„Es gibt Leute, die halten den Unternehmer für einen räudigen Wolf, den man totschlagen müsse. Andere meinen, der Unternehmer sei eine Kuh, die man ununterbrochen melken kann. Aber nur wenige sehen in ihm das Pferd, das den Karren zieht.“
Winston Churchill
In Gesellschaften, in denen andauernde Massenarbeitslosigkeit herrscht, in welchen der Karren schon etwas schwerfällig zu ziehen geworden ist, bedarf es an starken und möglichst vielen Zugpferden (um bei der zitierten Metapher zu bleiben). Somit gilt es für den Farmbesitzer herauszufinden, wer seine potentiellen Zugpferde sind und wie er diese am besten züchten und ernähren kann. Dazu müssen die Charaktereigenschaften der Pferde, die Einflüsse der Dressurschulen und überhaupt das Vorhandensein von Pferden auf einer Farm analysiert werden.
Zentrales Thema dieser Seminararbeit ist es, die Wechselbeziehungen von individuellen Fähigkeiten und Wissensvorräten zu dem Unternehmertum in einer Gesellschaft darzustellen. Dazu werden zunächst die Hauptbegriffe erläutert. Im Anschluss daran, werden die Bedingungen für einen Wandel zum Entrepreneur analysiert. Im Hauptteil der Arbeit wird der Einfluss von Hochschulen auf das Humankapital und dessen Vorkommen in einer Gesellschaft beschrieben. Weiterhin wird eine Studie vorgestellt wie Humankapital bewertet werden kann und wie die unterschiedlichen Ausprägungen verschiedener Länder bezüglich Innovationsfähigkeiten und Unternehmertum erklärt werden können.
Die Basis für diese Analyse stellen weitestgehend empirische Studien dar, aber auch allgemeine Theorien werden mit eingebunden.
Die Arbeit wird mit einer kritischen Gesamtbetrachtung abgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
2. Erläuterung der Begriffe Humankapital und Entrepreneurship
3. Theorie über die Wandlung zum Entrepreneur
4. Einfluss der Hochschulen auf Humankapital und Region
4.1 Allgemeines
4.2 Empirische Studie über die Abhängigkeit von Firmenneugründungen und der geographischen Verteilung hochqualifizierter Wissenschaftler
4.3 Die Universität als Magnetpunkt für Humankapital
5. Das Humankapitalvorkommen in einer Gesellschaft
5.1 Verteilung des Humankapitals
5.2 Erfolgsfaktorenforschung im Bezug auf das Humankapital
5.3 Empirische Studie über den Einfluss von Erfahrungswerten auf Herausforderungen einer Unternehmensgründung
6. Monetäre Bewertung von dynamischen Wissenschaftlern in der privaten Wirtschaft
7. Einfluss der Kultur auf das Unternehmertum
7.1 Beziehung zwischen Kultur und des innovierenden Humankapitals
7.2 Beziehung zwischen Kultur und dem Unternehmertum
8. Kritische Gesamtbetrachtung
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einführung
„Es gibt Leute, die halten den Unternehmer für einen räudigen Wolf, den man totschlagen müsse. Andere meinen, der Unternehmer sei eine Kuh, die man ununterbrochen melken kann. Aber nur wenige sehen in ihm das Pferd, das den Karren zieht.“
Winston Churchill
In Gesellschaften, in denen andauernde Massenarbeitslosigkeit herrscht, in welchen der Karren schon etwas schwerfällig zu ziehen geworden ist, bedarf es an starken und möglichst vielen Zugpferden (um bei der zitierten Metapher zu bleiben). Somit gilt es für den Farmbesitzer herauszufinden, wer seine potentiellen Zugpferde sind und wie er diese am besten züchten und ernähren kann. Dazu müssen die Charaktereigenschaften der Pferde, die Einflüsse der Dressurschulen und überhaupt das Vorhandensein von Pferden auf einer Farm analysiert werden.
Zentrales Thema dieser Seminararbeit ist es, die Wechselbeziehungen von individuellen Fähigkeiten und Wissensvorräten zu dem Unternehmertum in einer Gesellschaft darzustellen.
Dazu werden zunächst die Hauptbegriffe erläutert. Im Anschluss daran, werden die Bedingungen für einen Wandel zum Entrepreneur analysiert. Im Hauptteil der Arbeit wird der Einfluss von Hochschulen auf das Humankapital und dessen Vorkommen in einer Gesellschaft beschrieben. Weiterhin wird eine Studie vorgestellt wie Humankapital bewertet werden kann und wie die unterschiedlichen Ausprägungen verschiedener Länder bezüglich Innovationsfähigkeiten und Unternehmertum erklärt werden können.
