In der folgenden Vordiplomarbeit zum Thema „Alkoholembryopathie“ wird der allgemeine Konsum von Alkohol in der Gesellschaft aufgezeigt, zu welchem ebenfalls die Punkte der Motivation und die Folgen bei übermäßigem Konsum zählen.
Danach gibt es einen Überblick über das Hauptthema, der Alkoholembryopathie. Dazu zählt als erstes eine Definition, ab wann man bei einem Kind von eine Alkoholembryopathie sprechen kann, sowie einen kurzen Einblick in die Geschichte und die Aufzählung über die Häufigkeit von Alkoholembryopathie in der Gesellschaft. Ebenso zeigt der nächste Punkt auf, welche pathologischen, neurologischen und psychologischen Störungen bei einem Kind entstehen können. Der fünfte und letzte Punkt dieser Arbeit bezieht sich auf die Hilfe und Unterstützung von sozialpädagogischen Einrichtungen in Bezug auf Kinder mit der Krankheit der Alkoholembryopathie.
Inhaltsverzeichnis
I.) Einleitung:
II.) Der Alkoholkonsum in Deutschland
II.1) Statistik über den Alkoholkonsum sortiert nach Alter, Geschlecht und sozialer Schicht:
II.2) Pro-Kopf-Verbrauch:
II.3) Die Motivation:
II.4) Die Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum:
III.) Die Alkoholembryopathie
III.1) Definitionen:
III.2) Die Geschichte der Alkoholembryopathie:
III.3) Die Häufigkeit der Alkoholembryopathie:
IV.) Pathologische-, neurologische - und psychologische Störungen des Kindes
IV.1) Gewicht, Länge und Kopfumfang
IV.2) Gesichts-, Hals- und Ohrenfehlbildungen
IV.3) Logisches und phantasievolles Denken, Konzentrations-, Wahrnehmungs- und Erinnerungsvermögensdefizite
IV.4) Logopädische und motorische Dysfunktionen
IV.5) Verhaltensstörungen
IV.5.1. Die Hyperaktivität
IV.5.2. Die Distanzlosigkeit in Verbindung mit Verführbarkeit und Risikobereitschaft
IV.5.3. (Ein-) Schlafstörungen:
V.) Die Pädagogischtherapeutischen Einrichtungen
V.1) Wer leistet Hilfestellung?:
V.1.1. Hilfen aus dem familiären Umfeld des Kindes:
V.1.2. Hilfen von Seiten pädagogischer Einrichtungen:
V.1.3. Die Integrativen Fördermaßnahmen:
VI.) Schlusswort
Quellenangabe
Anhang
I.) Einleitung:
In der folgenden Vordiplomarbeit zum Thema „Alkoholembryopathie“ zeige ich den allgemeinen Konsum von Alkohol in der Gesellschaft auf, zu welchem ebenfalls die Punkte der Motivation und die Folgen bei übermäßigem Konsum zählen.
Danach gebe ich einen Überblick über mein Hauptthema, der Alkoholembryopathie. Dazu zählt als erstes eine Definition, ab wann man bei einem Kind von eine Alkoholembryopathie sprechen kann, sowie einen kurzen Einblick in die Geschichte und die Aufzählung über die Häufigkeit von Alkoholembryopathie in der Gesellschaft. Ebenso zeige ich in dem nächsten Punkt auf, welche pathologischen, neurologischen und psychologischen Störungen bei einem Kind entstehen können. Der fünfte und letzte Punkt meiner Arbeit bezieht sich auf die Hilfe und Unterstützung von sozialpädagogischen Einrichtungen in Bezug auf Alkoholembryopathie.
II.) Der Alkoholkonsum in Deutschland
II.1) Statistik über den Alkoholkonsum sortiert nach Alter, Geschlecht und sozialer Schicht:
Folgende Zahlen sollen den täglichen Alkoholkonsum in Gramm reinem Alkohol in Deutschland im Jahr 1998 aufzeigen. Aufgrund der unterschiedlichen Altersgruppierungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) spezialisiere ich mich auf jeweils zwei Altersgruppen, in denen sich der in Gramm reinem Alkohol gemessene Wert deutlich unterscheidet. Des Weiteren werde ich den Alkoholkonsum innerhalb der Altersgruppierungen nach den Geschlechtern und den Sorten Bier, Wein und Spirituosen differenzieren.
