Zeiten des Umbruchs fordern uns alle heraus. Sie erfordern eine bedarfsgerechte Führung. Dies gilt nicht zuletzt für das soziale Aufgabenfeld. Die vorliegende Arbeit greift diese Tatbestände auf und sucht deren Zusammenhang nachzuspüren. Ziel dieses Bemühens ist es, den heutigen Erfordernissen auf den Grund zu gehen und aus der gewonnenen Erkenntnis Handlungsanleitungen abzuleiten. Den sich vollziehenden Veränderungen können wir uns letztlich nicht entziehen. Wir können sie allerdings beeinflussen. Orientierung zu geben und ein gemeinsames Vorgehen herbeizuführen ist da ein bedeutsamer klassischer Teil der Führungsaufgabe in einer Zeit dynamischen Wandels. Besonders innerhalb des sozialen Aufgabenfeldes wird dies deutlich, wo es gilt, Integration und Teilhabe zur Sicherung des sozialen Friedens und zur Bewahrung kultureller Errungenschaften zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Zeit des Umbruchs
- Zukunft als permanente Aufgabe und Herausforderung für verantwortungsbewusst Handelnde
- Verfehltes politisches Handeln als gesellschaftliches
Problem
- Verschobenes politisches Spektrum und resultierende Konsequenzen
- Zunehmende Differenzierung, Verlust an Gemeinsamkeit und Relativierung von Grundwerten
- Verlorenes Vertrauen, ein zu überwindendes Grundübel in unserer Zeit
- Hass und Gewalt als kontraproduktive Reaktionen auf subjektiv empfundene Ohnmacht und erlittene Gerechtigkeitsdefizite
- Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit als Resultat eigener Verunsicherung, Angst und Identitätszweifel
- Politische Vereinnahmung, Machtspiele und Showmen- ship statt ernsthafter Problembewältigung
- Anderen Perspektiven schaffen, eine unabweisbare Notwendigkeit
Bedarfsgerechte Führung
- Das komplexe Aufgabenfeld Führung – eine nur unvollkommen zu bewältigende Herausforderung
- Herausforderungen meistern als Auftrag
- Zu berücksichtigende Aspekte für erfolgreiches Führungshandeln
- Führung, Entwicklung, Teilhabe und Gesundheit
- Teilhabe und Integration, eine Notwendigkeit in unserer Gesellschaft
- Führungsaufgabe der Politik zur Bewahrung des sozialen Friedens
- Sinnstiftung und Beitrag der Kirchen
- Führung und Bildungsgerechtigkeit – eine Heraus- forderung und ein Streitobjekt
- Führung und Digitale Bildung – Quantensprung oder Modeerscheinung?
Soziales Aufgabenfeld
- Soziales Aufgabenfeld als Teil einer Gesamtheraus-forderung
- Wohlfahrts- und Sozialarbeit – mehr als ein Reparatur- instrument für gesellschaftliche Verwerfungen
- Neue Form der Wohlfahrts- und Sozialarbeit – eine zeitgemäße Antwort auf veränderte Herausforderungen
- Hilfe zur Selbsthilfe in sozialen Problemlagen als Kern-aufgabe der Wohlfahrts- und Sozialarbeit
- Ergebnisorientierte Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt
- Eigensinn und Gemeinsinn im Ehrenamt
- Institutionelle Identität versus wirtschaftliches Gewinn-streben
- Gemeinwohlorientierung als zentrale Orientierungsgröße
- Aufgabenteilung zwischen Staat, Kirchen, Wohlfahrts-verbänden und Bürgern
Gesamtzusammenfassung
Anhang
- Zentrale Aufgabenbereiche der Führung im Rahmen der Wohlfahrts- und Sozialarbeit
- Fragen zur persönlichen Beantwortung
- Über den Autor
- Eigene Anmerkungen
Vorwort
Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, die einer bedarfsgerechten Führung bedarf. In besonderer Art und Weise wird dies im sozialen Aufgabenfeld deutlich. Dies war Anlass für nachfolgende Überlegungen und diese zur Diskussion zu stellen. Denn in der bewussten Wahrnehmung des Gegebenen, im wechselseitigen Austausch von Argumenten und in der Suche und dem Ringen um bestmögliche Lösungen liegt die wohl begründete Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Dazu Impulse zu geben, erscheint der aufgewandten Mü hen wert.
Mit dem Themenkreis „Zeit des Umbruchs“ greifen wir einen höchst aktuellen Problemkreis auf. Für uns alle ist wohl unübersehbar, dass die Dynamik des Wandels uns herausfordert. Ein reines Abwarten und ein unkritisches Festhalten am Bestehenden wird denn auch weder den sich entfaltenden Erfordernissen noch den einzelnen Menschen von heute und morgen gerecht. Ihnen aber gerecht zu werden und positive Spuren zu hinterlassen ist uns als Auftrag erteilt.
Bei Betrachtung des Problemkreises des Wandels wird deutlich, dass es zur Bewältigung der Herausforderungen einer bedarfsgerechten Führung bedarf. Sie soll inspirieren, Visionen entwickeln, in den Prozess der Veränderung einbinden, ermutigen, Hilfestellung geben und koordinieren. Sie soll dazu beitragen, Erfolg zu erzielen und ein verbessertes Morgen zu schaffen. Dies kann eine Führungskraft al lerdings nicht alleine bewerkstelligen. Insoweit ist eine gemeinsame Anstrengung aller Betroffenen und Beteiligten erforderlich.
Mit dem Blick auf das soziales Aufgabenfeld sollen letztlich erforderliche Konse quenz aufgezeigt und verdeutlicht werden. Dieses Aufgabenfeld verdient nicht zuletzt deshalb besondere Beachtung, da hier ein Wirken für Mitmenschen geschieht, die der Hilfe der Stärkeren bedürfen und aus eigener Kraft nur unzureichend in der Lage sind, am gesellschaftlichen Geschehen, der sich vollziehenden Entwicklung und damit am Fortschritt, dem wir uns nicht entziehen können, teilzuhaben.
In diesem Dreiklang aus Zeit des Umbruchs, bedarfsgerechte Führung und soziales Aufgabenfeld liegen vielfältige betrachtens- und bedenkenswerte Aspekte, die wir im Rahmen einer kleinen Veröffentlichung nur unzureichend anreißen können. Es erscheint jedoch dennoch sinnvoll, mittels einzelner Kurzbeiträge zum Nachdenken anzuregen und damit für Interessierte und Aufgeschlossene Impulse zu geben. Sie sind dazu berufen, im Vorfeld von Entwicklung diese zu bedenken und letztlich prägend Einfluss zu nehmen.
Hinter dieser Arbeit steckt der Wunsch nach Bewältigung der offenkundigen heutigen Herausforderungen. Diese sollen aufgegriffen, durchdacht und analy siert werden, es sollen schrittweise Lösungskonzepte entstehen, deren Umsetzung für Mensch und Umwelt Verbesserungen schafft. In der Zuversicht auf Bewältigung haben wir uns auf den Weg zu machen um unseren Beitrag zu leisten, damit die Chancen gegenüber den Risiken gewinnen und sich das Po sitive weiter entfaltet.
