In der nachfolgenden Hausarbeit soll das Verhältnis von Theorie und Empirie, beziehungsweise These und Empirie mittels der Betrachtung einer wissenschaftlichen Studie untersucht werden. Dafür wird zunächst die These des „Arbeitkraftunternehmers“ und dessen Hintergrund erläutert. Die gleichnamige Studie „Arbeitskraftunternehmer- Erwerbsorientierungen in entgrenzten Arbeitsformen“ aus dem Jahre 2003 wird im Anschluss daran detailliert dargelegt, sodass ein Fazit über die Aktualität und Relevanz des theoretischen Konstrukts gezogen werden kann. An dieser Stelle steht das wechselseitige Verhältnis von Theorie und Empirie im Vordergrund, um von der empirischen Untersuchung Rückschlüsse auf die These ziehen zu können.
Die Begriffe Flexibilisierung, Subjektivierung oder auch Entgrenzung von Arbeit tauchen seit einigen Jahren immer häufiger im politischen und gesellschaftlichen Diskurs auf. Dass sich ein struktureller Wandel in der Arbeitswelt vollzieht, ist an vielen Stellen erfahrbar und in der Arbeits- und Industriesoziologie mittlerweile unumstritten.
Eigenverantwortung und Selbstständigkeit im Arbeitsprozess werden immer selbstverständlicher als Fähigkeit vom Arbeitnehmer abverlangt, Flexibilität wird zunehmend gefordert und die Grenzen zwischen Privat- und Arbeitsleben werden stetig unschärfer. Dies sind nur einige Merkmale, mit denen sich der Wandel und das damit zwangsläufig einhergehende Umdenken auf dem Arbeitsmarkt beschreiben lässt. Es stellt sich die Frage, ob diesen Veränderungen ein neuer Typus von Arbeitskraft bedarf.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Arbeitskraftunternehmer-These
- Empirische Studie: Arbeitskraftunternehmer - Erwerbsorientierungen in entgrenzten Arbeitsformen
- Das Konzept der Erwerbsorientierung als Forschungsgegenstand
- Das Methodische Vorgehen
- Typen der Erwerbsorientierung in drei erwerbsrelevanten Bereichen
- Fazit der Studie
- Theorie und Empirie
- Das unternehmerische Selbst - Ein Vergleich
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Verhältnis von Theorie und Empirie am Beispiel der These vom „Arbeitskraftunternehmer“ im Kontext der sich wandelnden Arbeitswelt. Der Fokus liegt auf der Analyse einer empirischen Studie, die das Konzept des Arbeitskraftunternehmers anhand von Erwerbsorientierungen in entgrenzten Arbeitsformen beleuchtet. Die Arbeit befasst sich zudem mit dem Vergleich des Konzepts des Arbeitskraftunternehmers mit dem Leitbild des „unternehmerischen Selbst“ aus soziologischer Perspektive.
- Die These vom „Arbeitskraftunternehmer“ als Antwort auf die Veränderungen in der Arbeitswelt
- Analyse der empirischen Studie zur Erwerbsorientierung in entgrenzten Arbeitsformen
- Das Verhältnis von Theorie und Empirie im Kontext der Arbeitskraftunternehmer-These
- Der Vergleich des Konzepts des Arbeitskraftunternehmers mit dem Leitbild des „unternehmerischen Selbst“
- Die Relevanz von Selbstorganisation, Selbststeuerung und Selbstökonomisierung im modernen Arbeitsleben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung (Kapitel 1) skizziert den Kontext der Arbeit, die sich mit dem Wandel in der Arbeitswelt und der Entstehung eines neuen Typs von Arbeitskraft, dem „Arbeitskraftunternehmer“, befasst. Kapitel 2 erläutert die These vom „Arbeitskraftunternehmer“ und seine Entstehung im Kontext der strukturellen Veränderungen in der Arbeitswelt. Kapitel 3 widmet sich der detaillierten Darstellung der empirischen Studie „Arbeitskraftunternehmer - Erwerbsorientierungen in entgrenzten Arbeitsformen“, die das Konzept des Arbeitskraftunternehmers anhand von Erwerbsorientierungen in verschiedenen Arbeitsformen untersucht. Kapitel 4 beleuchtet das Verhältnis von Theorie und Empirie, um Rückschlüsse aus der empirischen Untersuchung auf die These vom „Arbeitskraftunternehmer“ zu ziehen. Kapitel 5 stellt das von Ulrich Bröckling formulierte Leitbild des „unternehmerischen Selbst“ vor und setzt es in Verbindung mit der Idee des Arbeitskraftunternehmers. Ein Vergleich der beiden Konstrukte soll die Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzeigen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen „Arbeitskraftunternehmer“, „Erwerbsorientierung“, „entgrenzte Arbeitsformen“, „Selbstorganisation“, „Selbststeuerung“, „Selbstökonomisierung“, „unternehmerisches Selbst“ und „Subjektivierung von Arbeit“. Die zentralen Themen sind der Wandel der Arbeitswelt, die Entstehung neuer Arbeitskrafttypen, die Relevanz von Selbstverantwortung und Flexibilität im Arbeitsprozess sowie die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Lebensführung von Arbeitnehmern.
- Quote paper
- Maximiliane Lechtenberg (Author), 2018, Vom Arbeitskraftunternehmer bis zum unternehmerischen Selbst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/454793