Vor allem westliche Gesellschaften neigen dazu, sich auf die Rationalisierung, Säkularisierung und Optimierung zu fokussieren. Diese Entwicklung macht nicht auf der gesellschaftlichen Ebene halt, sondern greift auch auf das Leben des Einzelnen über. Längst ist es für uns selbstverständlich geworden, uns einer permanenten Selbstoptimierung zu unterziehen.
Vor allem für Themen wie Tod und Trauer ist daneben kein Platz mehr. Weil sie für einen natürlichen Gegenspieler des Optimierungswillens stehen, werden sie meist verdrängt. Hannah Streng fragt deshalb, ob moderne Gesellschaften überhaupt noch einen natürlichen Umgang mit Trauer ermöglichen.
In ihrer Publikation erklärt sie, wie sich die Wahrnehmung des Todes über die Jahrhunderte hinweg entwickelt hat und wie es zu der aktuellen Situation gekommen ist. Außerdem verdeutlicht sie die negativen Folgen unterdrückter Trauer. Streng zeigt, wie wohltuend es sein kann, über den Tod und das Sterben zu sprechen.
Aus dem Inhalt:
- Leistungsfähigkeit;
- Erfolg;
- Individualisierung;
- Soziologie;
- Trauerbewältigung
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Merkmale der modernen westlichen Gesellschaft
- Leistungsfähigkeit, Erfolg und Selbstoptimierung als Credo der modernen Bevölkerung
- Die Entzauberung der Welt - Rationalisierung, Säkularisierung und Gefühllosigkeit
- Individualisierung als zentraler Trend in der modernen Gesellschaft
- Tod und Sterben in der modernen Gesellschaft
- Der Wandel des Todes- und Sterbeverständnisses
- Die neue Sichtbarkeit des Todes
- Trauer in der modernen Gesellschaft
- Der natürliche Umgang mit Trauer
- Gesellschaftliche Faktoren, die einen natürlichen Umgang mit Trauer erschweren
- Unterdrückte Trauer und ihre Folgen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Umgang mit Trauer und Tod in der modernen Gesellschaft. Sie analysiert, inwiefern die Prämissen der Leistungsgesellschaft, der Entzauberung der Welt und der Individualisierung einen natürlichen Umgang mit Trauer erschweren.
- Der Einfluss der modernen Gesellschaft auf das Todes- und Sterbeverständnis
- Die Auswirkungen von Leistungsdruck und Selbstoptimierung auf die Trauerbewältigung
- Die Rolle der Rationalisierung und Säkularisierung im Umgang mit Verlust und Trauer
- Die Folgen von unterdrückter Trauer für die psychische Gesundheit
- Möglichkeiten für einen konstruktiven Umgang mit Trauer in der modernen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit eröffnet mit einem persönlichen Erlebnis aus einem Kinderhospiz, das den Einfluss der modernen Gesellschaft auf die Trauerbewältigung verdeutlicht. Es wird die These aufgestellt, dass der Tod in unserer Gesellschaft verdrängt wird.
- Merkmale der modernen westlichen Gesellschaft: Dieses Kapitel analysiert die prägenden Merkmale der modernen Gesellschaft, wie Leistungsorientierung, Individualismus und die Entzauberung der Welt, und ihre Auswirkungen auf den Umgang mit Tod und Trauer.
- Tod und Sterben in der modernen Gesellschaft: Dieses Kapitel untersucht die Veränderungen im Todes- und Sterbeverständnis und die zunehmende Sichtbarkeit des Todes in der heutigen Zeit.
- Trauer in der modernen Gesellschaft: Das Kapitel beleuchtet den natürlichen Umgang mit Trauer und analysiert, wie gesellschaftliche Faktoren wie Leistungsdruck und Individualisierung einen natürlichen Trauerprozess erschweren. Außerdem werden die Folgen von unterdrückter Trauer beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Tod, Sterben, Trauer, moderne Gesellschaft, Leistungsgesellschaft, Individualisierung, Entzauberung der Welt, Trauerbewältigung, unterdrückte Trauer, psychische Gesundheit und konstruktiver Umgang mit Verlust.
- Quote paper
- Hannah Streng (Author), 2019, Trauer, Tod und Sterben in der modernen Gesellschaft. Erlaubt unsere Gesellschaft einen natürlichen Umgang mit Trauer?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455077