Wenn in diese Publikation neben den Texten auch Bilder aufgenommen wurden, so deshalb, damit neben den Problemen, Herausforderungen und zu bewältigenden Aufgaben auch das Vertraute und Aufbauende zur Geltung kommt, die Heimat, die Natur und die Menschen in ihrer Ungezwungenheit und Lebensart. Sie sind für den Einzelnen nicht nur ärgerliches Gegenüber und Lebensumwelt, sondern auch Quelle der Freude, die Kraft gibt und ermutigt, sich zu engagieren und einzubringen.
All Jenen, die mich durch Gespräche oder auf andere Art und Weise ermuntert und damit unterstützt haben, danke ich an dieser Stelle recht herzlich. Für sie und die an der aufgegriffenen Thematik Interessierten ist diese Arbeit letztlich entstanden. Über das Vorgestellte hinaus zu denken ist aus meiner Sicht überaus erwünscht. Insoweit erhebt die Publikation nicht den Anspruch, ein abgeschlossenes Werk zu sein. Es ist – wie alles menschliches Wirken – Stückwerk und damit – so hoffe ich – hilfreiche Grundlage für weiterführendes Denken und Handeln.
Fürth, den 15. Jan. 2019
Prof. Dr. mult. Alfons Maria Schmidt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bild 1: Blick zum Rathausturm in Fürth aus der Fußgängerzone (geteilt)
Zeit des Umbruchs
Zukunft als permanente Aufgabe und Herausforderung für verantwortungsbewusst Handelnde
Wer auf die Zukunft einer sozialen Einrichtung vorbereitet sein will, der ist gehalten, durch hinreichende Reflexion die sich laufend vollziehenden Herausforderungen, Einflüsse und Verände rungen in unserer Gesellschaft, aber auch die legitimen Interessen und Bedürfnisse der Menschen innerhalb und außerhalb sozialer Gebilde wahrzunehmen und hinreichend zu berücksichtigen.
Dabei bewegen wir uns im Spannungsfeld von Bewahren und Verändern, von ethischer Bindung und pragmatischer Bewältigung, von Berücksichtigung des Verbindenden und Eingehen auf das Spezifische vor Ort. Wir sind hier eingebunden in einen fortlaufenden Prozess der Entwicklung in die sich entfaltende Wirklichkeit, die realen Fortschritt darstellen und erhöhtes Wohlbefinden schaffen soll. Dies fordert letztlich jedes Mitglied einer Gemeinschaft dazu heraus, konstruktiv beizutragen.
Wenn beispielsweise im Bayerischen Roten Kreuz heute die Schnittstellenproblematik, die zu nutzenden Synergieeffekte, die Vernetzung und Transparenz, aber nicht zuletzt auch der wertschätzende Umgang im Zentrum der Betrachtungen stehen, so gibt es dafür gute Gründe. Denn die vorhandenen Schnittstellen sollen keine vermeidbaren Reibungsverluste hervorrufen, Synergieeffekte sollen über die Einzelleistungen hinaus positive Wirkungen zeitigen, Vernetzung und Transparenz dienen der Klarheit und der gemeinsamen Ausrichtung und wertschätzender Umgang gewährleistet Bereitschaft zu konstruktivem Mit einander und fruchtbringender Zusammenarbeit.
Bei den Herausforderungen und Veränderungen gilt es nicht zuletzt, den technologischen Wandel durch Digitalisierung und daraus resultierende Erfordernisse hinreichend in Entwicklungsüberlegungen einzubinden. Dies darf allerdings nicht in einer technokratischen Art und Weise geschehen, ohne die betroffenen Menschen und deren Befindlichkeit zu vernachlässigen. Insoweit ste hen hier formale, inhaltliche, soziale und ergebnisbezogene Aspekte gleichge wichtig nebeneinander.
Bei den formalen Aspekten stehen die neuen Technologien im Vordergrund, bei inhaltlichen Aspekten sind die sachlichen Aufgabenstellungen in den einzelnen Teilaufgabenfeldern sowie deren Einbindung in die Gesamtaufgabe im Zentrum der Betrachtung, soziale Aspekte befassen sich mit den legitimen Interessen und Bedürfnissen der von den Veränderungen betroffenen Menschen und ergebnisbezogene Aspekte bemühen sich darum, voraussichtlich erzielbare Effekte mit aufgewandten Mühen in Beziehung zu setzen, damit Aufwand und Ertrag nicht in einem Missverhältnis zueinander steht.
Wenn hinter der Zukunftsorientierung ein offener Blick auf das steht, was bislang erreicht wurde, was es zu bewahren gilt und was einer Entwicklung bedarf, dann ergibt sich jene Aufgeschlossenheit, die eine sinnvolle Brücke vom Gestern zum Morgen darstellt. Letzterem gerecht zu werden fordert Beweglichkeit, denn künftige Wirklichkeit weicht zwangsläufig von heutigen Gegebenheiten und vergangenen Verhältnissen ab. Wer stehenbleibt, fällt hinter die sich wandelnden Erfordernisse zurück. Dabei ginge zwangsläufig wünschens werte Wirksamkeit verloren.
Erforderliche Fortentwicklung in einzelnen Aufgabenfeldern bedürfen letztlich der Einbindung in ein Gesamtkonzept. Dieses geht – jedenfalls innerhalb des Bayerischen Roten Kreuzes – nach wie vor von der sozialen Zielstellung und der Wahrnehmung von gesellschaftlicher Mitverantwortung aus. Dabei bietet sich an, bislang ungenutzten Sachverstand und brachliegende Potentiale stärker einzubinden, damit dringend erforderliche positive Effekte und gebotene Modifikationen erzielt werden.
In der Vergangenheit wurden bedauerlicherweise soziale Aspekte im Binnenverhältnis zuweilen vernachlässigt. Hier das Wir-Gefühl zu stärken und ein gemeinsames zielgerichtetes und erfolgsorientiertes Wirken zu entfalten, wird gerade heute zu einer unverzichtbaren Notwendigkeit. Denn ein suboptimales Sozialgefüge wird dem Einzelnen angesichts heute gebotener vielfältiger Alter nativen kaum gerecht. Insoweit sind Abwanderungstendenzen gerade bei flexiblen Leistungsträgern zu befürchten.
Dass in diesem Zusammenhang gerade Führungskräfte in stärkerem Maße gefordert sind, ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen unserer Zeit. Sie haben Orientierung zu geben, zu fordern und zu fördern, Sinn zu vermitteln und einzubinden, zu koordinieren und wertzuschätzen. Sie haben dafür zu sorgen, dass das Gesamtgefüge mit ihrer Zielperspektive, aber auch die legitimen Interessen und Erwartungen der jeweils Einzelnen angemessen Berücksichtigung finden.