Zuvor möchte ich allerdings noch anhand einer Grafik erklären wie viel Gramm reinen Alkohol ein Glas Bier oder Wein enthält.
Bier:
Bei den weiblich befragten Personen unterscheidet sich die Altersgruppe der 40-49 Jährigen mit 1,87 Gramm von der Altersgruppe der 70-79 Jährigen mit 0,62 Gramm reinem Alkohol pro Tag.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Quelle: Suchtmedizinische Reihe, Band 1 Wissenschaftliches Kuratorium der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), Frühjahr 2003)
Vergleiche ich dies nun mit den männlichen befragten Personen stelle ich fest, dass unter ihnen die erwähnenswerten Altersgruppen der 50-59 jährigen mit 11,88 Gramm und die 70-79 jährigen mit 6,22 Gramm reinem Alkohol pro Tag liegen.
Wein:
Nun unterscheide ich bei den Frauen die Altersgruppe der 40-49 jährigen mit 3,62 Gramm und die Altersgruppe der 70-79 jährigen mit 1,55 Gramm reinem Alkohol pro Tag. Im Gegenzug hierzu bei den Männern die Altersgruppe der 18-29 jährigen mit 1,95 Gramm mit der Altersgruppe der 70-79 jährigen mit 5,40 Gramm reinem Alkohol pro Tag.
Spirituosen:
Bei dieser Kategorie sind die Unterschiede nicht ganz so deutlich zu erkennen wie bei Bier und Wein. Jedoch sondern sich bei den Frauen die 30-39 jährigen mit 0,18 Gramm von den 18-29 jährigen mit 0,27 Gramm reinem Alkohol pro Tag ab. Bei den Männern gehen die Altersgruppen der 70-79 jährigen mit 0,61 Gramm nicht so stark auseinander wie die übrigen Altersgruppierungen.
(Quelle: Robert-Koch-Institut: Bundes-Gesundheitssurvey 1998)
II.2) Pro-Kopf-Verbrauch:
Dies ist der wichtigste Indikator, da er die zu erwartenden alkoholbezogenen Probleme in der Bevölkerung aufzeigt. Allerdings handelt es sich um Durchschnittswerte, die keinen Rückschluss auf die genaue Verteilung der Trinkgewohnheiten oder des Trinkverhaltens zulässt.
Auch zeigt dieser Veränderungen in der Konsummenge auf, die immer alle Konsumentengruppen betreffen. Des Weitern ist er ein Indiz dafür, dass die Mehrzahl der alkoholbezogenen und alkoholbedingten Probleme in bestimmten Formen verlaufen. Dies bedeutet mit steigendem Konsum nimmt das Risiko für die meisten alkoholbezogenen Problem überproportional zu, daher sind die meisten alkoholbedingten Krankheiten auch Behandlungsfälle.
Das Basiswissen für die Ermittlung des Pro-Kopf-Verbrauchs stellt im Wesentlichen die Summe der inländischen Produktion und die Einfuhr von alkoholischen Erzeugnissen da, von welcher die Anzahl der Ausfuhrartikel abgezogen wird.
Als Datenquelle dienen die vom Statischen Bundesamt veröffentlichten Statistiken über die Produktion, den Außenhandel, die Bier- und Schaumweinsteuer sowie zusätzliche Schätzungen und Berechnungen des Deutschen Brauerbunds und des Deutschen Weinbauerverbandes.
Als Beispiele sollen folgende Zahlen Aufschluss über die Veränderungen im Pro-Kopf-Konsum zeigen. Im Jahre 1980 lag dieser in der BRD bei 12,5 Litern reinem Alkohol und im selben Zeitraum in der DDR bei 12,9 Litern. Danach fiel er im vereinten Deutschland im Jahr 2000 auf 10,5 Liter.
