Das Psychodrama ist eine Methode der Gruppenpsychotherapie. Ihr Begründer war der rumänische Psychiater, Philosoph und Soziologe Jakob Levy Moreno. Im Psychodrama werden Situationen der Konfliktbewältigung und Entscheidungsfindung mit Hilfe verschiedener Techniken in der Gruppe aufgearbeitet, analysiert und gelöst.
Hierbei verbindet Moreno religiöse, künstlerische und wissenschaftliche Aspekte in einem Werk. Auf die Erklärung zu Psychodrama sowie die Formen und der generelle Ablauf wird im 3. Punkt eingegangen. Zuvor sollen grundlegende, wichtige Begriffe genannt und erläutert werden.
Psychodrama findet auf einer Bühne statt, um das Leben dort wieder ins Bewusstsein zu rufen und bestimmte Situationen zu reflektieren. Dabei entsteht eine theaterähnliche Atmosphäre, wo es dem einzelnen Patienten ermöglicht wird, mit weniger emotionaler Spannung seine Probleme aufzuarbeiten. Die Aufarbeitung erfolgt in einem Spiel. Es gibt jedoch keinen „Patienten“ und keinen „Doktor“, da jeder Gruppenteilnehmer als selbstständige Figur auf der Bühne agiert. Im anschließenden Gruppengespräch kommen verschiedene Verfahren zur Lösungsfindung i Einsatz. Diese Verfahren und auch die Techniken, die beim Spielen angewandt werden, sind im punkt 5 noch mal genauer analysiert.
Im 4. Punkt wird auf die Entwicklungsgeschichte des Psychodrama eingegangen, denn es entsteht nicht von heute auf morgen, sondern Moreno hat einige Zeit benötigt, um die Methode Psychodrama durchzusetzen. Nachdem in der gesamten Hausarbeit die theoretische Seite erläutert wurde, wird sich im 6. Punkt mit einem kurzen praktischen Beispiel befasst.
Zum Schluss erfolgt noch die Einordnung in das Methodenraster. Da Psychodrama noch immer zu einer umstrittenen Methode in der Gruppenpsychotherapie zählt, ist es wichtig erst mal zu klären wo Psychodrama einzuordnen ist. Daraus kann man dann erkennen wo Psychodrama angewendet wird. In der gesamten Arbeit werden immer wieder verschiedene literarische Quellen hinzugezogen und auch teilweise zitiert.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlegende Begriffe und deren Erläuterung
3. Was ist Psychodrama?
a) Allgemein
b) Ablauf/Phasen
c) Formen
4. Entwicklungsgeschichte
5. Verfahren und Techniken des Psychodrama
a) soziales Atom
b) kulturelles Atom
c) soziometrischer Test
d) diagnostisches Rollenspiel
e) Netzwerkanalyse
f) Doppel
g) Spiegeln
h) Rollentausch
6. Psychodrama am Beispiel der Nachsorge für Alkoholabhängige
7. Einordnung in das Methodenraster
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Das Psychodrama ist eine Methode der Gruppenpsychotherapie. Ihr Begründer war der rumänische Psychiater, Philosoph und Soziologe Jakob Levy Moreno. Im Psychodrama werden Situationen der Konfliktbewältigung und Entscheidungsfindung mit Hilfe verschiedener Techniken in der Gruppe aufgearbeitet, analysiert und gelöst.
Hierbei verbindet Moreno religiöse , künstlerische und wissenschaftliche Aspekte in einem Werk. Auf die Erklärung zu Psychodrama sowie die Formen und der generelle Ablauf wird im 3. Punkt eingegangen. Zuvor sollen grundlegende, wichtige Begriffe genannt und erläutert werden.