Dass dies angesichts des sich vollziehenden Wandels und der Individualität der jeweils Einzelnen eine immer wieder neue Herausforderung darstellt, macht die Führungsaufgabe nicht leichter. Insoweit sind Hilfestellungen geboten, um den Herausforderungen einerseits, den mitwirkenden Menschen, aber auch den Adressaten des Wirkens gerecht werden zu können – auch wenn angesichts der relativen Ungewissheit der Zukunft eine angemessene Beurteilung von erzielten Ergebnissen erst in der Zukunft möglich sein wird.
Zukunft als permanente Aufgabe und Herausforderung für verantwortungsbewusst Handelnde kann aus langfristiger Betrachtung nicht umgangen werden. Ihr gerecht zu werden, ist Zeichen von Qualität, die es zu bewahren und zu steigern gilt. Erfolge der Vergangenheit liegen in der Vergangenheit, in der Gegenwart ist die Zukunft soweit möglich vorzubereiten, damit die Bedeutung bestehender sozialer Gebilde die positive Bilanz des Wirksamwerdens und die erzielten aufbauenden Effekte nicht schwinden.
Optimierte Teilaufgabenbewältigung und Gesamtkonzept sind wechselseitig abzustimmen. Nur dann kann es gelingen, auf der Höhe der Zeit bedarfsgerechte Leistungen anzubieten, eine sinnvolle Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, Befriedigung zu schaffen, der gesellschaftlichen Mitverantwortung gerecht zu werden, Schutz und Sicherheit zu geben, aber auch gebotene Stabilität im Rahmen der sich vollziehenden Veränderungen zu bieten. Es gilt, durch Offenheit, Flexibilität und gemeinsame Anstrengung das Feuer am Leben zu halten und nicht durch unreflektiertes Festhalten am Überkommenen die Asche zu bewahren.
Verfehltes politisches Handeln als gesellschaftliches Problem
Wider Populismus, überzogenes Machtdenken, Vernachlässigung von Zusammenhängen und rein emotional bestimmtes Agieren
Wahrgenommene gesellschaftliche Mitverantwortung zeigt sich an Hand der Gemeinwohlorientierung der Handelnden und nicht in der Verfolgung von Partikularinteressen. Jüngste Auseinandersetzungen in der Politik haben diese Erkenntnis überlagert und es lässt sich fragen, ob jene daran Beteiligten damit nicht nur der Parteienverdrossenheit, sondern auch der um sich greifenden grundlegenden Enttäuschung und Politikdistanz Vorschub geleistet haben.
Gerade im Hinblick auf anstehende Wahlen erscheint ein kurzfristiges Hauen und Stechen ungeeignet, Vertrauen wachsen zu lassen. Dies gilt nicht zuletzt dann, wenn man bei hochgejubelten Randproblemen Extremisten in ihren Extremposition noch zu überbieten sucht um ihnen das Wasser abzugraben, wenn man Maß und Ziel beiseiteschiebt und eine faktische Systemgefährdung betreibt, die über legitime Anliegen hinaus zerstörerisch wirkt. Stammtischparolen sind nun einmal kein Ersatz für eine gute Politik.
Verträge und rechtliche Normen außer Kraft setzen zu wollen zeugt nicht von Seriosität, vielmehr von einer panischen Angst um Machtminderung oder Machtverlust. So wird die neue Ausrichtung zum Motor für eine verstärkte Ab lehnung, der sich zeigende kurzfristig ausgerichtete Populismus zum Toten gräber gefestigter Verhältnisse, wachsender Hass, zunehmende Gewalt und Intoleranz zu einer Minderung an gesellschaftlicher Kultur und Lebensqua lität. Darin liegt wahrlich keine tragfähige Lösung für real existierende Probleme.
Die Überwindung von bestehenden Herausforderungen erfordert, den Dingen auf den Grund zu gehen und langfristig tragfähige Antworten zu suchen und zu finden. Platte Sprüche und verbalradikale Ansätze tragen da kaum den bestehenden Erfordernissen hinreichend Rechnung. Sie überwinden auch nicht liebgewordene Lebenslügen. Scheinlösungen zeugen eher von blindem Aktionismus, dem es nicht um die Sache geht, sondern um ganz andere Anliegen.
Parteipolitische Anliegen sind durchaus legitim. Sie sind jedoch den Gesamtinteressen und den zwingenden Erfordernissen des Gemeinwesens unterzuordnen. So ist im Rahmen von einfachen Antworten damit zu rechnen, dass
- Stammtischparolen Populisten nicht davon abhalten, das Original zu wählen,
- ein Ruck von der Mitte weg Mitdenkende und Verantwortungsbewusste davon abhält, zuzustimmen,
- die Tendenz zur Wahlenthaltung gestärkt und damit das Gegenteil erforderlichen Mittragens bewirkt wird und
- Parteien mehr und mehr zur größten Gefahr für Akzeptanz und Fortbestand der Demokratie werden?
Seriösen Mitbürgern sind überzeichnete Positionen und taktische Spielchen ein Greul. Am Rande einsammeln zu wollen und in der Mitte zu verlieren ist im Übrigen langfristig betrachtet wohl nicht der Weisheit letzter Schluss. Zählt nur die anstehende nächste Wahl oder doch eine anzustrebende langfristig positive Entwicklung der Gesellschaft? Letztere ist dem Gemeinwesen zu wünschen, lässt sich aber kaum mit emotional geprägten Hauruck-Methoden bewerkstelligen.
Rationalität ist einzufordern, auch wenn zurückliegende Versäumnisse die Un duldsamkeit wachsen lassen, wenn Teilaspekte herausgegriffen und der Blick auf die komplexe Gesamtproblematik vernachlässigt wird. Natürlich lassen sich die Verhältnisse schön träumen. Schönträumen ist nicht Realität son dern Wunschdenken. Und ein Zurück in die Vergangenheit mit Lösungskonzepten, die an veränderten Gegebenheiten vorbeigehen, ist kaum hilfreich, gemeinsam das zu Leistende zu vollbringen.
Manche Zeiten bringen besondere Belastungen mit sich. Heute leben wir in einer solchen Zeit. Erscheint es da nicht vernünftig,
- möglichst vorurteilsfrei die Wirklichkeit und die in ihr vorhandenen Defizite zu erfassen,
- ethische, rechtliche, professionelle, wirtschaftliche, soziale und auch praktische Ge sichtspunkte zu berücksichtigen,
- im fairen Austausch von Argumenten um bestmögliche und verantwortbare Lösungen zu ringen,
- in einem Stufenprogramm die Umsetzung des im Konsens gefundenen Weges anzugehen und
- auf dem Weg angesichts neu gewonnener Erkenntnisse erforderlich werdende Anpassungen vorzunehmen?
Wir wissen, dass einfache holzschnittartige Antworten in aller Regel ungeeignet sind, Aufgaben zu bewältigen, Probleme zu überwinden und Herausforderungen zu meistern. Gerade im letzten Jahrhundert haben wir dies immer wieder gesehen. Auch dem Letzten muss klar sein, dass es keinen Sinn macht, offenkundige Fehler zu wiederholen. Sie machen keinen Sinn und bieten keine langfristig tragfähigen Lösungen. Gerade diese aber sind gerade heute erforder lich.