Die Basis für diese Analyse stellen weitestgehend empirische Studien dar, aber auch allgemeine Theorien werden mit eingebunden.
Die Arbeit wird mit einer kritischen Gesamtbetrachtung abgeschlossen.
2. Erläuterung der Begriffe Humankapital und Entrepreneurship
Ursprünglich, bzw. aus zoologischer Sicht entsprechen alle Menschen der gleichen Gattung des Homo Sapiens. Jedoch wird ein Unternehmer jeden Mitarbeiter nach seinen individuellen Fähigkeiten bewerten und in wieweit diese zu der Prosperität des Unternehmens beitragen. Dabei unterscheiden sich die Leistungen der Arbeitskräfte erheblich. Im Bewusstsein dessen, investiert ein nach höherem Einkommen strebender Mensch zunächst in Ausbildung, um seinen eigenen Wert am Arbeitsmarkt zu steigern und langfristig gesehen höhere Einnahmen zu erzielen. Die Investition von Zeit und Geld generiert nützliches und wertvolles Wissen und hat den Homo Sapiens somit zu einem besonderen Faktor Arbeit gemacht; menschliches Kapital wurde aufgebaut[1].
Das Wort Entrepreneurship führt auf das französische Wort entreprendre (= unternehmen, in Angriff nehmen) zurück. Grundsätzlich sind zwei verschiedene Interpretationen dafür vorzufinden. Joseph A. Schumpeter behauptet, dass ein Entrepreneur eine Person darstellt, welche eine neue Kombination von Ressourcen, Technologien oder Strategien marktfähig macht (darunter werden neue Güter, Produktionsmethoden, Markterschließungen, Bezugsquellen oder Neoorganisationen verstanden)[2]. Eine Auffassung im weiteren Sinne des Begriffs dahingegen vertritt die Meinung, dass ein Entrepreneur stets derjenige ist, der eine Firma gründet.
Nachdem die, von J. M. Keynes begründete, nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik ausgedient hatte und man zur angebotsorientierten Politik wechselte, wurde Entrepreneurship ein immer zentraleres Thema, um durch diese Art der Job-Kreation die anhaltende Massenarbeitslosigkeit zu bekämpfen.
Die Beziehung von Humankapital und Entrepreneurship wird im anschließenden Kapitel behandelt, bzw. es werden die Haupteinflussfaktoren analysiert, die ein Individuum zu unternehmerischen Aktivitäten bewegen.
3. Theorie über die Wandlung zum Entrepreneur
Einer Studie Roope Uusitalos zufolge, die das finnische Unternehmertum bezüglich ihrer Motivation sich selbstständig zu machen zwischen 1990 und 1997 untersucht hat, lassen sich vor allem „Soft-Skills“ und familiäre Traditionen als treibende Einflüsse zum Entrepreneurship hin ausmachen[3]. Auf der Basis von Daten aus Persönlichkeitstests, Einkommensstatistiken und Informationen über die Eltern der Individuen, konnte festgestellt werden, dass die größten Einflussfaktoren psychologischer Natur (Motivation, Führungsfähigkeit, Dynamik und insbesondere Risikofreudigkeit) sind und sich auf die Beschäftigungstätigkeit der Eltern (ob sie ebenfalls selbstständig sind/waren) beziehen. Der Zugang zu Ressourcen korreliert zwar positiv mit der Wahrscheinlichkeit, dass man sich selbstständig macht, aber der Einfluss ist relativ gering. Insgesamt wechselten 9% statistisch erhobenen Personen im Laufe ihrer Karriere in die Selbstständigkeit über. Davon war bei 23% deren Mutter schon selbstständig und bei 26% der Vater[4].
Uusitalo stellte des weiteren fest, dass ein hoher Bildungsgrad eine negativen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit der Verselbstständigung ausübt, die Dauer der Arbeitslosigkeit die Wahrscheinlichkeit erhöht, ab dem 58. Lebensjahr die Selbstständigkeitsrate noch einmal stark ansteigt und der Großteil der gegründeten Unternehmen Mikro-Unternehmen (60% beschäftigen keine weitere Person und nur 11% weisen mehr als 4 Mitarbeiter aus) darstellen[5]. Für die Politik, die ein starkes Interesse am Entrepreneurship hat um somit Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, ergeben sich daraus gewisse Schwierigkeiten ein angemessenes Anreizsystem zu schaffen. Denn Charaktereigenschaften zu beeinflussen stellt eine weitaus kompliziertere Aufgabe dar, als „einfach“ Institutionen zu fördern. Eine Anhebung des Bildungsniveaus z.B. könnte sich in diesem Fall sogar negativ auswirken. Laut einer holländischen Studie sollte die Politik insbesondere ihr Augenmerk auf das talentierte, mit unternehmerischen Fähigkeiten ausgestattete Humankapital richten. Denn gerade diese Persönlichkeiten sorgen für erfolgreiche Unternehmensgründungen mit dem Potential zu expandieren und folglich wirksam Arbeitslosigkeit zu bekämpfen[6].
