Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Früh- und Spätwerk der plastischen Arbeit Michelangelos und dessen künstlerischer Entwicklung, die gerade durch seine lange Lebenszeit von 89 Jahren viele Veränderungen und neue Dimensionen erfuhr. Da der Bestand an Werken immens ist, beschränkt sich diese Seminararbeit auf zwei bedeutende Skulpturen, die römische und die florentinische Pietà, die sich thematisch gleichen und Merkmale der jeweiligen Schaffensperiode des Bildhauers in sich tragen. Nicht nur die ähnliche Thematik der beiden Skulpturen scheint interessant, sondern auch das verstärkte Interesse Michelangelos an dem religiösen Motiv der Kreuzabnahme Christi verbunden mit der Beweinung durch die Jungfrau Maria. Diese Thematik sollte ihn sein ganzes Leben begleiten.
Beginnend mit einem Überblick zur Marienskulptur in der Renaissance, soll kurz deren Vorgeschichte, sowie deren typischen Eigenschaften aufgezeigt werden; diese Einführung begrenzt sich aus Literaturmangel zu dem spezifischen Themengebiet nicht nur auf Italien, sondern erstreckt sich vielmehr auch auf die Länder, in denen die sogenannten Vesperbilder in jener Zeit üblicher und weiter verbreitet waren. Um die Pietàdarstellungen Michelangelos den gängigen Madonnenbildern seiner Zeitgenossen gegenüberzustellen, wird die eingangs verwendete Übersicht am Ende wieder aufgegriffen. Auf diese Weise werden nicht nur die Entwicklung des Künstlers selbst, sondern auch die Merkmale und Besonderheiten seines Stils in jener Epoche betont.
Im weiteren Verlauf wird der Schwerpunkt auf die Entstehungsgeschichte und die Beschreibung der beiden Werke gesetzt. Das Frühwerk, dass in dieser Arbeit durch die römische Pietà verkörpert werden soll, verhalf dem damals noch jungen Künstler zum Durchbruch und entstand in den Jahren 1498 bis 1500.1Die florentinische Pietà als Vertreterin der Spätwerke, zählt zu den letzten Skulpturen, die Michelangelo noch vor seinem Tode schuf. Neben der Entstehungsgeschichte und der Beschreibung umfasst die Analyse der Plastiken zusätzlich die wichtigsten und grundlegendsten Elemente, wie unter anderem Oberflächengestaltung, Komposition und Interpretationsansätze. Im darauf folgenden Abschnitt stehen sich Früh- und Spätwerk zum Vergleich gegenüber, anhand dessen die Entwicklung Michelangelos nachzuvollziehen ist.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die künstlerische Entwicklung im Werk Michelangelos am Beispiel seiner Marienskulpturen
- 1. Allgemeiner Überblick zur plastischen Marienklage in der Renaissance und deren Ursprung
- 2. Michelangelos römische Pietà als Werk seiner frühen Schaffensperiode
- 2.1 Entstehungsgeschichte, Auftraggeber, Standorte
- 2.2 Beschreibung der römischen Pietà: Oberflächenbehandlung, Komposition, Besonderheiten, Interpretation
- 3. Das Spätwerk Michelangelos am Beispiel der florentinischen Pietà
- 3.1 Entstehungsgeschichte
- 3.2. Die Besonderheiten der florentinischen Pietà in: Oberflächenbehandlung, Komposition und Interpretation
- 4. Vergleichende Gegenüberstellung von Michelangelos Spät- und Frühwerk anhand der beiden genannten Skulpturen
- 4.1 Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellungsweise
- 4.2 Besonderheiten in der Entwicklung der Arbeitstechnik, Oberflächenbehandlung, Charakteristika
- 4.3 Wesentliche Merkmale der künstlerischen Entwicklung Michelangelos im Überblick
- 5. Unterschiede zwischen Michelangelos Pietàdarstellungen und den plastischen Marienbildern seiner Zeit
- III. Zusammenfassung (in englischer Sprache)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert Michelangelos künstlerische Entwicklung anhand seiner römischen und florentinischen Pietà, die sein Früh- und Spätwerk repräsentieren. Die Arbeit untersucht die Entstehungsgeschichte beider Skulpturen, vergleicht deren stilistische Merkmale und setzt sie in den Kontext der plastischen Mariendarstellungen der Renaissance.
- Michelangelos künstlerische Entwicklung über seine lange Schaffensperiode
- Vergleich der römischen und florentinischen Pietà
- Die Rolle der Pietà-Darstellung in der Renaissance
- Stilistische Analyse der Skulpturen (Oberflächenbehandlung, Komposition)
- Vergleich mit zeitgenössischen Marienbildern
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beschreibt die Zielsetzung, die sich auf den Vergleich von Michelangelos römischer und florentinischer Pietà konzentriert, um seine künstlerische Entwicklung aufzuzeigen. Sie skizziert den Fokus auf die Entstehungsgeschichte, Beschreibung und stilistischen Merkmale der Skulpturen und kündigt einen Vergleich mit zeitgenössischen Werken an. Die Bedeutung des religiösen Motivs der Kreuzabnahme Christi und die Beweinung Marias als wiederkehrendes Thema in Michelangelos Werk wird hervorgehoben. Die Arbeit betont den begrenzten Umfang aufgrund der immensen Anzahl von Michelangelos Werken und die Beschränkung auf die beiden Pietàs, um die jeweilige Schaffensperiode zu repräsentieren.
