Diese Arbeit soll sich mit der Beantwortung folgender Forschungsfragen auseinandersetzen: Wie wird in der Wertschöpfungskette im Altkleiderkreislauf Wert generiert? Inwiefern handelt es sich bei Altkleidern um neue Ware? Wie wird die Wertschöpfungskette reproduziert? Warum handelt es sich beim afrikanischen Altkleidermarkt um einen spezifischen Fall von Altkleiderabnehmer?
Hieraus wird die These aufgestellt, dass der Einfluss des Altkleiderkreislaufs in und durch Deutschland auf den afrikanischen Textilmarkt kurzfristige positive Effekte hat, jedoch in der langen Sicht wirtschaftliche und soziale Probleme entstehen. Um eine theoretische Basis für eine Wertschöpfungskette der Altkleiderexporte im Allgemeinen geben zu können, werden im ersten Teil dieser Arbeit die Wertschöpfungsketten in das Konzept der Global Value Chains, kurz "GVC" von Gereffi & Fernandez-Stark eingebettet. Daraus werden Aspekte in den Textilherstellungs-, Recyclings- und Wiederverwertungsketten, in diesem Fall Secondhand/ Altkleider, abgeleitet und versucht, diese durch die Theorie zu erklären.
Zum praktischen Verständnis wird im Anschluss ein struktureller Rahmen gegeben. Dieser soll Prozesse, AkteurInnen und auch Zahlen verdeutlichen, um das Thema abseits, in Einklang mit der theoretischen Basis, begreiflich zu machen und dadurch einen wissenschaftlichen Beitrag zu dessen Verständnis leisten. Daraufhin werden die Ergebnisse, welche durch die Interviews mit der DRK, einer Sortierfirma und der Fairwertung e.V. wiedergegeben und in einen Rahmen gesetzt, welche die Wertschöpfungskette verdeutlicht. Eingebettet in die Theorie ist es Ziel, Einblicke in einen Teil dieser Wertschöpfungskette zu erlangen. Schließlich soll die These verifiziert oder falsifiziert werden.
Deutschland ist mittlerweile einer der weltweiten Spitzenreiter im Verbrauch von neuen Textilien. Einerseits kristallisiert sich dafür als Grund das steigende Kapital heraus, andererseits gilt der eigene Konsum als Möglichkeit, die Altkleider danach abgeben zu können.
Diese Möglichkeit des Spendens entsteht durch verschiedene Wertschöpfungsketten. Im Laufe der Zeit und vor allem durch die beschleunigte Globalisierung der letzten Jahrzehnte, sind immer neue Ebenen von Verkettungen entstanden, welche sich weltweit manifestiert haben. Dazu zählt einerseits die Entstehung der Neuware durch das Recyceln dieser, andererseits auch Altkleider, die durch Wiederverwendung in den Kreislauf zurückgeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Secondhand oder die Entstehung einer internationalen Wertschöpfungskette
- Globale Produktionsketten: Theorie der Wertschöpfungsketten von Altkleidern
- Wertschöpfungsketten im globalen Kontext
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- Struktur und Zielsetzung karitativer Verbände
- Methodik
- Wertschöpfungskettenanalyse der DRK
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- Gesamtdarstellung: Wertschöpfungskette anhand der DRK-
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- Fazit: Ergebnis der Analyse
- Ausblick für den Exportmarkt Afrika
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Wertschöpfungskette von Altkleidern am Beispiel des DRK-Kleiderladens und untersucht die Exportmöglichkeiten nach Afrika. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Akteure in der Wertschöpfungskette und ihre Rolle bei der Sammlung, Sortierung, Weiterverarbeitung und dem Vertrieb von Altkleidern.
- Die Entstehung einer internationalen Wertschöpfungskette von Altkleidern
- Die Bedeutung der Wertschöpfungskette im globalen Kontext
- Die Rolle von karitativen Verbänden in der Wertschöpfungskette
- Die Herausforderungen und Chancen des Exportmarktes Afrika
- Die Bedeutung der Nachhaltigkeit in der Altkleiderindustrie
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehung der internationalen Wertschöpfungskette von Altkleidern und erläutert die verschiedenen Akteure, die an diesem Prozess beteiligt sind.
- Kapitel zwei befasst sich mit der Theorie der Wertschöpfungsketten und erläutert die verschiedenen Phasen der Wertschöpfungskette von Altkleidern.
- Kapitel drei untersucht die Wertschöpfungskette im globalen Kontext und analysiert die Auswirkungen von Globalisierung, Konsumverhalten und Nachhaltigkeit auf die Altkleiderindustrie.
- Kapitel vier analysiert die Struktur und die Zielsetzung von karitativen Verbänden, insbesondere im Hinblick auf die Sammlung und den Vertrieb von Altkleidern.
- Kapitel fünf erläutert die Methodik der Wertschöpfungskettenanalyse, die in der Arbeit verwendet wird.
- Kapitel sechs analysiert die Wertschöpfungskette des DRK anhand der verschiedenen Phasen der Sammlung, Sortierung, Weiterverarbeitung und des Vertriebs von Altkleidern.
- Kapitel sieben bietet eine Gesamtdarstellung der Wertschöpfungskette anhand der DRK-Kleiderladens und beleuchtet die verschiedenen Akteure und Prozesse.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Altkleider, Wertschöpfungskette, internationale Produktionsketten, Nachhaltigkeit, Globalisierung, Karitative Verbände, DRK, Exportmarkt Afrika, Secondhand-Industrie.
- Citation du texte
- Andreas Herbst (Auteur), 2018, Die Wertschöpfungskette von Altkleidern mit Ausblick auf den Exportmarkt Afrika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456369