Wie genau kann die Definition der Mafia lauten? Kann auch die Organisierte Kriminalität außerhalb Italiens als Mafia definiert werden und können die chinesischen Triaden diesem Terminus gerecht werden? Diese Hausarbeit soll sich zunächst mit dem Begriff der Mafia beschäftigen. Nach etymologischen Untersuchungen soll der Bedeutungswandel in der modernen westlichen Gesellschaft in den Fokus rücken. Anschließend wird ein Blick hinter die Kulissen der Triaden geworfen und die möglichen Überstimmungen zum klassischen Mafia-Begriff analysiert.
Der Forschungsstand zur Organisierten Kriminalität ist nicht älter als 20 Jahre, stammt jedoch vor allem aus den 90er-Jahren. Die Literatur zum Thema scheint folglich recht jung, ist aber auch nicht auf dem neusten Stand. Folglich ist verwendbare Literatur sehr rar. Hans-Dieter Schwind legt mit seinem Handbuch „Kriminologie. Eine praxisorientierte Einführung mit Beispielen“ zunächst die Definition des Begriffes fest. Werke über die chinesischen Triaden sind vor allem im westlichen Raum stark begrenzt. Aufgrund der konsequenten Abschottung nach außen, können nur wenigen Fakten der Triaden ans Tageslicht kommen. So können lediglich „Drachen bedrohen die Welt“ von Berndt Georg Thamm oder „Die internationale Dimension des organisierten Verbrechens“ von Klaus Lange als fundierte Quellen angegeben werden. Weitere Literatur zum Thema Organisierte Kriminalität analysiert die chinesischen Triaden wenn überhaupt meist nur am Rande. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die plakativen Titel der Werke meist wissenschaftlich fragwürdig sind. Allgemein sind vor allem wissenschaftlich-fundierte Textbelege schwer zu finden. Es gibt außerdem viele literarische Werke zum Thema, die sich jedoch durch eine Romantisierung und Heroisierung der Triaden kennzeichnen. Die Stellung der Triaden wird so überhöht und reißerisch dargestellt. Auch wenn „Drachen bedrohen die Welt“ einen guten Überblick über die chinesische Organisierte Kriminalität bietet, so ist doch eine realistische Einschätzung des Machtpotentials der Triaden sehr schwer. Für die etymologische Untersuchung des Mafia-Begriffes soll Pino Arlacchis „Mafiose Ethik und der Geist des Kapitalismus“ die Grundlage bilden. Er zeigt die Einflusssphären mafioser Strukturen im historischen Wandel und ist für die Bestimmung der Begrifflichkeiten unausweichlich.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Aufsteigende Macht der Triaden
- 2. Definition der Mafia
- 2.1. Etymologische Untersuchung
- 2.2. Begriffswandel im 21. Jahrhundert
- 3. Die chinesischen Triaden
- 3.1. Historische Entwicklungen
- 3.2. Dominanz des Drogenmarktes
- 3.3. Wahl des Drachenkopfs
- 3.4. Fingercodes zur Verständigung
- 4. Schlussfolgerungen
- 4.1. Mafiosi als Ehrenmänner
- 4.2. Triaden als mafiöse Organisationen
- 4.2.1. Fehlende staatliche Legitimität
- 4.2.2. Exklusive Mafiastruktur
- 4.2.3. Geheime Symbole zur Abschottung nach außen
- 4.2.4. Triaden als Vereinigungen mafiosen Typs
- 5. Wandlung der Triaden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Begriff der „Mafia“ und dessen Anwendbarkeit auf die chinesischen Triaden. Die Zielsetzung besteht darin, den historischen Wandel des Mafia-Begriffes zu beleuchten und ihn mit den Charakteristika der Triaden zu vergleichen. Die Arbeit analysiert die Überschneidungen und Unterschiede zwischen beiden Phänomenen.
- Etymologische Entwicklung und Bedeutungsverschiebung des Begriffs „Mafia“
- Historische Entwicklung und Struktur der chinesischen Triaden
- Vergleich der Triaden mit dem klassischen Mafia-Begriff hinsichtlich Organisation und Methoden
- Analyse der Machtstrukturen und des Einflusses der Triaden
- Bewertung der Übertragbarkeit des Mafia-Begriffes auf die Triaden
Zusammenfassung der Kapitel
1. Aufsteigende Macht der Triaden: Der einleitende Abschnitt stellt die kontroverse Aussage Ian Seabourns vor, der die Triaden als eine größere Bedrohung als die italienische Mafia bezeichnet und die strikte Trennung der Begrifflichkeiten betont. Die Arbeit skizziert die Forschungslücke bezüglich der Triaden und die Herausforderungen bei der Literaturrecherche, die durch die Abschottung der Triaden und die oft unzuverlässige, tendenziell reißerische Berichterstattung erschwert wird. Die Arbeit kündigt den methodischen Ansatz an: Zuerst wird der Mafia-Begriff etymologisch untersucht, dann erfolgt eine Analyse der Triaden und der Vergleich mit dem klassischen Mafia-Begriff.
2. Definition der Mafia: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit der etymologischen Untersuchung des Begriffs „Mafia“. Es werden verschiedene Herleitungen diskutiert, von arabischen Wurzeln bis hin zu einem sizilianischen Kampfschrei. Der Bedeutungswandel wird verfolgt, von einer anfänglichen Bedeutung, die mit Selbstbewusstsein, Arroganz oder auch Armut in Verbindung gebracht wurde, hin zur heutigen Gleichsetzung mit organisierter Kriminalität. Der Text beleuchtet die unterschiedlichen Interpretationen des Begriffes, von einer kriminellen Geheimorganisation bis hin zu einer Lebensphilosophie oder einem Charakterzug. Die verschiedenen Widersprüche und Ambivalenzen in der Definition werden herausgestellt, was die Komplexität des Themas unterstreicht.