II. Die künstlerische Entwicklung im Werk Michelangelos am Beispiel seiner Marienskulpturen: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die plastische Marienklage in der Renaissance und deren Ursprung, mit Schwerpunkt auf den Unterschieden zwischen italienischen und nordischen Darstellungen. Es wird die Entwicklung der Pietà vom nordischen Vesperbild mit seiner strengen, gotischen Gestaltung hin zu den weicheren Formen des „Schönen Stils“ des 15. Jahrhunderts beschrieben. Der Einfluss deutscher Wandermeister auf die frühe italienische Pietà-Plastik wird ebenfalls diskutiert. Dieses Kapitel legt die Grundlage für das Verständnis der stilistischen Entwicklung, die in den folgenden Kapiteln an Michelangelos eigenen Werken veranschaulicht wird.
Schlüsselwörter
Michelangelo, Pietà, Renaissance, Skulptur, Frühwerk, Spätwerk, Künstlerische Entwicklung, Stilvergleich, Römische Pietà, Florentinische Pietà, Mariendarstellung, Vesperbild.
Häufig gestellte Fragen: Analyse von Michelangelos künstlerischer Entwicklung anhand seiner Pietàs
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert Michelangelos künstlerische Entwicklung anhand seiner römischen und florentinischen Pietà, welche sein Früh- und Spätwerk repräsentieren. Der Fokus liegt auf der Entstehungsgeschichte, dem stilistischen Vergleich beider Skulpturen und deren Einordnung in den Kontext der plastischen Mariendarstellungen der Renaissance.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Michelangelos künstlerische Entwicklung über seine Schaffensperiode, einen Vergleich der römischen und florentinischen Pietà, die Rolle der Pietà-Darstellung in der Renaissance, stilistische Analysen der Skulpturen (Oberflächenbehandlung, Komposition) und einen Vergleich mit zeitgenössischen Marienbildern.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Kapitel I: Einleitung: Einführung in das Thema, Zielsetzung (Vergleich der beiden Pietàs zur Darstellung der künstlerischen Entwicklung), Fokus auf Entstehungsgeschichte, Beschreibung und stilistische Merkmale der Skulpturen, Ankündigung eines Vergleichs mit zeitgenössischen Werken und Hervorhebung der Bedeutung des religiösen Motivs.
Kapitel II: Die künstlerische Entwicklung im Werk Michelangelos am Beispiel seiner Marienskulpturen: Umfassender Überblick über die plastische Marienklage in der Renaissance und deren Ursprung, mit Schwerpunkt auf Unterschieden zwischen italienischen und nordischen Darstellungen. Beschreibung der Entwicklung der Pietà vom nordischen Vesperbild zu den weicheren Formen des „Schönen Stils“. Diskussion des Einflusses deutscher Wandermeister. Analyse der römischen und florentinischen Pietà im Detail (Entstehungsgeschichte, Beschreibung, Stilmerkmale) und Vergleich beider Werke. Vergleich mit zeitgenössischen Marienbildern.
Kapitel III: Zusammenfassung (in englischer Sprache): Eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse in englischer Sprache.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Michelangelo, Pietà, Renaissance, Skulptur, Frühwerk, Spätwerk, Künstlerische Entwicklung, Stilvergleich, Römische Pietà, Florentinische Pietà, Mariendarstellung, Vesperbild.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet? (nicht explizit im HTML, aber implizit)
Die Arbeit basiert auf einer Analyse der beiden Pietàs sowie auf Sekundärliteratur zur Renaissance-Skulptur, zur Ikonographie der Pietà und zu Michelangelos Werk. Die genauen Quellen sind nicht im bereitgestellten HTML-Auszug aufgeführt.
Wie wird der Vergleich der beiden Pietàs durchgeführt?
Der Vergleich der römischen und florentinischen Pietà erfolgt anhand von stilistischen Merkmalen wie Oberflächenbehandlung und Komposition sowie der Entstehungsgeschichte und der Interpretation der Werke. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellungsweise und Arbeitstechnik werden herausgearbeitet.
Welche Rolle spielt die Entstehungsgeschichte der Skulpturen?
Die Entstehungsgeschichte der römischen und florentinischen Pietà spielt eine wichtige Rolle, um die Werke in ihren jeweiligen historischen und künstlerischen Kontexten zu verorten und die Entwicklung von Michelangelos Stil besser zu verstehen.
Welche Bedeutung hat der Vergleich mit zeitgenössischen Marienbildern?
Der Vergleich mit zeitgenössischen Marienbildern ermöglicht es, Michelangelos individuelle künstlerische Leistung im Kontext der damaligen Kunstproduktion einzuordnen und seine Besonderheiten herauszustellen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2003, Analyse und Vergleich des Früh- und Spätwerkes Michelangelos am Beispiel der römischen und florentinischen Pietà, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45224