Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gesundheit als einen Zustand, der nicht nur gekennzeichnet ist durch das Fehlen von Krankheit und Gebrechen, sondern auch durch komplettes geistiges, körperliches und soziales Wohlbefinden. Da in Deutschland das Prinzip der Sozialstaatlichkeit gilt, ist die Absicherung im Krankheitsfall gesetzlich verankert: Die Rechtsgrundlage für die gesetzliche Krankversicherung (GKV) ist im Fünften Buch Sozialgesetzbuch (§ 1 SGB V) geregelt.
Aufgabe der gesetzlichen Krankenversicherung ist es, „die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu bessern (…) . Die Versicherten sind für ihre Gesundheit mitverantwortlich; sie sollen durch eine gesundheitsbewusste Lebensführung, durch frühzeitige Beteiligung an gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen sowie durch aktive Mitwirkung an Krankenbehandlungen und Rehabilitation dazu beitragen, den Eintritt von Krankheit und Behinderung zu vermeiden oder ihre Folgen zu überwinden. Die Krankenkassen haben den Versicherten dabei durch Aufklärung, Beratung und Leistungen zu helfen und auf gesunde Lebensverhältnisse hinzuwirken“.
Ziele umfassen also sowohl Prävention als auch Gesundheitsförderung. Kennzeichen der GKV ist das Solidaritätsprinzip: Die Beitragssätze richten sich nach der individuellen finanziellen Leistungsfähigkeit der Versicherten. Alleiniges Kriterium für die Inanspruchnahme der Leistungen ist dagegen die Bedürftigkeit (GKV Spitzenverband 2015). Die Starken übernehmen die Lasten der Schwachen. Folglich sollte es keine sozialen Barrieren im Gesundheitssystem geben, eine gleiche Versorgung für alle Bürger unabhängig von der sozialen Schicht müsste gewährleistet sein. In der Realität ergibt sich allerdings ein anderes Bild: Obwohl über 90 % der Bundesbürger in der GKV versichert sind, fällt auf, dass zwar insgesamt in Deutschland...
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund zur gesundheitlichen Ungleichheit
- 2.1 Der materielle Erklärungsansatz
- 2.2 Formulierung der Hypothesen
- 3. Forschungsstand
- 4. Beschreibung der verwendeten Daten: ALLBUS 2014
- 5. Auswertung
- 5.1 Deskriptive Ergebnisse
- 5.2 Multivariate Ergebnisse
- 6. Fazit und Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und gesundheitlicher Ungleichheit in Deutschland. Ziel ist es, den Einfluss von Faktoren wie Einkommen, Bildung und beruflicher Position auf die Gesundheit zu analysieren und bestehende Hypothesen zu überprüfen. Die Arbeit basiert auf Daten des ALLBUS 2014.
- Sozioökonomischer Status und Gesundheit
- Materieller Erklärungsansatz gesundheitlicher Ungleichheit
- Analyse von Daten des ALLBUS 2014
- Deskriptive und multivariate Auswertung der Daten
- Diskussion der Ergebnisse im Kontext bestehender Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland ein. Sie beschreibt den Widerspruch zwischen dem Anspruch der gleichberechtigten Gesundheitsversorgung im Sozialstaat und der Realität sozialer Disparitäten in der Gesundheit. Die Bedeutung von Prävention und Gesundheitsförderung wird hervorgehoben, ebenso wie das Solidaritätsprinzip der gesetzlichen Krankenversicherung. Der Fokus liegt auf dem langsamen Anstieg der Lebenserwartung für Menschen aus niedrigen sozialen Schichten im Vergleich zum Rest der Bevölkerung. Dies begründet die Notwendigkeit der weiteren Untersuchung des Zusammenhangs zwischen sozioökonomischem Status und Gesundheit.
2. Theoretischer Hintergrund zur gesundheitlichen Ungleichheit: Dieses Kapitel legt den theoretischen Rahmen für die empirische Untersuchung fest. Es wird der materielle Erklärungsansatz für gesundheitliche Ungleichheit detailliert dargelegt. Dieser Ansatz betont den Einfluss von materiellen Ressourcen auf die Gesundheit, sowohl direkt als auch indirekt über den Einfluss auf Lebensstil und Gesundheitsverhalten. Der Kapitel beschreibt wie diese Ressourcen (Einkommen, Bildung, Beruf) die Möglichkeiten für Gesundheitsförderung und -erhalt beeinflussen und Hypothesen über die Zusammenhänge werden formuliert, welche in den weiteren Kapiteln überprüft werden.
