Das auf der Bühne sichtbare Figureninventar des 1912 in Berlin uraufgeführten und von Arthur Schnitzler selbst als Komödie bezeichneten Theaterstücks "Professor Bernhardi" setzt sich aus 22 männlichen und einer weiblichen Figur zusammen: Die Krankenschwester Ludmilla informiert ohne das Wissen und die Zustimmung Professor Bernhardis eine sterbende Patientin über die Anwesenheit des Pfarrers. Obwohl Ludmilla nur während des ersten Aktes überhaupt auf der Bühne erscheint, hat ihr Handeln weitreichende Folgen für den Protagonisten. Schließlich wird er von der Leitung und dem Betrieb eines Krankenhauses, des von ihm gegründeten Elisabethinums, ausgeschlossen und in einem Gerichtsverfahren zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Eidbrüchig belastet Ludmilla Bernhardi in diesem Verfahren zunächst, zeigt sich dessen aber (nach seiner vollzogenen Strafe) an und trägt zu seiner Rehabilitation bei. So zusammengefasst, scheint Schwester Ludmillas Handeln wesentlich für das Schicksal der Figur Professor Bernhardi zu sein.
Im Rahmen dieses Essays sollen die Darstellungsverfahren, durch die die Figur im Stück präsentiert wird, nach den von Manfred Pfister und Franziska Schößler dargelegten Kriterien der Figurenkonzeption und -charakterisierung analysiert werden. Unter Berücksichtigung dieser Analyse ist dann die Relevanz Ludmillas für das Drama Professor Bernhardi zu diskutieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Professor Bernhardi und Schwester Ludmilla
- Die Darstellung der Schwester Ludmilla im Drama
- Charakterisierungsverfahren
- Figurenkonzeption
- Fazit: Die Relevanz der Ludmilla
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Darstellung der Figur Schwester Ludmilla im Drama "Professor Bernhardi" von Arthur Schnitzler zu analysieren. Dabei wird untersucht, welche Charakterisierungsverfahren eingesetzt werden und wie sich die Figur in die Figurenkonzeption des Stücks einfügt. Ausgehend von dieser Analyse soll die Relevanz der Ludmilla für das Drama diskutiert werden.
- Charakterisierung der Figur Schwester Ludmilla
- Analyse der Figurenkonzeption im Stück
- Relevanz der Ludmilla für das Drama "Professor Bernhardi"
- Einbezug der von Manfred Pfister und Franziska Schößler dargelegten Kriterien der Figurenkonzeption und -charakterisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Professor Bernhardi und Schwester Ludmilla
Die Einleitung stellt Schwester Ludmilla als Schlüsselfigur im Drama "Professor Bernhardi" vor und skizziert die Bedeutung ihres Handelns für das Schicksal des Protagonisten. Sie beleuchtet die Rolle der Figur im Kontext des Stücks und benennt die Analyseziele.
Die Darstellung der Schwester Ludmilla im Drama
Dieses Kapitel analysiert die Charakterisierung der Figur Ludmilla mit Fokus auf implizit-figurale Verfahren. Es wird untersucht, wie ihre Verhaltensweisen und Reaktionen im Stück Einblicke in ihre Persönlichkeit geben. Weiterhin wird die Beziehung der Figur zu anderen Charakteren, insbesondere zu Professor Bernhardi und Hochroitzpointner, betrachtet.
Fazit: Die Relevanz der Ludmilla
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und diskutiert die Relevanz der Ludmilla für das Drama "Professor Bernhardi". Es wird untersucht, wie die Figur zur Entwicklung der Handlung und zum Verständnis der Themen des Stücks beiträgt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Arthur Schnitzler, Professor Bernhardi, Schwester Ludmilla, Charakterisierung, Figurenkonzeption, Drama, Theaterstück, implizit-figurale Verfahren, Handlungsanalyse, Relevanz, Rezeption, Krankenhaus, Moral, Religion, Konflikte, Gesellschaft, Figur.
- Quote paper
- Peter Schulz (Author), 2018, Die Rolle der Ludmilla in Schnitzlers "Professor Bernhardi", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/454125