Psychodrama findet auf einer Bühne statt, um das Leben dort wieder ins Bewusstsein zu rufen und bestimmte Situationen zu reflektieren. Dabei entsteht eine theaterähnliche Atmosphäre, wo es dem einzelnen Patienten ermöglicht wird, mit weniger emotionaler Spannung seine Probleme aufzuarbeiten. Die Aufarbeitung erfolgt in einem Spiel. Es gibt jedoch keinen „Patienten“ und keinen „Doktor“, da jeder Gruppenteilnehmer als selbstständige Figur auf der Bühne agiert. Im anschließenden Gruppengespräch kommen verschiedene Verfahren zur Lösungsfindung i Einsatz. Diese Verfahren und auch die Techniken, die beim Spielen angewandt werden, sind im punkt 5 noch mal genauer analysiert.
Im 4. Punkt wird auf die Entwicklungsgeschichte des Psychodrama eingegangen, denn es entsteht nicht von heute auf morgen, sondern Moreno hat einige Zeit benötigt, um die Methode Psychodrama durchzusetzen. Nachdem in der gesamten Hausarbeit die theoretische Seite erläutert wurde, wird sich im 6. Punkt mit einem kurzen praktischen Beispiel befasst.
Zum Schluss erfolgt noch die Einordnung in das Methodenraster. Da Psychodrama noch immer zu einer umstrittenen Methode in der Gruppenpsychotherapie zählt, ist es wichtig erst mal zu klären wo Psychodrama einzuordnen ist. Daraus kann man dann erkennen wo Psychodrama angewendet wird. In der gesamten Arbeit werden immer wieder verschiedene literarische Quellen hinzugezogen und auch teilweise zitiert.
2. Grundlegende Begriffe und deren Erläuterung
Die Bühne
Die Bühne entsteht immer dort, wo sich eine psychodramatische Handlung abspielt. Daher bestehen keine hohen Ansprüche an sie. Die Gruppengespräche finden in den meisten Fällen in den dafür eingerichteten therapeutischen Theatern oder Behandlungsräumen statt. Hier wird als Bühne ein Raum in der Mitte der Gruppe frei gelassen.
Psychodrama stützt sich auf das Leben. Der Raum, in dem sich die Person bewegt, ist auf der Bühne reproduziert worden. Alles wird versucht, imaginär, originalgetreu nachzuahmen. Alles was dazu gehört, wie die Distanz verschiedener Menschen, die genaue Position von Stühlen, Tischen, Schränken, Fenstern, Türen usw. Nur wenn der Eindruck auf der Bühne mit dem des Originaleindrucks übereinstimmt, dann kann Psychodrama erfolgreich ablaufen. „Der Raum jedoch muss groß genug sein, um Protagonisten und allen anderen Mitspielern genügend Spielraum zur psychodramatischen Aktion zu lassen.“ (Vgl. Leutz: S.83)
Auch die Größe und Farbe der Räume spielen eine Rolle. Zu große Zimmer beeinflussen das Gruppengefühl. Zu kleine Zimmer wirken so beengend und geben auch nicht genügend Platz zum Spielen her. Wenn die Zimmer hell und kahl sind, dann kann man keine traumhaften oder menschlich warme Szenen dargestellt werden. Am Besten ist ein Raum geeignet, der nicht zu groß ist, der durch Vorhänge an den Fenstern und durch Stehlampen, an denen man die Lichtintensität ändern kann, die Möglichkeit zur Änderung der Szenen gibt, damit das Erlebnis originalgetreu nachgestellt werden kann. Somit ist dem Protagonisten die Möglichkeit gegeben sich genau in die gegebene Situation hineinzuversetzen und die gleichen Gefühle noch einmal zu empfinden, die man in dieser Situation schon einmal erlebt hat.
Der Protagonist erklärt seine Vorstellungen und Erinnerungen von diesem Raum ganz genau, damit sich jeder Zuschauer ein Bild von diesem machen kann, um die Szene so gut wie möglich nachzuspielen.
Laut den Aussagen Marcia Karp (1998: S. 5) kann man meistens mehr lernen, wenn man sich das Leben der Person bildlich genau vorstellen und nachspielen kann, als wenn man solche Situationen per Interview analysiert.