So erscheint geboten, das Drängende und Wichtige anzugehen und sich nicht mit Nebenkriegsschauplätzen zu verzetteln. Es erscheint vielmehr erforderlich, in zentralen Fragen um bestmögliche Lösungen bemüht zu sein und Argumente anderer auf deren Wert hin zu prüfen. Es erscheint erforderlich, ethische Aspekte nicht aus Bequemlichkeit auszuklammern und langfristige Folgewirkungen zu bedenken. Da mag es sein, dass nicht unmittelbar die Ideallösung offenkundig wird. Aber eine zügige schrittweise Fortentwicklung der Ge gebenheiten in die richtige Richtung ist nicht zu verachten.
Wer die Forderung erhebt: „ich will alles und dies sofort“, dem ist hinreichend notwendiger Realismus abzusprechen, der bewegt sich jenseits der Wirklichkeit und des Machbaren. Dies zu erkennen und anzuerkennen führt uns dazu, erforderliche Mühe einzusetzen und Anstrengung auf uns zu nehmen. Es führt uns dazu, den Dingen auf den Grund zu gehen und sich nicht mit blindem Aktionismus und Scheinlösungen zufrieden zu geben. Letzteres verschlimmert die Ver hältnisse anstatt diese zu bessern.
Die Bündelung von Kompetenzen und Erfahrungen, einer verantwortbaren Grundeinstellung und der Bereitschaft, das Notwendige gemeinsam in Angriff zu nehmen lässt sich nicht ersetzen. Dabei sind letztlich alle gefordert, ihren Teil beizusteuern. Es erscheint da nicht so interessant, von wem die zündende Idee kommt. Interessant ist vielmehr, dass die Herausforderungen im Miteinander zufriedenstellend gemeistert werden. Dann sind wir am besten gerüs tet für die Zukunft und deren immer wieder neue Zumutungen.
Verschobenes politisches Spektrum und resultierende Konsequenzen
Der Blickwinkel auf das politische Spektrum zeitigt erhebliche Auswirkungen, da sich aus abweichender Betrachtung zwangsläufig differierende Einschätzungen ergeben. Ist in einer Gesellschaft das Spektrum beispielsweise nach rechts verschoben, ergibt sich vor allem hinsichtlich der Wahrnehmung des Umfangs an Rechtsextremismus ein deutlicher Unterschied, der hinsichtlich der für angemessen erachteten Konsequenzen und des vorhandenen Handlungsbedarfs zu deutlichen Fehleinschätzungen führt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ein nach rechts verschobenes politisches Spektrum hat zur Folge, dass nur ein Teil des real vorhandenen Rechtsextremismus als solcher wahrgenommen wird. Tatsächlich vorhandener Rechtsextremismus, der nicht wahrgenommen wird aber vorhanden ist, lässt im politischen Handeln letztlich angezeigte und erforderliche Maßnahmen vermissen. Denn die regional dominierende gesellschaftliche Wahr nehmung prägt das allgemeine Bewusstsein.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Dies gilt jedenfalls für Menschen, die traditions- oder extrinsisch geleitet sind und sich stark beeinflussen und tendenziell fremdbestimmen lassen. Uns führt dies zu der Erkenntnis, dass angesichts des unverkennbaren heutigen Rechtsrucks in Deutschland und der abnehmenden Bindungswirkung von früheren Volksparteien sich eine veränderte Wirklichkeit zeigt, die deutliche Folgewirkungen erkennen lässt. Sie zeigen sich im noch demokratischen Spektrum ebenso wie in der veröffentlichten Meinung.
Besondere Bedeutung haben hier ungeachtet von „fake news“ auch die vom Zeitgeist geprägte „Schere im Kopf“, sowie durch Normierungsdruck und tendenzielle Gleichschaltung geprägte Unsicherheit, die Angst auch ohne direkte Bedrohung erwachsen lässt. In Teilen der Bundesrepublik Deutschland kann angenommen werden, dass die vorhandene Tendenz einer Spektrumsverlagerung nach rechts zurückzuführen ist auf
- Frustration durch die heute stattfindende Dynamik des Wandels, die wechselseitige Überlagerung vielfältiger, gleichzeitig sich ergebender Veränderungsprozesse, die Globalisierung, neu auftretende Handlungs- und Anpas sungs erfordernisse, sowie die wachsende Komplexität in einer vernetzt agie renden Welt.
- Aber auch eine Rückwärtsgewandtheit und Bindung an das Vertraute, das Empfinden von Überforderung, fehlender Hilfe und Erläuterung, sowie sub jektiv empfundene Undurchschaubarkeit des Geschehens. Aber auch das bewusste Ausnutzen der Verunsicherung durch extreme politische Kräfte lassen diese Positionsverlagerung verständlich werden.
Die Diskrepanz zwischen tatsächlichem und wahrgenommenem Rechtsextremismus wirken sich nicht nur im politischen Handeln, sondern auch hinsichtlich der Attraktivität des Standortes, der Ansiedlungsbereitschaft von Unternehmen, auf Zu- und Abwanderung aus. Dass hier einzelne Urlaubsregionen leiden, ist denn auch höchst verständlich und nachvollziehbar, auch wenn zu konstatieren ist, dass der Rechtsruck nur einen gewissen Teil der Bevölkerung betrifft.
Da ist wohl zu vermitteln, dass Teilhabe am gesellschaftlichen Geschehen eine ganzheitliche Annahme dieses Geschehens erfordert und das Streben nach einem Herauspicken von Rosinen Zeichen der Unreife darstellt. Wir wissen doch, dass jedes Gemeinwesen Licht- und Schattenseiten hat und es die Aufgabe der Mitglieder des Gemeinwesens ist, die Lichtseiten zu vermehren und die Schattenseiten abzubauen. Dies wird nur im Miteinander geschehen können, nicht durch das Verfolgen von unrealistischen Wunschträumen und das Bestimmen von Sündenböcken.
Politisch Verantwortliche sind gut beraten, nicht nur auf den Erhalt der Mehrheit zu schielen, sondern in Verantwortung langfristig wirksam werdende Konsequenzen aus einer Sehschwäche auf dem rechten Auge zu bedenken und im Handeln zu berücksichtigen. Wer Realität nicht wahrzunehmen bereit ist, der ändert letztlich im positiven Sinne Nichts an der Realität. Fehlende Wahrnehmung und Verharmlosung sind letztlich ein Anschlag auf die Zukunfts- und Konkurrenzfähigkeit einer Region im internationalen Wettbewerb.
Was Not tut ist eine neue Kultur des Miteinanders. Eine Kultur, die Ungewissheiten zulässt und Probleme angeht, eine Kultur die einbindet statt auszugrenzen, die um Fortschritt im positiven Sinne bemüht ist und die Würde jedes Einzelnen achtet. Dass durch individuelle Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung sich eine Bandbreite ergibt, ist eine Bereicherung, sofern anderen gleiche Rechte zugestanden und Mitverantwortung für das Ganze wahrgenommen werden.
