In dieser Arbeit soll die skeptizistische Ethik im Werk "Grundriß der pyrrhonischen Skepsis" des Sextus Empiricus analysiert werden. Der antike Skeptizismus ist in systematisch dargestellter Form durch den praktischen Arzt Sextus Empiricus überliefert. Er greift auf die Grundhaltung des sich bewusst nicht äußernden "Ur"-Skeptikers Pyrrhon von Elis zurück.
Beschrieben wird hier primär der ethische Teil des klassisch nach Logik, Physik und Ethik klassifizierten Werkes, das jenen Skeptizismus systematisch in kompakter Gesamtheit vorzustellen vorgibt. In Opposition zu anderen derzeitigen Strömungen, wie z. B. den Epikureern, laufen die praktisch-ethischen Betrachtungen des Werkes darauf hinaus, die skeptizistische Grundhaltung für ein konkretes Leben in Alltagshandlungen je nach skeptischem Anspruch von Sinnhaftigkeit urbar zu machen und aufzuzeigen, mit welcher demgemäß resultierenden Haltung ein Leben als Ausdruck des spezifisch Skeptischen notwendig und möglich wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitendes
- 2. Das Grundkonzept der pyrrhonischen Skepsis
- 3. Die drei Grundbegriffe – Gut, Übel, Indifferenz
- 4. Sitten und Gebräuche - Handlungen in kultureller und kontextueller Abhängigkeit
- 5. Irrelevanz einer dogmatisch „gewussten“ Lebenstechnik
- 6. Zielpunkt der Skepsis / Nachbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Grundkonzept des pyrrhonischen Skeptizismus bei Sextus Empiricus, insbesondere im Hinblick auf dessen ethische Implikationen, wie sie im "Grundriß der pyrrhonischen Skepsis" dargestellt werden. Der Fokus liegt auf der Verbindung zwischen skeptischer Philosophie und der Erreichung von Glückseligkeit.
- Das Grundkonzept des pyrrhonischen Skeptizismus
- Die ethischen Betrachtungen im "Grundriß" und ihre Beziehung zur Skepsis
- Der Begriff der Isosthenie (Gleichwertigkeit der Argumente)
- Die Rolle der Ataraxie (Seelenruhe) als Ziel der Skepsis
- Der Gegensatz zwischen Dogmatismus und Skepsis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitendes: Die Arbeit führt in die pyrrhonische Skepsis von Sextus Empiricus ein und betont deren ethische Zielsetzung: die Erreichung von Glückseligkeit durch eine spezifische Lebenshaltung. Der Fokus liegt auf dem "Grundriß der pyrrhonischen Skepsis", wobei der ethische Teil (Buch III, Punkte III.21-III.30) im Mittelpunkt steht. Die Arbeit grenzt sich auf das genannte Werk ein und erwähnt die historische Einordnung von Sextus Empiricus im Kontext des Pyrrhonismus und dessen Einfluss auf die skeptische Philosophie.
2. Das Grundkonzept der pyrrhonischen Skepsis: Dieses Kapitel beschreibt Sextus Empiricus' Einteilung der philosophischen Schulen in Dogmatiker, Akademiker und Skeptiker. Es erklärt das zentrale Konzept der Isosthenie, die Gleichwertigkeit gegensätzlicher Argumente. Durch die Isosthenie wird das Aufgeben jeglicher Urteile (Epoché) erreicht, was zur Ataraxie, einem Zustand der Seelenruhe und Glückseligkeit, führt. Die Ablehnung des Dogmatismus wird als Ablehnung systematischer Aussagen über die Realität interpretiert, die von der unmittelbaren Wahrnehmung abweichen. Die Argumentationsweise der Stoiker dient als Beispiel für dogmatisches Denken, welches Sextus mittels Isosthenie entkräftet.
Schlüsselwörter
Pyrrhonischer Skeptizismus, Sextus Empiricus, Grundriß der pyrrhonischen Skepsis, Ethik, Ataraxie, Isosthenie, Epoché, Dogmatismus, Glückseligkeit, Handlung, Sinneswahrnehmung, Argumentation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum "Grundriß der pyrrhonischen Skepsis" von Sextus Empiricus
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert das Grundkonzept des pyrrhonischen Skeptizismus bei Sextus Empiricus, insbesondere seine ethischen Implikationen, wie sie im "Grundriß der pyrrhonischen Skepsis" dargestellt werden. Der Fokus liegt auf der Verbindung zwischen skeptischer Philosophie und der Erreichung von Glückseligkeit.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt das Grundkonzept des pyrrhonischen Skeptizismus, die ethischen Betrachtungen im "Grundriß" und deren Beziehung zur Skepsis, den Begriff der Isosthenie (Gleichwertigkeit der Argumente), die Rolle der Ataraxie (Seelenruhe) als Ziel der Skepsis und den Gegensatz zwischen Dogmatismus und Skepsis.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel. Kapitel 1 bietet eine Einleitung in die pyrrhonische Skepsis und deren ethische Zielsetzung, mit Schwerpunkt auf dem ethischen Teil des "Grundrisses". Kapitel 2 beschreibt Sextus Empiricus' Einteilung philosophischer Schulen und erklärt zentrale Konzepte wie Isosthenie und Epoché im Kontext der Ataraxie. Weitere Kapitel befassen sich mit der Ethik, den Handlungen in kulturellen Kontexten und der Irrelevanz einer dogmatisch "gewussten" Lebenstechnik.
Was ist Isosthenie und welche Rolle spielt sie im pyrrhonischen Skeptizismus?
Isosthenie bezeichnet die Gleichwertigkeit gegensätzlicher Argumente. Durch die Erkenntnis der Isosthenie erreicht man das Aufgeben jeglicher Urteile (Epoché), was zur Ataraxie (Seelenruhe und Glückseligkeit) führt.
Was ist Ataraxie und wie wird sie im Kontext des pyrrhonischen Skeptizismus erreicht?
Ataraxie ist ein Zustand der Seelenruhe und Glückseligkeit. Im pyrrhonischen Skeptizismus wird Ataraxie durch die Epoché (Aufgabe von Urteilen) erreicht, die wiederum durch die Erkenntnis der Isosthenie (Gleichwertigkeit gegensätzlicher Argumente) ermöglicht wird.
Wie unterscheidet sich der pyrrhonische Skeptizismus vom Dogmatismus?
Der pyrrhonische Skeptizismus lehnt den Dogmatismus ab, welcher durch systematische Aussagen über die Realität gekennzeichnet ist, die von der unmittelbaren Wahrnehmung abweichen. Sextus Empiricus entkräftet dogmatisches Denken, z.B. das der Stoiker, mittels Isosthenie.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis des pyrrhonischen Skeptizismus zentral?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind Pyrrhonischer Skeptizismus, Sextus Empiricus, Grundriß der pyrrhonischen Skepsis, Ethik, Ataraxie, Isosthenie, Epoché, Dogmatismus, Glückseligkeit, Handlung, Sinneswahrnehmung und Argumentation.
Wo liegt der Schwerpunkt der Arbeit im Bezug auf Sextus Empiricus' Werk?
Der Schwerpunkt liegt auf dem ethischen Teil des "Grundrisses der pyrrhonischen Skepsis" (Buch III, Punkte III.21-III.30), der die Verbindung zwischen skeptischer Philosophie und der Erreichung von Glückseligkeit untersucht.
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- Clemens Deparade (Author), 2005, Skeptizistische Ethik im "Grundriß der pyrrhonischen Skepsis" des Sextus Empiricus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452196