Das Thema Bindung begegnet uns im täglich Leben sehr oft. Sei es unbewusst, wenn wir eine Mutter mit ihrem Kind im Bus beobachten, oder bewusst – wie in der gesellschaftspolitischen Debatte über Kitas. Bindung ist etwas, das uns alle betrifft, und jeden von uns in seinen zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflusst. Die uns bekannteste, und wohl vertrauteste Bindung, ist die, die der Mensch meist von Geburt an erlebt: Die Bindung zu seiner Mutter.
In diesem Text wird das Modell der Bindungstheorie mit Fokus auf der Mutter-Kind-Beziehung im Säuglingsalter vorgestellt. Der Begründer der Bindungstheorie, John Bowlby (2008), beschreibt „Bindung“ als angeborenes und enorm wichtiges Verhalten eines Menschen, welches klar abgegrenzt werden müsse von sexuellem Verlangen oder etwa dem Nahrungsbedürfnis. Gemeint ist folglich eine Beziehung nur auf der Gefühlsebene. Erst im späteren Verlauf des Lebens wird die meist langjährige Bindung zu einer Hauptperson oft durch partnerschaftliche Beziehungen ergänzt. Das Bindungsverhalten unterscheidet sich dahingehend von der Bindung, dass die Nähe suchende Person aktiv wird, um zur Bindungsfigur Kontakt aufzunehmen. Eine psychisch gesunde Person besitzt immer die Fähigkeit, sich an einen anderen Menschen zu binden. Die Bindungstheorie besagt außerdem, dass ein Kind während seiner Entwicklung immer mehr auf Entdeckungstouren geht, da es ein Interesse an seiner Umwelt entwickelt. Hierzu müssen die Eltern als sichere Basis dienen, zu der das Kind zu jeder Zeit zurückkehren kann und umsorgt wird.
Die Modelle der Bindungstypen sind unterteilt in die Kategorien „sicher“, „unsicherambivalent“ und „unsicher-vermeidend“. Der unsicher-ambivalente sowie unsichervermeidende Bindungstyp werden durch Störungen charakterisiert, die bei den Kindern oftmals durch aggressives oder ängstliches Verhalten gekennzeichnet sind.
Inhaltsverzeichnis
- I Abstract
- II Einleitung
- 1. Definition: Bindung
- 2. Die Bindungstheorie
- 2.1 Die Modelle der Bindungstypen
- 2.2 Das innere Arbeitsmodell
- 3. Mutter-Kind-Beziehung im Säuglingsalter
- 4. Einflussfaktoren auf mütterliches Verhalten
- 5. Diskussion
- 6. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der Bindungstheorie von John Bowlby und deren Anwendung auf die Mutter-Kind-Beziehung im Säuglingsalter. Der Fokus liegt dabei auf der Definition von Bindung, den verschiedenen Bindungstypen und dem Einfluss von Mutter-Kind-Interaktion auf die Entwicklung der Bindungsqualität.
- Definition von Bindung als ein angeborenes, überlebenswichtiges Verhaltensmuster
- Die verschiedenen Bindungstypen: Sicher, unsicher-ambivalent und unsicher-vermeidend
- Das innere Arbeitsmodell als mentale Repräsentation der Bindungserfahrung
- Der Einfluss von mütterlichem Verhalten auf die Bindungsentwicklung
- Diskussion der Bedeutung der Bindung für die psychosoziale Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Das Abstract fasst die Kernaussagen des Textes zusammen und stellt die Bindungstheorie von John Bowlby mit Fokus auf die Mutter-Kind-Beziehung im Säuglingsalter vor. Die Einleitung führt in die Thematik ein und betont die Relevanz von Bindung im alltäglichen Leben und in wissenschaftlichen Debatten. Kapitel 1 definiert Bindung als ein angeborenes, überlebenswichtiges Verhaltensmuster und differenziert zwischen Bindung und Bindungsverhalten. Kapitel 2 stellt die verschiedenen Bindungstypen und das innere Arbeitsmodell vor. Das Kapitel 3 beleuchtet die Mutter-Kind-Beziehung im Säuglingsalter und untersucht den Einfluss von mütterlichem Verhalten auf die Bindungsentwicklung.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind Bindung, Bindungstheorie, John Bowlby, Mutter-Kind-Beziehung, Säuglingsalter, Bindungstypen, inneres Arbeitsmodell, mütterliches Verhalten, psychosoziale Entwicklung.
- Quote paper
- Carlotta Reichert (Author), 2016, Die Bindungstheorie nach John Bowlby. Mutter-Kind-Beziehung im Säuglingsalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455445