Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Zusammenhänge zwischen Metafiktion, Intertextualität und Kriminalhandlung anhand von zwei spezifischen Beispielen der populären Gegenwartsliteratur zu erläutern. Dabei werden zunächst wissenschaftliche Vorüberlegungen angestellt, um diese drei Textmerkmale zu untersuchen und einen terminologischen Wortschatz für die Analyse bereitzustellen.
Im Anschluss werden die beiden ausgewählten Werke im Hinblick auf die erarbeiteten Kategorien analysiert und die Anwendbarkeit der theoretischen Grundlage reflektiert. Untersucht werden zum einen der national wie international erfolgreiche Debüt-Thriller „Die Falle“ der Autorin Melanie Raabe aus dem Jahr 2015 und zum anderen der Psychothriller „Das Porzellanmädchen“, erschienen 2017, des in Deutschland erfolgreichen Autoren Max Bentow. Die interessante Gemeinsamkeit beider Bücher: Die Protagonistinnen sind selbst Autorinnen und stellen sich schreibend ihrer traumatischen Vergangenheit. Die fiktiven Schriftstellerinnen Linda Conrads und Luna Moor nehmen die Leser mit auf eine spannende Reise, bei der sie nicht nur einen Ausweg aus ihrer persönlichen Situation finden, sondern ihren männlichen Antagonisten auch Fallen stellen, um sie als Mörder zu überführen. Sie lassen die realen wie auch fiktionalen Leser an ihren Erlebnissen teilhaben, indem sie ein fiktives Buch schreiben, das in Auszügen in das reale Buch eingebettet ist. Indem Raabe und Bentow dies tun, integrieren sie Metafiktionalität und Intertextualität in den Handlungsbogen, wodurch sich ein literaturwissenschaftliches Spannungsfeld eröffnet, das als Grundlage der Analyse dient.
Inhaltsverzeichnis
- Begründung der Themenwahl
- Vorüberlegungen und wissenschaftliche Hintergründe für die Analyse
- Metafiktion: Ein Begriff mit vielen Definitionen und Funktionen
- Historie der Metafiktion, ihre Definitionen und Voraussetzungen
- Merkmale und Funktionen von Metafiktionalität
- Warum Intertextualität in (fast) jedem Text enthalten ist und welche Funktionen sie erfüllt
- Die Transtextualitätstheorie nach Genette
- Genettes Paratextualität und ihre Funktionen
- Merkmale und Schemata des Thrillers und der Leser als Ermittler
- Metafiktion und Intertextualität in Kombination als Ausnahmefall der Literatur?
- Die Genregeschichte der Kriminalliteratur, ihre Merkmale und die Haltung der Literaturwissenschaft zu Thrillern
- Die Entwicklung der Kriminalliteratur und Abgrenzungen zwischen Kriminalroman, Detektivroman und Thriller
- Wieso die populären Kriminalgenres einen Einfluss auf die Gesellschaft haben und die Literaturwissenschaft Thrillern mehr Aufmerksamkeit widmen sollte
- Stimmen im Text: Wer erzählt wen und auf welche Weise?
- Reale und fiktionale Autoren und Leser, das Buch-im-Buch und Festlegung der Bezeichnungen für die Analyse
- Zwei Fallbeispiele von Metafiktion und Intertextualität: Die Thriller „Die Falle“ und „Das Porzellanmädchen“
- Melanie Raabe: „Die Falle“
- Handlungszusammenfassung
- Erzähltheoretische Zuordnung von realem und fiktionalem Thriller sowie paratextuelle Elemente
- Enthaltene Schemata des Thrillers und Kritik am Genre
- Merkmale von Metafiktion
- Merkmale von Intertextualität
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Max Bentow: „Das Porzellanmädchen“
- Handlungszusammenfassung
- Erzähltheoretische Zuordnung von realem und fiktionalem Thriller sowie paratextuelle Elemente
- Enthaltene Schemata des Thrillers und Kritik am Genre
- Merkmale von Metafiktion
- Merkmale von Intertextualität
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Ein Sonderfall der Literatur: metafiktionale und intertextuelle Elemente im Thriller – Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Verbindung von Metafiktion und Intertextualität in zwei aktuellen Thrillern der deutschen Literatur: „Die Falle“ von Melanie Raabe und „Das Porzellanmädchen“ von Max Bentow. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Zusammenhänge zwischen diesen beiden literaturwissenschaftlichen Phänomenen und der Kriminalhandlung zu analysieren und anhand der ausgewählten Beispiele zu erläutern. Darüber hinaus soll die Relevanz der Untersuchung von Metafiktion und Intertextualität im Kontext populärer Kriminalgenres aufgezeigt werden.
- Die Analyse der Merkmale von Metafiktion und Intertextualität in zwei aktuellen Thrillern
- Die Untersuchung der Verbindung zwischen Metafiktion, Intertextualität und Kriminalhandlung
- Die Erörterung der Rolle von realen und fiktiven Autoren und Lesern in den Texten
- Die Analyse des Genres Thriller und seiner Besonderheiten im Hinblick auf Metafiktion und Intertextualität
- Die Diskussion der Bedeutung von Metafiktion und Intertextualität in der deutschen Gegenwartsliteratur
Zusammenfassung der Kapitel
- Begründung der Themenwahl: Das Kapitel führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Relevanz der Analyse von Metafiktion und Intertextualität in aktuellen Thrillern der deutschen Literatur. Die beiden ausgewählten Werke „Die Falle“ von Melanie Raabe und „Das Porzellanmädchen“ von Max Bentow werden vorgestellt und ihre Besonderheiten im Hinblick auf die gewählte Thematik hervorgehoben.
- Vorüberlegungen und wissenschaftliche Hintergründe für die Analyse: Dieses Kapitel bietet einen theoretischen Rahmen für die Analyse und definiert die wichtigsten Begriffe. Die historischen Entwicklungen und die aktuellen Definitionen von Metafiktion und Intertextualität werden erläutert, ebenso wie die Funktionen und Merkmale dieser literarischen Phänomene. Darüber hinaus werden wichtige Konzepte der Transtextualitätstheorie nach Genette und die Rolle der Paratextualität für die Analyse der Werke diskutiert.
- Zwei Fallbeispiele von Metafiktion und Intertextualität: Die Thriller „Die Falle“ und „Das Porzellanmädchen“: In diesem Kapitel werden die beiden ausgewählten Thriller im Detail analysiert. Die Handlungszusammenfassungen, die erzähltheoretische Zuordnung von realem und fiktionalem Thriller sowie die paratextuellen Elemente der Werke werden untersucht. Die Analyse konzentriert sich insbesondere auf die enthaltenen Schemata des Thrillers, die Kritik am Genre sowie die Merkmale von Metafiktion und Intertextualität in den beiden Werken.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen Metafiktion und Intertextualität im Kontext des Genres Thriller. Die Analyse fokussiert auf die Verbindung zwischen diesen beiden literarischen Phänomenen und der Kriminalhandlung, wobei die Rolle des realen und fiktiven Autors sowie des Lesers im Text eine wichtige Rolle spielt. Die Analyse der beiden ausgewählten Werke „Die Falle“ von Melanie Raabe und „Das Porzellanmädchen“ von Max Bentow legt den Schwerpunkt auf die Erkennung und Interpretation der Merkmale von Metafiktion und Intertextualität in den Texten und betrachtet dabei die Besonderheiten des Genres Thriller.
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- Stephanie Keunecke (Author), 2018, Wenn Autoren über Autoren schreiben. Metafiktion und Intertextualität in ausgewählten Werken der deutschen populären Gegenwartsliteratur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455124