Dass geschichtlich zurückliegende Unterschiede in einzelnen Teilen der Bundesrepublik Deutschland bestehen ist Fakt. Dies ändert aber nichts an dem Erfordernis, für die Gesellschaft, das Gemeinwesen und Demokratie einzutreten. Wohin die Alternative aus Intoleranz, Gleichschaltung und Repression geführt hat, konnte man schließlich oft genug sehen. Dass Bewältigung von Herausforderungen in einem schrittweisen Prozess stattfindet, steht gegen das Einfordern rascher einfacher Antworten. Letztere wird es nicht geben.
Rationale Betrachtung und Verantwortungsbewusstsein raten uns, Diskrepanzen zwischen wahrgenommenem und real bestehendem Rechtsextremismus als Warnsignale ernst zu nehmen. Sie raten uns dazu, berechtigte Sorgen aufzugreifen, aber destruktiven Extremismus abzuwehren. Sie raten uns dazu, auf jeden Einzelnen zu achten und das Gemeinwohl als Orientierungsgröße zu betrachten. Dann kann es gelingen, sowohl der Gesellschaft Zukunfts fähigkeit als auch dem Einzelnen Wohlbefinden zu sichern.
Zunehmende Differenzierung, Verlust an Gemeinsamkeiten und Relativierung von Grundwerten
Ein Gemeinwesen, dem das Verbindende verloren geht, das zerfällt. Da wird eine immer stärkere Differenzierung, das Schwinden zentral erforderlicher Über einstimmung und die Relativierung von Grundwerten zu einem echten Problem. Denn das Gemeinsame verbindet, lässt ein „Wir-Gefühl“ entstehen und subjektiv Sicherheit erfahren. Dies macht Mut und befreit dazu, im Empfinden des Angenommenseins Neues zu wagen, Persönlichkeit zu entfalten und Individualität als Bereicherung zu empfinden.
Der Konflikt zwischen dem Bewahrung des Gemeinsamen und dem legitimen Streben nach Selbstverwirklichung gestaltet sich bei näherer Betrachtung nur dann als Gefahr, wenn zwischen der Rückbindung und der Verfolgung individueller Ziele das Gleichgewicht verloren geht. Denn
- der Mensch ist unweigerlich auf andere angewiesen, die ihm erforderlichen Schutz und Sicherheit, Orientierung und Maßstäbe bieten, von ihm aber auch Rück sichtnahme einfordern.
- Und nur in Auseinandersetzung mit sozialen Gebilden ist der Einzelne letztlich in der Lage, sein individuelles Sein zu entwickeln und zu einer Persönlichkeit heranzureifen.
Wenn heute also das Verbindende zunehmend verloren geht, durch immer stärkere Differenzierung und Schwinden zentral erforderlicher Übereinstimmungen, sowie eine Relativierung von essentiellen Grundwerten die Substanz des Gemeinsamen schwinden lässt, dann ist der Einzelne ohne Rückhalt schutz los den Stürmen des Lebens ausgeliefert. Er ist alleine, auf sich gestellt und viel fältigen Unwägbarkeiten ausgeliefert – wie ein dahintreibendes loses Blatt im Wind.
Wir brauchen den Rückhalt, Orientierung und Sicherheit, wie wir auch den Freiraum benötigen, um Individualität zu entfalten, um eigene Akzente zu setzen und mit den jeweiligen persönlichen Ideen, Kompetenzen und Erfahrungen einen konstruktiven Beitrag zur Evolution und damit zur positiven Fortentwicklung des Gemeinwesens zu leisten. Spuren zu hinterlassen ist uns als Menschen aufgetragen und wir erfahren in diesem Wirken sowohl Sinn als auch Befriedigung.
Mitmenschen sind für uns also Erfordernis, manchmal aber auch Ärgernis. An ihnen können wir uns abarbeiten und unsere eingenommenen Positionen überprüfen, um zu tragfähigen sozialverträglichen Lösungen zu kommen. Was wir an Freiraum in Anspruch nehmen, dies steht aus rationaler Sicht auch den jeweils anderen zu. Und auch sie haben gute Gründe, ihre Auffassungen und Erwartungen zu vertreten, Rücksicht auf uns zu nehmen und Rücksicht von uns einzufordern.
Immer wieder sind wir in dieser Auseinandersetzung gehalten, den erforderlichen Grundkonsens zu bewahren und nicht aufgrund kurzfristig erzielbarer Vorteile ein langfristig förderliches Zusammenleben zu gefährden. Nicht im Egoismus, aber auch nicht in der totalitären Gleichschaltung liegt Wert, sondern in der Berücksichtigung legitimer Interessen, in einem fairen Ausgleich und im Ringen um bestmögliche Lösungen. Dazu bedarf es der Sensibilität anderen gegenüber, aber auch der Geltendmachung eigener berechtigter Ansprüche.
Im Rahmen einer sozial verpflichteten Organisation haben wir hier ein ideales Übungsfeld, das zudem den Vorzug aufweist, immer wieder auftretende gesellschaftliche Benachteiligungen abbauen zu wollen, bislang Unverstandenen und Unberücksichtigten die Chance zur Teilhabe zu schaffen und sinn- und werthafte Zugehörigkeit zu einem größeren Ganzen zu vermitteln. Dies wird sich nicht immer ohne Reibungen bewerkstelligen lassen. Doch was wäre dazu die Alternative?
Wenn wir in unserer kleinen Welt der Familie, den sozialen Gruppierungen, der Wohlfahrtsorganisationen nicht die Kurve bekommen, wie soll dann der friedvolle gesellschaftliche Fortbestand unseres Gemeinwesens gesichert werden? Wenn es uns nicht gelingen sollte, jedem das Seine zuzubilligen und ihn oder sie als wertvollen Teil der Gemeinschaft anzunehmen, wie kann dann in einem Prozess wechselseitigen Zusammenwirkens etwas Wünschenswertes und Wertvolles entstehen?
Neben dem Blick auf die eigene Person ist also immer wieder der Blick auch auf andere, auf die einzelnen Mitglieder sozialen Gruppierungen in denen wir stehen erforderlich. Letztlich zählt das gemeinsame Wohl und dies ist dauerhaft kaum gegen Bezugspersonen oder an ihnen vorbei zu schaffen. Organisationen im sozialen Bereich haben hier aufgrund ihrer Aufgabenstellung eine besondere Verpflichtung und Verantwortung. Diese richten sich sowohl nach innen, wie auch nach außen.
Eine Gefährdung sozialer Gebilde können wir uns letztlich nicht leisten und ein Missbrauch von Freiheit fällt früher oder später auf den Missbrauchenden, aber auch auf andere zurück – z.B. durch die Einschränkung von Freiheitsrechten. Zudem leiden hier das soziale Klima und die gesellschaftliche Kultur. Beide zu erhalten ist letztlich zwingend geboten. Ein brachiales Durchsetzen von Geltungsansprüchen und Machtinteressen kann dies nicht ernsthaft ausgleichen.