(Quellen: http://www.gbe-bund.de vom 08.02.2005; Wissenschaftliches Kuratorium der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen DHS 2003, Suchtmedizinische Reihe, Band 1)
II.3) Die Motivation:
Über die Motivation für den Alkoholkonsum etwas herauszufinden stellt sich als recht schwierig dar, weil Menschen mit einem Alkoholproblem selten zugeben welche Mengen sie zu sich nehmen und ob in ihrem Leben Alkohol eine Rolle spielt. Jedoch ist Alkoholkonsum in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu finden. Wobei dies nicht nur ein Gruppenphänomen ist, da Alkohol auch allein konsumiert wird.
Bei Jugendlichen stellt der Alkohol eine beliebte Art der Mutprobe dar und Sätze wie „Mal sehen wie viel du vertragen kannst“ sind beliebt. Diesem „Gruppenzwang“ kann sich der einzelne nur schwer entziehen, da sonst ein Ansehensverlust („Weichei“) oder sogar der Ausschluss aus der Gruppe drohen könne.
Einige mögliche Motive könnten sein:
- „Alkohol ist eine angenehme Möglichkeit, sich zu entspannen“
- „durch Alkohol kann man Ärger leichter bewältigen“
- „Alkohol hilft über Niedergeschlagenheit und Depression hinweg“
- „Alkohol lässt eine starke Belastung leichter ertragen“
- „Alkohol stärkt das Selbstvertrauen“
- „Alkohol macht das Gefühl von Einsamkeit und Unverstandenheit erträglicher“
Auch das Trinken aus Genuss kann zu einer Gewöhnung führen und schließlich in übermäßigem Konsum enden.
Daraus ergibt sich für mich die Frage: Was ist ein übermäßiger Konsum?
Um diese Frage zu klären, wurden in den vergangenen Jahren vier verschiedene Konsumklassen definiert:
1. Risikoarmer Konsum:
Ein risikoarmer Konsum liegt für Frauen bei bis zu 20 Gramm; bei Männern sind es bis zu 30 bzw. 40 Gramm reinem Alkohol pro Tag.
2. Riskanter Konsum:
Ein riskanter Konsum liegt vor wenn Frauen mehr als 20-40 Gramm und Männer zwischen 30 bzw. 40 Gramm bis 60 Gramm reinem Alkohol pro Tag konsumieren.
3. Gefährlicher Konsum:
Von diesem spricht man wenn Frauen mehr als 40-80 Gramm und Männer mehr als 60-120 Gramm Reinalkohol pro Tag geniessen.
4. Hochkonsum:
Dieser liegt für Frauen bei mehr als 80 Gramm und für Männer bei mehr als 120 Gramm reinem Alkohol pro Tag.
(Quelle: http://www.gbe-bund.de, Stand 08.02.2005)
II.4) Die Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum:
Mögliche Folgen bei übermäßigem Alkoholkonsum treten eventuell schon ab 0,5 Promille Blutalkoholkonzentration ein. Diese können sich in diesem Stadium noch in einer herabgesetzten Kritikfähigkeit oder in einer Überwindung von allgemein gültigen Verhaltensnormen bewegen.
Ab einer Blutalkoholkonzentration ab 2 Promille kann es eventuell zur Bewusstlosigkeit kommen, die bei steigender Konzentration bis zum Tod führen kann.
Es werden drei Arten von Folgen bei übermäßigem Alkoholkonsum unterschieden.
1.) Soziale Folgen:
Dabei handelt es sich meist um den Verlust der Familie, der Freunde, des Arbeitsplatzes oder der Wohnung.
2.) Psychische (seelische) Folgen:
Hierbei seien Wesensveränderungen, Psychosen, und Halluzinationen zu nennen.
Weiterhin können von Euphorie, guter Laune, Aggression und Selbstüberschätzung bis hin
zu Trägheit, Müdigkeit oder auch depressive Stimmung auftreten. Diese Art von Folgen
sind individuell abhängig von jedem Menschen.
