Begründet wurde die Bindungstheorie in den 1950-er Jahren von John Bowbly. Nach Bowbly und der Bindungstheorie entwickelt der Säugling eine starke emotionale Bindung zu seiner Bezugsperson. Gemäß der Bindungstheorie wird das Bindungsverhalten durch Trennung von der Bindungsperson und das Erleben von Angst aktiviert. Ausgedrückt wird das Bindungsverhalten durch das Suchen der Bindungsperson, das Weinen oder das Nachlaufen und Klammern. Wenn die Mutter durch körperliche Nähe in der Lage ist, das Kind zu trösten, ist das Bindungsbedürfnis des Kindes wieder beruhigt.
Bindungsstörungen treten dann auf, wenn „frühe Bedürfnisse nach Nähe und Schutz in Bedrohungssituationen und bei ängstlicher Aktivierung der Bindungsbedürfnisse in einem extremen Ausmaß nicht adäquat, unzureichend oder widersprüchlich beantwortet wurden“. Bindungsstörungen gehören in der ICD-10 als auch im DSM-IV zu den wenigen Störungen, bei welchen eine bestimmte Ätiologie Teil der Definition ist und sollen nur dann diagnostiziert werden, wenn sicher ist, dass mangelnde Erfahrungen in der frühen Kindheit zur Entstehung der Störung beigetragen haben.
Ziel dieser Arbeit ist es, Präventionsmöglichkeiten der Krankheit Bindungsstörungen zu beschreiben und Möglichkeiten der Vorbeugung von Bindungsstörungen anhand von zwei Präventionsprogrammen darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2. Bindungstheoretische Grundannahmen
- 2.1 Feinfühligkeit
- 2.2 Bindungsmuster
- 3. Bindungsstörungen
- 3.1 Ätiologie
- 3.2 Klassifikation
- 4. Frühprävention
- 4.1 Ziele bindungsorientierter Frühprävention
- 5. Präventionsprogramme
- 5.1 Präventionsprogramm: STEEP
- 5.2 Präventionsprogramm: SAFE
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Präventionsmöglichkeiten der Krankheit Bindungsstörungen zu beschreiben und Möglichkeiten der Vorbeugung von Bindungsstörungen anhand von zwei Präventionsprogrammen darzustellen.
- Bindungstheoretische Grundannahmen
- Ätiologie von Bindungsstörungen
- Klassifikation von Bindungsstörungen
- Ziele bindungsorientierter Frühprävention
- Präventionsprogramme: STEEP und SAFE
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung
Die Einleitung stellt die Bedeutung der frühen emotionalen Bindung für die psychische Entwicklung von Kindern heraus. Es wird auf die Bindungstheorie von John Bowlby eingegangen und die Entstehung von Bindungsstörungen bei unzureichender oder widersprüchlicher Beantwortung frühkindlicher Bedürfnisse erklärt.
2. Bindungstheoretische Grundannahmen
Dieser Abschnitt behandelt die Bedeutung von Feinfühligkeit in der Eltern-Kind-Beziehung und die verschiedenen Bindungsmuster, die sich daraus entwickeln können. Es wird auf die „Fremde Situation“ von Mary Ainsworth eingegangen, die zur Klassifizierung von Bindungsmustern genutzt wird.
3. Bindungsstörungen
Dieses Kapitel befasst sich mit den Ursachen und der Klassifikation von Bindungsstörungen. Es wird auf die Bedeutung frühkindlicher Traumata und die Diagnostik im ICD-10 eingegangen.
4. Frühprävention
Dieser Abschnitt beleuchtet die Ziele bindungsorientierter Frühprävention und die Bedeutung frühzeitiger Interventionen zur Vermeidung von Bindungsstörungen.
5. Präventionsprogramme
Dieser Abschnitt beschreibt die Präventionsprogramme STEEP und SAFE, die auf die Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung und die Förderung eines sicheren Bindungsmusters abzielen.
Schlüsselwörter
Bindungsstörung, Frühprävention, Feinfühligkeit, Bindungsmuster, STEEP, SAFE, reaktive Bindungsstörung, Ätiologie, Klassifikation, Traumata, Eltern-Kind-Beziehung, Resilienzfaktor.
- Arbeit zitieren
- Selin Erdogan-Kilinc (Autor:in), 2018, Bindungsstörungen. Präventionsmöglichkeiten am Beispiel der Programme "STEEP" und "SAFE", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455025