„Die Wiener Moderne – das umfasst Hofmannsthal und Gustav Klimt genauso wie Altenberg und Adolf Loos; wie Bahr, Kraus oder Schnitzler; Joseph Kainz oder das Kaffeehaus; Skandale um Secession und Schönberg-Konzerte.“ Gotthart Wunberg zeigt mit diesem Zitat, wie umfassend die Wiener Moderne war.
Doch wie entstand diese Gruppe junger Autoren und Künstler? Wer waren die Personen, die sich „Jung-Wiener“ nannten und damit 1890 die Wiener Moderne einläuteten? Zuerst stellten sich die Jung-Wiener nicht als das dar, was sie später waren. Die Gruppe gab es zwar, aber den Namen prägten vor allem Arthur Schnitzler, der schon 1891 in seine Aufzeichnungen von Jung-Wien spricht, und Hermann Bahr, um den sich die Gruppe auch bildete.
Doch ist Hermann Bahr damit der Gründer der Jung-Wiener und somit auch Initiator der Wiener Moderne? Dass man dies so nicht behaupten kann, darin sind sich mittlerweile alle Experten einig. Selbst Bahr beanspruchte das in seiner „Autobiographischen Skizze“ niemals. Er schrieb nur: „Meine Wochenschrift >>Die Zeit<< tat tüchtig mit, und ich hatte das Glück, Olbrich, Klimt und Mahler zu erleben.“
Wenn jemand die Gründung Jung-Wiens für sich beanspruchen kann, dann ist es Eduard Michael Kafka, der Hauptherausgeber, der „Moderne[n] Dichtung“, deren erste Ausgabe am 1. Januar 1890 erschien. Mit diesem runden Datum wird üblicherweise der Beginn der Wiener Moderne assoziiert. Natürlich muss man im Zusammenhang mit diesem Zeitabschnitt auch noch andere Namen nennen. Trotz großer Vielseitigkeit kann man die Wiener Moderne in drei größere Bereiche einteilen: Literatur, Kunst und Musik. Doch was hat diese Epoche in diesen Bereichen und auch gesellschaftlich wirklich verändert oder revolutioniert?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergründe und Einflüsse
- Politische Situation
- Frauenbilder
- Zwischen Verstand und Gefühl
- Literatur
- Jung-Wien
- Einflüsse auf die Schriftsteller
- Kunst
- Wiener Secession
- Expressionismus
- Architektur
- Musik
- Neuartiger Stil
- Zwischen Tradition und Innovation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text befasst sich mit der Wiener Moderne, einer bedeutenden Epoche der österreichischen Kulturgeschichte zwischen 1890 und 1910. Der Fokus liegt auf der Analyse der künstlerischen Strömungen in Literatur, Kunst und Musik, die diese Zeit prägten. Es wird die Frage behandelt, wie sich die Wiener Moderne aus der politischen, sozialen und kulturellen Situation jener Zeit heraus entwickelte und welche Rolle insbesondere die Gruppe der Jung-Wiener in diesem Kontext spielte.
- Politische und gesellschaftliche Einflüsse auf die Wiener Moderne
- Die Rolle der Jung-Wiener und ihre Bedeutung für die Epoche
- Entwicklungen in Literatur, Kunst und Musik während der Wiener Moderne
- Analyse der künstlerischen Strömungen und ihrer Vertreter
- Zusammenhang zwischen Tradition und Innovation in der Wiener Moderne
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung präsentiert die Wiener Moderne als eine umfassende kulturelle Bewegung, die sich durch verschiedene Kunstformen und gesellschaftliche Bereiche erstreckte. Sie stellt die Frage nach der Entstehung und den wichtigsten Akteuren der Wiener Moderne, insbesondere der Gruppe der Jung-Wiener, und verdeutlicht die Bedeutung von Eduard Michael Kafka als Initiator der Epoche.
Hintergründe und Einflüsse
Politische Situation
Dieser Abschnitt beleuchtet die politische Situation Österreich-Ungarns während der Wiener Moderne, die geprägt war von Nationalitätenkonflikten, Antisemitismus und Diskriminierung von Frauen. Die problematische Lage der Donaumonarchie und die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung werden dargestellt.
Frauenbilder
Der Abschnitt thematisiert die Diskriminierung von Frauen in der Gesellschaft der Wiener Moderne. Anhand von Beispielen wie der Unterdrückung von Alina Mahler-Werfel durch ihren Mann Gustav Mahler wird die mangelnde Anerkennung von Frauen als Künstlerinnen und Literatinnen deutlich gemacht.
Zwischen Verstand und Gefühl
Dieser Abschnitt beleuchtet das geistige und kulturelle Klima der Wiener Moderne, das von einem Wechselspiel zwischen Fortschrittsglauben und Untergangsstimmung geprägt war. Es werden die Sehnsüchte nach Irrationalem und die Abkehr vom Realismus und Naturalismus in der Kunst beschrieben.
Literatur
Jung-Wien
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Gruppe der Jung-Wiener, die eine bedeutende Rolle in der Literatur der Wiener Moderne spielte. Es werden die wichtigsten Vertreter der Gruppe, wie Schnitzler, Beer-Hoffmann, Salten und Hofmannsthal, vorgestellt.
Schlüsselwörter
Wiener Moderne, Jung-Wiener, Österreich-Ungarn, Kunst, Literatur, Musik, Politische Situation, Gesellschaftliche Einflüsse, Nationalitätenkonflikte, Antisemitismus, Diskriminierung von Frauen, Realismus, Naturalismus, Innovation, Tradition, Expressionismus, Secession, Kaffeehauskultur.
- Quote paper
- Niklas Metzler (Author), 2018, Die Wiener Moderne. Literatur, Kunst und Musik zwischen 1890 und 1910, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455085