So liegt der erfolgversprechende und auch angemessene Weg im rechten Maß begründet. Rücksicht zu nehmen und legitime Ansprüche einzufordern wird bei stärkerer Differenzierung der Gesellschaft sicherlich nicht einfacher, aber die Bewahrung des Gemeinsamen und ein Festhalten an unveräußerlichen Grundwerten bietet uns ein klares Erkennen des Erforderlichen, eine Bewahrung der die Gemeinschaft kennzeichnenden Maßstäben und den Erhalt des emotional verbindenden und bestärkenden „Wir-Gefühls“.
Das Verbindende zu betonen und das Trennende zu überwinden ist und bleibt auch weiterhin eine dauerhafte Herausforderung. Ihr sich zu stellen ist ein Kennzeichen von erlangter Reife. Nicht nachzulassen, dies bringt voran und lässt die Hoffnung als gerechtfertigt erscheinen, Herausforderungen zu meistern, Aufgaben zu erfüllen, Ziele zu erreichen und letztlich rückblickend ersehnte Befriedigung zu er fahren. Weniger individuelle Durchsetzung kann dann durchaus zu einem erhöhten gemeinschaftlichen Gewinn führen. Damit wird auch der Einzelne zum letztendlichen Gewinner.
Wir werden nicht alles haben können. Aber Geborgenheit und relatives Wohlbefinden in Freiheit und Sicherheit sind nicht zu verachten – auch wenn wir dafür gefordert werden.
Verlorenes Vertrauen, ein zu überwindendes Grundübel in unserer Zeit
Bedauerndes Bemängeln des Faktischen alleine genügt nicht
Kennzeichen unserer Zeit ist ein verlorengegangenes Vertrauen in sozial und gesellschaftlich maßgebliche Personen und Institutionen. Dieses verlorengegangene Vertrauen kommt nicht von ungefähr. Ausschlaggebend sind hier sowohl bislang gemachte Erfahrungen, begünstigende Rahmenbedingungen, als auch gewandelte Grund einstellungen und Verhaltensweisen. Aber aktuelle Ge gebenheiten sind bei entsprechender Entwicklung des Beziehungsgefüges nicht unveränderlich.
Verlorengegangenes Vertrauen als ein heute bestehendes Grundübel zu bezeichnen liegt durchaus nahe. Denn wir treffen auf dieses Phänomen sowohl in Familien, in sozialen Institutionen und in der Gesamtgesellschaft. Krisenhaft erscheint nicht zuletzt die Diskrepanz des Empfindens von Entscheidungsträgern einerseits und davon Betroffenen andererseits. Letztere sehen sich nicht selten als einfluss lose fremdbestimmte Opfer – ungeachtet vorhandener sinnvoller Ideen, relevanter Kompetenzen und nutzbarer Erfahrungen.
Fehlendes Vertrauen geht in aller Regel auf ein in der Kindheit gebildetes unzureichendes Urvertrauen und auf einen im Zeitablauf erworbenen Vertrauens verlust zurück. In beiden Fällen festigen sich auf der Grundlage von Erfahrungen schrittweise erworbene Erwartungen. Wer zurückliegend kaum Urvertrauen bilden konnte oder vorhandenes Vertrauen verloren hat, der tut sich in der Tat schwer, Bezugspersonen einen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Denn dieser macht angreifbar und verletzlich. Und dies gilt es aus subjektiver Sicht und aus Eigenschutz zu vermeiden.
Was sich gefestigt hat, lässt sich nur langfristig durch neue vertrauensbegrün dende und vertrauensfestigende Erfahrungen verändern. Vertrauen muss hier insoweit erst verdient werden, ehe Vorsicht abgebaut und sich ein konstruktives Miteinander einstellen kann. Denn negative Erfahrungen zeigen in aller Regel eine Langfristwirkung. Insoweit ist hinreichende Geduld angesagt. Ein gebotenes sozialintegrierendes Umschalten im Verhalten zeigt also in der Regel erst langfristig erhoffte Wirkung.
Vertrauensverlust aufgrund von Erfahrungen geht in erster Linie auf ein Fehlverhalten maßgeblicher Bezugspersonen und Institutionen zurück. Wir erkennen dies bei näherer Betrachtung von Verhaltensweisen von Führungskräften, von politischen Entscheidungsträgern, sowie sozialen und gesellschaftlichen Institutionen, gegenüber denen eine starke sachliche oder emotionale Abhängigkeit besteht. Die faktische und auch die zugebilligte Relevanz ist hier in aller Regel maßgeblich. Wir sehen dies beispielsweise bei Eltern, Schulen, Arbeitgebern, Kirchen und sonstig relevanten sozialen Gebilden.
Damit es zu fehlendem Vertrauensaufbau oder Vertrauensverlust kommt, ist allerdings nicht nur Fehlverhalten maßgeblich. Es zählen auch
- zunehmende Undurchschaubarkeit,
- Ausmaß der Veränderungen und Dynamik des Wandels,
- fragwürdige Eindruckslenkung statt Offenheit und Wahrhaftigkeit,
- Verfolgen kurzfristiger Effekte statt einer langfristigen Ausrichtung, sowie
- Tiefe und Grad der Festigung der Verunsicherung.
In einer Zeit zunehmender Komplexität und der Notwendigkeit zu fortlaufenden Anpassungen besteht nun einmal bei einem Teil der Mitbürger die Gefahr der Überforderung und der Neigung zu einfachen Antworten auf Herausforderungen, Rahmenbedingungen, Probleme und Aufgaben. Ohne hinreichende Information und Erläuterung, Bau von Brücken, Mitnahme und Einbindung wird dieser Tatbestand nicht zu überwinden sein. Letztlich hilft es nicht, sich alleine vom Wünschenswerten auszugehen oder Sündenböcke für Defizite verantwortlich zu machen.
Wenn wir auf maßgebliche Entscheidungsträger blicken, so ist hier sicherzustellen, dass nicht ein kurzfristig realisierbarer positiver Effekt zählt, sondern eine langfristig vertrauensbildende und konstruktive Ausrichtung. Kurzfristig erzielbare Vorteile gehen zumeist zu Lasten von Fairness und einer kontinuierlichen vertrauensvollen Zusammenarbeit. Maßgeblich ist letztlich das Ausmaß der aus Erfahrungen gefestigten Verunsicherung bei realer oder subjektiv empfundener Abhängigkeit oder gesellschaftlicher Unter ordnung.
Entgegengebrachtes Vertrauen ist in aller Regel abhängig von einer Reihe an Voraussetzungen. Dazu zählen
- Glaubwürdigkeit und Zuversicht,
- erlebte Fairness, Offenheit und Ehrlichkeit,
- Chance zur Beteiligung, Teilhabe und erlebte Zuwendung, aber auch
- schrittweise Überwindung negativer Erfahrungen und empfundener fehlender Gerechtigkeit.
Die Einschätzung der Wirklichkeit gestaltet sich faktisch höchst subjektiv und die realen Verhältnisse von Einzelnen und sozialen Gruppen differieren heute in hohem Maße. Dies macht es schwer, jene erforderliche Glaubwürdigkeit von Eliten, von Fairness, Offenheit und Ehrlichkeit, aber auch von Chancen zur Beteiligung und Teilhabe möglichst allen erlebbar zu machen. Dies aber wäre gerade heute notwendig um noch vorhandenes Vertrauen zu bewahren und Vertrauensverluste abzubauen.
