Thomas Hobbes ist einer der wichtigsten Denker der politischen Philosophie. Generationen von Studenten der Politikwissenschaft haben seine Werke als Standardliteratur gelesen, unzählige Wissenschaftler haben Unmengen an Arbeiten über seine Theorien geschrieben. Bei der Lektüre von „De Cive“ bin ich auf einen Widerspruch gestoßen, über den ich auch nach langer Suche kaum Sekundärliteratur gefunden habe: In den ersten Kapiteln des Buches schreibt Hobbes, der Souverän sei seinen Untertanen nicht verpflichtet. Später jedoch geht es in „De Cive“ um die Pflichten des Herrschers, die auf das Wohl des Volkes abzielen. Diese Pflichten erwähnt Hobbes jedoch nicht nur kurz am Rande, nein, er widmet ihnen ein ganzes Kapitel. Doch wie kann es sein, dass er im selben Werk einerseits betont, der Souverän sei den Bürgern nicht verpflichtet, andererseits aber von dessen Pflichten gegenüber den Untertanen schreibt?
Inhaltsverzeichnis
- Ein Widerspruch in „De Cive“?
- Grundlagen zum Verständnis
- Pflicht: „,Duty“ und „obligation“
- Wieso ist der Souverän den Untertanen nicht verpflichtet?
- Die einzelnen Pflichten des Souveräns in „De Cive“
- Der Widerspruch zwischen den Anfangskapiteln von „De Cive“ und Kapitel 13
- Analyse einer Schlüsselstelle
- Die Pflichten des Souveräns in der Literatur
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem scheinbaren Widerspruch in Thomas Hobbes' „De Cive“, der zwischen den Aussagen über die fehlende Verpflichtung des Souveräns gegenüber den Untertanen in den ersten Kapiteln und den Ausführungen über die Pflichten des Herrschers im 13. Kapitel auftritt. Die Arbeit analysiert die zugrundeliegende Definition von „Pflicht“ bei Hobbes und untersucht die relevanten Textstellen in „De Cive“, um den Widerspruch zu erklären. Die Analyse konzentriert sich auf die Schlüsselstelle im 13. Kapitel und bezieht Sekundärliteratur zur Unterstützung ein.
- Die Bedeutung des Begriffs „Pflicht“ in Hobbes' Werk
- Die Argumentation für die fehlende Verpflichtung des Souveräns gegenüber den Untertanen
- Die Pflichten des Souveräns gegenüber dem Volk, die Hobbes in „De Cive“ darlegt
- Die Analyse der Schlüsselstelle im 13. Kapitel und die Auflösung des scheinbaren Widerspruchs
- Der Vergleich der Ergebnisse mit Sekundärliteratur
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Das Kapitel stellt den Widerspruch zwischen den Anfangskapiteln von „De Cive“ und Kapitel 13 dar, in dem Hobbes die Pflichten des Souveräns beschreibt, die jedoch mit der Aussage über die fehlende Verpflichtung des Souveräns gegenüber den Untertanen in den ersten Kapiteln im Widerspruch zu stehen scheinen.
- Kapitel 2: In diesem Kapitel wird die Definition von „Pflicht“ bei Hobbes anhand von Sekundärliteratur analysiert, um den Kontext für die weitere Untersuchung zu schaffen.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel analysiert die Textstellen in „De Cive“, die die fehlende Verpflichtung des Souveräns gegenüber den Untertanen belegen.
- Kapitel 4: In diesem Kapitel wird die Schlüsselstelle im 13. Kapitel von „De Cive“ untersucht, in der Hobbes die Pflichten des Souveräns beschreibt. Die Analyse konzentriert sich auf die Verbindung zwischen den Pflichten des Souveräns und dem Wohl des Volkes.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel untersucht die Sekundärliteratur zur Frage der Pflichten des Souveräns.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen dieser Arbeit sind: Thomas Hobbes, De Cive, Pflicht, Verpflichtung, Souverän, Untertanen, Gesellschaftsvertrag, Wohl des Volkes, natürliche Gesetze, Rechtsphilosophie.
- Quote paper
- Hannah Friedrich (Author), 2018, Die Pflichten des Souveräns. Ein Widerspruch in sich?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456294