In Zeiten einer anhaltend schlechten wirtschaftlichen Lage und in Anbetracht hoher Arbeitslosenzahlen scheint es paradox, dass sich ausgerechnet das Privatkundengeschäft als eine Stütze der Finanzbranche erweist und zu relativ stabilen Erträgen führen kann. Insbesondere das Geschäft mit den vermögenden Privatkunden, welches im Allgemeinen unter dem Begriff Private Banking zusammengefasst wird, erwirtschaftete laut einer Studie von McKinsey von 1997 bis 2001 eine jährliche Rendite von 40,8 % und übertraf damit selbst die Renditen in den Bereichen Asset Management (29,9 %) oder Investment Banking (29,5 %). Da voraussichtlich nicht nur die Anzahl der vermögenden Privatpersonen sondern auch ihr Vermögen in der Zukunft weiter anwachsen soll, wird der Bereich Private Banking als einer der Wachstumsmärkte in den nächsten Jahren betrachtet.
Dies ist besonders wichtig, da die Lage der Finanzbranche in den letzten Jahren eher bedenklich war, was durch die schlechte Wirtschaftslage noch verstärkt wurde. Selbst der Spiegel schrieb über die Bankenbranche: „Die einst so mächtigen Geldkonzerne der alten Deutschland AG, die in Zeiten des Wirtschaftswunders die Geschicke der Großindustrie mitsteuerten, stehen vor der größten Bewährungsprobe ihrer jüngeren Geschichte.“ Auch wenn sich die größeren Kreditinstitute bereits wieder auf dem Weg der Besserung befinden , sind die Gründe für die allgemein schlechte Situation vielfältig und reichen von einem engmaschigen, unrentablen Filialnetz, über zu geringe Margen, bis hin zu einem überholten Bankenmodell welches aus Sparkassen, Genossenschafts- und Privatbanken besteht. In den neunziger Jahren versuchten insbesondere die deutschen Großbanken über den verstärkten Einstieg in das Investment Banking an die internationale Konkurrenz anzuschließen und konnten durchaus gute Erfolge erzielen. Jedoch liegt seit dem Ende des Aktienbooms das Geschäft mit Börsengängen oder Fusionen danieder. Das relativ stabile Geschäft mit den vermögenden Privatkunden könnte somit eine solide Ertragsquelle für die Wettbewerber auf dem Finanzmarkt darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Der Finanzplatz Deutschland.
- 1.2. Betreuungskonzepte der Finanzdienstleister.
- 2. Begriffsbestimmungen
- 2.1. Eine Unterteilung der vermögenden Privatkunden
- 2.2. Die Angebote der Finanzdienstleister..
- 2.2.1. Private Banking.....
- 2.2.2. Private Wealth Management...
- 2.2.3. Family Office.
- 3. Die Beziehung zwischen Kunde und Finanzdienstleister...
- 3.1. Veränderungen auf dem Markt für Finanzdienstleistungen.......
- 3.1.1. Äußere Einflüsse..
- 3.1.2. Veränderungen im Kundenverhalten
- 3.2. Einflussfaktoren auf die Kundenloyalität...
- 3.2.1. Variablen der wahrgenommenen Dienstleistungsqualität..
- 3.2.1.1. Zufriedenheit.
- 3.2.1.2. Vertrauen...
- 3.2.1.3. Commitment..
- 3.2.2. Variablen der Wechselkosten..
- 3.2.2.1. Investitionen.
- 3.2.2.2. Gewohnheit
- 3.2.2.3. Bequemlichkeit
- 3.3. Vom Transaction zum Relationship Management.
- 4. Die Analyse des Marktes der vermögenden Privatkunden
- 4.1. Umfang und Potenzial des Marktes.
- 4.2. Einfluss der Herkunft des Vermögens auf die Einstellung...
- 4.3. Bedürfnisse der vermögenden Privatkunden.
- 5. Die Entwicklung im Angebotsbereich für vermögenden Privatkunden ……………………………………………………..
- 5.1. Private Banking.
- 5.1.1. Angebotene Dienstleistungen.
- 5.1.2. Einschätzung des Private Banking - Konzeptes.....
- 5.2. Private Wealth Management.
- 5.3. Family Office .......
- 5.3.1. Aufbau und Arten des Family Office.
- 5.3.2. Dienstleistungen des Family Office.
- 5.3.3. Besonderheiten der Familie
- 5.3.4. Beurteilung des Family Office Konzeptes..
- 5.3.4.1. Vorteile der Anbieter und Nachfrager.
- 5.3.4.2. Nachteile der Anbieter und Nachfrager..
- 6. Zusammenfassung und Ausblick
- 6.1. Resümee.
- 6.2. Zukunft der Betreuung vermögender Privatkunden.....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung im Bereich der Betreuung vermögender Privatkunden und analysiert die verschiedenen Angebote der Finanzdienstleister, wie Private Banking, Private Wealth Management und Family Office. Dabei werden die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden sowie die Veränderungen im Markt für Finanzdienstleistungen berücksichtigt. Ziel ist es, die Entwicklung der Betreuungskonzepte im Kontext der sich wandelnden Bedürfnisse vermögender Privatkunden zu beleuchten und die Herausforderungen und Chancen für die Anbieter in diesem Segment zu identifizieren.
- Begriffsdefinition und Abgrenzung der verschiedenen Betreuungskonzepte (Private Banking, Private Wealth Management, Family Office)
- Analyse der Bedürfnisse und Erwartungen vermögender Privatkunden
- Entwicklung des Marktes für Finanzdienstleistungen und die Bedeutung von Kundenloyalität
- Bewertung der verschiedenen Betreuungskonzepte im Hinblick auf ihre Stärken und Schwächen
- Zukunftsperspektive der Betreuung vermögender Privatkunden
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel liefert eine Einführung in den Finanzplatz Deutschland und die verschiedenen Betreuungskonzepte der Finanzdienstleister. Kapitel 2 befasst sich mit der Definition und Abgrenzung der Begriffe "Private Banking", "Private Wealth Management" und "Family Office". In Kapitel 3 werden die Beziehungen zwischen Kunde und Finanzdienstleister im Detail analysiert, wobei die Veränderungen im Markt für Finanzdienstleistungen und die Faktoren, die die Kundenloyalität beeinflussen, im Vordergrund stehen. Kapitel 4 widmet sich der Analyse des Marktes für vermögende Privatkunden, einschließlich des Umfangs, des Potenzials und der Bedürfnisse der Kunden. Schließlich werden in Kapitel 5 die verschiedenen Angebote für vermögende Privatkunden (Private Banking, Private Wealth Management, Family Office) im Detail vorgestellt und bewertet.
Schlüsselwörter
Vermögende Privatkunden, Private Banking, Private Wealth Management, Family Office, Kundenloyalität, Relationship Management, Finanzdienstleistungen, Vermögensverwaltung, Bedürfnisse, Erwartungen, Marktentwicklung.
- Quote paper
- Daniel Heuermann (Author), 2005, Die Betreuung vermögender Privatkunden. Vom Private Banking bis zum Family Office, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45334