Ziel der Arbeit ist es verschiedene psychologische Ansätze sowie pädagogische Maßnahmen zur Angstüberwindung bei Schülern darzustellen, um dem übergeordneten Ziel des Sportunterrichts, die Förderung von Handlungsfähigkeit, trotz hemmender Angstzustände nachkommen zu können. Im Rahmen dieser Arbeit erhält die Sportlehrkraft hierzu eine pädagogisch sinnvolle Anleitung zum gefahrengerechten Umgang mit der Angst.
Da der Sportunterricht die motorischen, kognitiven und sozialen Kompetenzen sowie die sprachliche, körperliche und emotionale Entwicklung von Schülern fördert, ist es für die Lehrerausbildung von großer Bedeutung, die Sportlehrkräfte mit einer entsprechenden Handlungskompetenz auszustatten, sie beispielsweise in der Wahrnehmung sowie Beurteilung von ängstlichen Schülern zu sensibilisieren. Auf diese Weise können Sportlehrkräfte zielgerichtet und situationsangemessen ängstlichen Schülern helfen und ihnen einen gefahrengerechten Umgang mit Ängsten ermöglichen.
Ursachen, Erscheinungsformen und Auswirkungen von Angst sind äußerst vielseitig und haben im Sportunterricht viele Facetten. Ängste, wie beispielsweise die Angst vor Blamage, vor körperlicher Verletzung oder vor Misserfolg, haben nicht nur einen unmittelbaren Einfluss auf die Leistung im Sportunterricht, sondern wirken sich auch wesentlich auf die Bereitschaft zur längerfristigen sportlichen Betätigung aus. Wissenschaftliche Studien belegen den negativen Zusammenhang, der sich aus häufig erlebten Angstzuständen von Schülern im Sportunterricht und dem Grad ihrer Zuwendung zum Tätigkeitsbereich Sport in der Freizeit ergibt.
Das Thema dieser Arbeit kann aber vor allem im Hinblick auf die leistungshemmende Wirkung von Angst und deren Auswirkungen für zukünftige Lebenschancen von Interesse sein. Die Leistungsfähigkeit von Schülern stellt in unserem Schulsystem ein entscheidendes Bewertungskriterium für die Note dar und gibt darüber hinaus Auskunft über den Wert des Schülers. In Anbetracht der Tatsache, dass die Schule als zentraler Verteilungsmechanismus von Qualifizierungs- und damit auch von Lebenschancen in der Gesellschaft fungiert, können häufig erlebte Angstzustände zu einer Wertminderung des Schülers in dieser Kausalkette führen. Eine Wertminderung als Resultat schlechter Noten kann so negative Auswirkungen auf die zukünftige Biografie von ängstlichen Schülern haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Angst
- 2.1 Definition Angst
- 2.2 Unterscheidung Angst-Ängstlichkeit
- 2.3 Allgemeine Formen der Angst
- 2.3.1 Angeborene und erworbene Ängste
- 2.3.2 Angepasste und unangepasste Ängste
- 2.3.3 Soziale Ängste
- 2.4 Ursachen der Angstentstehung
- 2.4.1 Psychoanalytische Theorie
- 2.4.2 Behavioristischer Ansatz
- 2.4.3 Kognitionstheoretischer Ansatz
- 2.5 Angstsymptome
- 3 Angst und Angstbewältigung im Sportunterricht
- 3.1 Sprunghocke
- 3.2 Spezifische Formen der Angst im Geräteturnen nach Baumann
- 3.2.1 Die allgemeine Ängstlichkeit
- 3.2.2 Die Angst durch Orientierungsmangel
- 3.2.3 Die Angst vor dem Unbekannten
- 3.2.4 Die Realangst
- 3.2.5 Die Erwartungsangst
- 3.3 Spezifische Möglichkeiten zur Angstbewältigung im Sportunterricht
- 3.3.1 Selbstregulation
- 3.3.2 Fremdregulation
- 3.3.3 Angstreduzierung durch Wagniserziehung
- 4 Schulpraktische Anwendung am Beispiel einer Unterrichtseinheit zur Sprunghocke
- 5 Resümee
- 5.1 Zusammenfassung
- 5.2 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Thematik von Angst bei Schülern im Sportunterricht, insbesondere im Kontext der Sprunghocke. Ziel ist es, psychologische Ansätze und pädagogische Maßnahmen zur Angstbewältigung aufzuzeigen und Sportlehrkräften eine Anleitung für den Umgang mit ängstlichen Schülern zu geben. Der Fokus liegt auf der Förderung der Handlungsfähigkeit trotz Angstzuständen im Sportunterricht.
- Definition und Erscheinungsformen von Angst
- Ursachen der Angstentstehung aus verschiedenen psychologischen Perspektiven
- Angstbewältigung im Sportunterricht: Selbst- und Fremdregulation
- Angstreduktion durch Wagniserziehung
- Praktische Anwendung am Beispiel einer Unterrichtseinheit zur Sprunghocke
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung präsentiert ein Fallbeispiel eines ängstlichen Schülers, der die Sprunghocke im Sportunterricht nicht ausführt. Sie führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach methodischen Hilfen zur Angstreduktion und nach einem pädagogisch wertvollen Umgang der Lehrkraft mit der Situation. Die Arbeit fokussiert auf die angstauslösende Wirkung der Sprunghocke und zielt darauf ab, psychologische Ansätze und pädagogische Maßnahmen zur Angstbewältigung darzustellen.
