Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der sogenannten Mead-Freeman-Debatte, die Anfang der achtziger Jahre aufkam und eine heftige Diskussion bezüglich ethnologischer Feldforschung entfachte. Zwei Werke unterschiedlicher Forscher standen sich gegenüber, die beide dieselbe Kultur beschrieben, jedoch zu völlig konträren Ergebnissen und Theorien gelangten. Diese Widersprüchlichkeit erregte damals großes Aufsehen; nicht nur wissenschaftliche Kreise, sondern auch die Öffentlichkeit zeigten großes Interesse an jener Angelegenheit, was wiederum die Diskussion vor einem breiten Publikum mit sich brachte.
Um die Mead-Freeman-Debatte verständlich zu machen, werden in der folgenden Abhandlung die Werke von Margaret Mead „Kindheit und Jugend in Samoa“ und „Liebe ohne Aggression- Margaret Meads Legende von der Friedfertigkeit der Naturvölker“ von Derek Freeman vorgestellt.
Eine einleitende Kurzbiographie zur Person Margaret Meads, gibt Einblick in das Leben und Werk eines jungen Mädchens, das über Umwege zum Fach Ethnologie gelangte und dabei eine Leidenschaft für sich entdeckte. Im Folgenden wird auf den Entstehungsprozess der Fragestellung, sowie auf die Entscheidung für das Zielland eingegangen und auf die Bedeutung von Franz Boas hingewiesen, einem angesehenen Professor und Vertreter des Kulturdeterminismus, der die junge Studentin während ihrer gesamten Forschungszeit betreute. Hierbei wird gleichermaßen ein besonderes Augenmerk auf die Auseinandersetzung zwischen Vertretern des Kulturdeterminismus und der Eugenik geworfen, welche für den späteren Streitpunkt in den achtziger Jahren maßgeblich war. Im weiteren Verlauf wird Meads Feldforschung auf Samoa beschrieben, zu der die Vorbereitung, die Durchführung auf der Insel selbst, sowie die wichtigsten Ergebnisse und Besonderheiten zählen, die in ihrem Buch „Kindheit und Jugend auf Samoa“ veröffentlicht wurden.
Im darauf folgenden Abschnitt wird Derek Freeman als Kritiker präsentiert. Er führte über Jahrzehnte hinweg eine Restudy auf Samoa durch und stellte dabei Meads Resultate in Frage. Bei der Überprüfung von Meads Theorien stellte er deren Fehlerhaftigkeit fest und widerlegte mit seiner Publikation „Liebe ohne Aggression“ sämtliche Erkenntnisse seiner Forscherkollegin. Zum Vergleich der beiden Studien werden deshalb ebenfalls Freemans Feldforschung, seine damit verbundene Absicht, die Vorbereitung und Durchführung, sowie seine Ergebnisse vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG.
- MARGARET MEAD: „,JUGEND UND SEXUALITÄT IN PRIMITIVEN GESELLSCHAFTEN“
- II. KRITIKER DEREK FREEMAN: „LIEBE OHNE AGGRESSION“
- III. DER EINFLUSS DER MEAD-FREEMAN-DEBATTE AUF DIE ETHNOLOGISCHE FORSCHUNG
- IV. ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text befasst sich mit der sogenannten Mead-Freeman-Debatte, die Anfang der achtziger Jahre aufkam und eine heftige Diskussion bezüglich ethnologischer Feldforschung entfachte. Die Arbeit analysiert die Werke von Margaret Mead und Derek Freeman, die beide die gleiche Kultur auf Samoa beschreiben, jedoch zu völlig konträren Ergebnissen und Theorien gelangten.
- Die Feldforschung von Margaret Mead und ihre Resultate in „Coming of Age in Samoa“
- Die kritische Auseinandersetzung von Derek Freeman mit Meads Werk in „Liebe ohne Aggression“
- Die Unterschiede in den Forschungsmethoden und -ergebnissen von Mead und Freeman
- Die Bedeutung der Mead-Freeman-Debatte für die Entwicklung der ethnologischen Forschung
- Der Einfluss des Kulturdeterminismus und der Eugenik auf die Forschungslandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text führt in die Mead-Freeman-Debatte ein und beleuchtet die Bedeutung des Streits für die ethnologische Forschung. Er beschreibt den Kontext der Debatte und die beiden Werke, die im Mittelpunkt stehen.
- Margaret Mead: „Jugend und Sexualität in primitiven Gesellschaften“: Dieses Kapitel bietet eine Kurzbiographie von Margaret Mead und beschreibt ihren Werdegang zur Ethnologin. Es beleuchtet die Entstehung ihrer Fragestellung und die Bedeutung von Franz Boas als Mentor. Der Abschnitt beschreibt Meads Feldforschung auf Samoa, ihre Methoden und die wichtigsten Ergebnisse, die in ihrem Buch „Coming of Age in Samoa“ veröffentlicht wurden.
- Kritiker Derek Freeman: „Liebe ohne Aggression“: Das Kapitel stellt Derek Freeman als Kritiker von Meads Arbeit vor. Es beschreibt Freemans Restudy auf Samoa, seine Methoden und die Ergebnisse, die in seiner Publikation „Liebe ohne Aggression“ veröffentlicht wurden. Es beleuchtet die Unterschiede in den Forschungsergebnissen von Mead und Freeman und die kontroversen Schlussfolgerungen, die aus beiden Studien gezogen wurden.
Schlüsselwörter
Die Mead-Freeman-Debatte, Ethnologie, Feldforschung, Samoa, Kulturdeterminismus, Eugenik, „Coming of Age in Samoa“, „Liebe ohne Aggression“, Restudy, Forschungsethik, Anthropologie, Kulturanthropologie, Jugend, Sexualität, Kulturvergleich, interkulturelle Kommunikation, Fragestellung, Forschungsdesign, Datenanalyse, Ergebnisse, Kritik, Widerspruch, Interpretation, wissenschaftliche Diskussion, wissenschaftliche Methode.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2004, Margaret Mead gegen Derek Freeman: Meads Samoa, ein Mythos?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45228