Arno Schmidt weist in den Berechnungen darauf hin, dass es in der bisherigen Literatur keine Traumspiele gibt, sondern dass es sich dabei immer um Varianten des Längeren Gedankenspiel handelt (BIII, 275). Im Essay Sylvie & Bruno hinterfragt Schmidt selbst die Möglichkeiten literarischer Traumdarstellungen und kommt zum negativen Ergebnis, dass es bisher keine gelungenen Traumdarstellungen gäbe. Er legt in der Folge keine Texte zur Prosaform des Traums vor.
Inhaltsverzeichnis
- I. Träume in der Literatur
- II. Arno Schmidts Prosaform des Traums
- a) Literarische Umsetzung der Versuchsreihe IV
- b) Neuorientierung im Werk durch die Freud-Lektüre
- c) Stilistische Merkmale der Prosa Arno Schmidts
- III. Unvollendete Träume
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der Prosaform des Traums in Arno Schmidts Theorie der Berechnungen. Er analysiert Schmidts Konzept der Traumprosa, beleuchtet dessen literarische Umsetzung und untersucht die Gründe für die Unvollständigkeit des Projekts.
- Arno Schmidts Theorie der Berechnungen und seine Konzeption der Prosaform des Traums
- Die literarische Umsetzung der Traumprosa in Schmidts Werk
- Die verschiedenen Theorien zur Unvollständigkeit des Projekts der Traumprosa
- Der Einfluss von Sigmund Freuds Psychoanalyse auf Schmidts Werk
- Die stilistischen Eigenheiten von Arno Schmidts Prosa und deren Auswirkungen auf die Darstellung des Traums
Zusammenfassung der Kapitel
I. Träume in der Literatur
Dieses Kapitel behandelt den Einfluss der Psychoanalyse auf die Literatur der Moderne und die Darstellung des Traums in literarischen Werken. Es werden die spezifischen Merkmale des Traums als Phänomen und seine Umsetzungen in der Literatur beleuchtet. Der Abschnitt verdeutlicht auch die Herausforderungen, die mit der literarischen Verarbeitung von Träumen verbunden sind, insbesondere die Transformation von visuellen Bildern in Sprache und die Gefahr der Interpretation anstatt der direkten Darstellung.
II. Arno Schmidts Prosaform des Traums
Dieses Kapitel konzentriert sich auf Arno Schmidts Theorie der Berechnungen, insbesondere auf die vierte Prosaform, die der Traum. Es werden die Merkmale der Traumprosa im Vergleich zum Längeren Gedankenspiel erläutert, wobei insbesondere die Passivität des Traums und die negative Konnotation des Trauminhalts hervorgehoben werden. Das Kapitel beleuchtet auch die wenigen theoretischen Ausführungen Schmidts zum Thema und die fehlende literarische Umsetzung der Versuchsreihe des Traums.
III. Unvollendete Träume
Dieses Kapitel untersucht die Gründe für die Unvollständigkeit des Projekts der Traumprosa in Arno Schmidts Werk. Es werden verschiedene Hypothesen diskutiert, darunter die Annahme einer zumindest teilweisen literarischen Umsetzung des Traums in einigen von Schmidts Werken, die Neuorientierung des Autors durch die Freud-Lektüre und die potenziellen Konflikte zwischen den stilistischen Eigenheiten seiner Prosa und der Darstellung des Traums.
- Quote paper
- Tina Grahl (Author), 2012, Arno Schmidts unvollendete Träume. Die Prosaform des Traums in der Theorie der "Berechnungen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455600