2 Angst: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Begriff „Angst“. Es werden verschiedene Definitionen und Abgrenzungen zu „Ängstlichkeit“ diskutiert. Verschiedene Erscheinungsformen von Angst werden beleuchtet, gefolgt von einer Erörterung der Ursachen aus psychoanalytischer, behavioristischer und kognitionstheoretischer Sicht. Der Abschnitt über Angstsymptome rundet das Kapitel ab und bildet eine wichtige Grundlage für die folgenden Kapitel zur Angstbewältigung.
3 Angst und Angstbewältigung im Sportunterricht: Dieses Kapitel analysiert die Rolle von Angst im Sportunterricht, insbesondere die spezifischen Ängste im Geräteturnen nach Baumann (z.B. Angst vor dem Unbekannten, Erwartungsangst). Es werden verschiedene Strategien zur Angstbewältigung vorgestellt, differenziert in Selbst- und Fremdregulation sowie Angstreduktion durch Wagniserziehung. Die Ausführungen bilden die theoretische Basis für die praktische Umsetzung im nächsten Kapitel.
4 Schulpraktische Anwendung am Beispiel einer Unterrichtseinheit zur Sprunghocke: Dieses Kapitel beschreibt eine konkrete Unterrichtseinheit zur Sprunghocke, die auf den vorherigen Kapiteln aufbaut. Es präsentiert einen detaillierten Plan mit didaktischen und methodischen Vorgehensweisen zur Angstbewältigung bei Schülern während des Sportunterrichts. Die Beschreibung der praktischen Umsetzung der Angstbewältigungsstrategien ist der Kern dieses Kapitels.
Schlüsselwörter
Angst, Ängstlichkeit, Sportunterricht, Sprunghocke, Angstbewältigung, Selbstregulation, Fremdregulation, Wagniserziehung, Psychologie, Pädagogik, Handlungsfähigkeit, Schüler, Lehrkraft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Angstbewältigung im Sportunterricht am Beispiel der Sprunghocke
Was ist der Hauptfokus des Dokuments?
Das Dokument untersucht die Thematik von Angst bei Schülern im Sportunterricht, insbesondere im Kontext der Sprunghocke. Es zeigt psychologische Ansätze und pädagogische Maßnahmen zur Angstbewältigung auf und gibt Sportlehrkräften eine Anleitung für den Umgang mit ängstlichen Schülern. Der Fokus liegt auf der Förderung der Handlungsfähigkeit trotz Angstzuständen.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt verschiedene Aspekte von Angst, von der Definition und den Erscheinungsformen über die Ursachen aus verschiedenen psychologischen Perspektiven (psychoanalytisch, behavioristisch, kognitiv) bis hin zu Strategien der Angstbewältigung im Sportunterricht (Selbst- und Fremdregulation, Wagniserziehung). Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der praktischen Anwendung am Beispiel einer konkreten Unterrichtseinheit zur Sprunghocke.
Welche Arten von Angst werden im Dokument unterschieden?
Das Dokument unterscheidet verschiedene Arten von Angst, darunter angeborene und erworbene Ängste, angepasste und unangepasste Ängste, soziale Ängste und spezifische Ängste im Geräteturnen nach Baumann (z.B. allgemeine Ängstlichkeit, Angst durch Orientierungsmangel, Angst vor dem Unbekannten, Realangst, Erwartungsangst).
Welche Methoden zur Angstbewältigung werden vorgestellt?
Das Dokument stellt verschiedene Strategien zur Angstbewältigung im Sportunterricht vor, darunter Selbstregulationstechniken, Fremdregulationstechniken und die Angstreduktion durch Wagniserziehung. Diese Methoden werden im Kontext einer praktischen Unterrichtseinheit zur Sprunghocke veranschaulicht.
Wie ist das Dokument aufgebaut?
Das Dokument ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Angst (Definition, Ursachen, Symptome), Angst und Angstbewältigung im Sportunterricht, Schulpraktische Anwendung am Beispiel einer Unterrichtseinheit zur Sprunghocke und Resümee (Zusammenfassung und Ausblick). Es beinhaltet außerdem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Für wen ist das Dokument gedacht?
Das Dokument richtet sich in erster Linie an Sportlehrkräfte, die Unterstützung beim Umgang mit ängstlichen Schülern im Sportunterricht benötigen. Es kann aber auch für Studierende der Sportpädagogik und Psychologie von Interesse sein.
Welche konkreten Beispiele werden im Dokument verwendet?
Das Dokument verwendet das Beispiel der Sprunghocke im Geräteturnen, um die Thematik der Angst im Sportunterricht zu veranschaulichen. Es wird eine detaillierte Beschreibung einer Unterrichtseinheit zur Sprunghocke mit didaktischen und methodischen Vorgehensweisen zur Angstbewältigung präsentiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Angst, Ängstlichkeit, Sportunterricht, Sprunghocke, Angstbewältigung, Selbstregulation, Fremdregulation, Wagniserziehung, Psychologie, Pädagogik, Handlungsfähigkeit, Schüler, Lehrkraft.
- Quote paper
- Dominik Eichert (Author), 2018, Ängstliche SchülerInnen im Schulsport. Angstbewältigung durch den Sportunterricht, am Beispiel einer Unterrichtseinheit zur Sprunghocke, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455794