3. Die chinesischen Triaden: Dieser Abschnitt beleuchtet die chinesischen Triaden, ihre historische Entwicklung, ihre Dominanz im Drogenmarkt und ihre internen Strukturen. Es werden Aspekte wie die Wahl des Drachenkopfs und die Verwendung von Fingercodes zur Verständigung beschrieben, um ein Bild der Organisationsstruktur und der Kommunikationsmethoden der Triaden zu geben. Das Kapitel liefert Informationen über die Funktionsweise und die Geheimhaltung innerhalb der Organisation. Die Schwierigkeit, verlässliche Informationen über die Triaden zu erhalten, wird erneut betont.
4. Schlussfolgerungen: Das Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Frage, inwieweit die chinesischen Triaden als mafiöse Organisationen im Sinne des klassischen Mafia-Begriffes betrachtet werden können. Es werden Argumente für und gegen eine solche Gleichsetzung präsentiert, unter Berücksichtigung der fehlenden staatlichen Legitimität, der exklusiven Struktur, der Geheimhaltung und der verbrecherischen Aktivitäten der Triaden. Die Kapitel unterstreichen die Komplexität der Fragestellung und die Schwierigkeit, eine definitive Antwort zu geben.
5. Wandlung der Triaden: Dieser Abschnitt geht auf die Veränderungen und Anpassungen der Triaden im Laufe der Zeit ein. Er analysiert die Entwicklung und die Anpassungsfähigkeit der Organisation an neue Herausforderungen und Gegebenheiten. Die Zusammenfassung dieses Kapitels würde die Adaptionsstrategien und die damit verbundenen Veränderungen der Organisation herausstellen und deren Bedeutung im Kontext der globalisierten Kriminalität bewerten.
Schlüsselwörter
Mafia, Triaden, organisierte Kriminalität, chinesische Mafia, Etymologie, Begriffswandel, historische Entwicklung, Drogenhandel, Geheimgesellschaft, Machtstrukturen, Vergleich, kriminelle Organisationen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Aufsteigende Macht der Triaden
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht den Begriff „Mafia“ und seine Anwendbarkeit auf die chinesischen Triaden. Sie analysiert die Überschneidungen und Unterschiede zwischen beiden Phänomenen, beleuchtet den historischen Wandel des Mafia-Begriffs und vergleicht ihn mit den Charakteristika der Triaden.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die etymologische Entwicklung und Bedeutungsverschiebung des Begriffs „Mafia“, die historische Entwicklung und Struktur der chinesischen Triaden, einen Vergleich der Triaden mit dem klassischen Mafia-Begriff hinsichtlich Organisation und Methoden, die Analyse der Machtstrukturen und des Einflusses der Triaden sowie eine Bewertung der Übertragbarkeit des Mafia-Begriffes auf die Triaden. Die Arbeit betont dabei die Herausforderungen bei der Literaturrecherche aufgrund der Abschottung der Triaden und oft unzuverlässiger Berichterstattung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Aufsteigende Macht der Triaden (Einleitung und Forschungsfrage); 2. Definition der Mafia (etymologische Untersuchung und Bedeutungswandel); 3. Die chinesischen Triaden (historische Entwicklung, Struktur und Methoden); 4. Schlussfolgerungen (Vergleich Triaden und Mafia, Bewertung der Übertragbarkeit des Begriffs); 5. Wandlung der Triaden (Anpassungsfähigkeit und Entwicklung im Kontext der globalisierten Kriminalität).
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die Frage, ob chinesische Triaden als mafiöse Organisationen im klassischen Sinne betrachtet werden können, komplex ist. Es werden Argumente für und gegen eine solche Gleichsetzung präsentiert, wobei die fehlende staatliche Legitimität, die exklusive Struktur, die Geheimhaltung und die verbrecherischen Aktivitäten der Triaden berücksichtigt werden. Eine definitive Antwort wird nicht gegeben, die Komplexität der Fragestellung wird hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Mafia, Triaden, organisierte Kriminalität, chinesische Mafia, Etymologie, Begriffswandel, historische Entwicklung, Drogenhandel, Geheimgesellschaft, Machtstrukturen, Vergleich, kriminelle Organisationen.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet einen vergleichenden Ansatz. Zuerst wird der Mafia-Begriff etymologisch untersucht, dann erfolgt eine Analyse der Triaden und der Vergleich mit dem klassischen Mafia-Begriff. Die Arbeit betont die Herausforderungen bei der Erlangung verlässlicher Informationen aufgrund der Geheimhaltung der Triaden.
Wer wird diese Arbeit interessieren?
Diese Arbeit richtet sich an Wissenschaftler, Studenten und alle Interessierten, die sich mit organisierter Kriminalität, der chinesischen Geschichte und dem Wandel von Begriffen im Kontext der Kriminalität befassen.
Wo findet man weitere Informationen?
(Hier könnte ein Hinweis auf weiterführende Literatur oder Quellen eingefügt werden)
- Quote paper
- Cornelia Kauruff (Author), 2013, Die chinesischen Triaden als "gelbe Mafia"? Untersuchung des Mafia-Begriffes und dessen Übertragbarkeit auf die Triaden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456852