Gegen negative Erfahrungen und erlebte Ungerechtigkeit nur deklaratorisch Stellung zu beziehen erscheint unzureichend. Erforderlich ist hier, dem Negativen positives Erleben gegenüber zu stellen. Dass dies im privaten, politischen und gesellschaftlichen Handeln einen Paradigmenwechsel nach sich zie hen dürfte, liegt auf der Hand. An Bedeutung gewinnt hier einerseits der be stehende legitime Bedarf des jeweils Einzelnen und andererseits der individuell von ihm zu leistende zumutbare Beitrag zum Gemeinwohl.
Um das Wünschenswerte erreichen zu können bedarf es eines aktiven Handelns, welches mit Aufwand verbunden ist. Erst wenn Wort und Tat eine Einheit bilden, kann Glaubwürdigkeit erwachsen. Dazu gilt es,
- eine überzeugende Grundeinstellung den Mitmenschen gegenüber an den Tag zu legen,
- den sozialen Umgang verantwortungsbewusst und wohlwollend zu gestalten,
- im gemeinsamen Bemühen mit jeweiligen Bezugspersonen vertrauensbildende förderliche Maßnahmen durchzuführen und
- eine ungebrochene Kontinuität im steten Bemühen um ein sozialverträgliches Miteinander bei partieller Zurückstellung persönlicher Interessen zu zeigen.
Ohne überzeugende Grundeinstellung, unzureichend verantwortungsbewusstem und wohlwollendem Umgang mit Anderen und ausgeprägter Rücksichtnahme besteht der Keim des Zweifels an der Aufrichtigkeit fort, denn die Instru mentalisierung und Nutzung eines maskenhaften sozialen Erscheinungsbildes kann auf Dauer Mitmenschen nicht überzeugen. Zwar kann man anderen kurzfristig etwas vormachen, doch allen Bezugsper sonen auf Dauer etwas vormachen zu wollen wird letztlich nicht gelingen und dies ist auch gut so.
Wer hingegen auf andere eingeht und deren Befindlichkeit berücksichtigt, wer dauerhaft ein Verhalten an den Tag legt, das ethisch gegründet und in sich stimmig erscheint, dem öffnen sich früher oder später die Herzen. Ihm wird damit die Chance gegeben, in positiver Art und Weise zu beeinflussen und zu gestalten. Dass hier ein langer Atem erforderlich scheint und dennoch nicht alle überzeugt werden können, ist wahr. Doch so ist nun einmal die soziale Wirklichkeit.
Im Hintergrund der sozialen Ausrichtung steht eine ausgeprägte Gemeinwohlorientierung, die Wertgebundenheit des Handelns, Sensibilität und die Bereitschaft zu Empathie. Es gehört Wahrhaftigkeit statt „Showmenship“ dazu und ein reflektiertes problemlösendes Denken und Handeln statt einer in erster Linie machtpolitischen Präferenz. Wir alle wissen schließlich, dass fehlende Nach vollziehbarkeit zu fehlender Akzeptanz führt und fehlendes Mittragen nach sich zieht.
Dass wahrgenommene Ohnmacht, Gerechtigkeitsdefizite und eine undefinierte diffuse Angst gerade bei Populisten eher zu Hass, Widerstand und der Suche nach Sündenböcken führt ist erkennbar. Dies gilt besonders bei einer Autoritätsfixierung, einer überzogenen Erwartungshaltung, fehlendem Glauben an die Redlichkeit der gesellschaftlichen Entscheidungsträger und ausgeprägter Untertanenmen talität. In der Tat fragen sich aber auch andere, warum es im Laufe der Zeit zu einer immer stärkeren Schieflage der bestehenden Verhältnisse gekommen ist.
Man fragt sich, wieviel an Ungleichheit eine Gesellschaft verträgt und welche Sprengkraft sich dadurch ergibt. Man fragt sich, warum Steuerflucht internationaler Konzerne hingenommen und Aufgaben im Bereich der Bildung, der sozialen und gesund heitlichen Vorsorge nicht bedarfsgerecht angegangen wer den. Man fragt sich, warum Konkurrenzfähigkeit im technologischen Bereich sinkt, Umwelt- und Naturschutz sträflich vernachlässigt wird, mächtige Interessen gruppen gegenüber offenkundigen Notwendigkeiten bevorzugt werden und vieles mehr.
Mit Recht erwarten Mitbürger, dass von Seiten der zur Gestaltung des Gemein wesens berufenen Kräfte unter Einbindung aller das Gemeinwohl Vorrang besitzt, nicht die Realisierung von fragwürdigen Partikularinteressen auf Kosten der Mehrheit der Menschen. Vertrauensverlust ist insoweit das Ergebnis wachsender Enttäuschung. Sie ist ungeachtet von erzielten Erfolgen die Folge eines partiellen Versagens, das gesellschaftsgefährdende Ausmaße angenommen hat. Ein weiter so kann und darf es im Interesse des Gemeinwesens nicht geben.
Hass und Gewalt als kontraproduktive Reaktion auf subjektiv empfundene Ohnmacht und erlittene Gerechtigkeitsdefizite
In unserer Gesellschaft kommt es immer mehr zu Hass und Gewalt, zur Suche nach Sündenböcken und Extrempositionen, die einfache Lösungen propagieren. Dies ist nicht zuletzt eine Reaktion auf subjektiv empfundene Ohnmacht und erlittene Gerechtigkeitsdefizite, aber auch des Strebens nach Bewahrung personaler Würde. Wir kennen dieses Phänomen aus der Tierwelt. Wer sich in die Enge gedrängt fühlt, setzt sich früher oder später zur Wehr – leider allerdings häufig mit unangemessenen Mitteln.
Ein Blick auf die bestehenden Herausforderungen und die von der Politik vorgestellten unzureichenden Lösungsansätze macht deutlich, dass nicht in der verbalen Auseinandersetzung und im Intrigenspiel das Heil zu suchen ist, sondern in der Bewältigung defizitärer Verhältnisse, die zumeist Menschen treffen, die ohnedies zu den Benachteiligten innerhalb des Gemeinwesens gehören. Sowohl die Liste der bestehenden Herausforderungen wie auch die Liste der Problemfelder ist lang.
Wir wissen um die Dynamik des Wandels und daraus resultierender Anpassungserfordernisse, die negativen Seiten der Globalisierung, von Ungerechtigkeiten, die sich beispielsweise festmachen lassen an der Wohnraumproblematik, der Rentenproblematik, der Frage der sozialen Sicherheit und der Einbindung in das gesellschaftliche Gefüge, an offenkundigen Bildungsdefizite, am Auseinander triften der Einkommen und am praktizierten Steuerunrecht, an der nicht hinreichende Gesundheits- und Pflegeversorgung und weiteren Aufgabenfeldern.
