Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welchen Einfluss altarabische, das heißt vorislamische Glaubensvorstellungen auf die Entstehung des Islam hatten und welche Elemente übernommen, abgeändert oder verboten wurden.
Neben den großen monotheistischen Religionen Judentum und Christentum hatten insbesondere die einheimischen polytheistischen Glaubensvorstellungen der arabischen Halbinsel auf die Entstehung des Islam eine entscheidende Rolle. Die islamische Überlieferung vermittelt uns Kenntnisse über diese Religion, was jedoch nicht unproblematisch ist, da es sich um Kulte handelt, welche ein Fremdbild im monotheistischen Islam darstellen. Auch einige wenige archäologischen Zeugnisse und der Vergleich mit anderen polytheistischen semitischen Religionen lässt auf den altarabischen Glauben Rückschlüsse ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Vorislamische Glaubensvorstellungen und Kultstätten
- Altarabische Gottheiten
- Verehrung der Ğinn
- Der Gestirnkult
- Das Hanifentum und die Anfänge des Monotheismus
- Die Entstehung des Islam und sein Verhältnis zum Polytheismus
- Die Geisterwesen im Koran: der Umgang des Islam mit vorislamischen Kulten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, welchen Einfluss altarabische Glaubensvorstellungen auf die Entstehung des Islam hatten und welche Elemente übernommen, abgeändert oder verboten wurden. Der Fokus liegt dabei auf den einheimischen polytheistischen Glaubensvorstellungen der arabischen Halbinsel, insbesondere der Region Hiğāz, in welcher die islamische Religion entstand.
- Analyse der vorislamischen Glaubensvorstellungen in der Region Hiğāz, einschließlich der Verehrung der altarabischen Gottheiten, der Ğinn und des Gestirnkults
- Untersuchung des Hanifentums als einer frühen Form des Monotheismus und seine Bedeutung für die Entstehung des Islam
- Erörterung der Entstehung des Islam und des problematischen Verhältnisses zum Polytheismus
- Betrachtung des Umgangs des Islam mit vorislamischen Kulten am Beispiel der „Dämonisierung“ der Geisterwesen Ġinn im Koran
- Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss altarabischer Glaubensvorstellungen auf die Entstehung des Islam. Sie beleuchtet die Bedeutung der einheimischen polytheistischen Religionen und die Herausforderungen, die sich aus der Interpretation von Kulten im monotheistischen Islam ergeben.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den vorislamischen Glaubensvorstellungen und Kultstätten der Region Hiğāz. Es beschreibt die Verehrung der altarabischen Gottheiten, den Gestirnkult und die Verehrung der Ğinn. Zudem wird auf die verschiedenen Kultformen und ihre Entwicklung eingegangen, sowie die Bedeutung der Ka ba als vorislamisches Heiligtum.
Das dritte Kapitel analysiert das Hanifentum als Form einer frühen monotheistischen Religion und seine Rolle bei der Entstehung des Islam. Es beschreibt die wichtigsten Elemente dieser Religion und ihre Verbindung zu den späteren islamischen Lehren.
Das vierte Kapitel untersucht die Entstehung des Islam und das problematische Verhältnis zu den polytheistischen Kulten. Es zeigt die Konflikte und Auseinandersetzungen zwischen dem neuen monotheistischen Glauben und den bestehenden Traditionen auf.
Das fünfte Kapitel analysiert den Umgang des Islam mit vorislamischen Kulten anhand des Beispiels der „Dämonisierung“ der Geisterwesen Ġinn im Koran. Es untersucht die Darstellung dieser Wesen im Koran und die Deutung ihres Einflusses auf den Islam.
Schlüsselwörter
Altarabische Glaubensvorstellungen, Polytheismus, Monotheismus, Islam, Hiğāz, Ka ba, Hanifentum, Ğinn, Koran, Kultstätten, Gottheiten, Gestirnkult.
- Quote paper
- Lidia Tyurina (Author), 2016, Der Einfluss des altarabischen Glaubens auf die Entstehung des Islam, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/454933