, 2012, S. 7). Diese fünf Faktoren werden als Big Five bezeichnet und sind heutzutage ein weitverbreitetes Modell der Persönlichkeit. Obwohl das Modell die verschiedenen Dimensionen und Facetten der Persönlichkeit ausreichend erfasst, gibt es bisher keine Aussage darüber inwieweit die Kultur die Persönlichkeit beeinflusst. Verschiedene Forscher mutmaßen über die Existenz eines sechsten Persönlichkeitsfaktors mit kulturspezifischem Inhalt.
Ob eine solche sechste, kulturspezifische Persönlichkeitsdimension besteht werde ich in der folgenden Arbeit klären. Desweiteren wird näher auf das Persönlichkeitsmodell der Big Five, auch bekannt als Fünf-Faktoren-Modell nach Costa und McCrae, eingegangen und dessen Dimensionen sowie Facetten erläutert. Im Anschluss werde ich die Argumente für beziehungsweise gegen einen sechsten, kulturspezifischen Persönlichkeitsfaktor abwägen und abschließend zu einem Ergebnis kommen.
2. Big Five
Als Big Five bezeichnet man fünf Persönlichkeitsdimensionen, die durch spezifische Erlebens- und Verhaltensweisen gekennzeichnet sind. (Dehne, Schupp, 2007, S. 7) Die Hauptdimensionen bilden das Fünf-Faktoren-Modell von Costa und McCrae, das 1985 veröffentlicht wurde. (Maltby, Day, Macaskill, 2011, S. 322f.) Das Fünf-Faktoren-Modell ist heutzutage das am stärksten etablierte und am stärksten akzeptierte Modell der Persönlichkeit und gilt als Referenzmodell der Persönlichkeitsbeschreibung. (Beierlein u.a., 2012, S. 7) Dem Modell liegt der lexikalische Ansatz zu Grunde. Dieser nimmt an, dass sich aus der Analyse des die Persönlichkeit beschreibenden Vokabulars einer Sprache eine umfassende Liste von Persönlichkeitsunterschieden ergibt. (Dehne, Schupp, 2007, S. 8)
2.1 Dimensionen und Facetten
Die Persönlichkeitsdimensionen wurden erweitert durch „six personality facets [which are] measured for each of the five domains, with a total of 30 personality measures assessing the facet level of personality“ (Joseph, Maltby, Wood, 2009, S. 444). Als Big Five wurden “extraversion, neuroticism, conscientiousness, openness and agreeableness” (Joseph u.a., 2009, S. 444) festgelegt. Im Deutschen wurden die Dimensionen als Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus und Offenheit für Erfahrungen interpretiert. (Beierlein u.a., 2012, S. 7)
Die Dimension Extraversion besteht aus den Facetten Herzlichkeit, Geselligkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Aktivität, Erlebnishunger und Frohsinn und beschreibt die Erlebens- und Verhaltensweisen die eine Person im Rahmen einer zwischenmenschlichen Beziehung an den Tag legt. (Dehne, Schupp, 2007, S. 11) Sie erfasst im Allgemeinen die Souveränität, mit der eine Person mit ihren Mitmenschen umgeht. Ist die Extraversion stark ausgeprägt handelt es sich um eine Person, die laut Fietze „gerne im Mittelpunkt [steht], optimistisch, aktiv, heiter und energisch“ (Fietze, 2011, S. 6) ist, während eine introvertierte Person sich eher zurückhaltend verhält und Unruhe meidet. (Fietze, 2011, S. 6)
Die Facetten Vertrauen, Freimütigkeit, Altruismus, Entgegenkommen, Bescheidenheit sowie Gutherzigkeit sind der Dimension Verträglichkeit untergeordnet. Ebenso wie die Dimension Extraversion behandelt die Verträglichkeit interpersoneller Beziehungen. (Dehne, Schupp, 2007, S. 11f.) Menschen mit einer hohen Ausprägung in der Dimension Verträglichkeit handeln altruistisch, wohlwollend, verständnisvoll und mitfühlend. Ist jedoch nur eine geringe Verträglichkeit festzustellen, kann mit egozentrischem, antagonistischem sowie skeptischem Verhalten gerechnet werden. (Fietze, 2011, S. 6f.)
Die Dimension Gewissenhaftigkeit zeigt die Unterschiede in der Organisation und Ausführung von Aufgaben auf. Diese werden durch die Facetten Kompetenz, Ordnungsliebe, Pflichtbewusstsein, Leistungsstreben, Selbstdisziplin und Besonnenheit näher bestimmt. (Dehne, Schupp, 2007, S. 11ff.) Ist diese Dimension hoch ausgeprägt handelt es sich um eine zuverlässige, verantwortungsbewusste, zielstrebige, ehrgeizige sowie disziplinierte Person. Eine niedrige Ausprägung lässt auf Nachlässigkeit, Gleichgültigkeit und Unbeständigkeit schließen. (Fietze, S. 7)
Im Rahmen der Dimension Neurotizismus ist es möglich zu erfassen mit welcher Stärke positive sowie negative Emotionen erlebt werden. Dies geschieht über die Facetten Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Depression, soziale Befangenheit, Impulsivität und Verletzlichkeit. Sie behandelt also die individuellen Unterschiede zwischen Personen im Bereich der emotionalen Stabilität. (Dehne, Schupp, 2007, S. 10f.) Bei Personen mit hohen Werten im Bereich Neurotizismus ist eine emotionale Labilität festzustellen, die sich durch Faktoren wie Unsicherheit, Traurigkeit, Ängstlichkeit und Nervosität bemerkbar macht. Emotional stabilere Menschen weisen niedrige Neurotizismuswerte auf. Ihnen gelingt es, durch Ausgeglichenheit und Sorgenfreiheit auch in Stresssituationen ruhig zu bleiben. (Fietze, 2011, S. 7)
Als letzte Dimension kann Offenheit für Erfahrungen genannt werden. Ihre Facetten werden als Offenheit für Phantasie, Offenheit für Ästhetik, Offenheit für Gefühle, Offenheit für Handlungen, Offenheit für Ideen sowie Offenheit des Werte- und Normensystems beschrieben. (Dehne, Schupp, 2007, S. 11) Sie behandelt die grundsätzlichen Interessen einer Person, sowie die Tendenz, sich mit neuen Erlebnissen, Eindrücken und Erfahrungen auseinanderzusetzen. Während sich Personen mit einer niedrigen Ausprägung in der Dimension Offenheit für Erfahrung eher an Vertrautem orientieren und konventionelles Verhalten zeigen sind Menschen mit einem hohen Wert in dieser Dimension interessiert am Erwerb neuen Wissens,
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- Arbeit zitieren
- Linda Mitterweger (Autor:in), 2014, Gibt es neben den "Big Five" einen sechsten, kulturspezifischen Persönlichkeitsfaktor?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/457305
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