Diese Ergebnisse der Studie Uusitalos beschreiben einerseits den besonderen Charakter der finnischen Unternehmerlandschaft, andererseits sind die negativen Auswirkungen der Bildung und die positiven Effekte von zunehmendem Alter und Arbeitslosigkeitsdauer (welche eine Gegenposition zur gängigen Literatur einnehmen) auf das Begriffsverständnis des Entrepreneurship in dieser Studie zurückzuführen. Es wurde die Auslegung im weiteren Sinne gewählt, welche jede Unternehmensgründung mit einbezieht, gleich ob Innovationen stattgefunden haben oder nicht. Somit gilt das Interesse an der Studie den Charaktereigenschaften und den elterlichen Einflüssen der Entrepreneure. Sie kann und darf somit nicht mit Studien, welche sich auf das schumpeterische Verständnis des Entrepreneurs berufen, verglichen werden.
4. Einfluss der Hochschulen auf Humankapital und Region
4.1. Allgemeines
Hochschulen haben vor allem den Anspruch einerseits Basiswissen bereit zu stellen und andererseits Expertenwissen zu vermitteln. Allerdings dienen Fachhochschulen und Universitäten nicht nur der Wissensvermittlung. Durch den engen Kontakt zu ihrem Umfeld vermag eine solche Institution die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit einzelner Akteure, bzw. einer ganzen Region durch Wissens- und Technologietransfer zu verbessern. Im besonderen profitieren KMU von Spill-Over aus dem Hochschulbereich, da sie nicht über die nötigen Ressourcen verfügen eigene Forschung und Entwicklung zu betreiben. Ebenso wichtig sind in diesem Kontext Spin-Off Firmen, welche sich zur Aufgabe gemacht haben neue Technologien eigenständig zu kommerzialisieren. Das Ziel eines Großteils öffentlicher Investitionen in Hochschulen ist die Kreation solcher Neugründungen um mesoökonomisch Einfluss zu nehmen. Der Politik ist es insbesonderd durch die Schaffung steuerlicher und finanzieller Rahmenbedingungen, notwendiger Infrastruktur und Dienstleistungen und einer Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft möglich vermehrte Spin-Off Gründungen zu stimulieren, um somit indirekt die Nachfrage nach Arbeitskräften anzukurbeln. Für die Region entstehen positive Effekte durch Wissens-/Technologie Diffusion und Adaption
Aus diesen Gründen werden zunehmend mehr öffentliche Mittel für die Förderungen von Spin-Off Gründungen ausgegeben[7]. Neben der Förderung von Teilzeitstellen in der Forschung, die auf die Gründung eigener Inventionen von den wissenschaftlichen Mitarbeitern zielt (wie z.B. das bundesweite EXIST-Seed Programm), werden Lehr- und Weiterbildungsangebote im Bereich des Entrepreneurships durch die öffentliche Hand unterstützt.
Zu diesem Thema der Bedeutung von Netzwerken zwischen Bildungsstätten und der Wirtschaft, insbesondere dem Entreprenuership, haben Lynne G. Zucker, Michael R. Darby und Marilynn B. Brewer eine empirische Studie in den Vereinigten Staaten erhoben, deren Aussagen im Folgenden behandelt werden.
[...]
[1] Samuelson, P. A./Nordhaus, W. D. „Volkswirtschaftslehre“. S. 308
[2] Schumpeter, J. A. „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“. S. 122.
[3] um den Rahmen der Arbeit nicht zu sprengen, werden hier und in den folgenden Darstellungen empirischer Studien lediglich die Kernaussagen hervorgehoben.
[4] Uusitalo, R. „Homo entreprenaurus?“. S. 1634
[5] ebd. Tabelle 4, S. 1635 und Tabelle 5, S. 1637
[6] Van Praag, C. M./Cramer, J. S . „The roots of entrepreneurship and labour demand: Individual ability and low risk aversion“. S. 45
[7] Bruns, R.W./Görisch, J. „Unternehmensgründungen aus Hochschulen im regionalen Kontext“. S.9
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