Bereits als Kinder, die in einer christlichen Familie aufwachsen, kommen wir vor allem mit dem „Vater Unser“ in Berührung. Es ist vermutlich das erste Gebet, das man bereits im Religionsunterricht, wenn nicht sogar im katholischen Kindergarten, lernt und das seit nunmehr über 2000 Jahren gebetet wird. Deshalb ist uns die fünfte Bitte „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ ein Begriff. Nicht die Schuld steht in dieser Bitte im Vordergrund, sondern die Vergebung, um die wir bei Gott bitten. Gleichzeitig geben wir das Versprechen, dass wir nicht nur um die Vergebung unserer eigenen Schuld bitten, sondern auch vergeben werden. Man hat den Eindruck, dass uns gerade letzteres immer schwerer fällt und wir uns gegenseitig die Schuld zuweisen, als zu vergeben oder uns die eigenen Schuld eingestehen. Es ist für uns leichter, anderen die Schuld zu geben, als sich selbst einzugestehen, dass man Schuld trägt. Andere Menschen um Vergebung bitten ist meist schwerer, als selbst zu vergeben. Oftmals wissen wir auch nicht, weshalb wir überhaupt vergeben sollten oder aber auch, dass wir überhaupt Schuld auf uns geladen haben.
In dieser Arbeit soll Thema sein, wie Jesus mit diesen Menschen umgeht, die sich schuldig gemacht haben und der Frage wo Schuld anfängt? Außerdem soll es um die Frage gehen, was Gott, den Verkündungen Jesu zufolge, von uns als Menschen im Bezug auf Schuld, Sünde von uns erwartet und was wir tun können, um bei Gott um Vergebung zu bitten und um Barmherzigkeit zu erfahren. Diese Fragen sollen mit Hilfe ausgewählter Logien aus drei Kategorien überprüft und beantwortet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jesusworte im Zusammenhang mit Sünde, Schuld und Vergebung
- Zusammenleben der Menschen
- Gottesbeziehung
- Gleichnisse
- Schuld und Sünde in der Jesusverkündung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verkündigung Jesu im Kontext von Schuld, Sünde und Vergebung. Ziel ist es, zu verstehen, wie Jesus mit Menschen umgegangen ist, die sich schuldig gemacht haben und wo die Grenze zwischen Schuld und Sünde verläuft. Weiterhin werden die Erwartungen Gottes an den Menschen im Bezug auf Schuld und Sünde erörtert, sowie Möglichkeiten, um Vergebung und Barmherzigkeit zu erlangen.
- Jesus' Umgang mit Schuld und Sünde
- Die Unterscheidung zwischen Schuld und Sünde
- Gottes Erwartungen an den Menschen in Bezug auf Schuld und Sünde
- Möglichkeiten zur Vergebung und Barmherzigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die zentrale Frage nach Jesus' Umgang mit Menschen, die sich schuldig gemacht haben, sowie nach den Erwartungen Gottes an den Menschen im Kontext von Schuld und Sünde.
Jesusworte im Zusammenhang mit Sünde, Schuld und Vergebung
Dieses Kapitel analysiert neun Logien aus den synoptischen Evangelien, die sich mit Schuld, Sünde und Vergebung befassen. Die Logien werden in drei Kategorien unterteilt: Zusammenleben der Menschen, Gottesbeziehung und Gleichnisse.
Zusammenleben der Menschen
Der erste Teil dieses Kapitels behandelt die Gesetze, die den Menschen in ihrem Zusammenleben regeln. Hierbei werden zwei Logien aus dem Matthäusevangelium analysiert, die sich mit Töten und Ehebruch befassen. Es wird dargelegt, dass diese Logien nicht in erster Linie auf rechtliche Aspekte fokussieren, sondern auf das soziale Miteinander und das Leben in einer Gemeinschaft.
- Arbeit zitieren
- Aleira Follie (Autor:in), 2018, Jesu Umgang mit Schuld und Sünde, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452512