3. Forschungsstand: Das Kapitel bietet eine Übersicht über den aktuellen Forschungsstand zum Thema sozioökonomischer Status und Gesundheit. Es werden relevante Studien und Theorien vorgestellt, welche die Zusammenhänge zwischen den sozioökonomischen Faktoren und der Gesundheit erläutern. Die bestehenden Debatten und unterschiedlichen Erklärungsansätze werden dargestellt, um den Kontext der vorliegenden Arbeit zu verdeutlichen und den Beitrag dieser Arbeit zur bestehenden Forschung zu positionieren.
4. Beschreibung der verwendeten Daten: ALLBUS 2014: In diesem Kapitel wird der Datensatz ALLBUS 2014 detailliert beschrieben. Es werden die wichtigsten Variablen, deren Operationalisierung und die Stichprobenbeschreibung erläutert. Die Auswahl des Datensatzes und die Begründung für dessen Verwendung werden detailliert dargestellt. Hier wird die Methodologie der Studie erläutert und mögliche Limitationen der verwendeten Daten angesprochen.
5. Auswertung: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Datenanalyse des ALLBUS 2014 Datensatzes. Es gliedert sich in deskriptive und multivariate Ergebnisse. Die deskriptiven Ergebnisse visualisieren die Zusammenhänge zwischen sozioökonomischem Status und Gesundheit anhand von Tabellen und Grafiken. Die multivariaten Analysen, wie z.B. Regressionsmodelle, werden eingesetzt, um den Einfluss verschiedener sozioökonomischer Faktoren auf die Gesundheit unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren zu untersuchen. Die Ergebnisse werden im Detail dargestellt und interpretiert.
Schlüsselwörter
Sozioökonomischer Status, Gesundheitliche Ungleichheit, ALLBUS 2014, Materieller Erklärungsansatz, Lebenserwartung, Einkommen, Bildung, Berufliche Position, Multivariate Analyse, Gesundheitsförderung, Prävention.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Sozioökonomischer Status und Gesundheitliche Ungleichheit
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und gesundheitlicher Ungleichheit in Deutschland. Sie analysiert den Einfluss von Einkommen, Bildung und beruflicher Position auf die Gesundheit und überprüft bestehende Hypothesen mithilfe von Daten des ALLBUS 2014.
Welche Forschungsfrage wird bearbeitet?
Die zentrale Forschungsfrage ist, wie stark der sozioökonomische Status die gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland beeinflusst. Die Arbeit untersucht, ob und wie sich Einkommen, Bildung und berufliche Position auf die Gesundheit auswirken.
Welcher theoretische Ansatz wird verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf den materiellen Erklärungsansatz gesundheitlicher Ungleichheit. Dieser Ansatz betont den direkten und indirekten Einfluss materieller Ressourcen (Einkommen, Bildung, Beruf) auf die Gesundheit, indem er die Möglichkeiten für Gesundheitsförderung und -erhalt beeinflusst.
Welche Daten werden verwendet?
Die Analyse basiert auf Daten des ALLBUS 2014. Die Arbeit beschreibt detailliert die verwendeten Variablen, deren Operationalisierung und die Stichprobenbeschreibung. Mögliche Limitationen der Daten werden ebenfalls angesprochen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum theoretischen Hintergrund, ein Kapitel zum Forschungsstand, ein Kapitel zur Datenbeschreibung (ALLBUS 2014), ein Kapitel zur Auswertung (deskriptive und multivariate Ergebnisse) und ein Fazit mit Diskussion. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind ebenfalls enthalten.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Auswertung umfasst deskriptive Analysen (Tabellen, Grafiken) zur Visualisierung der Zusammenhänge und multivariate Analysen (z.B. Regressionsmodelle) zur Untersuchung des Einflusses verschiedener sozioökonomischer Faktoren auf die Gesundheit unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sozioökonomischer Status, Gesundheitliche Ungleichheit, ALLBUS 2014, Materieller Erklärungsansatz, Lebenserwartung, Einkommen, Bildung, Berufliche Position, Multivariate Analyse, Gesundheitsförderung, Prävention.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit und die Diskussion fassen die Ergebnisse zusammen und interpretieren sie im Kontext des bestehenden Forschungsstandes. Die Arbeit positioniert ihren Beitrag zur bestehenden Forschung und diskutiert die Ergebnisse im Lichte der verwendeten Methoden und Daten.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und gesundheitlicher Ungleichheit zu analysieren, bestehende Hypothesen zu überprüfen und den Beitrag zur bestehenden Forschung zu leisten.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, Studenten, und alle, die sich für die Themen gesundheitliche Ungleichheit, Sozioökonomie und Gesundheitsforschung interessieren.
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- Anonym (Author), 2016, "Weil du arm bist, musst du früher sterben"? Sozioökonomischer Status und gesundheitliche Ungleichheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456101