Circa 85% der deutschen Bevölkerung sowie Bewohner anderer industrieller westlicher Staaten haben mindestens einmal im Leben Rückenschmerzen, die zu circa 70% unspezifisch sind. Die Inzidenz ist bei Frauen deutlich höher als bei Männern und das Auftreten häuft sich mit zunehmendem Alter bei beiden Geschlechtern. Gründe sind neben den radiologisch manifestierten mechanischen Ursachen und Instabilitäten eine hohe Zahl von sozioökonomischen Ursachen, denn in allen Altersgruppen gaben Personen mit einem niedrigen sozialen Status, gemessen an Bildung, beruflicher Stellung und Einkommen, häufiger Kreuzschmerzen an.
Zudem zeigt sich bei chronischen Rückenschmerzen eine gesteigerte Häufigkeit in Bezug auf Komorbiditäten wie Osteoarthrose, degenerative Gelenkerkrankungen, kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Erkrankungen. Neben der teilweise hohen psychischen Belastung bei Betroffenen, die sich in nahezu allen Fällen auf die Lebensqualität auswirkt, muss der Staat für enorme Kosten aufkommen. Die muskuloskelettalen Erkrankungen gehören zu den teuersten Erkrankungen der industrialisierten Welt. Sie forderten 2008 noch 11,2% der gesamten Krankheitskosten und betrugen damit circa 3,6 Milliarden Euro.
Welche Möglichkeiten bieten sich also für einen Betroffenen, die eigenen Beschwerden schnellstmöglich zu lindern und im weiteren Verlauf damit die hohen Ausgaben des Staates zu reduzieren? Neben Analgetika, Operationsmöglichkeiten, zum Beispiel Spondylodesen oder Diskektomien, gibt es auch noch zahlreiche physiotherapeutische Ansätze, die zur Linderung oder Heilung der Rückenschmerzen führen können. Folgend ergab sich die Fragestellung: Ist die McKenzie-Methode für Patienten mit Schmerzen im unteren Rücken wirkungsvoller als Manualtherapie?
In dieser Arbeit wird ein aktuelles Therapiekonzept, das McKenzie-Konzept, in seiner Entwicklung, den Inhalten, den Weiterbildungsqualifikationen und der nationalen und internationalen Verbreitung näher vorgestellt und anschließend mit der Manuellen Therapie auf deren Wirksamkeit hin überprüft und verglichen. In der medizinischen Datenbank PubMed wurde die Literaturrecherche mittels Schlagwortsuche gestartet, woraus sich zwei randomisierte kontrollierte Studien herausstellten, die sich mit dem oben genannten Thema befassen und in den Endparametern ähnliche beziehungsweise gleiche Assessmentverfahren verwenden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung der Therapieform
- Inhalte der McKenzie-Methode und theoretische Grundlagen
- Schritt 1 Untersuchung
- Schritt 2 - Klassifizierung
- Schritt 3 Management
- Schritt 4 - Prävention
- Schritt 5 - Patientenbeispiel
- Weiterbildungsqualifikation und Ausbildungsinhalte
- Verbreitung der Therapie
- Studienlage
- Suchvorgang
- ,,Orthopaedic manual therapy, McKenzie method or advice only for low back pain in working adults: a randomized controlled trial with one year follow-up.\"
- ,,Predicting a clinically important outcome in patients with low back pain following McKenzie therapy or spinal manipulation: a stratified analsis in a randomized controlled trial\"\li>
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, das McKenzie-Konzept für Patienten mit Schmerzen im unteren Rückenbereich näher zu beleuchten und seine Wirksamkeit im Vergleich zur Manuellen Therapie zu untersuchen. Dazu wird die Entwicklung, die Inhalte, die Weiterbildungsqualifikationen und die Verbreitung der McKenzie-Methode vorgestellt. Darüber hinaus werden zwei randomisierte kontrollierte Studien analysiert, die sich mit dem Thema beschäftigen und ähnliche oder gleiche Assessments verwenden.
- Entwicklung und Geschichte der McKenzie-Methode
- Inhalte und theoretische Grundlagen des McKenzie-Konzepts
- Weiterbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsinhalte
- Verbreitung und Anwendung der McKenzie-Methode
- Wirksamkeit der McKenzie-Methode im Vergleich zur Manuellen Therapie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die hohe Prävalenz von Rückenschmerzen in der Bevölkerung und stellt die Kostenbelastung für das Gesundheitswesen dar. Sie führt die Frage nach der Wirksamkeit der McKenzie-Methode im Vergleich zur Manuellen Therapie ein und beschreibt den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 1 befasst sich mit der Entwicklung der McKenzie-Methode, beginnend mit der Geschichte des Konzepts und der Entstehung aus der Praxis.
Kapitel 2 stellt die Inhalte der McKenzie-Methode und ihre theoretischen Grundlagen vor, wobei die einzelnen Schritte der Untersuchung, Klassifizierung, des Managements und der Prävention erläutert werden.
Kapitel 3 gibt Einblicke in die Weiterbildungsqualifikation und die Ausbildungsinhalte der McKenzie-Methode.
Kapitel 4 behandelt die Verbreitung der McKenzie-Methode auf nationaler und internationaler Ebene.
Kapitel 5 analysiert die Studienlage, präsentiert den Suchvorgang und untersucht zwei relevante randomisierte kontrollierte Studien.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselthemen Rückenschmerzen, McKenzie-Methode, Manuelle Therapie, randomisierte kontrollierte Studien, Wirksamkeit, Assessmentverfahren, Symptomklassifizierung, Zentralisation, Selbstbehandlung, Weiterbildung.
- Citation du texte
- Anna-Lena Herter (Auteur), 2018, McKenzie oder Manualtherapie. Welcher Behandlungsansatz ist wirkungsvoller, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452739