Der Psychodramaleiter
Der Psychodramaleiter ist eine ausgebildete Person, der versucht die Handlung mit seinem Wissen zu leiten. Er ist verantwortlich für das Zustandekommen und den Ablauf jeder Sitzung. Dabei versucht er eine angenehme Atmosphäre in der Gruppe und genügend Zusammenhalt zu schaffen, damit das konstruktive Arbeiten möglich ist.
Mit seinen therapeutischen Erfahrungen kann der Psychodramaleiter in günstigen Situationen den Rollentausch und psychodramatische Techniken einsetzen, sowie die Szenen abbrechen, wenn sie für den Sinn der Sitzung nicht mehr produktiv sind. Als Leiter steht er die ganze Zeit am Rand und beobachtet Szene und Gruppe, um sich auf das psychodramatische Geschehen konzentrieren zu können. Er versucht jede einzelne Reaktion der Personen aufzunehmen, was auch für erfahrene Gruppenleiter sehr schwierig sein kann. In der ganzen Zeit wird der Psychodramaleiter nicht in das Geschehen mit eingebunden, damit er immer den vollen Überblick behält und rechtzeitig Hilfestellungen geben kann. „Methodische Kompetenz, einfache Herzlichkeit, Offensein für andere, wirklicher Mut, sich auf nicht vorhersehbare schwierige Situationen einzulassen und schöpferische Phantasie.“ Sind die wichtigsten Eigenschaften eines Psychodramaleiters, damit die Voraussetzungen für das Psychodrama gesichert sind. (Leutz: S. 86)
Damit aber das Psychodrama seine ganze Wirkung entfalten kann, muss er ständig mit dem Protagonisten mitschwingen.
Der Protagonist
Der Protagonist bedeutet „der erste Spieler“ und stellt den Hauptdarsteller dar. Doch der Ausdruck Schauspieler ist nicht korrekt, denn er spielt nicht einfach eine erlernte Szene, sondern spielt aus dem Stegreif „sein eigenes Leben, Vergangenes, Gegenwärtiges oder für die Zukunft Erwünschtes oder Erträumtes“. (Leutz: S. 86) Der Protagonist spielt diese Szene mit seinen gesamten Gefühlen, so wie er sie erlebt hat, oder sich vorstellt sie zu erleben. In der Sitzung kann er durch Doppeln oder Rollentausch auch die Gefühlswelt der Personen kennen lernen, die in dieser Situation mitgewirkt haben. Somit kann dies für den Protagonisten eine Möglichkeit sein, dass er das Problem von einer anderen Seite kennen lernt und auch anfängt anders über diese Situation nachzudenken. Das Psychodrama ergreift die gesamte Persönlichkeit eines Menschen, sein Denken, Handeln und Fühlen. Es verändert auch seine Reaktionen in bestimmten Situationen. Protagonist ist Schauspieler, Dichter und Regisseur in einer Person und somit hat diese Form des „Schauspielens“ die beste Wirkung auf eine Therapie, weil sich hier der Betroffene intensiv mit dem Problem auseinandersetzt und darüber nachdenkt, Möglichkeiten der Lösung zu finden. Diese Möglichkeiten der Vielfältigkeit des Spielens der Szene liegt bei den Vorstellungen und Phantasien der Gruppenmitglieder. Nur durch sie kann eine Szene ins Spiel umgesetzt werden. Doch der Protagonist stellt das Thema und die Gruppenmitglieder können dann mit diesem Problem/Thema arbeiten.
Mitspieler
Die Mitspieler sind gleichzeitig die Gruppenmitglieder, sie werden auch „Hilfs-Iche“ genannt. Jedes Gruppenmitglied kann ein Mitspieler werden.