3.) Physische (körperliche) Folgen:
Bei diesen handelt es sich um schwere, chronische Magen- und Bauchspeicheldrüsenent-
Zündungen, Fettleber und Leberzirrhose, Hirn- und Nervenschäden, Blutbildveränder-
ungen, Augenerkrankungen, Zittern, Schlafstörungen, Impotenz und innere Unruhe. Des
Weiteren treten eventuell verminderte Denk- und Reaktionsfähigkeit, Koordinationsstör- ungen beim Sprechen und Gehen, Doppeltsehen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen,
Durchfall, Schwäche, Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen, Drehschwindel, Untertemperatur und abwechselnd schwachen oder schnellen Puls.
Wenn zusätzlich noch Psychopharmaka, Schlafmittel oder starke Schmerzmittel einge-
nommen werden oder werden müssen, kann es zu einer veränderten Wirkung dieser
Medikamente kommen. Dies kann eine Reduzierung, aber auch eine Erhöhung der
Wirkung bedeuten. Daher kann es im schlimmsten fall schon bei geringen Mengen
Alkohol zu einer Vergiftung kommen.
(Quellen: http://www.meine-gesundheit.de/76.98.html vom 25.02.2005; http://www.gbe-bund.de, Stand 08.02.2005)
III.) Die Alkoholembryopathie
III.1) Definitionen:
Die Alkoholembryopathie, auch fetales Alkoholsyndrom genannt, ist eine Schädigung des Kindes durch übermäßigen, dauerhaften und krankhaften Alkoholgenuss der Mutter während der Schwangerschaft.
Da der Alkoholkonsum der Mutter sich auf sämtliche Körperzellen des Embryos giftig auswirken kann, ist es medizinisch möglich, dass sich diese nicht ausreichend entwickeln und vermehren. Unter diesem Aspekt besteht eine eventuelle Gefährdung darin, dass die zu bildenden Organe und Gewebe des Kindes fehlerhaft oder zumindest mangelhaft gebildet werden.
Der Begriff der Alkoholembryopathie beschreibt eine Krankheit mit variablen Schweregraden (leicht, mittel und schwer), allerdings sind die Übergänge oft fließend, da die Veränderungen beim Kind so gering sind, dass sie ein Laie kaum erkennt.
Es können auch körperliche Schäden mit unterschiedlich stark ausgeprägten Störungen der seelischen, gefühlsbezogenen und sozialen Entwicklung kombiniert sein.
Unter den oben genannten Aspekten ist es, selbst medizinisch möglich, dass Kinder körperlich und geistig fast gleichermaßen verzögert sind oder eine der beiden Bereiche überwiegend stark ausgeprägt sein kann.
Bei mittleren und hohen Schweregrad der Alkoholembryopathie ist die Entwicklung zum Erwachsenen in jeder Hinsicht der Entwicklung betroffen:
- Im Körperlichen ist das Gewicht, die Länge, der Kopfumfang, die Knochen- und Zahnbildung zu nennen.
- Bei der motorischen Entwicklung sind das Laufen, das Greifen, die Geschicklichkeit, das Trinken, das Essen und das Sprechen als Beispiele anzuführen.
- Im geistigen Bereich ist alles von Bedeutung was mit Intelligenz zu tun hat. Bei der Entwicklung der seelischen, gefühlsbezogenen und sozialen Persönlichkeit ist die Ausgeglichenheit, das Lachen, das Weinen, die Fähigkeit sich im Verbund der Gemeinschaft der Mitmenschen einzugliedern und sich wohl zu fühlen wichtig.
Bei den Kindern, die nur leicht betroffen sind und daher häufig kaum äußerlich erkennbare Veränderungen aufweisen, stützt sich die Diagnose hauptsächlich auf die Vorgeschichte der mütterlichen Alkoholkrankheit.
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- Arbeit zitieren
- Markus Wohlleber (Autor:in), Jennifer Huber (Autor:in), 2005, Alkoholembryopathie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45720
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