Zeitinkonsistenz betrifft fast alle Lebensbereiche. Sowohl politische Entscheidungen als auch unser alltägliches Verhalten unterliegen zeitlichen Inkonsistenzen; die Folgen solchen Verhaltens können große Ausmaße annehmen, weswegen es nicht verwunderlich ist, dass ein breites wissenschaftliches Spektrum ein großes Interesse daran hat, Inkonsistenzen detailliert zu analysieren.
Die Volkswirtschaftslehre stellt sich unter anderem die Fragen, ob sich beobachtete Zeitinkonsistenz modelltheoretisch integrieren lässt und inwiefern Wirtschaftssubjekte sich ihrer Inkonsistenz bewusst sind (Sophistication). Nicht zuletzt versucht sie die Konsequenzen für die Wohlfahrt zu erforschen und die Frage zu beantworten, welche Rolle die Möglichkeit der Selbstbindung spielt (Commitment).
Diese Seminararbeit setzt den Fokus auf experimentell beobachtbare Zeitinkonsistenten bezüglich Anstrengungen und versucht die Frage zu beantworten, inwiefern theoretische Überlegungen zur Zeitinkonsistenz mit empirischen Ergebnissen harmonieren; weiter soll diskutiert werden, welche forschungsrelevanten Fragen sich ergeben und welche Rolle sie für die Realität haben.
Zunächst werden wir das theoretische Modell von Rabin und O’Donoghue (1999) betrachten, das Typen von Zeitinkonsistenz anhand des Beta-Delta-Modells analysiert; anschließend fokussieren wir uns auf die Beobachtungen eines Experiments von Augenblick et al.(2013), das dynamische Inkonsistenzen bezüglich Anstrengungen untersucht.1
Nach Lektüre dieser Arbeit soll ein Eindruck entstehen, wie sensibel das Forschungsfeld der Verhaltensökonomik, speziell die Untersuchung von dynamischen Inkonsistenzen ist und welche Auswirkungen dies auf beispielsweise politische Entscheidungen hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Wohlfahrtsanalyse
- 2.2 Commitment
- 3. Das Effort-Experiment
- 3.1 Aufbau
- 3.2 Ergebnisse
- 4. Diskussion von Theorie und Empirie
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Thematik der Zeitinkonsistenz, insbesondere in Bezug auf Anstrengungen. Die Arbeit untersucht, wie theoretische Überlegungen zur Zeitinkonsistenz mit empirischen Ergebnissen aus Experimenten harmonieren. Zudem werden forschungsrelevante Probleme aufgezeigt und Lösungsansätze diskutiert.
- Analyse von Verhalten und Wohlfahrtsimplikationen verschiedener Konsumententypen
- Untersuchung von Zeitinkonsistenz bezüglich Anstrengungen anhand eines Experiments
- Zusammenführung von theoretischen und empirischen Erkenntnissen
- Diskussion von Herausforderungen und Forschungslücken
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Zeitinkonsistenz ein und beleuchtet die Relevanz der Thematik in verschiedenen Lebensbereichen. Sie skizziert die Forschungsfragen und den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel präsentiert die theoretischen Grundlagen der Zeitinkonsistenz, einschließlich der Wohlfahrtsanalyse und der Bedeutung von Commitment. Es stellt verschiedene Konsumententypen (zeitkonsistente Konsumenten, Sophisticates und Naive) vor.
- Kapitel 3: Das Effort-Experiment: Dieses Kapitel beschreibt ein Experiment, das dynamische Inkonsistenzen bezüglich Anstrengungen untersucht. Es erläutert den Aufbau des Experiments und präsentiert die Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Zeitinkonsistenz, Present-Bias, Anstrengung, Effort-Experiment, Wohlfahrtsanalyse, Commitment, Sophistication, Naivität, Prokrastination, Modelltheoretische Grundlagen, Empirische Ergebnisse, Forschungslücken.
- Quote paper
- John-Lukas Langkamp (Author), 2017, Theorie und Empirie von Present-Bias-Experimenten. Schnittmengen, Probleme, Herausforderungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452720