Mitspieler haben verschiedene Aufgaben. Zum Einen stellen sie die abwesenden, imaginären Personen dar, die in der Szene des Protagonisten eine wichtige Rolle gespielt haben. Sie können aber auch durch Rollentausch den Protagonisten spielen, damit dieser einen Einblick von Außen auf die gesamte Situation bekommt. Mitspieler sind aber auch Mittler zwischen Protagonist und Psychodramaleiter, da sie sich auf das Spiel des Protagonisten konzentrieren müssen, aber ebenso auch auf die Anweisungen des Leiters. Diese beiden Seiten beeinflussen das ansonsten spontane Spiel. Die soziotherapeutische Funktion ermöglicht dem Protagonisten die zwischenmenschlichen Beziehungen darzustellen, zu untersuchen und sich mit ihnen auseinander zu setzen. Somit haben die Mitspieler eine sehr wichtige Rolle. Auch sie können aus den Beziehungen, die sie darstellen, Lösungen für ihre Situationen finden. Die wichtigsten Techniken der Mitspieler sind der Rollentausch und das Doppeln. Hierbei müssen sich die Mitspieler in die Gefühlslage des Protagonisten einfügen und diese versuchen wiederzugeben, damit der Protagonist in dieser Zeit das Spiel von außen beobachten kann. Das Hilfs-Ich kann bestimmte Gefühle ausdrücken, die mit oder ohne Worte nicht auszudrücken sind. Mitspieler können sich sehr schnell in gegebene Situationen und Rollen hineinfinden und auch mehr Spontanität entwickeln, als in ihren eigenen.
Die Gruppe
Die Gruppe kann aus fünf bis fünfzehn Personen bestehen. Wenn die Gruppe zu groß ist, dann ist es für den Psychodramagruppenleiter sehr schwierig auf den Protagonisten einzugehen und auch noch die einzelnen, oft sehr intensiven, Reaktionen der Gruppenmitglieder mitzubekommen. Ist die Gruppe zu klein, so kann es passieren, dass nur ein Gruppenmitglied zuschaut. Weiter ist es so, dass das Spiel in einem Vakuum stattfindet, was von den Mitgliedern, oft unbewusst, als unangenehm empfunden wird und somit eine Verringerung der Resonanz der Gruppe als Folge hat. (Vgl. Leutz: S.92)
Im Psychodrama wird die „Therapie in der Gruppe, durch die Gruppe, für die Gruppe und der Gruppe“ verwirklicht. (vgl. Leutz: 92)
In der Therapie in der Gruppe wird eine heterogene Zusammensetzung der Gruppenmitglieder bevorzugt, da sie eine kleine Gesellschaft darstellen und sehr verschiedene Probleme und Ansichten haben, womit sie unerwartete Situationen sehr umfassend darstellen. In der Therapie für die Gruppe werden meistens homogene Zusammensetzungen der Gruppenmitglieder bevorzugt, da sie alle die gleichen Probleme haben und allen eine Lösung für ihr identisches Problem gegeben werden kann. Es gibt noch Unterschiede in der offenen und geschlossenen Gruppe, die im Psychodrama angewendet werden kann. In der geschlossenen Gruppe kommt es eher dazu, dass sich die Gruppenmitglieder sehr stark aneinander gewöhnen. In der offenen Gruppe ist deutlich zu erkennen, dass jedes einzelne Gruppenmitglied sehr schnell selbstständig im eigenen Leben sein soll, da in der Psychodramatherapie die Mitglieder mit ihren eigenen sozialen Problemen konfrontiert werden.
Alle Gruppenmitglieder müssen gegenseitig einen Gruppeneid schwören, dass sie außerhalb der Gruppe mit niemanden über ganz bestimmte Situationen spricht und dabei noch Namen nennt. Alles soll anonym bleiben.
Katharsis
Die Katharsis ist ein wichtiger Faktor in der Gruppentherapie und gehört im Psychodrama zur Handlungsphase. Es bedeutet eine Flut der Emotionen. Durch die Identifikation mit dem Protagonisten sind die Gruppenmitglieder sehr stark emotional aufgeladen. Hier werden die Zuschauer in die Gefühlswelt der Akteure verwickelt.
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