Wir wissen auch um die Begünstigung von Superreichen, Banken und Großkonzernen, die in der Lage sind, der Politik zu Lasten der Allgemeinheit Regelungen aufzunötigen, die im Gegensatz zum Gerechtigkeitsgefühl der Mehrheit der Bevölkerung stehen. Wie leicht ist es da, Sündenböcke verantwortlich zu machen, anstatt die Bewältigung der Herausforderungen einzufordern und anzugehen. Schon in früheren Zeiten wurden häufig die Schwächsten alleine gelassen und letztlich zu Schuldigen erklärt.
Sind wir wieder in einer solchen Phase, einer Phase, in der einzelne Mitbürger bemüht sind, die Uhr um achtzig Jahre zurück zu drehen, viele nur Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen, Extrempositionen nachlaufen oder einfach resigniert zuschauen, in der Wahlverzicht geübt wird angesichts wenig überzeugend empfundener politischer Positionen und fehlender positiver Perspektiven? Da ist es wohl an der Zeit, die Kluft zwischen politischer Klasse und Normalbevölkerung zu schließen, der überwiegenden Negativberichterstattung in Presse, Funk, Fernsehen und digitalen Medien entgegenzutreten und ihnen positive Fakten gegenüber zu stellen.
Hass, Gewalt, und die Verfolgung von Minderheiten sind keine Lösung. Sie verschärfen nur bestehende Problematiken. In der Vergangenheit, gerade in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, haben wir bzw. unsere Vorfahren dies bereits zu oft erlebt. Können wir nicht aus den zurückliegend gemachten negativen Erfahrungen lernen? Was wäre die positive Variante eines Gegensteuerns gegen eine verfehlte Politik und machtgeprägter formal ausgerichteter Regelungsmechanismen?
Die positive Variante setzt sich zusammen aus einer Vielzahl von Maßnahmen und Aktivitäten – Maßnahmen und Aktivitäten im Übrigen von Vielen. Sie implizieren eine neue Form des Umgangs miteinander, der Berücksichtigung legitimer Interessen und Bedürfnisse von Allen und einer verwirklichten Teilhabe am gesellschaftlichen Geschehen. Sie implizieren neben der Sicherheit vor rechtswidriger Bedrohung auch soziale Sicherheit und die Bewahrung des natürlichen Lebensraumes, einer lebenswerten Lebensumwelt.
Sie impliziert reale Chancen zur Mitgestaltung der Zukunft und der Verbesse rung heute noch unzureichender Verhältnisse, einem Mehr an erlebter Gerechtigkeit, damit wieder neu Mut gefasst, Vertrauen und Zuversicht aufgebaut werden kann. Aus dieser Sicht zeigt sich etablierte Politik heute eher ab stoßend denn hilfreich. Aber nicht nur sie ist in der Bringschuld. Diese Bring schuld gilt für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger. Sie dürfen nicht in die Passivität abgedrängt werden und zu reinen Zuschauern verkommen.
Mitnehmen und Einbinden, offener glaubwürdiger Dialog und ehrliches Bemühen sind hier die nicht einfach zu erfüllenden, aber erfolgversprechenden Antworten auf das aktuelle Debakel. Widrigenfalls würde die Kluft wachsen und die Verfechter von Extrempositionen gestärkt werden. Dass dies nicht im langfristigen Interesse der Gesellschaft und des Gemeinwesens wäre, liegt unverkennbar auf der Hand. Warum also machtpolitische Spielchen statt Problembewältigung, warum ein weiter so und ein Ausspielen von gesellschaftlichen Teilgruppen gegeneinander statt eines mutigen Aufbruchs in eine bessere Zukunft?
Dazu gehört auch der Kampf gegen eine weitere Verrechtlichung und bürokratische Knebelung, der Kampf für Freiheit in wahrgenommener Verantwortung für diese Freiheit. Denn mehr kodifiziertes Recht bedeutet ein Weniger an Gerechtigkeit für die überwiegende Mehrzahl der Mitbürgerinnen und Mitbürger. Denken wir hier nur an das nicht mehr nachvollziehbare bundesdeutsche Steuerrecht und die daran geknüpften Rechtsverordnungen, an die rechtlich bestehende Behinderung und Verhinderung erforderlicher Schritte zum Wohl von Menschen und Natur.
Sicherlich werden sich offenkundige Fehlentwicklungen nicht von heute auf morgen aus der Welt schaffen lassen. Aber ein erkennbarer Abbau des inhaltlich Unvertretbaren wäre ein erster Schritt. Er könnte von symbolischen Hand lungen begleitet werden, die sich aus der Sache heraus ergeben und sich als vernünftig darstellen – auch wenn dies Verfechtern mächtiger Partikularinteressen missfällt, längst überlebte Privilegien und ärgerliche ungerechtfertigte Vorteilsnahmen überwindet.
Problemlösendes Handeln ist angesagt, nicht ein unreflektiertes Verteidigen des Bestehenden. Information, Überzeugung, Mitnahme und Einbindung von Mitmenschen ist angesagt, nicht eine Wahrnehmungsverweigerung, ein Beiseiteschieben und eine Verharmlosung des Auftretens hässlicher Deutscher, von Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Letztlich hängt letztlich daran, inwieweit Deutschland in der Lage ist, seinen Platz und seine Konkurrenzfähigkeit im internationalen Gefüge der Nationen und Volkswirtschaften zu behaupten und seiner weltweiten Mitverantwortung gerecht zu werden.
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit als Resultat eigener Verunsicherung, Angst und Identitätszweifel
Entfaltete Persönlichkeit als erfolgsträchtige Gegenstrategie
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegenüber anderen ist Resultat eigener Verunsicherung und vorhandenen Identitätszweifeln. Andere dürfen anders sein. Sie haben das Recht, ihre jeweilige individuelle Persönlichkeit zu entfalten und dadurch das Gemeinwesen und dessen schrittweiser Fortentwicklung zu bereichern. Empfundene Verunsicherung, diffuse Angst und vorhandene Identitäts zweifel gegenüber abweichenden Ausprägungen des individuellen Seins sprechen hier eher gegen den Verunsicherten, gegen Angstbehaftete und Zweifler.
Anders zu sein ist natürlich. Es liegt schließlich im Recht des Einzelnen und mindert nicht dessen unaufhebbare Menschenwürde. Legitime Grenzen der Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung liegen allerdings dort, wo ein unzulässiger Eingriff in die Rechte anderer erfolgen würde. Rechte, die wir uns selbst zubilligen, stehen denn auch anderen zu, auch wenn wir diese in ihren Beweggründen und Prioritätssetzungen nicht unmittelbar verstehen. Deren Würde anzuerkennen ist letztlich Grundlage für die Forderung nach der Anerkennung der eigenen Würde.
Verunsicherung, Angst und Identitätszweifel lassen sich als personale Defizite interpretieren. Sie lassen sich interpretieren als unzureichende Festigung personaler Identität und übergroßer Zweifel am aktuellen individuellen Sein. Dabei müsste uns doch längst bewusst geworden sein, dass andere Ausprägungs formen von Individualität Alternativen aufzeigen, die bedenkenswert sind und im Zuge der gesellschaftlichen Fortentwicklung durchaus hilfreich erscheinen können. Das Positive wird sich letztlich durchsetzen.
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